welches Verhalten wird gewünscht?

[Hendrix50]

Für mich eine hochinteressante Diskussion, die die Existenz solcher Foren eigentlich erst rechtfertigt. Hier wird ein brisantes Thema des Psycho-Sports Tischtennis kontrovers diskutiert. Super!

Meine Meinung: Es wäre in der Tat wissenswert, ob der Verband ein solches Verhalten gerade bei Jugendlichen fördert (oder sogar fordert...).

Für mich persönlich ist die Auto-Suggestion nach Abschluss eines Ballwechsels mittels verbaler Äußerungen im Tischtennis absolut in Ordnung (auch nach leichten Fehlern des Gegners). Sie stößt aber an Grenzen z.B. bei Fehlaufschlägen des Gegners, oder wenn sie, unterstützt z.B. durch die Faust in dessen Richtung, ganz klar einen aggressiven, unsportlichen Charakter annimmt.

Im übrigen gibt es noch weitere ähnliche Themen, über die wir mal reden müssten, z.B.: Ständiges Sprechen oder überdehnte Pausen zwischen den Ballwechseln. Hierzu gibt es nämlich ebenso wenig klar formulierte Regeln wie zum Thema oben.

[Abwehrstratege :-)]

Zitat von Hendrix50

Für mich eine hochinteressante Diskussion, die die Existenz solcher Foren eigentlich erst rechtfertigt. Hier wird ein brisantes Thema des Psycho-Sports Tischtennis kontrovers diskutiert. Super!

Meine Meinung: Es wäre in der Tat wissenswert, ob der Verband ein solches Verhalten gerade bei Jugendlichen fördert (oder sogar fordert...).

Für mich persönlich ist die Auto-Suggestion nach Abschluss eines Ballwechsels mittels verbaler Äußerungen im Tischtennis absolut in Ordnung (auch nach leichten Fehlern des Gegners). Sie stößt aber an Grenzen z.B. bei Fehlaufschlägen des Gegners, oder wenn sie, unterstützt z.B. durch die Faust in dessen Richtung, ganz klar einen aggressiven, unsportlichen Charakter annimmt.

Im übrigen gibt es noch weitere ähnliche Themen, über die wir mal reden müssten, z.B.: Ständiges Sprechen oder überdehnte Pausen zwischen den Ballwechseln. Hierzu gibt es nämlich ebenso wenig klar formulierte Regeln wie zum Thema oben.

recht haste...
das würde mich auch mal interessieren, da ich selbst ein sehr impulsiver Spieler bin, der bei sowas schonmal ausrasten kann *lach*

Gruß vom Abwehrstrategen...

[Funktionär]

Zitat von Robbie Rivera

Das ist doch ganz einfach, nehmen wir wieder den Tennisvergleich:

Es gibt "unforced errors" und dementsprechend auch die "forced errors". Bei leichten Fehlern ohne Not wird nicht angefeuert, bei herausgespielten Bällen dagegen schon - zweifelsohne ist dies für einen Tischtennis-Laien nicht zu erkennen, für einen Otto Normalamateur aber sehr wohl.

Ich denke auch, man sollte es insb. bei Satzanfängen mit dem Anfeuern nicht übertreiben, aber zum Satzende und im Entscheidungssatz dürfen die Emotionen schonmal hochkochen - und auch leichte Fehler beklatscht bzw. "befeuert" werden.

Ich finde, das bringt es ziemlich genau auf den Punkt. Wenn sich alle in etwa an diese "Vorgaben" halten würde, gäbe es sicher keinerlei Diskussionen, oder? Damit könnte man doch leben.

[harzentt]

Mh,

also ich finde Emotionen gut und habe verständnis dafür wenn mansich nach nem schönen Ballwechsel selber mal anfeuert. meist ist es ja sogar so (zumindest bei uns in den Spielen) das auch der Gegner mal Applaus bekommt oder Applaus gibt bei nem schönen Ball.

Alelrdings ärgert es mich masslos, wenn bei jedem Fehler der gemacht wird geklatscht oder die Faust gezeigt wird.

Hier kann man mal zur MannschaftsWM blinzeln, in der es eine Spieler in bös getroffen hat. Diese wurde aufgrund einer Faus mit gleichzeitger Bewegung zum Gegner (wurde als Bedrohung gewertet) mit "rot" von der Platte geschickt.

Leider haben wir in den unteren Klassen seltenst Schiedsricher vor Ort die sowas bestrafen würden. Meine Meinung dazu sage ich dem betreffenden Spieler nach dem Spiel und Informiere auch den Manschaftsführer über meine Meinung. Ich finde es allerdings einfach nur alber, wie sich die jungen Spieler aufführen und glaube nicht das dies dem Sport wirklich Symathien bringt.

[klugscheisser]

Zitat von harzentt

Mh,



Alelrdings ärgert es mich masslos, wenn bei jedem Fehler der gemacht wird geklatscht oder die Faust gezeigt wird.

Stimmt, mag ich auch nicht. Aber:

- ist jeder Rückschlagfehler nicht eine Folge eines geschickten Aufschlags?
- ist ein scheinbar billiger Schupffehler vielleicht auch durch den Gegner erzwungen?
- Ist ein Fehlaufschlag vielleicht die Folge davon, dass die Spielweise des Gegners zu riskanten Aufschlägen zwingt?
- ist ein Kantenball nicht die Folge genauer Pla(t)zierung?
- ist ein Spielzug, der zu "billigen" Fehlern verleitet (z.B. da lange Anspiel auf den Ellenbogen), nicht auch ein Erfolg, über den man sich freuen darf? Darf der Betreuer in solchen Fällen nicht durch Applaus signalisieren, dass diese Spielweise jetzt richtig ist?

Ich habe mich schon lange davon gelöst, dass nur ein Punkt durch einen "Teufelstopspin" ein "guter "Punkt ist und alle anderen, die auch davon provitieren, dass der Gegner ungeschickt, unaufmerksam oder sonstwas "un" ist, "billige" Punkte sind.

Allerdings ist es dumm, dem Gegner durch Balzgehabe zu zeigen, bei welchen Bällen er besser aufpassen muss. Ein schlafender Gegner ist doch ein "lieber" Gegner, oder ?

Wer den letzten Punkt macht, egal welchen, gewinnt das Spiel

[harzentt]

Hi,

nein schonmal kann das wirklich nen Grund zum klatschen sein.

Ich meine auch es gibt hin und wieder nen schönen Kantenball oder Netzroller. Und nicht jeder geschmetterte ist wirklich schön. KOmmt immer auf den Ballwechsel an den man da beurteilen sollte.

Finde dennoch, das nciht alles zu beklatschen machmal besser und schöner ist. Letztlich soll man sich nach dem Spiel noch bei nem Gläschen Bier oder ner Frikadelle nen Witz erzählen können.

Was aber teilweise beklattscht wird ist es häufig nicht Wert. und beim fünften Aufschlag den der Gegner nicht bekommt zum fünftenmal zu klatschen, naja wenn mans braucht.

[klugscheisser]

Ich unterstreiche nochmal: ich bin auch ein Verfechter des diskreten und passenden Jubels. Aber ich verstehe und akzeptiere auch, wenn es manchmal anders läuft.

ich habe auch schon mal Kantenbaälle ungewoll beklatscht, weil ich den Fuchs einfach nicht sehen konnte: in Oberrad, wo die Zuschauerbänke hinter den Spielern stehen und der eine Spieler einen "extrem breiten Rücken" hatte. Der gute Timo, den ich sehr schätze, hat mich dann finster angeguckt, er hatte halt eine deutlich bessere Perspektive ...

[der chinese]

Mir fehlt bei dieser Diskussion ein wenig die Berücksichtigung der jeweiligen Persönlichkeit des Spielers. Es gibt nunmal Menschen, die mehr aus sich herausgehen können und vllt. sogar müssen, um die optimal Leistung abrufen zu können. Dann gibt es wiederum die introvertierten, welche Druck, Stress, Anspannung und Frust nicht nach aussen tragen. Ausserdem wird doch die Körpersprache in vielen Sportarten als wichtiges Mittel dem Gegner jederzeitige volle Konzentration und Bereitschaft zu signalisieren angesehen. Daher ist imo eher in der jeweiligen Persönlichkeit begründet, ob der Spieler nach jedem Punkt feiert oder nicht. Ich glaube nicht, dass in Stützpunkten gezielt das Brüllen oder Schreien gefördert wird, dennoch ist auch in anderen Sportarten ( z.B. Kampfsport ) die verbale Lautäusserung als Konzentrationsbündelung oder Entspannungsförderung zu verstehen. Ich bin kein Fan dieser extremen verbalen Äusserung ( bin selber allerdings auch nicht der ruhigste am Tisch ), glaube aber, dass unser Sport aufgrund seiner hohen Anspannungs- Entspannungsaspekte dazu deutlich mehr provoziert als andere ( z.B. ) Ausdauersportarten. Ausserdem weiß wohl jeder, welch ein befreiende Wirkung ein lautes Schei.. haben kann. Und: Auch wenn es bedauerlich ist: In einer Individualsportart entscheidet eben auch die Psyche. Wenn es mir möglich ist, durch " trashtalking " meinen Gegenüber zu besiegen, so nehme ich dies in Kauf. Allerdings muss diese Entscheidung jeder für sich treffen.

[harzentt]

Hi,

ich sage ja auch nichts wenn man sich über einen schönen Ball freut, oder auch nem beschissenen Ball zum 10:10 oder 14:12 bei knappen Spielen.

Ich habe halt nur beobachtet, das es von Jahr zu Jahr mehr wird das man die einfachsten Bälle und traurigsten Fehler des Gegners beklatscht. Man kann auch gut unterscheiden, ob jemand mal vesehentlich nen Kantenball bejubelt. Aber es gubt Vereine bei denen scheint das Prinzip zu sein.

Traurig wird das ganze, wenn man in den letzten Jahren immer freundschaftlich mit einander umgegangen ist und dann aus der Jugend ein neuer Spieler nach oben kommt. Da kann dies auch ganzschnell dazu führen, das solche Spieler erst gar keine Chance haben.

Obwohl spielerisch eine Verbesserung kann das schonmal nicht in die Mannschaft (menschlich) passen und man vertichtet dann lieber auf solche Leute. Da birngt das ganze Kadertrainig nichts, wenn ekiner mit ihm spielen will.

[ach_ja]

Ich klatsche in 3 Fällen im Spiel. Einmal wenn es wirklich ein gut herrausgespielter Punkt war.
Und der zweite Fall ist wenn der Spieler den ich betreue, die einen Punkt durch die Taktische vorgabe gemacht hat, egal ob der punkt jetzt mit einen Supertopspin war, oder durch kurz-kurz.
Der dritte Fall wird leider immer häufiger, das ist nämlich wenn der Gegner bei jedem sch**** klatscht z.B. bei Aufschlagfehlern, Netzbällen usw.
Dann klatsche ich bei jedem Punkt für uns, außer beiden "nassen" Bällen.

Aber das eigentliche Thema war ja ob der Verband dieses "tschoah" oder anderes bewusst fördert?
Das Emotionen, schreien usw dazu gehört ist doch klar, das macht doch jeder mal, der eine öfter, der eine seltender und das wird auch immer so bleiben.
Nur wenn es von Verbandseite aus extra gefördert wird, dann kann das Tischtennis bald seinen ruf als faire Sportart vergessen.
Denn dadurch werden diese Kids hinterher keinen kantenball gegen sich selber zugeben, oder so.