Weser-Ems BOL Süd

[Pumuckl]

Tja, Franz hat ganz anders reagiert. Er meinte nur, wir würden ja alle falsche Aufschläge machen, von wegen Ballwurf aus flacher Hand usw. Er konnte nicht ganz einsehen, das Verdecken und nicht ganz korrekter Ballwurf schon zwei unterschiedliche Dinge sind. Franz war an dem Tag aber eh' etwas krass drauf.

Als der Spruch kam (von Schulte), "Eure Aufschläge sind doch auch falsch" und "wollen wir jetzt diskutieren oder TT spielen", da ist mir echt fast der Schläger aus der Hand gefallen. Ich hab' dann auch etwa anderthalb Sätze gebraucht, bis ich wieder im Spiel drin war.

[RealTimo]

Gibt es in solchen Fällen eigentlich die Möglichkeit, aufgrund der Vorkommnisse im Hinspiel zum Rückspiel einen OSR einzusetzen, wenn man sich den irgendwo organisiert (beim Verband oder so) ? Würde vermutlich Kohle kosten, aber vielleicht hätten die "falschen Aufschläger" vor dem mehr Respekt und würden dann vernünftige Aufschläge machen ...

[Meister Eder]

Was ich auch noch vermute is, da der gute Herr ca. ein Jahr
verletzt war und nicht spielen konnte, er noch gar nichtso lange
von der Regel weiß. Hat es wahrscheinlich versucht und sich dann
gesagt, so schlimm wirds wohl nich sein und sagen wird bestimmt
auch keiner was. Das jetzt die halbe Liga darüber diskutiert und
derber Gegenwind herrscht, wird ihn hoffentlich nochmals nen
Denkanstoß geben, diese Sache in den Griff zu kriegen. Andere
sind ja jetzt vorgewarnt!

[noppennorbert]

Auch wenn Franz sicher ein "gewöhnungsbedürftiger" Zeitgenosse ist und manchmal wenig umgänglich erscheint, hier teile ich seine Auffassung zu 100%.
Beispiel:
ich habe in meinem alten Verein in der HR der letzten Saison ein Spiel verloren, was nach meinem Empfinden zum ganz überwiegenden Teil durch die verdeckten Aufschläge meines Gegners geprägt war. Ich konnte diese nicht lesen, nur passiv retournieren und habe so das Spiel verloren. Ich fand das gar nicht witzig und habe mich während des Matches lautstark darüber beschwert woraufhin von Zuschauerseite (von dort für mich zu diesem Zeitpunkt nicht akzeptabel) moniert wurde, ich würfe den Ball nicht hoch genug und somit seien meine Aufschläge ebenso falsch. Nach dem Spiel habe ich beim gepflegten Bier die gegnersiche Mannschaft befragt, wie sie dazu stünden und diese bestätigte mir, dass die Einschätzung der Zuschauer richtig sei. Damit war das Thema gegessen. Wenn ich offensichtlich selbst nicht in der Lage bin, richtig aufzuschlagen, ist mir jede Kritik an den Aufschlägen des Gegners verwehrt, auch wenn wie bei mir, daraus kein Vorteil entsteht.

Ein mit mir befreundeter Schiedsrichter formuliert gerne wie folgt: "Bei Aufschlägen gibt es nur richtig oder falsch, aber keine schweren oder minderschweren Fälle".
Daraus folgt dann eben auch, dass zu geringe Wurfhöhe, nicht senkrechtes Hochwerfen oder, oder... ebenso zu ahnden sind wie ein verdecken des Aufschlages.
Für mich selbst hat das zur Konsequenz, dass ich grundsätzlich keine Aufschläge meiner Gegner monieren werde, da ich mir eben selbst nicht über die Regelkonformität meines eigenen Services sicher bin.

Moralisch ist das aber auch m.E. kritisch zu bewerten, wenn jemand bewußt ohne den Versuch einer Umstellung nachwievor mit verdeckten VH- Zweiphasenaufschlägen operiert ohne den Anflug einer Änderung im Vergleich zur Zeit vor der Neuregelung.

Dennoch kann ich wie oben schon ausgeführt die Replik der Barßeler Spieler nachvollziehen. Ich denke noch abschließend, dass es schwierig ist, in so einem öffentlichen Raum wie diesem Forum sich über Personen wie Elsen und Schulte auszulassen, ohne das diese sich hier an der Diskussion beteiligen. So entsteht ein negativer Eindruck von beiden auch bei Leuten, die beide gar nicht kennen. Mir persönlich geht es so, dass ich Schulte nicht kenne und mich bei Mathias sehr freue, dass er wieder spielt und es sehr schade fände, wenn er bedingt durch solche Diskussionen erneut den Spaß verlöre.

Gruß Tom

[sägewerk]

Tom hat wie immer recht:
Es ist blöd, dass sich die beiden Barßeler hier nicht wehren können. (Übrigens auch einer der Gründe, warum ich hier schon eine Lanze für Schulte gebrochen habe). Ich kenne beide halbwegs und finde beide absolut in Ordnung.
Detlev (Schulte) regt sich eigentlich nur auf, wenn ihm einer doof kommt - dann kann er allerdings durchaus etwas ruppiger wirken. Ich kann mir gut vorstellen, dass er beide Aussagen, die Pumuckl zitiert hat, auch genau so gemeint hat. Er dürfte euren Einwand völlig daneben gefunden haben, selbst wenn er objektiv richtig gewesen sein dürfte.

Bei Mathias gehe ich einfach mal davon aus, dass der schon sehr bald regelkonform aufschlagen und auch dabei wieder Wege finden wird, den Rückschläger alt aussehen zu lassen.


Ich fürchte, dass es keine Patentlösung gibt, aber durchaus Möglichkeiten zu deeskalieren:
- Nur Aufschläge bemängeln, die krass falsch sind und die dem Aufschläger wirklich einen Vorteil verschaffen. Bei Kleinigkeiten sitzt man normalerweise ja selbst im Glashaus.
- Man weist nicht erst bei 9:9 im Entscheidungssatz darauf hin, sondern möglichst schon bei einem entspannteren Spielstand
- Statt "Den nächsten zählen wir weg!" kann man auch halbwegs freundlich sagen: "Eigentlich ist es mir ja zu blöd, Aufschläge zu bemängeln, aber bei dir stimmt das-und-das (so konkret wie möglich) nicht."
- Psychologisch geschickt wäre es zudem, Mannschaftskameraden des Falschaufschlägers (z.B. in der Satzpause) darum zu bitten, in der Sache Farbe zu bekennen und auf ihren Kollegen einzuwirken.

Allerdings weiß ich auch nicht weiter, wenn den Gegenüber unbelehrbar ist. Eigentlich müsste man (ich weiß, da spricht der Pädagoge) als Erziehungsmaßnahme tatsächlich mal Aufschläge wegzählen. Aber was ist, wenn man den (z.B. gegnerischen) Schiedsrichter nicht hinter sich bringt.
Wichtigste Grundregel gegen unbelehrbare Falschaufschläger ist aber:
Aus Prinzip erst recht gewinnen!

Klaus

[Felix Lingenau]

Die Aufschlagdiskussion gehört sobald sie von den Personen unabhängig gemacht wird natürlich eingentlich nicht mehr in diesen Thread, eine kleine Anmerkung kann ich mir aber leider nicht verkneifen:

Zwar kann ich den Ausführungen Toms gut folgen und diese auch nachvollziehen, doch gibt es (hab ich selber schon erlebt) auch Spieler, die genau diese Einstellung ausnutzen und von vornherein behaupten, der Aufschlag des Gegners sei ebenfalls falsch. Die argumentieren dann wie Tom. Und das behaupten die auch bei jemandem der super sauber aufschlägt. Die versuchen dann die Regel so eng auszulegen, daß es einfach menschenunmöglich ist regelgerechte Aufschläge zu machen. "Wer schafft es schon den Ball haargenau senkrecht nach oben zu werfen?". Dafür wurden die Regeln nicht gemacht. Man sollte schon den Sinn der Regeln hinterfragen. Und solange der Aufschlag so ausgeführt wird, daß dadurch der Sinn der Regeln erfüllt wird ist er aus meiner Sicht gültig.

Davon mal ganz abgesehen würde ich zum Beispiel meine eigenen Aufschläge wirklich als regelkonform bezeichnen. Und rate wirklich jedem der sich im Training, wie ich, die größte Mühe gibt regelkonfome Aufschläge zu trainieren, grobe Verstösse auch anzusprechen und zu unterbinden. Ich jedenfalls spreche Fehlaufschläge des Gegners an. Auch wenn ich im Sinne des freundschaftlichen Verhältnisses nach 2-3 maligem Erinnern es meistens dabei belasse und keine Santionen versuche durchzudrücken. Doch ich frage mich häufig, ob es nicht besser wäre das zu tun.

[Schollinsky]

Allerdings weiß ich auch nicht weiter, wenn den Gegenüber unbelehrbar ist. Eigentlich müsste man (ich weiß, da spricht der Pädagoge) als Erziehungsmaßnahme tatsächlich mal Aufschläge wegzählen. Aber was ist, wenn man den (z.B. gegnerischen) Schiedsrichter nicht hinter sich bringt.
Wichtigste Grundregel gegen unbelehrbare Falschaufschläger ist aber:
Aus Prinzip erst recht gewinnen!

Klaus[/QUOTE]



Genau richtig und Schulte steht oben 1:4 und Elsen hat auch gegen Dunkel und Hellmann verloren und wird sicherlich noch mehr verlieren - keine Frage!
Also - abhaken und weiter geht es Hude jagen...;-) ( mit Buer natürlich )!

[Pumuckl]

Zitat von noppennorbert

Moralisch ist das aber auch m.E. kritisch zu bewerten, wenn jemand bewußt ohne den Versuch einer Umstellung nachwievor mit verdeckten VH- Zweiphasenaufschlägen operiert ohne den Anflug einer Änderung im Vergleich zur Zeit vor der Neuregelung.

Und genau das war der Fall. Das hat mich ja so aufgeregt. Diese völlige Uneinsicht.

Zitat von noppennorbert

Ich denke noch abschließend, dass es schwierig ist, in so einem öffentlichen Raum wie diesem Forum sich über Personen wie Elsen und Schulte auszulassen, ohne das diese sich hier an der Diskussion beteiligen.
Gruß Tom

Das stimmt. Ich hatte auch gehofft, daß die beiden dieses Forum verfolgen und vielleicht selber Stellung beziehen. Ich bin natürlich sehr voreingenommen, was die beiden betrifft, weil mich das ganze am Samstag furchtbar aufgeregt hat. Wenn ihr dann selber mal gegen Barßel spielt, solltet ihr euch euer eigenes Urteil bilden.

[User 3335]

Einige Aussagen zu regelkonformen Aufschlägen waren hier etwas irreführend. Deshalb möchte ich hier einmal das Regelwerk zitieren:

2.6 Vorschriftsmäßiger Aufschlag
2.6.1 Der Aufschlag beginnt damit, dass der Ball frei auf dem geöffneten Handteller der ruhig gehaltenen freien Hand des Aufschlägers liegt.
2.6.2 Der Aufschläger wirft dann den Ball, ohne ihm dabei einen Effet zu versetzen, nahezu senkrecht hoch, so dass er nach Verlassen des Handtellers der freien Hand mindestens 16 cm aufsteigt und dann herabfällt, ohne etwas zu berühren, bevor er geschlagen wird.

Also:
- ... frei auf dem geöffneten Handteller... und nicht flache Hand
- ... nahezu senkrecht hoch ... und nicht haargenau senkrecht nach oben

[Kaled]

Zitat von noppennorbert

Ein mit mir befreundeter Schiedsrichter formuliert gerne wie folgt: "Bei Aufschlägen gibt es nur richtig oder falsch, aber keine schweren oder minderschweren Fälle".
Daraus folgt dann eben auch, dass zu geringe Wurfhöhe, nicht senkrechtes Hochwerfen oder, oder... ebenso zu ahnden sind wie ein verdecken des Aufschlages.
Für mich selbst hat das zur Konsequenz, dass ich grundsätzlich keine Aufschläge meiner Gegner monieren werde, da ich mir eben selbst nicht über die Regelkonformität meines eigenen Services sicher bin.

Ich beschwere mich eigentlich nur über falsche Aufschläge, wenn ich einen wesentlichen Nachteil dadurch habe (z.B. vedeckte Aufschläge). Der Rest ist mir meistens eigentlich ziemlich egal, ich kann mir ja keine Zeitlupe ansehen und die Wurfhöhe nachmessen. Ansonsten wäre ich wohl ständig damit beschäftigt, mich über falsche Aufschläge zu ärgern. Ausserdem brinkt mich eine Diskussion über Aufschläge nur selber von meiner Konzentration ab.
Die Aufschlagregel ist eindeutig und es gibt nur richtig oder falsch. Wann man sich das Recht als Spieler herausnimmt, einen falschen Aufschlag zu ermahnen, muss jeder Spieler selbst bestimmen. Ich war selbst mal Schiedsrichter und habe bei meinen Einsätzen öfter falsche Aufschläge abgezählt. Ich konnte sehr schnell feststellen, das die betroffenen Spieler danach korrekte Aufschläge gemacht haben. Alles nur eine Sache des Trainings ;-) .