Süddt. Seniorenhalbfinalisten wehren sich gegen Schiedsgericht

[pingpongwizard]

Zitat von Chirurg

Dann bist Du ja sicherlich auch damit einverstanden, dass alle Profis bei Olympia auf der Tribüne sitzen - die haben nämlich alle getunt.

Hallo Gabi,
das als Generaltotschlagargument ständig und überall zu verwenden halte ich für nicht angebracht.
Wie viele Promille an Schlägern waren bei internationalen Turnieren regelwidrig bei Kontrollen auf VOC ?

Auch das immer wiederkehrende Argument "ich habe mal einen Originalschläger/Originalbelag von XY gespielt; mann war der toll und er spielte sich auch ganz anders" oder ich habe da und dort aus sicherer Quelle gehört dass ..... sorry : das ist Faszination (im psychologischen Sinn) und sonst nichts.
Gruss
Der Zauberer

[User 17544]

Zitat von Hdd

Für mich bleibt weiterhin die Hauptfrage nicht beantwortet. Wer ist dafür verantwortlich, dass diese Kontrollen mit den neuen Messgeräten, die laut Richtlinien zur Schlägerkontrolle vorgenommen werden dürfen, aber nicht müssen, durchgeführt werden?

Das hatten wir durchaus schon mal erörtert. Im WTTV beschließen das die jeweiligen Ausschüsse. Also etwa für die WDSM, der Seniorenausschuss des WTTV. Der Schiedsrichterausschuss hat hierfür lediglich eine beratende Funktion.

Für die WDSM muss also der Seniorenausschuss der Durchführung von Schlägerkontrollen,, so wie sie vom Dachverband, dem DTTB, für alle großen Turniere empfohlen werden, zugestimmt haben. Was ich persönlich für grundsätzlich richtig halte, da auf einem Turnier, auf dem die besten Sportler eines Verbandes teilnehmen, die Einhaltung von Regeln und deren Kontrolle durch die dafür zuständige Instanz schlicht und ergreifend im Sinne aller und im Sinne des TT-Sportes ist. Es ist ja kein Juxturnier. Auch nicht in den Ü 60-, 70- und 80-Klassen.

Frag doch einfach mal den Seniorenausschuss des WTTV. Du hast doch ganz gute Kontakte. Mich würde es wundern, wenn dem nicht so war...

Zitat von Hdd

Hinzu kamen Ausschlüsse durch den SRaT.

Das ist nicht möglich. Ein SRaT kann nur Zweifel über die Zulässigkeit eines Schläger äußern. Die Entscheidung muss dann immer der OSR treffen.

[Hdd]

Zitat von Brett13

1.) Im WTTV beschließen das die jeweiligen Ausschüsse. Also etwa für die WDSM der Seniorenausschuss des WTTV. Der Schiedsrichterausschuss hat hierfür lediglich eine beratende Funktion.
2.) Für die WDSM muss also der Seniorenausschuss der Durchführung von Schlägerkontrollen,, so wie sie vom Dachverband, dem DTTB, für alle großen Turniere empfohlen werden, zugestimmt haben. Frag doch einfach mal den Seniorenausschuss des WTTV.

Siehe auch meinen Beitrag 215.
1.) So sehe ich das auch.
2.) Der Seniorenausschuss kann die Kontrollen anordnen; er braucht niemand zuzustimmen? Ich vermute, dass der Schiedsrichterausschuss aus welchem Grund auch immer diese Kontrollen durchführen wollte, der Seniorenausschuss diesem Vorhaben nicht energisch genug widersprochen hat und man das dann als Zustimmung gedeutet hat.
Gruss Hdd

[User 17544]

Zitat von pingpongwizard

Hallo Gabi,
das als Generaltotschlagargument ständig und überall zu verwenden halte ich für nicht angebracht.

Auch wenn mein Verständnis, was die Kontrolle der Einhaltung von Regeln betrifft mit dem diesbezüglichen Verständnis von Chirurg eher selten in Einklang zu bringen ist, so halte ich es trotzdem für angebracht auch diesen Einwand möglichst sachlich zu diskutieren. Als Generaltotschlagargument sollte man Chirurgs Einwand deshalb - zumindest meine ich das - nicht bezeichnen.

Ich halte es nämlich auch für ein großes Problem, dass die großen Könner unseres Sportes zu einem nicht unerheblichen Teil ihre Schläger manipulieren. Die Beläge, die die Top-SpielerInnen spielen, werden nicht sehr viel mit den Belägen gleichen Namens, die im Handel erhältlich sind zu tun haben. Da bin ich mir ganz sicher. Ob das überhaupt regelwidrige Manipulationen sind, ist aber leider eine ganz andere Frage. Zugelassen werden (leider immer noch) nur die Obergummis und solange diese auch bei den Top-SpielerInnen mit dem zugelassenen Exemplar übereinstimmen, ist der gesamte Belag mit Schwamm - solange er die gültigen Bestimmungen für den VOC-Gehalt und die maximale Dicke einhält - regelkonform.

Es ist nun mal augenblicklich nicht nachzuweisen, ob ein "Profibelag" die veränderte Spieleigenschaft durch Auftragen einer chemischen Substanz auf der Belagsoberfläche (Was unabhängig vom nachzuweisenden VOC-Gehalt verboten wäre.), oder durch chemisch behandelte Schwämme, die mit dem Obergummi verklebt werden (Was so lange (noch) nicht verboten ist, wie der zugelassene VOC-Grenzwert eingehalten wird.) zustande kommt.

Das z.B. Chirurg sicher nicht so blöd ist, dass sie nicht weiß was in oberen Klassen im TT-Sport materialmäßig abgeht, davon gehe ich aus. Sie spielt schließlich schon lange genug selbst auf Regionalliganiveau und dürfte da mehr Einblick haben, als sie hier mit ihrer andauernden Betonung des Amateurstatus preisgibt.

[User 17544]

Zitat von Hdd

Siehe auch meinen Beitrag 215.

Sorry, hatte ich nicht gesehen...

Zitat von Hdd

2.) Der Seniorenausschuss kann die Kontrollen anordnen; er braucht niemand zuzustimmen? Ich vermute, dass der Schiedsrichterausschuss aus welchem Grund auch immer diese Kontrollen durchführen wollte, der Seniorenausschuss diesem Vorhaben nicht energisch genug widersprochen hat und man das dann als Zustimmung gedeutet hat.

Ich bin wahrlich kein Experte fürs Vereinsrecht und deshalb kann ich nur vermuten, dass das eigentlich - zumindest formell - anders gelaufen sein muss.

Ich nehme an, dass es dazu eine protokollierte Beschlussfassung gibt, aus der dann hervorgeht, dass der Seniorenausschuss den Schlägerkontrollen zugestimmt und sie dann somit letztendlich zu verantworten hat.

Wie gesagt: Kannst ja mal nachfragen, wie das tatsächlich gelaufen ist...

[pingpongwizard]

Zitat von Brett13

Ich halte es nämlich auch für ein großes Problem, dass die großen Könner unseres Sportes zu einem nicht unerheblichen Teil ihre Schläger manipulieren. Die Beläge, die die Top-SpielerInnen spielen, werden nicht sehr viel mit den Belägen gleichen Namens, die im Handel erhältlich sind zu tun haben. Da bin ich mir ganz sicher.......

Bleibt doch bitte einfach bei den Fakten.
Du sagst selbst dass das nur Vermutungen und Gerüchte sind - also keine Beweise und demzufolge Totschlagargumente.
Damit wird doch (ständig) behauptet dass alle Spitzespieler mit regelwidrigem Material spielen wogegen (nahezu) alle Kontrollergebnisse sprechen.
Zumindest finden also die Wettkampfspiele - und um die geht es ja - regelgerecht statt. Oder etwa nicht ?

[User 17544]

Schau mal hier. Ist zwar schon etwas älter, aber die Situation hat sich nicht wirklich geändert

Erklär mir dann mal bitte, was bei den GO in Dortmund abgelaufen ist, als erst 6 Spieler wegen zu hoher VOC-Werte (Wurde der Presse als zu dicke Beläge verkauft) disqualifiziert wurden und nach einem Protest beide ITTF-eigenen Messgeräte für fehlerhaft erklärt wurden, was auch zur Zurücknahme der Disqualifikationen führte.

Transparent sind die Kontrollen im Profibereich zudem ganz und gar nicht. Sonderlich viel wird da (leider) nicht kontrolliert. Es ist halt das gleiche Spielchen wie beim Doping. Meist sind die Protagonisten den Kontrolleuren immer einen Schritt voraus.

[Todesnoppe]

Zitat von Brett13

Transparent sind die Kontrollen im Profibereich zudem ganz und gar nicht. Sonderlich viel wird da (leider) nicht kontrolliert. Es ist halt das gleiche Spielchen wie beim Doping. Meist sind die Protagonisten den Kontrolleuren immer einen Schritt voraus.

Dann müssen wir "gemeinsam" an der Transparenz und an den Kotrollen arbeiten,aber die nicht abschaffen. Es ist halt das gleiche Spielchen wie beim Doping; Freigabe ist keine Lösung.

Ich glaube das wie pingpongwizard auch andeutet, sehr viel mystische Gerüchte verbreitet werden, aber ich finde auch das gerade Boll und Co eine RIESEN Vorbildfunktion haben und dadurch durch eindeutige und transparente Kontrollen ein wenig Licht ins Dunkle bringen müssen.

...und wenn bei einer WM wirklich JEDER gleich und transparent kontrolliert wird, sollte die Chancengleichheit wieder vorhanden seien.

[pingpongwizard]

Zitat von Brett13

Schau mal hier. Ist zwar schon etwas älter, aber die Situation hat sich nicht wirklich geändert

Erklär mir dann mal bitte, was bei den GO in Dortmund abgelaufen ist, als erst 6 Spieler wegen zu hoher VOC-Werte (Wurde der Presse als zu dicke Beläge verkauft) disqualifiziert wurden und nach einem Protest beide ITTF-eigenen Messgeräte für fehlerhaft erklärt wurden, was auch zur Zurücknahme der Disqualifikationen führte.

Sorry - wieder nur Mutmassungen und keine Beweise.
Ich war nicht dabei und ich bin auch kein Schlägerkontrolleur aber ich nehme eben nicht alle Gerüchte für bare Münze.
Warum glaubt eigentlich niemand dass die Geräte defekt waren oder schlecht kalibriert oder die Datenbank die aus digits Konzentrationen von VOC errechnet fehlerhaft - weil es einigen wenigen Protagonisten in den Kram passt. (Minirae lebt davon nur eine Substanz zu messen - die Breitbandmessungen sind für die Katz : das ist richtig).
Die Berichterstattung disqualifiziert sich doch übrigens von selbst wenn die Reporter keine Ahnung haben wovon sie schreiben und aus nicht authorisierter Quelle ihre Informationen holen. (Stern und Express sind ja die absoluten Fachblätter für TT).
Ich glaube ja auch dass die ITTF aktuell schlechte Regelformulierungen diesbezüglich hat. Ebenso dass es ein Problem gibt zwischen Regelwerk und Material(belag)produktion aber ich behaupte nach wie vor dass nur wenige Promille der TT-Spieler wirklich die Regeln grob und wissentlich mißachten.

[Waterhouse]

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass die strikten Befürworter dieser unausgegorenen Kontrollmethoden zum größte Teil diejenigen sind, die niemals eine Veranstaltung mitspielen, bei der sie in solch eine Kontrolle geraten und dabei die Arschkarte ziehen könnten.
Diese Grenzwerte und Messungen machen nur dann Sinn, wenn sie objektiv gut von böse unterscheiden können, für alle gelten und auch in allen Ebenen und Wettkämpfen durchgeführt werden können. Da dies nicht der Fall ist, plädiere ich dafür, sich wieder auf's Wesentliche zu konzentrieren und das wäre die Kontrolle auf verbotene Lösungsmittel in einer bedenklichen Konzentration.