Tischtennis-Kopfsache !

[Florry]

Ich denke auch, dass diese einstellung des "nicht denkens" seine zeit braucht, bis man sie verinnerlicht hat.

vor 2 Jahren war ich auch noch ein ziemlicher "Motzkopf" der sich gerne selber fertig gemacht hat und der an sich selbst verzweiflet ist bzw. der sich durch diese motzerei dann selbst runtergezogen hat.

Inzwischen mach ich mir bei einem 10:6 weniger gedanken...es passiert natürlich schon mal,dass der gegner dann wieder auf 10:8 oder 10:9 rankommt, allerdings schaffe ich es inzwischen einfach die vergangene Siuation abzuhaken und bei der neuen Spielsituation wieder bei "0:0" anzufangen. Gleiches gilt für ein 6:10 ...inzwischen habe ich schon ein paar solcher Sätze gedreht, bzw. bin noch herangekommen, um zu wissen, dass es MÖGLICH ist.
Und bei einem relativ hohen, "aussichtslosen" Rückstand ist es mir dann auch oft egal, was am ende (des Satzes) bei rauskommt, sondern ich fange an auszuprobieren, und mal etwas anderes zu machen. Entweder klappt es, dann probier ich es noch einmal, oder es klappt nicht, dann ist der Satz halt zu ende (wie ich den Satz verliere, ob mit der alten oder der neuen Taktik, ist auch so ziemlich das gleiche). Dann in der Satzpause kann ich mich auf meine Stärken und die (offenbaren) Schwächen meines Gegners besinnen (bzw. verusche ich es zumindest ) und das Ganze beginnt von neuem.

Es kommt zwar noch vor, dass ich mich mal aufrege, allerdings lass ich es nicht mehr zu, dass ich mich damit runterziehe.
z.B.: Mache einen Fehler zum x-ten Mal im Satz. Dann gibt erstmal ein kurzes "Pass auf", "nicht schon wieder" oder "SCH***" allerdings rede ich mir dann ein "egal, weiter jetzt".
Wenn das nicht hilft, verusche ich mal kurz die augen zu schliessen, einmal tief durchzuatmen. Und schon bin ich beruhigter.

Wie gesagt, dass solche mechanismen (wie wenn man sich sagt "ach egal, weiter jetzt" oder das tiefe durchatmen) auch greifen dauert ein kleines bissl. Ist halt auch eine Trainingssache.

[Hendrix50]

Hi Martinspin,
stimmt das, dass ihr in der Schweiz alle einen Tick langsamer spielt, weil ihr während des Ballwechsels euren Kopf gebraucht?
Nichts für ungut. Übrigens: 16:0 in der 3. Liga Schweiz - wow! (Aber ich habe gehört, da gibt's nur 100 Spieler...).
Hab als Jugendlicher mal gegen Uster ein Freundschaftsspiel gemacht. Gibt's den Club eigentlich noch?

[halteraner]

Wieso so gemein? Oder isses Ironie?

Naja, aber es stimmt, dass es auch nciht so einfach ist so ein "Nichtsdenken" im Spiel zu verinnerlichen. Es kommt ja immer drauf an, wie man mit der Nervösität umgeht. Früher habe ich dann auf einmal Bälle komisch ins aus gekloppt, oder Endschläge voll über die Platte oder volle Wucht ins Netz. Mitlerweile weiss ich das etwas zu kontrollieren. Spiele gerade erst meine 3. Herrensaison und daher brauch ich da wohl noch ein wenig.

[Obachecka]

Lol..mist wo ich letztens Training hatte habe ich gegen einen aus der 3ten Herren gespielt und im 3.Satz (1:1)stehts 9:5 für meinen Gegner ich dachte mir ..ach egal konzentrier dich schonmal auf den nächsten Satz ...doch dann macht mein gegner 2 ( ! ) Fehlangaben nacheinander , ich schmunzel leicht , und der geht ab wie wer weiß was......der hat so rumgeflucht ...lol...und hat dann keinen weiteren Ball in dem Satz übers netz bekommen.....nun weiß ich nicht woran das lag ...an meinem Schmunzeln ?

[Florry]

vielleicht lags auch daran, dass ihm sowas schon öfter mal passiert ist (weit geführt, flüchtigkeitsfehler gemacht, und dann noch verloren) und er nur dachte "nicht schon wieder", was ihn nur noch weiter runtergerissen hat

eigentlich sollte er schon soweit sein, dass ihn ein grinsen oder ein lächeln nicht aus der ruhe bringt, zumal es ja im training war.

[halteraner]

Du dieses nicht schon wieder hatte ich auch mal und zwar wars folgendermaßen. Ich habe oft gegen Gegner 2:0 geführt und dennoch 2:3 verloren. In der Regl lags an mir. Ich schraubte maßig zurück und spielte viel zu passiv. Jedenfalls dachte ich dann nach dem 3,4 mal imemr nur "Nicht schon wieder", sofern es nur noch 2:1 oder 2:2 stand. Mitlerweile isses bei mir so, dass ich meist jene Spiele gewinne.

[Topspin07]

Ich kann nur Florry zustimmen. Nach einem Fehlschlag kurz Wut rauslassen, dann nochmal durchgehen wieso es nicht geklappt hat und dann konzentriert weiter spielen. Man kann ruhig emotional werden, allerdings nicht zu hefitg damit man danach den verlorenen Punkt abhaken kann und sich auf den nächsten konzentriert. Dasselbe gilt wenns gut läuft. Und ruhig was Zeit zwischen die Ballwechsel bringen.
Ob man dann noch irgendwelche Psychotricks macht, hängt vom Typ ab. Ich werd dadurch schlechter, andere macht es besser.
Auch nach außen total emotionslos funktioniert bei einigen. Ich blend einfach alles aus was mich stört, auch psychotricks des Gegners.

[SpinPold]

Ich denk des is ne Kopf Sache, denn das hat man total an unserem letzten Spiel gesehen: Unser 1.-er lag im ersten Spiel, erster Satz 7:4 hinten, Dann sagt er zum Gegner: "Hast du ne Schwester?" Der Gegner schüttlet verdutzt den Kopf . Punkt für unseren Mann. Er fragt: "Hast du ´nen Bruder?" Gegner macht Aufschlag, Fehlaufschlag ! 7:6 ! Dann murmelt er leise zu sich, ohe dass der gegner ihn hört: "Dass einer allein schon so blöd sein kann ?! ",
schmunzelt , und gewinnt 11:7 ! Subtile Methode, eigentlich ziemlich unsportlich, aber hat geholfen .

[Obachecka]

Und solche Leute hasse ich [als Gegner] ich hatte vor 2 jahren bei einem meiner ersten großen Turniere mal einen gegner , der hinter sich die halbe Mannschaft auf der Tribüne sitzen hatten. Der Typ hat sich so cool gefühlt.....

Jedenfalls stand es 4:4 als nach einem meiner Fehler auf einmal die ganze Tribüne anfängt zu lachen ÜBER MICH !!! ich denk mir : So welche Idi*ten !
Ich spiel weiter [ Blick auf die Platte , Konzentration auf die tobene Bühne]
Auf einmal setzt sich der TYP auf den boden und spielt von da aus weiter..natürlich haben die Tribünengäste , nachdem ich schön ins Netzt geschossen hatte gebrüllt vor lachen. Und ich ( mit 12 darf man das *g*) fast geheult...naja 3:0 [11:8,11:8,11:2] verloren...so was von UNFAIR !!!

[tischtennisguru]

Grundsätzlich vertrete ich die gleiche Meinung wie Martinspin was Fairness in Spielen angeht. Es gibt allerdings Ausnahmen. Vor zwei Jahren hatte ich bei einer Rangliste als ersten Gegner einen Spieler, der nach jedem meiner Fehler ein kurzes aber bestimmtes Ja verlauten ließ, wohlgemerkt bei jedem Fehler also auch Fehlaufschläge, leichte Schupffehler usw. mitgezählt.
Ich versuchte, das Verhalten zwei Sätze lang zu ignorieren und meinerseits völlig ruhig und fair zu bleiben, was trotz meiner technischen Überlegenheit dazu führte, dass ich beide Sätze knapp verlor einfach nur, weil mich die unfaire Art des Gegenübers die ganze Zeit beschäftigte und ich einfach nicht schaffte, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Im dritten Satz beschloss ich, dass es so nicht weitergehen könne und fing an, nach jedem seiner Fehler , selbst nach einer kurzen Pause ein genüssliches Jawoll folgen zu lassen. Bei zu langen Schlägen seinerseits ging ich zurück zur Bande hinter mir, um den Ball aufzuheben und sagte erst beim Aufheben des Balles mein Jawoll. Den dritten Satz gewann ich dann deutlich. Im Vierten Satz sprach mich der Gegner dann an, er habe den Eindruck, ich meine es nicht ganz ernst mit meinem Jawoll nach jedem Punkt. Ich konterte, das sei bei mir immer so, er könne ja meine Vereinskollegen fragen. Auch diesen Satz gewann ich hoch. Gegen Ende des vierten Satzes begann sich der andere allerdings mächtig aufzuregen und fing letztlich an, mich wüst zu beschimpfen. Worte wie A..., Drecks... usw. fielen und ich wies ihn darauf hin, dass er ja wohl mit seinem provokativ unfairen Verhalten die ganze Geschichte erst ins Rollen gebracht habe, und ich nach anfänglicher Zurückhaltung einfach mit seinen eigenen Waffen zurückgeschlagen hätte. Des Weiteren stellte ich klar, dass ich bei weiteren Ausfälligkeiten seinerseits mich nun gezwungen sähe, den Oberschiedsrichter zu rufen, um die Sache zu klären und machte den Vorschlag, dass wir uns im letzten Satz still verhalten sollten und einfach unser Spiel spielen sollten.
Unter stiller Anspannung gewann ich den Entscheidungssatz dann zu drei.
Ich bin heute noch sicher, dass ich das Spiel damals verloren hätte, wenn ich mich nicht zu Wehr gesetzt hätte.