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  #21  
Alt 17.03.2014, 22:52
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Rudiratlos Rudiratlos ist offline
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Hab das Buch gelesen und finde in weiten Teilen passt das was da steht. Im Grunde zusammengefasst: Nicht irgendein angeborenes Talent führt dazu, dass jemand Nummer 1 in irgendetwas wird, sondern zu einem Großteil äußere Umstände, die innere Einstellung und so weiter. Nimm zum Beispiel Boll, er lernt offenbar schnell Bewegungen. Das haben sie schon als Kind entdeckt und haben das gefördert. Ein anderes Kind, das nicht so schnell Bewegungen lernt wurde links liegen gelassen und spielt heute entweder kein Tischtennis mehr oder in einer niedrigeren Klasse. Vielleicht hätte dieses Kind aber eine andere Begabung, sagen wir, er hätte die Konzentrationsfähigkeit von Ovcharov, er würde ohne die richtige fördern trotzdem nicht spielen wie Ovcharov, der hatte das Glück, dass sein Vater in gefördert hat (war russischer Nationalspieler), obwohl er wie er selbst sagt eben nicht gut Bewegungen lernt. Es kommt eben auf sehr viel mehr als Talent an, die Nummer eins zu werden, und nicht alles hat man selbst in der Hand.
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  #22  
Alt 17.03.2014, 22:56
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Syed sagt, dass es überhaupt kein Talent gibt.
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  #23  
Alt 17.03.2014, 23:08
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Rudiratlos Rudiratlos ist offline
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Das stimmt nicht ganz es gibt schon Einzelbegabungen, wie Konzentrationsfähigkeit, Lernfähigkeit, Anpassungsfähigkeit... Aber die helfen dir nur bedingt in einer komplexen Tätigkeit wie Tischtennis. Das musst du lernen und je länger du lernst und je intensiver und besser du trainierst, umso besser wirst du. Also gibt es kein Talent für Tischtennis und manche Eigenschaften, die man für essentiell hält wie beispielsweise Reaktionsschnelligkeit braucht man nur bedingt, zumindest behauptet das Syed und führt einen englischen Spieler an, der besonders Reaktionsschnell galt. In Tests der englischen Nationalmannschaft kam raus, dass die Spieler alle in normalen Situation nicht besser oder schlechter reagierten als der Durchschnittsbürger. Das schlechteste Ergebnis hatte der, der am reaktionsschnellster galt. Syed erklärt das so, dass der halt eine sehr gute Antizipation hat, aber nicht etwa, weil er das schon immer konnte, nein er hat Jahrelang in einem viel zu engen Kellerraum Tischtennis gespielt und hat dabei gelernt so gut zu antizipieren, dass es scheint, als würde er blitzschnell reagieren.
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  #24  
Alt 17.03.2014, 23:21
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Im Tischtennis wird der Begriff "Talent" ja häufig mit motorischen Fähigkeiten und dem sogenannten Ballgefühl gleichgesetzt. Da ein Trainer diese Dinge einfach viel schneller erkennen kann, als Konzentrationsfähigkeit und Durchhaltevermögen, stehen erstere in unserem Sport seit Jahren im Vordergrund. Ob das gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt, aber im normalen Verein ist das nunmal die Realität. Wer sich dann trotzdem durchbeißt, obwohl vielleicht die ideale Veriensförderung nicht vorhanden ist, der beweißt wahres "Talent" bei der Durchsetzungsfähigkeit.
Im Umkehrschluss kann ein Trainer in einem größeren Verein aber nicht einfach so jeden besonders fördern, sondern eher die, die ein gutes Ballgefühl zeigen. Im Fall Ovtcharov hat sicher der Vater eine große Rolle gespielt und dieses Modell kann demnach genauso zum Erfolg führen.

Bevor jetzt jemand sagt, dass etwas wie Ballgefühl nicht existiert, weil es ja das angeborene Talent nicht gibt, möchte ich anführen, dass ich nicht glaube, dass Ballgefühl unbedingt in den Genen liegt. Genausowenig wie übrigens Durchsetzungsvermögen und mentale Stärke. Vielmehr glaube ich an frühkindliche Erfahrungen und Übungen. Es gab mal eine schönes Buch über Waldner, da hieß es, dass in der Familie ständig mit Bällen, Wurfpfeilen usw. gespielt wurde. Gleichzeitig stand immer der Wettkampf unter den Familienmitgliedern im Vordergrund. Es wurde darum gespielt, wer die Sporttasche tragen muss, wer den Abwasch macht usw.. Der gute Jan-Ove hat also wirklich ein Komplettpaket abgekriegt. Natürlich kann ich dabei aber auch nicht ausschließen, dass die Genetik einen Anteil hat.

Wenn wir aber in unserer Kooperation mit den Grundschulen Kinder zur Sichtung einladen, dann können wir notgedrungen nur auf die Bewegungsabläufe und den Umgang mit Bällen achten. Alles andere lässt sich in großen Gruppen und beschränkter Zeit nicht abschätzen.
Und bei der Motorik gibt es teilweise riesige Unterschiede. Das reicht von Kindern, die beim Warmlaufen über die eigenen Beine stolpern, bis zu welchen, die am Ende am Tisch erste Ansätze von Topspins zeigen.
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  #25  
Alt 17.03.2014, 23:33
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Rudiratlos Rudiratlos ist offline
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

So schlecht kann ja auch unser System nicht sein, sonst wären wir ja nicht die einzigen, die in der Weltspitze mit der Flut von Asiaten ein bisschen entgegen setzen können. Man muss ja auch aussieben und irgendwen besonders fördern, ist halt auch am Ende Glück dabei, besondere Förderung zu erfahren und auch nicht alle die gefördert werden schaffen es ganz nach oben, warum auch immer...
Syed führt auch Beispiele an, in denen beispielsweise hoffnungsvollen Spielern von außen das Gefühl gegeben wurde sie hätten Talent. Das Ergebnis war, dass diese Spieler nachgelassen haben in ihrem Engagement im Training und schließlich zurückgefallen sind. Also ist es teilweise sogar kontraproduktiv zu denken man hätte Talent.
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  #26  
Alt 18.03.2014, 08:16
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crycorner crycorner ist offline
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Zitat:
Zitat von Dragonspin Beitrag anzeigen
Syed sagt, dass es überhaupt kein Talent gibt.
Echt? Sowas sagt der?
Wie nennt er es dann?
Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass verschiedene Menschen unterschiedlich lang benötigen, bestimmte Dinge zu lernen.

Zum Thema:
Ich bin eigentlich ein Verfechter der These, dass es immer eine Kombination aus Talent und Leidenschaft ist, die darüber bestimmt, wie gut man in etwas wird. Allerdings stellt sich die Frage, ab wann man solche Dinge ernsthaft bewerten kann.

Aktuell wäre da ein Kay Stumper zu beachten. Gerade einmal 11 Jahre und am Wochenende Deutscher Meister U15 geworden. Wieviel Talent hat der? Vielleicht ja gar nicht so viel, auch wenn die Eltern sehr gute Spieler sind. Hat er eine nachhaltige Leidenschaft für´s Tischtennis? Das wird man sehen, wenn er in die Pubertät kommt. Dort wird es sich dann entscheiden, ob er als Tischtennisspieler Karriere machen wird oder doch lieber was Anderes tun will. Vielleicht ist Stumper der Prototyp für Syed. Viele Trainingsstunden in jungen Jahren, ein auf den Sport ausgerichtetes Umfeld, Förderung und Forderung. Angemessene Gegner, dosierte Wettkämpfe. Ich kenne das Buch nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass es für Syed genau um sowas geht.

Grüße,
crycorner
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  #27  
Alt 18.03.2014, 09:00
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Rudiratlos Rudiratlos ist offline
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Seine Grundthese ist, dass es im Grunde darum geht, wie lange und intensiv man etwas macht. Wenn du sehr viele Trainingsstunden hast und die eine dosierte und stetige steigern haben, also du immer einen Schritt weiter gehen musst, dann kannst du Nummer 1 werden. Wenn du also 4 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche trainierst (das dürften die Profis machen und viele der vermeintlichen "Wunderkinder", dann hast in nur einem Jahr Über 7000 intensive Trainingsstunden. Der durchschnittliche Tischtennis-Spieler übt vielleicht 4 Stunden in der Woche, um auf die selbe Zahl Stunden zu kommen brauchst du dann 5 Jahre. Über intesität wollen wir jetzt gar nicht sprechen. Die ist in den meisten Fällen äußerst schlecht beim Vereinsspieler, weil er oft immer nur wieder die selben Schläge in der gleichen Situation übt oder garnicht trainiert und nur frei spielt. Sagen wir mal, das hat nur 10 % der Intesität, dann braucht der Vereinsspieler für die Verbesserung, die der Profi in einem Jahr macht, rund 50 Jahre also kannst du mit 100 Jahren immer noch nicht mit dem 11 jährgen mithalten
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  #28  
Alt 18.03.2014, 09:03
jimih1981 jimih1981 ist offline
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jimih1981 kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Das interessante ist es spielen beim Tischtennis mehrere Komponenten eine Rolle, die den Erfolg ausmachen. Das Grundtalente, Ballgefühl, motorische Fähigkeiten etc. ist nur ein Teil davon. Mentale Stärke, Taktik und Trainingsfleiß sind weitere davon. Entscheidend ist schon ein qualitativ gutes Jugendtraining. Sonst muss man später zuviel aufholen was sehr schwer ist, ich spreche aus Erfahrung, was letzteres angeht.

Das Grundtalent sieht man eigentlich beim ersten Training, mehr kann man da auch nicht beurteilen. Das andere sieht man eben später.
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  #29  
Alt 18.03.2014, 09:11
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Rudiratlos Rudiratlos ist offline
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AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Grundtalent heißt aber, dass du sagst, der da, der hat Talent, den muss ich besonders födern, zumindest unterbewußt, schon hat dieser Spieler einen Vorteil, weil vielleicht die Trainer mehr Zeit mit ihm verbringen, weil sie denken, bei dem wird es einfacher
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  #30  
Alt 18.03.2014, 09:29
Benutzerbild von Fozzi
Fozzi Fozzi ist offline
Wir schaffen das!
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Fozzi kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Matthew Syed, „Was heißt schon Talent?“

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
...
Aktuell wäre da ein Kay Stumper zu beachten. Gerade einmal 11 Jahre und am Wochenende Deutscher Meister U15 geworden. Wieviel Talent hat der? ...
Es gibt ja einige erfolgreiche deutsche Kinder erfolgreicher Eltern, die aktuell im Nachwuchsbereich mit Erfolgen überzeugen. Mit würden da auf die schnelle neben Stumper aus unserer Region spontan Fang Bo Meng, Bondereva und Grujic einfallen. Liegt es am geerbten Talent oder doch eher daran, dass Papa oder Mama sich frühzeitig hingestellt und mit 4-5 mit dem Balleimer angefangen haben? Ich tippe auf Balleimer!
__________________
Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.
Bertrand Russell
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