Game Plan - Vorgehensweise/Taktik beim Spiel gegen unbekannten/Bekannten Gegner

[Patrese]

Zitat von onkelz.K

Mein Appell an alle: Habt einfach Spaß und denkt nicht so viel nach. Das können andere für euch übernehmen, die euch coachen

Das ist ein Tipp den ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen kann.

Trotzdem muss ich versuchen die Taktik des Gegner zu verstehen und herausfinden was ich selber am besten machen kann um zu gewinnen. Das geht nur mit "denken, analysieren" oder wie man es sonst noch nennen kann.

Die Kunst ist aber wohl es einfach zu halten :-) zu reduzieren auf einfache, wenige Handlungen die man auch umsetzen kann.

Vielen Dank an alle die sich hier beteiligen

[onkelz.K]

Dann ist mein Spiel anscheinend anders aufgebaut oder es passiert halt im Unterbewusstsein, oder ich kann es nicht richtig beschreiben

Ab einem gewissen Niveau (je nach Verband vermutlich etwas anders, aber ich sag mal so um Bezirksliga und höher), sind alle Spieler in der Lage den Ball sicher zu spielen...egal ob kurz lang, Unter-,Seiten-,Überschnitt.
Taktisch ist also, für mich zumindest, der Weg mit meinem Aufschlag schon einen Fehler zu erzeugen, da ich von anderen Schwächen erstmal nicht ausgehe. Beim Rückschlag möglichst kurz ablegen, damit der Gegner nicht fest nachgehen kann, oder ich nutze seinen Aufschlag, um selber in mein aktives Spiel zu kommen.
Der weitere Spielverlauf ist dann über Platzierung und körperliche Fitness um auch viele Bälle zu erlaufen und einfach platziert zu spielen, um sich wiederum in eine gute Ausgangsstellung zurückzukommen und nicht zum nebenstehenden Tisch durchzulaufen
Ich spiele nicht sehr fest, aktiv aber nicht schnell ... Wer schnell spielt, bekommt den Ball vermutlich schnell zurück und steht nicht richtig und macht den Fehler...
Dementsprechend fällt auch die "Analyse" bei mir recht schmal aus, da ich den Gegner beobachte und ihn ausspiele (links,rechts,vor,zurück, entgegen der Laufrichtung).
Das impliziert aber eben auch die Auge-Hand-Fuß-Koordination.
Was beobachte ich beim Gegner, wo steht er bzw. bewegt er sich hin und wie "antizipiert" er meinen Schlag und wie reagiere ich darauf. Das hat für mich nichts mit Analyse zu tun. Weil es einfach passiert, indem ich meinen Gegner beobachte. Ich lege mir aber keinen Fahrplan zurecht.

Hin und wieder kommt es natürlich vor, dass ein Gegner eine vermeintliche Schwäche hat. Das mag vermutlich auf Kreisebene vermehrt auftreten und die eigenen technischen Fähigkeiten sind vielleicht nicht so ausgeprägt (keineswegs abwertend gemeint, jeder fängt klein an).
Dann drauf auf die Schwachstelle, aber das ist bei mir eben selten der Fall, deshalb kann ich da nicht so viel zu sagen...
Ich habe auch eine Zeit lang meine Spiele gefilmt, viele Fehler die man macht, sind dann wirklich eher falsche Stellung zum Ball oder Schlagansatz bei langen Ballwechseln etc

Ich hoffe ich konnte es einigermaßen rüberbringen

[Patrese]

Hallo onkelz.K,

für mich hast Du es gut beschrieben. Ich kann Deine Vorgehensweise sehr gut nachvollziehen. Deine Taktik ist Sicherheit, Variabilität, Platzierung, etc..

Auch deine Beschreibung der Beziksligaspieler finde ich sehr zutreffend. Viele Spieler ab ca. TTR 1600 aufwärts (bei uns bis ca. 1850) machen nur noch wenige "leichte" Fehler. Die Schwächen sind nur noch gering ausgeprägt. Da muss man schon mehr machen um sich die Punkte zu holen. Alle gängigen Spielsysteme und Taktigen sind diesen Spielern bekannt. Viele haben bereits deutlich höher gespielt und spielen TT seit bis zu 30-40 Jahren. Da kann man schon davon ausgehen dass die bereits so ziemlich jede art von Spiel gesehen haben :-)

Auf Kreisebene ist das Sichten der Schwächen schon deutlich leichter und hier ist eine eventuelle Taktik viel leichter umzusetzen. Trotzdem glaube ich das der Grundsatz auf jedem Spielniveau erhalten bleibt.

[appelgrenfan]

Zitat von Omma

Ich habe etwas Probleme mit dem Begriff Automatismen. In meinen Augen sind diese nur dienlich, wenn es um technische Automatismen gilt. Diese sollten aber vollkommen unabhängig vom Gegner sein. Taktisch sollte es eben keine Automatismen geben, sonst wird man berechenbar.

Ich meinte hier keine "taktischen Automatismen", sondern mir ging's darum, mich selbst im Wettkampf zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen, was ich im Training besser machen muss. Eine solche beispielhafte Analyse: Ich werde bei längeren TS-Duellen ab dem dritten oder vierten Ball zu hektisch und bin viel zu früh in meiner Bewegung, weshalb ich den Ball nur noch ganz schlecht bringe. Konsequenz: Meine Bewegungsabläufe bei TS-Duellen verbessern. Also einen Automatismus dafür zu entwickeln.

Das ist allerdings eine strategische Herangehensweise, der Thread ging ja ursprünglich um Taktik. Wenn ich nun aber durch Analyse meines Spiels weiß, dass ich bei TS-Duellen anfällig bin für Hektik, kann ich auch versuchen taktisch darauf zu reagieren: Z.B. längere Duelle vermeiden und in den ersten Schlägen mehr Risiko zu gehen; oder mein Unterbewusstsein zu primen, dass ich genügend Zeit habe für meine Schläge.

[Scrabinator]

Es gibt halt gewisse regelmäßigkeiten z.b das ein Ball mit us auf Elle langsamer gezogen wird wie einer in VH oder RH. (Natürlich gibt es Ausnahmen) diese regelmäßigkeiten gelten im Profi Bereich und im amateurbereich. Heißt übersetzt wenn ich um beim Beispiel zu bleiben diese Regelmäßigkeit bei meinem Gegner erkenn kann ich es nutzen heißt schupf auf Elle und dann nen relativ frühen aktiven Block in eine Ecke spielen. Das klappt natürlich nicht gegen jeden Gegner aber ist als Option Mal zu testen.

Ja ich gebe euch Recht das intuitiv spielen gut ist, aber bei 9:9 im fünften sowas zu spielen wenn man sich komfortabel damit fühlt ist durch aus eine sehr gute Option.

[Rückhandmonster]

hier noch ein paar Regelmäßigkeiten, die bei der Taktik helfen könnten...

Aufschlagtabelle Tischtennis

Ein Rückschlag auf einen Aufschlag ist immer von der Qualität des Aufschlages abhängig. Je höher die Qualität des Aufschlages, desto wahrscheinlicher wird der Rückschlag wie folgt beantwortet.

In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Aufschlagrotationen/Platzierungen beschrieben und die wahrscheinliche Antwort darauf.
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[marcush]

Als Rückschläger heißt das ja , ich sollte schauwn von diesen *normalen*Rückschlägen weg kommen indem ich alternative Returns übe oder die normalen Returns deutlich schneller ,platzierter, mit noch mehr Rotation spielen lerne.
Die zweite Variante wird wohl nur eingeschränkt Erfolg
zeigen weil das alle so machen...