Punktspielformen --> in erster Linie für die Jugend...

[Vektor]

@Chris: Kann aber auch genau andersrum sein. Fehlt der Spitzenspieler, können die übrigen vielleicht noch ein 4:6 erreichen - und das Fehlen des Stars hat keine so eklatanten Auswirkungen.

@Fastest: da, wo durchgespielt wird (im Bereich der WTTV-Jugend), gibts ja auch bislang in der Regel kein 2-Punkte-System.
Auch hier kann man's andersrum betrachten: Jedes Spiel ist wichtig und hat noch seinen Sinn.


Bei einem anderen Punktsystem muss man sich eben vom reinen Sieg-/Niederlage-Denken trennen. Klar, man weiß dann nach einem Spiel nicht so genau, ob's jetzt gut oder weniger gut war ... die Freude über einen knappen Sieg lässt nach; eine knappe Niederlage sorgt für weniger Frust.
Den Wegfall dieser Spannung, dass das Ergebnis aufgrund von Kleinigkeiten ganz anders ausfallen kann, muss man sicher nicht gut finden (ich würd's wohl auch vermissen ...) ...

[KlausKonter]

@Fatstest115
Richtig. Genau deshalb bin ich der Meinung, dass die Regel 2, 1 und 0 Punkte die "fairste" Punktevergabe ist. Wie in der von mir geposteten Tabelle ersichtlich, sind die Verwerfungen bei einer 4, 3, 2, 1 und 0 Punkte Regelung sehr erheblich.

@Vektor
Ob man das nun als "unfair" empfindet oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich nehme mir das mal heraus. Denn ein 7:3 Sieg wird quasi "abgewertet", da er nur 3 Punkte bringt, die Niederlage des Gegners wird aber gleichsam "aufgewertet", indem er noch einen Punkt bekommt. Wie gesagt, ist Geschmackssache. Ich halte das für richtigen Kappes. Ist meine Meinung die Du freilich nicht teilen musst . Ich pflichte Dir aber insoweit bei, als dass ich gedanklich sehr im "alten" System verhaftet bin, dass ich aber auch heute noch außerordentlich schätze.

@All
Ich denke mann muss zur Kenntnis nehmen, dass alle Syteme ihre Vor-, aber auch Nachteile haben. Die Argumente wurden genannt:

Vorteil:
- Jeder spielt die gleiche Anzahl an Spielen, bzw. Brett 3 und 4 kommen auch häufiger zum Zug (TE).

Nachteile:
- Möglicherweise "unfair", weil erhebliche Verwerfungen in der Tabelle möglich sind (Klaus).
- Unnötiges zeitliches Herauszögern eines meistens ohnehin nicht abwendbaren Endergebnisses (Klaus).
- Mögliche Probleme mit nachfolgenden Anschlagszeiten (? und Klaus).
- Psychologischer Aspekt (sprich demotivierender) bei einer klar unterlegenen Mannschaft, wo die zu erwartende Niederlage bis zum letzt möglichen Zeitpunkt hinausgezögert wird (Klaus).
- Spannung (vektor).
- Unklare Bewertung der erbrachten Mannschaftsleistung (Vektor).

Jetzt bleibt nur noch die Frage und die persönliche Einschätzung, ob man trotz überwiegender Argumente es trotzdem umsetzen möchte oder nicht, bzw. ob der erhoffte Vorteil die angesprochenen Nachteile überwiegt. Ich persönlich meine nein.

[w_W_]

In den nächsten Tagen findet eine Tagung des zuständigen Ausschusses
unseres Bezirks (Jugend- Bezirksausschuß?) statt. Dort wird dann unter
anderem über einen Antrag zur Abschaffung des diesjährigen Systems,
d.h. über das Ende des durchgespielten Bundessystems mit maximal
4 Punkten pro Spiel entschieden. Dann spielen die Jungs auf Bezirksebene
bei uns auch wieder das Werner Scheffler- System in der aktuellen Form.

[Vektor]

@Klaus: Deine Auflistung der Vor- und Nachteile ist ganz offensichtlich nicht auf neutrale Weise entstanden ... sonst hättest du auch folgende Vorteile zur Kenntnis genommen:

- Spannung: Ein Spiel zwischen einer guten und einer schlechten Mannschaft ist nicht von vornherein "entschieden", da es eben auch wichtig ist, ob am Ende ein 4:0 oder ein 3:1 herauskommt ...

- Schwächere Mannschaften teretn nicht gleich hoffnungslos gegen einen Favoriten an, weil eben auch ein 1:3 ein Erfolg sein kann und damit dem starken Team ein bein gestellt wird.

Dazu:
- bessere Planbarkeit der Spiellänge, da in jedem Fall 10 Einzel/Doppel bestritten werden (für Vereine mit vielen Jugendmannschaften durchaus wichtig).

[kum25]

Zum Thema Spielsystem:

Wenn das Problem ist, das nicht die "topspiele" beim alten System gespielt werden, könnte man es wie folgt ändern:

Doppel
Doppel
1-3
3-1
2-4
4-2

Danach würde es ziemlich oft 3:3 oder 4:2 stehen
Der zweite einzelblock dann wie folgt:

1-1
2-2
3-3
4-4

Und der dritte einzelblock:
1-2
2-1
3-4
4-3

Dadurch hätte man mehr Spiele und auch die topspiele wären dabei!!!

Vielleicht ein guter Ansatz für euren Bezirk

[KlausKonter]

@Vektor

Die Argumente wurden bis dato noch nicht klar und deutlich benannt oder ich habe sie leider übersehen. Dann Asche über mein Haupt;-). Sonst hätte ich sie selbstverständlich in die Auflistung einfließen lassen.

Leider kann ich den Beitrag nicht mehr editieren, sonst würde ich sie zur Vervollständigung aufnehmen.

Thema Spannung:
Das bessere Team wird sich in der Regel immer durchsetzen!

Thema schwächere Mannschaft:
Treten sie doch, denn verloren ist verloren, auch mit der 4 Punkte Regelung. Und die schwächere Mannschaft wird in der Regel verlieren, nur das die Niederlage nicht kurz und schmerzlos von statten geht sondern die Kinder am Nasenring durch die Arena gezogen werden, und dann der finale Speerstoss beim 10. Spiel erfolgt. Zwar etwas archaisch formuliert, aber es trifft genau von der Beschreibung auch die emotionale Komponente einer solchen Situation.
Wurde aber bereits schon von w_W und NicoZ in den Eingangspostings richiger Weise so erkannt und von mir bis zu meinem zweiten Posting übersehen.

Zu den beiden Themen, wie schon von w_W und NicoZ richtig beschrieben und von mir geteilt:
Kinder sind nicht dumm. Man gaukelt Ihnen vor, dass eine Niederlage trotzdem noch ein Erfolg ist, weil sie einen Punkt erhalten haben. Das führt zu einer Verwässerung bzw. Relativierung der eigenen, aber auch der erbrachten Mannschaftsleistung. Insbesondere bei den Siegern, aber auch bei den Verlierern. Eine selbstkritische Einschätzung der Leistungen und die Auseinandersetzung mit dieser ist dann nur noch schwer vermittelbar und möglich, wenn eine Niederlage als ein Sieg verkauft wird. Ich gehe ja auch nicht hin und belobige einen Schüler der eine 5 geschrieben hat mit dem Verweis, es hätte ja noch schlimmer kommen können, er hätte ja auch eine 6 schreiben können.


Thema Planbarkeit:
Das es allerdings zu einer besseren Planbarkeit der Spiellänge kommt ist - möglicherweise - aber auch nur theoretisch unbestritten. Mir erschließt sich allerdings nicht, wie Du da drin einen Vorteil erblicken kannst? Was bringt es, wenn lediglich die höchst theoretische Möglichkeit besteht, dass alle zeitgleich angeschlagenen Begegnungen zum gleichen Zeitpunkt beendet sind? Theoretisch deshalb, weil die Sätze und Ballwechsel ja immer noch unterschiedlich lange dauern und alleine deshalb ein identisches Ende der Partieen höchst unwahrscheinlich ist.

Verzeihe mir die Ironie, sie ist wirklich nicht despektierlich gemeint, aber bringt ihr die Jugendlichen mit dem Vereinssammelbus nach Hause und könnt so eine identische Abfahrtszeit gewährleisten? Soll heißen: Mir fehlt hier eine nachvollziehbare substantiierte Begründung, warum dies gerade vorteilhaft sein soll.

@w-w
Wäre nett wenn Du uns da mal auf dem Laufenden hältst und auch Argumente hier veröffentlichst, die noch nicht genannt wurden und warum die Entscheidung dann so gefallen ist, wie sie am Ende gefallen ist. Würde mich, und ich denke auch die anderen, wirklich interessieren.

[w_W_]

OK, dann mal nur eben so kurz zur Info:

Auf Kreisebene haben wir beschlossen, vom Bundessystem
weg zum Dietze- Paarkreurz- System zu wechseln. Gründe:

--> Das Spiel 1-1 findet auf jeden Fall statt.

--> Wenn (hoffentlich) mindestens ein Spiel von einem Team gewonnen wird,
. . . findet das 1-1 und das 2-2 - Spiel statt.

--> Mehr garantierte Spiele hat man beim aktuellen Scheffler- System schließlich
. . . (in der Jugend) auch nicht... bei einem Scheffler 8zu0 (verglichen mit Dietze 7zu1).

--> Die Spielzeit verlängert sich bei knappen Spielen um maximal 15-30 Minuten ( die beiden Abschlußdoppel)


Das tut nicht so weh. Das Spiel wird mit dem Sieg beendet. Mal schauen....
Bei uns im Kreis ist das Gefälle zwischen den Mannschaften leider sehr hoch.

Daher wird die Aufteilung in Nord- und Südkreis in der Rückrunde aufgehoben.
Es spielen dann in der Rückrunde die ersten 4 Teams aus Nord- und Südkreis
gegeneinander... wie auch die 4 bis 8 plazierten in einer eigenen RR- Liga über
den gesamten Kreis spielen.


Ich bin / wir sind übrigens auch an Euren Lösungsansätzen interessiert.
So ein Blick über den Tellerrand ist schließlich immer wieder interessant.

[Vektor]

@Klaus: Nein, "verloren" ist eben nicht "verloren"; man kann auch einen 1:3-Erfolg feiern.

Wenn du Heimspiele für mehrere Mannschaften zu planen hast, die aus Platzgründen nacheinander stattfinden müssen, kannst du diese bei maximal (und immer genau 10) Spielen näher zusammenlegen als wenn die Zahl der Spiele zwischen 8 und 14 schwanken kann.
Du kannst den Eltern klarer sagen, wann die Kinder wieder da sind; ein Spieler, der erst die Jugend betreut und später noch selbst spielt, kann besser abschätzen, ob das zeitlich passt.


Damit ich hier aber nicht völlig falsch verstanden werde: Ich möchte keineswegs sagen, dass das Bundessystem mit Durchspielen das bessere ist; ich stehe dem eigentlich ziemlich neutral gegenüber.

Aber ich mag nicht, wenn bei der Betrachtung solcher Dinge die Sichtweise sehr einseitig ist ...

[Heinzi the Oberboss]

Ich habe als Jugendlicher das Werner-Scheffler-System gespielt (also das neue) und fand das immer klasse. Man hat eigentlich immer zwei Einzel und manchmal bis oft sogar drei.

Dieses neue Bundessystem bis zum zehnten Punkt ist eigentlich ne Farce. Das kommt einem 8:2 im Scheffler-System gleich. Wann gewinnt man schonmal so hoch oder verliert so hoch? Eher selten...

Es führt also nur dazu, dass die Jugendlichen weniger spielen. Immer noch besser als das Sechserpaarkreuz-System der Herren, wo man im unteren Paarkreuz meistens nach nur einem Einzel nach Hause fahren darf.

Klar ist da ein klein wenig Ansporn, vll einen statt null oder vier statt drei Punkte zu holen, aber dieser kleine Vorteil wiegt die Nachteile mMn nicht auf. Auch toll ist es ja, bei 0:9 oder bei 1:8 oder bei 3:6 nochmal an den Tisch zu dürfen - man kann ja dann eh nix mehr ändern...
Beim Scheffler-System ist das Spiel wenigstens aus, wenn man nix mehr ändern kann

Die Damen haben es schon gut, dass sie nach dem Werner-Scheffler-System spielen dürfen xD

[Fastest115]

Ich habe gerade mal meine Jugendmannschaft letztes Jahr Rückrunde JBL angeguckt. Sie sind 6. von 10 geworden. ein hoher 8-1 sieg eine hohe 0-8 Niederlage. 91 Einzel in 9 Spielen (+ die 18 Doppel) macht im Schnitt ein 8-4. In der Hinrunde waren es 88 Einzel also auch nicht viel weniger

Brett 1+3+4 haben alle 9 spiele gemacht brett 2 einmal gefehlt also 8 Spiele

Es wird nach dem werner scheffler system gespielt.

Brett 1 hat 24 Einzel gespielt also 6 mehr (als beim 4er Bundessystem durchspielen)
Brert 2 hat 19 Spiele also 3 mehr
Brett 3 hat 24 Spiele also 6 mehr
Brett 4 hat 21 Spiele also 3 mehr

(PS ich hab mal die komplette RR der Gruppe analysiert. 9 Spiele mal 8 Einzel sind ja 72 je Mannschaft die man beim Bundessystem durchspielen hätte. Tatsächlich gab es: zwischen 79 und 91 Einzel bei den jeweiligen Vereinen. Im schnitt 83,6 Spiele-> also ca 12 spiele mehr je mannschaft-> also 3 spiele mehr je spieler->also 21 statt 18->also ca 16% mehr spiele je Spieler im Schnitt)

Daraus folgt: Wenn man nach Bundessystem gespielt hätte, hätte jeder Spieler 3 bzw 6 Spiele weniger im Jahr gespielt. Dazu hätte man immer nur gegen das gleiche Paarkreuz gespielt und keine Vergleiche mit dem höheren bzw niedrigeren PK gehabt. Denke das ist besonders interessant für Jungs die oben spielen aber zu schlecht sind, die können dann auch mal gegen die schwächeren von unten Erfolgserlebnisse sammeln (zb. hat einer oben 4-12 gespielt und dirfte 3 mal gegen Brett 4 ran und hat die 3 gewonnen) und die die unten fast alles gewinnen werden dann auch mal gegen die von oben richtig gefordert (einer hat zb 12-3 unten gespielt und gegen brett 1 dann vier Spiele machen können 1-3).

Fazit: Mehr Spiele als beim 4er Bundessystem durchgespielt und Paarkreuzübergreifende Spiele sprechen für das Werner Schefflersystem.