Wie geht es mit dem BTTV weiter?

[Motzer]

Zitat von D.G.

Ich möchte davor warnen, das zentrale TTLZ in Frage zu stellen. Die Erfahrung auch der anderen Bundesländer zeigt, dass sich in der deutschen Spitze wirklich nur die Talente etablieren können, die unter professionellen Bedingungen trainieren können. Die Erfolge der TTLZ-Spieler/innen auf bundesdeutscher Ebene in den letzten Jahren belegen dies.
Dies schließt jedoch nicht aus, dass sich die übrigen Vorschläge der Talentsichtung und -förderung bei einem weniger dikatorischen, sondern ausschließlich teamorientierten Führungsstil des oder der hauptverantwortlichen Trainer durchaus realisieren lassen.
Nötig wäre auch eine vom Trainer unabhängige Instanz mit Controlling-Aufgaben und als Ansprechpartner für Eltern, Vereinstrainer etc. zu installieren. Dieser sollte mit den Betroffenen regelmäßig auch von sich aus das Gespräch suchen, d.h. ein permanenter Dialog stattfinden.

Diese Controlling-Instanz existiert bereits mit dem Vizepräsidenten Jugend, wurde leider sehr nachlässig wahrgenommen. Die von Dir erwähnte Unabhängigkeit müsste gegeben sein, sah aber in der Vergangenheit wie eine Abhängigkeit Präsidium vom Trainer aus.
Unter professionellen Bedingungen trainieren setzt nicht unbedingt ein Internat auf Länderebene voraus. Beispiele belegen dies. Die jetzt international erfolgreichen deutschen Spitzennachwuchskräfte Baum, Ovtcharov, Krieger, Filus, usw. besuchen alle kein Internat. Mädchen sind nicht zu nennen, die spielen zur Zeit international keine Rolle.

Lukas K. hat das sehr sachlich und einleuchtend dargestellt.

[D.G.]

Zitat von Motzer

Die jetzt international erfolgreichen deutschen Spitzennachwuchskräfte Baum, Ovtcharov, Krieger, Filus, usw. besuchen alle kein Internat.

So pauschal sollte man kein Urteil fällen. Wenn Väter selbst Experten wie bei Baum und Ovtcharov und in der Lage sind ein professionelles Umfeld zu schaffen (so war dies auch bei den Rohr-Zwillingen oder ist derzeit bei A. Solja der Fall), dann ist dies sicherlich einem Internat vorzuziehen.
Andere ohne solche Voraussetzungen wären jedoch chancenlos in die Spitze zu kommen, es sei denn, sie haben das Glück, dass ein kompetenter und engagierter Vereinstrainer vorhanden ist, dem persönlich am Vorwärtskommen seines Schützlings liegt. Diese dürften aber sehr rar gesät sein.
Selbstverständlich muss jemand nicht in ein Internat, wenn er wie Filus in der Nähe eines solchen Stützpunktes in Hannover wohnt (aber auch er verlässt nun Tündern, da er dort nicht mehr dieselben Voraussetzungen wie Ovtcharov hat).
Krieger hat auch jahrelang im für ihn nahen Heidelberg trainiert.

[Bernd Beringer]

Für mich ist der Bastian Steger ein tolles Beispiel, dass man praktisch auf jedem Weg ein Spitzenspieler werden und sogar in die Weltklasse kommen kann. Das heißt aber auch: Es gibt keinen Königsweg!

Deshalb sollte man als Verband flexibel bleiben und die Strukturen so gestalten, dass alle Wege möglich sind: zentrale, dezentrale und sogar ganz individuelle Wege - im Verein oder meinetwegen auch im Keller (wie bei Basti).

Die Diskussion bleibt spannend. Und wenn sie so (sachlich) geführt wird wie hier, kann jeder der Beteiligten - wenn er denn bereit dazu ist - nur profitieren.

[Motzer]

Zitat von Bernd Beringer

Für mich ist der Bastian Steger ein tolles Beispiel, dass man praktisch auf jedem Weg ein Spitzenspieler werden und sogar in die Weltklasse kommen kann. Das heißt aber auch: Es gibt keinen Königsweg!

Bastian Steger ist ein Paradebeispiel, wie man Spitzenspieler werden kann. Aber auch ein Paradebeispiel, wie schwer es einer hat, der ohne DTTB-Unterstützung seinen Weg macht, dem dann allerdings die nötige Lobby fehlt. Man braucht nur die letzte EM-Nominierung ansehen.

Zitat von Bernd Beringer

Deshalb sollte man als Verband flexibel bleiben und die Strukturen so gestalten, dass alle Wege möglich sind: zentrale, dezentrale und sogar ganz individuelle Wege - im Verein oder meinetwegen auch im Keller (wie bei Basti)

Vollkommen richtig, bloß wird dies Theorie bleiben, weil es einfach am nötigen Geld dazu fehlt.
Man muss Schwerpunkte setzen. Dies war mit dem Internat Würzburg der Fall. Leider hat es nicht den erwarteten Erfolg gebracht, also muss der zukünftige Weg neu definiert werden. Hier nochmals der Beitrag von Lukas K., der aufzeigt, wie es zukünftig aussehen könnte, eigentlich müsste.

Zitat von Lukas K.

Aus paedagogischer Sicht, zwar nicht generel und absolut, spricht vieles dagegen zu frueh das familiaere Umfeld zu verlassen und keine Moeglichkeit zu haben Kontakte ausserhalb des Sports zu pflegen. Es gibt definitiv Kinder die fuer den Besuch eines Internats nicht geeignet sind, oder sich in einem Internat nicht optimal entwickeln wuerden, oder im Extremfall mit dem TT Sport aufhoeren, nur um nicht mehr auf ein Internat zu muessen. Diese Kinder koennen aber durchaus talentiert sein und fuer den Leistungssport geeignet sein. Ich hoffe, dass paedagogische und Entwicklungspsychologische Aspekte, in zukuenftigen Diskussionen ueber Kinder und Jugendleistungssport in Bayern wieder eine wichtige Rolle spielen und eingebunden werden. Lesitungssport mit Kindern und Jugendlichen macht meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn auch diejenigen (und das ist die grosse Mehrheit) die den Sprung in den Profibereich nicht schaffen, hinterher sagen "es war eine schoene Zeit und ich wuerde es wieder machen"

Wenn man aber spaeter entscheidet wer den Sprung schaffen kann (und hier ist die Voraussage deutlich einfacher) finde ich ein Leistungszentrum des DTTB fuer den Hochleistungsbereich und Ausrichtung auf internationale Ziele im Erwachsenenbereich ausreichend.

Wichtig ist, dass wir mehr Spieler flaechendeckend Sichten und ein flexibles System haben um auch in abgelegenen Regionen ein Talent foerdern zu koennen. Dies war bisher nicht der Fall, es gab zu viele weisse Flecken auf der Leistungssport Landkarte in Bayern. Sicherlich auch deshalb weil zu viel Hoffnung (und Geld) in eine zentrale Stelle gesteckt wurde, die jedoch von Gesamtbayern abhaengt. Man sollte also genau ueberlegen ob die Kosten fuer ein Zentralinternat wirklich sinnvoll sind.

[hipothalamus]

dieser thread hier mit seinen vielen argumenten und meinungen könnte dem bttv durchaus als anregung dienen, sein trainerkonzept neu zu überdenken.
allein, mir fehlt der glaube, dass die verantwortlichen hier reinschauen, das hier durchlesen, ausdrucken und bei einer präsidiumssitzung darüber sprechen. von den mitgliedern wird verlangt, den gesamten spielbetrieb online abzuwickeln - ich warte nur noch darauf, dass das ein oder andere spiel auch noch online gedaddelt wird - und wenn es darum geht, sich meinungen von beteiligten, beobachtern, kritikern einzuholen, ist das internet plötzlich ein medium, über das es sich nicht lohnt, zu sprechen...

ist dem allerdings nicht so, nehme ich diese behauptung gerne zurück und verneige mich in tiefer ehrfurcht

sorry für ein wenig unsachlichkeit!

[Mr. Backhand]

@ hipothalamus

Da Dr. Carsten Matthias (Geschäftsführer des BTTV) in einem anderen bayerischen Thread geantwortet hat, gehe ich doch davon aus, dass die Diskussionen in TT-News verfolgt werden.
Und wenn ich Diskussionen verfolge, kann ich mich normalerweise nicht so frei machen, dass die genannten Argumente nicht zu meiner eigenen Meinungsbildung beitragen. Dies dürfte auch bei den Verantwortlichen des BTTV so sein.
Ob dann die endgültige Entscheidung allen paßt steht auf einem anderen Blatt Papier.

[Chris Kratzenstein]

Der Vize-Präsident Öffentlichkeit ist ja sowieso hier immer fleißig dabei. Von demher Beachtung finden die Themen hier sicherlich.

Ciao Chris

[hipothalamus]

ihr habt ja recht, mr. backhand und ck. dann wolln wir mal hoffen, dass dieser thread in den prozess der meinungsbildung bei den herren im präsidium mit einfließt. zu diesen zählt übrigens dr. carsten matthias nicht. er ist geschäftsführer und kein mitglied des vorstandes und somit auch nicht stimmberechtigt.

[Bernd Beringer]

@ hipothalamus

Stimmt nicht ganz: Dr. Carsten Matthias ist Mitglied des Präsidiums, aber dort ohne Stimmrecht.

[hipothalamus]

Zitat von Bernd Beringer

@ hipothalamus

Stimmt nicht ganz: Dr. Carsten Matthias ist Mitglied des Präsidiums, aber dort ohne Stimmrecht.

uups. sorry, carsten...!