DHS Power G7

[Zzangei]

Verarbeitung ist wirklich gut. Alle Furniere gleichmäßig. Da habe ich von Marken wie Stiga oder Tibhar schon andere Ungleichmäßigkeiten gesehen.
Die Kanten am Griff sind recht scharf, aber das fließt für mich nicht in die Bewertung der Qualität mit ein.
Furniere reißen offenbar auch nicht aus, wenn ich mir den Thread so durchlese

Auf ner Skala von 1-10 (1=wabbelig; 10=bocksteif) würde ich dem Holz eine 6 geben.
Passiv ist das Holz gar nicht so schnell. Es ist so kontrolliert wie ein langsames off-Holz. Man kann gut Tempo rausnehmen und Bälle kurzlegen. Wenn man aber bei orthogonalen Schlägen an Power zulegt, hat das Holz eine hohe Stabilität und entwickelt enormen Speed. Gleiches gilt bei sehr tangentialen Schlägen. Bei schlechter Technik oder langsamen Armzug, kommt nix bei raus, dafür umso mehr bei guter Topspintechnik.
Ich finde Spineröffnungen klappen wunderbar, das Spielgefühl ist recht weich und stabil. Vibrationen sind minimal, nur wenn ich bewusst darauf achte.

Offensiv spielt sich das Holz wie mein bisheriges, das Avalox Ruiba Bloodwood Carbon. Bisschen steifer bei wesentlich weicherem Anschlag. Und jetzt kommt das große Plus: Die Kontrolle ist viel besser. Ich habs in meinem Bericht zum Ruiba geschrieben, dass es nicht einfach ist, Bälle wirklich kurz zu legen, wegen des hohen Grundtempos und der harten Oberfläche. Da ich im Moment kaum trainiere, ist das ein großes Problem geworden. Bei dem DHS Holz gelingt das viel besser, ohne dass ich Tempoeinbußen hab. Eigentlich ziemlich klasse. Ich freue mich schon auf die Zeit, in der ich wieder mehr trainiere.

Es haben sich für mich folgende kleine Schwierigkeiten gezeigt:
- Nah am tisch muss man schnell sein und sauber ziehen (wenn man tangential nach vorne zieht)
- Das Tempo von passiven Block bis zu aktiven Schuss/Schlagspin steigert sich exponentiell. Man sollte schon einen Plan davon haben, was man macht.

Wer also sicher im Angriff ist und - wie ich - ein Carbonholz im kurz-kurz nicht kontrollieren kann, sollte/muss sich dieses Holz mal anschauen. Passiv wirklich kontrolliert, offensiv wirklich schnell, erfordert aber bisschen Skill. Wer eine unsauberere Technik hat, wird sich wohl über paar Granaten freuen, aber oft über zu lange Bälle ärgern.
Ich werde es behalten

Gewicht: 89 Gramm
VH: Hurricane 8, RH: Skyline 3-60

[Patrese]

So, ich habe nun zwei Trainingseinheiten gegen verschiedene Spielsysteme hinter mir und möchte euch meine Eindrücke beschreiben. Als ich hier die vielen schönen Berichte gesehen habe war ich sehr interessiert, da ich schon länger mit dem Gedanken gespielt habe mal ein Vollholz auszuprobieren. Als Alternative hatte ich über das Primorac OFF – nachgedacht. Da ich gerne harte Beläge spiele sollte das Holz einen etwas weicheren Anschlag haben als das TBS. Vom Vollholz versprach ich mir eine bessere Rückmeldung mit der Hoffnung ein stabileres Spiel mit weniger Fehlern aufbauen zu können.
Spielsystem: VH-orientiertes Angriffsspiel mit chinatypischen langen Arm
Vorheriges Holz: Timo Boll Spirit (Arylat Carbon) 93 g, ST
Belag VH: Tibhar Evolution MX-S 1.9-2.0
Belag RH: Tibhar Evolution MX-S 1.9-2.0
(Gesamtgewicht ca. 190g)
Das PG7 hat 94 g und wurde beidseitig mit dem MX-S 1.9-2.0 gespielt. Griff ST
(Natürlich sind die beiden Schläger ziemlich verschieden und ein Vergleich daher vielleicht etwas weit gegriffen)
Als erstes fällt natürlich das hohe Gewicht auf, das ich aber schon gewöhnt war. Andere Spieler meinten dass der Schläger für Sie zu schwer wäre. Ich selber kann bei den Flip Techniken (RH-Banane z.B.) leichte Nachteile feststellen. Auf der anderen Seite ist die Durchschlagskraft höher und die Schläge sind irgendwie etwas stabiler (mein subjektiver Eindruck) als bei leichteren Schlägern.
Der Griff des PG-7 liegt mir sehr gut in der Hand (normale Handgröße) und ich habe schnell einen guten Neutralgriff (in der Schlagerwartungsposition) gefunden der mir den Übergang zum RH-Griff für die RH erlaubt. Die VH spiele ich eher mit Neutralgriff oder leichtem RH-Griff. Im Gegensatz zum Spirit dessen Griff ganz gerade ist, sitzt der PG-7 Griff stärker am Handballen auf. Dadurch wandert bei mir der Zeigefinger nicht so weit in die RH-Schlagfläche, was für mich positiv ist.
Der Anschlag des PG-7 ist erwartungsgemäß weicher als der des Spirits und vermittelt ein besseres Gefühl. Leichte Vibrationen sind beim Schlag zu spüren, was beim Spirit aus bleibt. Genau diese Rückmeldungen erlauben einem den Schlag einzuschätzen und ich erhoffen mir langfristig mehr Möglichkeiten Fehler zu korrigieren. Das PG7 hat ein geringeres Grundtempo bei langsamen Schlägen, was das Passivspiel sehr angenehm und kontrolliert macht. Zum ersten Mal hatte ich im Spiel gegen einen starken Angreifer meines Vereins das Gefühl, dass ich auch im Passivspiel keine Nachteile habe. Wer ein Arylat Carbon Holz sicher kontrollieren kann, wird im Passivspiel druckvoller agieren können. Sobald das notwendige Tempo für schnelle Schläge erreicht wird unterstützt das PG 7 mit spürbarem Katapult. Dafür habe ich noch nicht immer das richtige Timing, weshalb der eine oder andere Ball auch schon mal drüber geht. Die Endgeschwindigkeit bei voll durchgezogenen Schlägen ist vielleicht etwas höher als bei Spirit (oder gleichwertig). Das PG 7 erzeugt auch spürbar mehr Spin beim TS als das Spirit. Im Ballabsprung gibt es keine Auffälligkeiten. Wenn überhaupt ist der des PG 7 etwas höher als der des Spirits.

Fazit: was mich begeistert hat ist die gesunkene Fehlerquote in Verbindung mit der Rückmeldung des PG7 und dem besserem Passivspiel (bei gleichwertigen Offensivmöglichkeiten). Ob das beim PG7 im Vergleich zu anderen Vollhölzern etwas Besonderes ist müssen andere Beurteilen, da ich fast nur das TBS gespielt habe. Umstellungsschwierigkeiten vom TBS hatte ich kaum. Ob ich das Holz weiterspiele werden die kommenden Wochen zeigen.

[Westy]

Ja Wahnsinn. Mein pg7 ist da mit 87 Gramm ja ein echtes Leichtgewicht.

[Patrese]

So nun noch mal eine Follow Up zum PG7:
Ich habe das Holz die letzten Wochen nun immer wieder abwechselnd zum Spirit gespielt und werde wohl dabei bleiben.
Vorteile des PG7:
- Besserer Griff (ist aber für jeden anders)
- Deutlich besseres Passivspiel da das Holz hier einfach kontrollierter und langsamer ist
- Kontrolliertere Aufschlagannahme (vor allem das kurze Ablegen)
- Mehr Rückmeldung (ich spüre besser wie ich getroffen habe)
- Mehr Spin im Aufschlag und VH /RH Topspin (vielleicht harmoniert das PG7 besser mit dem MX-S als das Spirit
Vorteile des Spirit im Vergleich zum PG-7:
- Etwas flacherer Ballabsprung was für mich auf der VH ein Vorteil ist (auf der RH aber ein Nachteil) da ich so mit noch mehr Tempo angreifen kann.
- Schuss ist auch noch aus Notlagen leichter auszuführen da das Grundtempo höher als beim PG-7 ist.
Fazit: So wie es momentan aussieht werde ich wohl beim PG7 bleiben. Irgendwann muss man sich ja festlegen und sich wieder so einspielen dass die Automatismen funktionieren. Der wichtigste Grund für den Wechsel ist das Plus an Kontrolle bei gleichwertigen Offensivmöglichkeiten.

[Kämpfer17]

94 Gramm. Wahnsinn. Musst wohl sehr muskulös sein.

[Patrese]

Ich bin bestimmt nicht sehr muskulös und die meisten Chinesen die auch schwerere Schläger spielen auch nicht :-)

Aber ich spiele auf der VH Seite mit langem Arm, da scheint mir das Gewicht nicht so viel auszumachen.