Standesdünkel beim Training - Seite 3 - TT-NEWS Tischtennis Forum

Walker · #21 03.03.2007, 09:05

Zitat:

Zitat von Peter Igel

:
Bin zwar bei uns die Nummer "anderthalb" der Ersten, spiele aber trotzdem mit jedem, der mich fragt.
Und das ist der Punkt: Dass man gefragt wird, ist längst nicht selbstverständlich...

Sehe ich ähnlich, wenn ich von schwächeren Spieler gefragt werde, trainiere ich i.d.R. (Ausnahmen: man ist schon verabredet oder hat den ganzen Abend mit Schwächeren gespielt) auch mit ihnen.
Ich sag ganz ehrlich, wenn mich jemand fragt, der 4-5 Klassen unter mir spielt und kaum einen Ball auf den Tisch bringt, dann hab ich auch keine grosse Lust mit dem zu spielen. Von daher kann ich Chinabombers Beitrag grundsätzlich verstehen. Aber da muss man dann eben solange, bis wieder gewechselt wird, in den sauren Apfel beissen.

bibu09 · #22 03.03.2007, 10:31

Bei uns spielt auch jeder mit jedem. Die Unterschiede in der Spielstärke (Erste: Kreisliga, Zweite 1.KK) sind aber auch nicht so gross.

Wenn mal Neue da sind, ist das natürlich schwierig, gerade wenn sie nicht gut sind oder gar nicht spielen können. Dann macht es natürlich nicht so viel Spaß. Aber das bei uns jemand gesagt hat: "Ne, mit Dir spiele ich gar nicht", das gibt es eigentlich nicht.

Aber insgesamt denke ich schon, dass es ein gewisses Standesdünkel gibt, wenn es bei vielen auch nicht so ausgeprägt ist.

Drizzt · #23 03.03.2007, 11:03

Ich denke schon, daß Training mit Partnern unterschiedlicher Spielstärke was bringt.
Kommt eben drauf an wie man trainiert.
Der stärkere Spieler kann, wie schon gesagt, dem schwächeren Spieler die Bälle genauer und platzierter zuspielen, so das der Andere gezielter an seiner Technik feilen kann, und vielleicht noch Tips vom Gegenüber bekommt. Und andersrum kann im Spiel "nach dem Technik-Training" der bessere Spieler Aufschlag-Schuss trainieren. Auch das ist Training, auch wenn es vielleicht nicht sooooo viel Spaß macht.

Becker · #24 03.03.2007, 11:32

Hallo,

Bei mir ist das so, dass manche Spieler aus der 1. Mannschaft mit manchen etwas schwächeren aus der 2. Mannschaft nicht spielen. Das liegt wohl allein daran, da sie oftmals Angst um ihren eigenen Platz haben und natürlich an der Angst gegen einen 2. Wahl Spieler zu verlieren und damit ihr Ansehen zu verlieren. Eigentlich sehr schade, aber es sind auch nur manche.
Andere jedoch hingegen spielen sehr häufig mit mir beispielsweise, da ich auch mit meinen etwas jüngeren Jahren voraussichtlich, wie bisher, immer besser werde und auch irgendwann mal höher spielen will. Diese spielen dann auch nur mit mir um, ich nenn's mal: Einen auf Freundschaft zu machen. Auch eigentlich sehr schade, aber dann gibt's auch noch andere, die schon seit Jahren mit mir spielen und denen einen Platz in der 1. Mannschaft nicht viel bedeutet. Diese Leute sind aber eher die Ausnahme, genau genommen ist das nur eine Person. Dies ist wiederum auch sehr schade, doch ich kann mich nicht beschweren. Die Vereinsstruktur ist im Wesentlichen gegenüber den anderen Vereinen ganz okay.

Im Gegensatz dazu spiele ich relativ viel mit schwächeren Gegnern. Mit den Hobbys dann mit 2. Kreisklasse Spielern und mit Jugendlichen bzw. auch Schülern. Es ersetzt mir zwar nicht gute Topspinspieler, jedoch ist vieles möglich. Entscheidend ist nur, gegen die Stärken der schwächeren Spieler zu trainieren. Alles andere, wie beispielsweise die Symphatie, sind, was das Sportliche anbelangt, ohne jegliche Bedeutung (vom Persönlichen abgesehen).

Hier habe ich nur mal meine Erfahrung geschildert. Alles andere kann sich jeder selbst ausdenken...

MFG Becker

Ironman · #25 03.03.2007, 11:52

@ Truffel: deine einstellung gefällt mir!

Red Devil · #26 03.03.2007, 11:58

Bei uns ist dieser Standesdünkel in Teilen unserer Mannschaft auch verbreitet, was bedauerlich, manchen Leuten aber vielleicht gar nicht so bewußt ist. Sie werden von vielen Spielern der tieferen Mannschaften aber auch nicht gefragt. Argumentiert wird ansonsten häufig damit, dass die wenigen Trainingseinheiten effektiv sein müssen, um das Niveau zu halten und die Spielsysteme in der 2.KK anders als in höheren Klassen sind. Mit talentierten Jugendlichen, die auch häufiger fragen, wird natürlich gespielt. Sie sollen an die höheren Mannschaften herangeführt werden. Persönliche Kontakte und Sympathie, die bereits angesprochen wurden, spielen bei der Wahl der Trainingspartner aber eben die entscheidende Rolle. Als Lösung, die wir häufiger wählen, um den Kontakt zu verbessern und verschiedene Leistungsstärken zu mixen, wird bei uns relativ viel Doppel gespielt und auch Damen und Herren aus unteren Klassen einbezogen. Leider spielen aber nicht alle Doppel und wir sind ein gutes Stück davon entfernt, dass jeder Spieler der 1.Mannschaft (BZL) mit jedem Spieler der 4.Mannschaft (2.KK) die Klingen kreuzt. Da die Damen der RL-Damen meistens im Kader trainieren, sind die Kontakte zu anderen Vereinsmitgliedern sehr eingeschränkt. Manche Spieler aus unteren Teams kennen die Damen der ersten Mannschaft nur vom Hörensagen. Insofern ist der Zusammenhalt der Mannschaften verbesserungswürdig. Nur über einen persönlichen Kontakt wird die Bereitschaft zum Training ohne Leistungsvorbehalte möglich sein.

Truffel · #27 03.03.2007, 12:46

Zitat:

Zitat von Becker

Bei mir ist das so, dass manche Spieler aus der 1. Mannschaft mit manchen etwas schwächeren aus der 2. Mannschaft nicht spielen. Das liegt wohl allein daran, da sie oftmals Angst um ihren eigenen Platz haben und natürlich an der Angst gegen einen 2. Wahl Spieler zu verlieren und damit ihr Ansehen zu verlieren.

Sehr merkwürdig. Natürlich ist es etwas peinlich, wenn man gegen jemaden verliert, der viel schwächer eingestuft wird. Aber deshalb wird man sicherlich von niemandem ausgelacht, man verliert auch sein Ansehen nicht.
Ich habe auch schon gegen einen 70. jährigen aus unserer 2. Mannschaft verloren und spiele immer noch in unserer 1. (und werde da auch drin bleiben.)

Diejenigen, bei denen man sein Ansehen verliert, wenn man gegen einen Schwächeren verliert, haben keine Ahnung von Tischtennis.
Klingt blöd, ist es aber nicht!

@ DestoF1: Immer gut, wenn man jemaden hat, der die Meinung teilt.

Drizzt · #28 03.03.2007, 12:59

Zitat:

Zitat von Truffel

Sehr merkwürdig. Natürlich ist es etwas peinlich, wenn man gegen jemaden verliert, der viel schwächer eingestuft wird. Aber deshalb wird man sicherlich von niemandem ausgelacht, man verliert auch sein Ansehen nicht.
Ich habe auch schon gegen einen 70. jährigen aus unserer 2. Mannschaft verloren und spiele immer noch in unserer 1. (und werde da auch drin bleiben.)

Gegen wen man im Training gewinnt oder verliert, hat überhaupt gar nichts zu bedeuten.
Im Training darf man gegen jeden verlieren, Jugendliche, 3.KK egal...
Das, was zählt, ist das Punktspiel in dem es um was geht.
Gibt genug Leute die im Training wenig Spiele gewinnen, und in der Meisterschaft kaum mal verlieren.

Sven M. · #29 03.03.2007, 13:15

Also wenn ich das hier so lese, bin ich wirklich froh, dass es bei uns grundlegend anders ist. Bei uns trainiert wirklich jeder mit jedem. Mit vier Herrenmannschaften (OL,BL,BK,KL) haben wir ein enormes Leistungsspektrum, was aber niemanden davon abhält, auch mit Spielern aus tieferen Mannschaften zu trainieren.

Becker · #30 03.03.2007, 13:30

Zitat:

Zitat von Drizzt

Gegen wen man im Training gewinnt oder verliert, hat überhaupt gar nichts zu bedeuten.
Im Training darf man gegen jeden verlieren, Jugendliche, 3.KK egal...
Das, was zählt, ist das Punktspiel in dem es um was geht.
Gibt genug Leute die im Training wenig Spiele gewinnen, und in der Meisterschaft kaum mal verlieren.

Das sehe ich auch so. Trainingsspiele haben nie etwas zu beudeuten. Denn wenn man im Training etwas neues erlernt, wird man zeitweilig immer etwas schwächer. Doch wer nie mal schlechter wird, wird im Endeffekt auch nie besser. Beispielsweise mache ich auch gegen fast alle im Verein immer Spiele (ich komme jetzt nicht auf den Ausdruck), in denen ich beispielsweise nur auf den Schupfball oder den Abwehrschlag achte und dabei mein VH-Angriff weglasse, so dass es im Spiel recht knapp wird, und ich innerhalb dieses mich sehr anstrengen bzw. kämpfen muss.

Leider sehen das die anderen Mitspieler aus unserem Verein nicht so...die meisten haben auch keine Ahnung...

Als Beispiel noch: Alle waren sehr erstaunt, als ich letztes Jahr mal Vereinsmeister wurde. Fragen wie: "Warum spielst du im Training nicht so?" bekam ich zu hören...

MFG Becker