Aufschlags-Taktiken

[Bow]

@Mori:
Stimmt, das Material muss schon geeignet sein "Suppe" reinzubekommen, aber da gibt es IMO schon eine menge Beläge, die das ermöglichen.
Aber was das betrifft, nenne ich immer wieder gerne Liu Guoliang, der selbst mit KN enorm gut aufschlägt. Z.B. beim "schnellen, langen" in die weite VH, wo der Gegner nur noch hinterherstolpert ist der Schnitt ja schliesslich schnuppe .
Seit das Verdecken aber nicht mehr erlaubt ist, ist es für den Aufschläger natürlich schwerer geworden, "Semi-Asse" zu produzieren.
Die Bedeutung eines guten Zwei-Phasen-Aufschlags ist dadurch noch größer geworden, finde ich.
Aber auch ohne diesen (ich kann das z.B. nicht) kann man durch Training tatsächlich viel an Präzision, Sicherheit, Schnitt und Variationen zulegen.
Ich selbst war lange ein "lausiger" Aufschläger, bis ich öfter mal ne Aufschlag-Session eingelegt habe. Selbst wenn man einige Balleimer durch hat, fragt man sich evtl. noch, was das denn eigentlich bringen soll, aber im Spiel merkt man es dann und wenn es nur die Sicherheit und die Routine ist. Ist auch schon viel wert, keinen Fehlaufschlag im Match mehr zu haben.
Gruß

[martinspin]

Hallo Leute

Danke für die zahlreichen Antworten zum Thema. Ich werde, eure Tricks und Taktiken zusammenfassend in einem Post zusammenstellen. Da hat es dann sicher für jeden etwas dabei.

Mich würde konkret von euch interessieren, wie ihr den Aufschlag gestaltet, dass ihr mit eurem zweiten Ball angreifen oder euren Gegner zu Fehlern zwingen könnt.

Gruss
Martin

[Bow]

Also mein bester Aufschlag in der Vorbereitung auf den nächsten Schlag ist folgender:
Aus der RH-Ecke mit der VH (allgemeine Technik). Schlägerblatt schwingt bei Kontakt vom Bauch weg.
Wenn mit Seitschnitt und Unterschnitt halblang serviert, kommt er durch den Seitschnitt ziemlich sicher in meine VH, durch den Unterschnitt meist halblang geschupft. -> Anziehen
Wenn der SS überwiegt, ist wenig US drin, reicht aber meist aus, um einen schlechten Flip ins Netz zu ziehen. Wenn geschupft, steigt der gerne bisschen höher -> durchziehen (schiessen is nicht so mein Ding).
Wenn geflipt oder gekontert -> Gegenziehen oder -kontern, der erste Ball ist meist recht harmlos.
Ich habe aber auch kein Problem damit, eine normale kurze Unterschnittangabe zu machen. Aus dem Schupfen zu eröffnen ist eine meiner Lieblingsdisziplinen, ob VH oder mittlerweile auch RH
Wenn ich mir das hier so durchlese, klingt das alles so schön einfach In echt kostet das immer so viel Mühe
Gruß

[Benjy]

Ich versuche einfach sehr oft 2x ähnliche Aufschläge mit unterschiedlichem Spin zu machen....
2 Beispiele:
VH-AS von RH-Seite mit Seit-Unterschnitt in die mittellange Rückhand...wird in meiner Klasse meist in die Mitte halblang geschupft --> Druckschupf mit fiesem Winkel.
Die 2 Angabe is vom Bewegungsablauf gleich, nur das ich am Ende den Ball einfach auf den Schläger aufspringen lasse...Resultat ist ein leerer Ball, der es grad so übers Netz schafft....und (IN MEINER KLASSE!) flippen den die meisten zu weit oder sie schupfen ihn zu hoch! Und dann halt Feuer frei!

Oder 2x fett US rein machen...nur einmal kurz unterm Tisch auf die Noppen drehen....schon steigt der Ball wieder!

Allerdings habe ich festgestellt, das ich trotz guter Angaben im Einzel keine gescheite Angabe fürs Doppel hab, da ich hier immer auf die starke Seite des Gegners (er stellt sich ja im Doppel so hin wie ers brauch) aufschlagen muss und mein US-Angabe zu oft dazu tendiert deutlich zu lang zu werden.

[Massi]

Meine 2 besten Aufschläge als Linkshänder mit LN auf der Rückhand gegen Rechtshänder:
1. Ich stelle mich auf meine Vorhandseite, gehen in die Knie und spiele einen Aufschlag mit Linksdrall in die Rückhandecke des Gegners kurz hinters Netz. Der Gegner spielt mir den Ball meist zentral in die Tischmitte zurück und ich suche mir dann die Ecke aus und kontere in diese mit der Noppe oder dem glatten Belag abwechelnd. Der Gegner bekommt den Ball meist nicht weil er dann zu schlecht steht um meinen extrem präzisen Konter zu bekommen.
2. Ich spiele eine Vorhandaufschlag mit Rechtsdrall-Unterschnitt in die Vorhand des Gegners. Der zieht mir den Ball dann ziemlich fest in die Rückhand und ich hacke extremst mit der Noppe in den Ball und spiele den Ball dann platziert in eine Ecke. Meist direkter Punkt weil der Gegner nicht mit diesem Rückschlag rechnet. Zur Verwirrung blocke ich den von ihm auf meinen Aufschlag gezogenen Ball auch manchmal aktiv in eine Tischecke. Wenn der Gegner den Ball bekommt, egal ob nach Schema 1 oder 2 unter 2., dann Feuer frei!!!

[shaftie]

Ich spiele 2 Aufschläge mit viel Unterschnitt. Das schöne ist, dass ich aus scheinbar der gleichen Bewegung verschiedene Schnittarten erreichen kann, d.h. für den Gegner wird es schwierig, diesen Ball einzuschätzen.
Mit diesen Aufschlägen mache ich meist direkt Punkte oder kann danach gut angreifen.


Wenn ich einen Gegner überraschen will spiele ich einen langen Aufschlag mit Seitschnitt bzw. Oberschnitt in die VH oder RH. Die Bälle landen entweder total im Netz (der Seitschnitt ist ein wenig seltsam bei diesem Aufschlag, die Bälle springen auf der Platte weg, und flattern seitlich ins aus mit einer extremen Kurve) oder kommen schön hoch bzw. weit zurück.

Schön ist auch die Alternative einen US Ball direkt mit viel Fahrt hinters Netz zu legen, so dass der weit zur Seite abspringt. Viele Gegner kommen nicht mehr dran oder können ihn wegen des US nit richtig anziehen.

Wenn garnichts fruchtet leg ich die Bälle mit der RH mit variierendem Schnitt hinters Netz.

[Timo]

Zitat von martinspin

Hallo Leute

Es gibt die These, dass der Aufschlag im TT der wichtigste Schlag ist, da er ohne Einfluss des Gegners und somit ohne Zeitdruck gespielt werden kann.

Neben dem eigentlichen Aufschlag, mit dem man den Return des Gegners steuern kann, ist auch der zweite Schlag entscheidend, da mit diesem der Gegner schon gehörig unter Druck gesetzt werden kann.

Beispiel für eine Aufschlagstaktik: Der kurze RH-Aufschlag mit Seitschnitt in die weite RH des Gegners führt oft dazu, dass der Ball anschliessen mit genügend Länge in die eigene VH returniert wird. Dieser Ball kann mit einem diagonalen TS in die weite VH angegrifen werden, was oft zu einem direkten Punkt führt. Das ist sehr einfach und sehr effizient!

Wie bewusst setzt ihr euren Aufschlag ein, um den Gegner direkt oder mit dem 2. Ball unter Druck setzen zu können?

Wäre doch schön, wir könnten möglichst viele verschiedene Aufschlagstaktiken in diesem Thread zusammentragen.

Gruss
Martin

Da hast du meine Hauptaufschlagsvariante schon genannt. :-)

[Jancsi]

Ok, habe letztendlich die Nr. 4 "Aufschlag und 2. Ball sind für mich nicht so wichtig, da ich längere Ballwechsel anstrebe" angekreuzt, denn ich als Abwehrspieler versuche in der Tat, den Gegner in langen Ballwechseln zu zermürben.

Gruß,

Jancsi

[Klaus123]

Zitat von rhlm2004

einen trick verrate ich noch: ein "normaler" langer aufschlag mit der rückhand in die rückhand. und beim 2. wird wieder genau die gleiche bewegung gemacht, nur , dass der ball dieses mal mit der handfläche aussen getroffen wird sodass der aufschlag mit der gleichen bewegung kurz in die vh kommt. dafür ist natürlich ein bisschen training nötig, aber der trick ist effektiv und erlaubt....)

Soll das ein Witz sein?
Ich denke der Ball muß das Schlägerblatt berühren.
Sonst könnte man ja immer mal die Hände einsetzen...

[martinspin]

Lieber Klaus

Zitat von Klaus123

Soll das ein Witz sein?
Ich denke der Ball muß das Schlägerblatt berühren.
Sonst könnte man ja immer mal die Hände einsetzen...

Das ist kein Witz!

Bälle, die Finger oder Handrücken berühren, sind regulär gespielte Bälle.

Gruss
Martin