Rücktritt Jörg Roßkopf, Bundestrainer feuern? Katastrophale Leistungen Nationalteam.

[Matousek]

Zitat von Trillian

Du wolltest sagen, die Zahl der Mädchen geht seit Jahren zurück.
Der Rückgang geht seit Jahren zurück bedeutet, es geht zwar noch zurück, aber der schlimmste Rückgang schon Jahre her ist.
Das ist wie: Minus mal Minus gibt plus

War mir schon klar was Du meinst, die Smileys waren Selbstironie

[Matousek]

Zitat von Trillian

Auf die Suche gemacht haben wir uns wegen der beiden Töchter unserer Trainerin.

Sowas ist ja schon mal eine gute Ausgangsbasis. Denke, dass da die Mutter alle Beziehungen zu den Eltern der Mädchen spielen hat lassen.

[Trillian]

Das trifft höchstens auf die Hälfte der Mädchen zu. 2 der anderen sind Schwestern von Jungen, die auch bei uns sind (die eine klar besser als ihr älterer Bruder). Die letzte würde ich in die Kategorie 1 bis 2 Mädchen pro Jahr stecken, die davor mangels Mädchen in der Regel nur wenige Wochen kamen.

[Matousek]

Zitat von Trillian

Das trifft höchstens auf die Hälfte der Mädchen zu. 2 der anderen sind Schwestern von Jungen, die auch bei uns sind (die eine klar besser als ihr älterer Bruder). Die letzte würde ich in die Kategorie 1 bis 2 Mädchen pro Jahr stecken, die davor mangels Mädchen in der Regel nur wenige Wochen kamen.

Wünsche Euch nachhaltige Pflege des Mädchensports. Wollen es aber an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Hier gehts ja eigentlich um Roßkopf. Das Steckenpferd von Turbo.

[Red Devil]

Wie wäre es denn, wenn man Jörg Roßkopf stärken würde und den Trainerstab durch einen professionellen "Mentalcoach" ergänzen würde?

Im Prinzip kann Jörg Roßkopf, der kein Psychologe ist, nur mit dem "Spielermaterial" arbeiten, was er hat. Und leider gehören und gehörten dazu auch Spieler, die häufig bei engen Spielständen und Drucksituationen zusammenbrachen. Dies betraf eben nicht nur das Nationalteam, sondern auch die TTBL. Wenn nun und früher ein Torben Wosik, Zoltan Fejer-Konnerth, Patrick Franziska und vor allen Dingen Patrick Baum ihre Nerven schon dort nicht im Griff hatten und haben, mit sich hadern und innerlich "zusammenbrechen" wenn es nicht läuft, was soll er, bzw, die Vorgänger machen? In den wenigen Tagen und Wochen, in denen er das Team zur Vorbereitung auf Turniere in Lehrgänge zusammen hat, kann er schlecht das korrigieren, was in den Vereinen oder früheren Entwicklungsphasen der Spieler schiefgelaufen ist. Timo und Dima können oder konnten solche Hänger in Topform manchmal ausgleichen, doch auch sie werden älter und die Konkurrenz schläft nicht. Bastian Steger hat zweimal Topleistungen gezeigt und besser als erwartet gespielt. Doch wer kommt danach und drängt sich vom Nachwuchs her auf?

Ich sehe hier im Vergleich zu China den entscheidenden Nachteil in der Wettkampfhärte. Chinesen erscheinen körperlich und vor allen Dingen psychisch und in der Körpersprache stärker. Für mich das absolute Negativbeispiel ist das Nervenbündel Patrick Baum. Bei dessen Spielen habe ich schon mehrfach den Livestream abgeschaltet. Es war in Rio auffällig, wie viele Satz- und Matchbälle nicht genutzt, hohe Satzführungen verspielt wurden. Passiert uns Amateuren auch, aber das sind Profis. Unter den gegebenen Umständen ist Bronze eine sehr gute Platzierung und das sollte man nicht kleinreden. Andere haben aufgeholt, unsere Heroen kommen langsam in die Jahre. Das sollte man realistisch betrachten.

Für mich die Kernfrage, warum bekommen das die anderen Nationen besser hin und wie trainiert man Wettkampfhärte? Wenn schon ein Trainerwechsel, wie wäre es denn mit einem Wechsel mit der gestrengen aber erfolgreichen Damentrainerin Jie Schöpp? Vielleicht helfen "Asiatische Mentalität" und Trainingsmethoden auch den Herren, speziell dem Nachwuchs, auf die Sprünge? Andererseits, wo soll der Nachwuchs die Spielpraxis herbekommen, wenn in der TTBL mit diesem unsäglichen Spielsystem kaum Platz für Nachwuchs ist und ihnen die Chance, sich regelmäßig mit Topspielern zu messen, verwehrt wird? Vereine holen sich aus Kostengründen lieber ausländische Talente für die Positionen 3 und 4. Auch dafür kann Jörg Roßkopf nichts. Neue Impulse können gut sein, doch wer würde aktuell davon profitieren und wer drängt sich durch außergewöhnliche Leistungen auf? Hoffentlich behält Timo Boll noch länger seine "spielfähige Gesundheit".

[Matousek]

@Red Devill
Profis spielen aber auch gg. Profis. Letztendlich ist es gleich auf welcher Ebene TT stattfindet. Wenn es auf dem gleichen Level stattfindet versucht der gleichwertige Gegner Matchbälle ab zu wehren.

[Noppenzar]

@red devil:

Beim DTTB gibt es einen Psychologen.

Mmn. offenbart Roßkopf die größte Schwäche in seinem letzten Interview in der TT. Dort beklagt er, dass die Spieler so unterschiedlich sind und jeder Extrawünsche hat. Er scheint sich da nicht so richtig durchsetzen zu können, sprich die Spieler sehen ihn als Kumpel aber nicht als Chef. Kein Wunder hat er doch früher mit ihnen zusammen gespielt.

In vielen Firmen stellen die Chefs keine Freunde und Bekannten ein, aus gutem Grund. Die Autorität leidet.

Ich lese immer wieder, seit Jahren, bei ihm heraus, dass er Boll viel mehr trainieren lassen will, sich aber nicht durchsetzen kann.

Hat auch was mit der europäischen Mentalität zu tun. Ein Guoliang würde ihn vielleicht dreimal am Tag durch die Halle scheuchen und wenn es zwickt gibt's ne Cortisonspritze und weiter geht's. Ist aber mit der europäischen Einstellung in TT nicht zu vereinbaren. Er kann seine Spieler nicht so "kaputt" trainieren wie die Chinesen. Zhang Jike ist jetzt, mit Ende 20 körperlich "durch", alle anderen haben auch mit spätestens 31/32 aufgehört. Roßkopf selbst, ein Trainingstier, baute auch schon mit Anfang 30 rapide ab.

Und da komme ich zur Psychologie:

Wenn man nicht so extrem "gestählt" wird und nicht ganz soviel macht, dann leidet die Psyche, weil man Unterbewusst vielleicht doch das Gefühl hat nicht optimal in Form zu sein.
Roßkopf selbst War extrem nervenstark. Boll bringt seine besten Leistungen immer in Teamwettbewerben. Er scheint hier besser "abschalten" zu können. Roßkopf hingegen War jemand, der im Einzel immer zulegen konnte.

Fazit: Von der Einstellung, Erfahrung und vom Fachwissen macht ihm niemand etwas vor, es fehlt im lediglich die Durchsetzungsstärke bei seinen Ideen.

Ob diese, bei den Spielprogramnen der Europäer, überhaupt durchsetzbar sind, steht auf einem anderen Blatt.

Was passiert, wenn er ein Jahr vor Olympia den Jungs sagt,, dass jetzt auf jedem Workd Tour Event Doppel gespielt wird oder auf verschiedene Veranstaltungen verzichtet wird, um vielleicht mal ein paar Wochen lang die Grundlagen zu legen und Bundesliga "aus dem Training" heraus gespielt wird. Oder dass man die Spieler z. B. nicht zu den Kuwait oder Qatar Open schickt, sondern zwei Wochen voll durchtrainieren lässt und dann doch die nationale DM, als besseres Training, spielen lässt.

Man beschwert sich ja immer über "zu viele Termine". Dann muss mal ein Machtwort her und Termine gestrichen werden, Geld hin oder her.

Wann zieht Guoliang seine Akteure zusammen? Wann die Europäer?
Wieviel Regeneration bekommt jetzt ein Ma Long, wieviel unsere Akteure (es soll ja jetzt schon wieder am Wochenende ein Showevent stattfinden)?

Es ist also, meiner Meinung nach, voreilig Roßkopf die Schuld dafür zu geben, dass unsere Spitze seit Jahren bei den wichtigsten Events (WM und Olympia) nicht 100% abrufen kann.

Vielleicht sollte man mal das ganze System genauer beäugen!

[ttdr]

Die Leistung der deutschen TT-Herren war im Teamwettbewerb absolut in Ordnung. (Zugegeben, im Einzel war das nicht so doll!) Und: Du hast zwar recht, dass sie sich oft zu kurz vorbereiten - vor Olympia hatten sie aber viel(!) Training gemeinsam.
Davon, dass er bspw. Boll mehr trainieren lassen will, habe ich noch nie gelesen. Die Aussagen hier über sein Pensum sind ja größtenteils Vermutungen und klar trainiert er nicht so viel wie Ma Long, aber er ist auch 35 und hat jetzt nicht den idealen Körper. (Wobei ich sagen muss, dass er bei Olympia doch recht muskulös und kompakt aussah.

http://media-cdn.sueddeutsche.de/ima...=1471455638000
http://media-cdn.sueddeutsche.de/ima...=1471507319000

[Noppenzar]

Bei seinem Amtsantritt mahnte er an mehr und härter trainieren zu lassen.

Bei Boll ist mittlerweile der "Lack ab". Er kann jetzt noch vier oder fünf Jahre das aktuelle Level halten und dann noch fünf bis zehn Jahre TTBL spielen.

Mir erschien er bei Olympia nicht richtig austrainiert. Er ist langsam geworden, kommt, bei konsequentem Spiel auf seine Rückhand, kaum noch richtig "rum", um seine Vorhand einzusetzen.

Das Spiel gegen Joo mal außen vor. Zum einen hat er da Zeit und zum zweiten hat er verstanden, dass man mit dem Plastikball faktisch beliebig oft fest nach vorne nachziehen kann.

Bei dem Damenspiel gegen Japan war das doch ähnlich. Ishikawa hat es irgendwann mal geschnallt, dass mit Plastik geht, was mit Zelluloid unmöglich ist, zum Leidwesen von Han Ying und Fukuhara ist an ihren Nerven und dem Angriff von Ying gescheitert.

Aber davon ab und zurück zu den Herren:

Mit mehr Doppeltrainibg hätte man die Japaner durchaus schlagen können.

Niwa und den Dreier sollten sie schlagen und das Doppel ist auch nicht so überragend.

Südkorea in der gespielten Aufstellung hat normal auch keine Chance.

Aber egal, es ist alles gespielt und jetzt muss man die Lehren daraus ziehen.

Sollte Boll weitermachen, sollte man ihm einen adäquaten Doppelpartner geben, mit dem er soviel spielt wie möglich.

[Zigeuner]

Zitat von Noppenzar

Bei seinem Amtsantritt mahnte er an mehr und härter trainieren zu lassen.

Stimmt. Und tatsächlich hat Boll eher noch weniger trainiert wohl. Da hat er sich an Boll denke ich einfach die Zähne ausgebissen. Große Pläne wie er mehr von seinem Potential rausholen kann und auf der anderen Seite ein Boll, der da einfach nich mitzieht.
Daran sieht man doch, dass der beste Trainer nichts bringt, wenn der Spieler nicht bereit ist an seine Grenze zu gehen.

Sollte Boll weitermachen, sollte man ihm einen adäquaten Doppelpartner geben, mit dem er soviel spielt wie möglich.

Den gibt es mit Franziska ja eigentlich schon. Die spielen auch ein starkes Doppel mMn. Auch für Rio war der ursprüngliche Plan wohl mit ihm, aber das hat er einfach verkackt in der entscheidenen Phase. Die Lobby hat er ansonsten ja.
Wenn Boll durchhält lautet die Mannschaft 2020 also mit hoher Wahrscheinlichkeit Ovtcharov, Boll und Franziska.
Ohne Boll wäre es dann schon relativ düster.