Hoher Jahresfehlbetrag, Verlust und Schulden von mytischtennis - Auswirkungen?

[User 17544]

Zitat von Jaskula

Das stellt aber dann eine unnötige Verschlechterung gegenüber vorher dar, denn da konnte man permanent sehen in welche Richtung sich die Leistungen aller Spieler bewegen.

Erklär mal bitte!

Echt, verstehe ich nicht

Was konnte man früher denn besser? Also hier im WTTV gab es nur mehr oder weniger Kaugummiregelungen zur Spielstärke. All das kannste heute auch noch.

Zudem steht es jedem Frei sich das selbst auszurechnen. Wie das funzt, ist doch bekannt und kein Geheimnis

Zitat von Jaskula

Das zusätzliche Geld, welches nun dem TT-Sport zufließt, stammt von zusätzlichen Werbepartnern und den TT-Spielern selbst. Sonstige Zuflüsse kann ich nicht erkennen.

Das ist doch schon mal was!

Also mein Verein wäre sicher froh über jede zusätzliche Einnahmequelle. Macht einfach keinen Spaß sich immer wieder darüber unterhalten zu müssen, wie man es hinkriegt z.B. unsere hervorragenden Nachwuchstrainer einigermaßen fair vergüten zu können und zwar ohne an den Beiträgen zu schrauben...

Das ist im Größeren (Verbände) sicher auch nicht viel anders - nehme ich zumindest an...

Nee, du hast dich auf myTT eingeschoßen - da hilft wohl nur wegducken

Zitat von Jaskula

Zum Vergleich: Es gibt ein namhaftes TT-Portal eines Herrn M.L., welches weder Verbandsgelder noch Account-Einnahmen verbuchen kann, trotzdem einiges an Mehrwert bietet und somit dem TT wirklich dient.

Mensch Jaski, dass du 'n oller Schleimscheißer bist, hätte ich nie gedacht

[User 765]

Das Argument, dass der Anbieter von ehrenamtlicher Arbeit profitiert und damit Geld macht gilt genau betrachtet für click-TT sehr viel mehr als für myTischtennis. Darüber regt sich aber scheinbar kaum jemand auf.

Ohne die (aus meiner Sicht teilweise horrenden) Kosten von click-TT bräuchte man kein myTischtennis, um Teile davon zu refinanzieren.

Alles in Allem finde ich es grundsätzlich schade, dass man vor 10 Jahren die Chancen nicht genutzt hat, das Engagement von teilweise sehr tischtennisverbundenen Entwicklern zu nutzen, um einen flächendeckenden Ergebnisdienst zum Großteil selbst zu entwickeln (welchen auch immer). Hätte man damals einen anderen Weg eingeschlagen, hätte man große Chancen gehabt, die Software gewinnbringend auch für andere Sportarten zu vermarkten.
Ich finde es schade, dass selbst der DTTB als Dachverband zwar sehr viele Mitarbeiter hat, aber nach wie vor selbst heute noch niemand, der sich ausschließlich mit dem Bereich neue Medien beschäftigt. Das als eins von 10 Themen zur eigentlichen Tätigkeit nebenher mit zu machen, wird dem Thema bei weitem nicht gerecht. Wenn man sich die nationalen Meisterschaften in anderen Ländern anschaut, dass dort zum Großteil Livestreams angeboten werden und die technische Ausstattung vor Ort die in Deutschland weit übertrifft, kann man mittlerweile sagen, dass man in dem Bereich seit vielen Jahren viele Chancen hat liegen lassen. Der Ergebnisdienst ist da nur die Spitze des Eisbergs.

[Jaskula]

Zitat von Chris Kratzenstein

Jaskula ich kann Deine Kritik ja absolut nachvollziehen. Nur ist diese in vielem auf puren Vermutungen aufgebaut.

Womit wir wieder beim Thema Transparenz wären.

Die ersten 3 Bilanzen von MyTT waren öffentlich einsehbar, da gab es immer ein deutliches Minus. Jetzt kann man die Bilanzen nicht mehr öffentlich sehen und es wird behauptet es sähe jetzt gut aus.

Außerdem passt es für mich nicht zusammen, dass angeblich recht große Summen von MyTT an die Verbände fließen, gleichzeitig die Verbände aber viel Geld in MyTT stecken, die Werbe-Einnahmen ziemlich groß sein müssen, damit man so viel ausschütten kann, gleichzeitig aber die Premium-Accounts notwendig sind um das Ganze zu finanzieren.

Was ist denn nun richtig ?

Ich kann tatsächlich nur Vermutungen anstellen. Kann an mir liegen ... oder an der fehlenden Transparenz.

Und da ich schon wieder in die Ecke des Nörglers und Ablehners gerate:

Click-TT finde ich klasse, wenn auch etwas zu teuer
TTR finde ich klasse
MyTT wäre gut, wenn es sich selbst tragen würde und keine negativen Auswirkungen auf Click hätte. Außendarstellung ist m.E. katastrophal.

[Chris Kratzenstein]

Bzgl. Außendarstellung besteht das Problem, dass das Kind da bereits in den Brunnen gefallen ist. Da wurden bei der Einführung viele falsche Entscheidungen getroffen bzgl. Außendarstellung. Diese Altlasten kriegt man jetzt gar nicht mehr weg. Da kann man jetzt so viel richtig machen wie man will, jede Kleinigkeit die nicht ganz glücklich aussieht wird wieder aufgebauscht.
Da ist man aber tatsächlich auch selber schuld dran.

[Noppenzar]

Man könnte zumindest mal nen anfang machen und für zahlende kunden die seite werbefrei machen.

Gerade auf dem handy dauert es doch ewig bis sich die seite mal hochgeladen hat.

Interessant wäre es in der tat mal auszurechnen, was ein selbst entwickelter ergebnisdienst der verbände an kosten verursacht hätte.

In dem ganzen konstrukt click/mytt sind doch einige kostenstellen, die dauerhaft geld aus dem system abziehen.

Outsourcing erscheint halt auf den ersten blick immer billiger, aber ein verband wie der dttb mit seiner grossen organisation verschwendet hier mMn. geld.

Es gibt sicherlich genug ehrenamtliche, die sowas im verband in die hand hätren nehmen können.

Dauerhaft möglicherweise deutlich billiger.

Geht man davon aus, dass die zahl aktiver tt-spieler in dem nächsten jahren/jahrzehnten nochmals deutlich zurückgehen wird, dann verteilen sich die lasten auf immer weniger schultern.

Schon jetzt ist der kundenkreis überschaubar, mit knapp 300.000 gelisteten spielern inklusive karteileichen.

Dies wird sicherlich nicht mehr werden...

Was mir ebenfalls suspekt bleibt ist die verquickung von mytt und click.

Hier sind bilanzierungstricks tür und tor geöffnet.

Meine fragen wären hier:

Wieviel zahlt mytt an click für die berechnung der zahlen?

Wird hier getrickst um die mytt bilanz zu schönen?

[User 765]

Komplett privat "basteln" lassen hielt man seinerzeit zurecht für nicht ungefährlich weil das in eine One-Man-Show hätte ausarten können. Ich hätte mir eher gewünscht, dass man 1-2 Leute für den Bereich neue Medien eingestellt hätte, die das im Optimalfall selbst entwickelt hätten - und gleichzeitig auch Liveticker, Turniersoftware und ein tragfähiges Livestreaming Konzept für Großveranstaltungen (wie die ITTF das jetzt seit einiger Zeit macht). Auch in Sachen Multimedia in der Halle sind so ziemlich alle anderen Verbände dem DTTB mittlerweile davongelaufen.

Der Liveticker und die Turniersoftware sind auch dem technischen Stand von vor 10 Jahren, Livestreaming gibt es nicht, die Nutzung von Multimedia in der Halle ist größtenteils auf einem noch älteren Stand. Dafür zahlt man deutschlandweit hohe 6-7-stellige Summen für den Ergebnisdienst. Ein insgesamt bereits seit vielen Jahren sehr trauriger Zustand.

Was man hier über viele Jahre und Jahrzehnte an Chancen liegen lässt, wird sich in den nächsten Jahren weiter massiv in den Mitgliederzahlen wiederspiegeln. Tischtennis ist und bleibt leider eine "Retro-Sportart".

[jimih1981]

Das selber zu machen ist aber nicht unbedingt günstiger Wenn man die ganzen Kosten für das Personal betrachtet. Profis machen das i.d.R: nicht ehrenamtlich sondern die wollen auch etwas Geld dafür. Neben den Programmierern braucht man dann ja noch weiteres Personal das sich um den Support und die Administration von dem Server kümmert. Oder man hat eben jemand mit nem breiten Fachwissen, das ist aber in einer spezialisierten Welt nicht ganz so einfach. Man braucht schon professionelle Strukturen und nicht so ein paar Leute die irgendwas zusammenstricken was vielleicht irgendwie funktioniert. Ich bin keine Gegner von besseren Alternativen aber ich finde es funktioniert soweit passabel auch wenns auch mal Probleme gibt und das ist für mich das entscheidende die Kosten sind eben nicht alles wer nen Mercedes wil und für nen Smart bezahlt der bekommt vielleicht auch nicht zwingend etwas Vernünftiges. Das es andere Ergebnisdienste gibt die gut funktionieren ist schon klar und warum soll die nicht was ähnliches machen wie den TTR. Wer bei sowas sparen will spart aber an der falschen Stelle, wer was professionelles will muss auch bereit sein entsprechend Geld dafür auszugeben. Wer eine Alternative will die besser oder genausogut ist der soll die eben anbieten.

[Noppenzar]

Na ja, billiger ist relariv.

Die arbeitsstunde im IT-bereich wird schonmal gerne mit 150 euro veranschlagt von fremdfirmen. Dazu die software, welche eingekauft wird.

Viele firmen, gerade mittelständler halten sich mittlerweile ein oder zwei eigene IT'ler.

Im jurabereich ist der trend ähnlich. Anstatt absurd hohe stundensätze zu berappen gehen viele konzerne den weg über angestellte hausjuristen.

@frank schmidt:

Ich meinte auch angestellte profis, die aber durch fachkundige ehrenamtler unterstützt werden können.

Outsourcen kann man die werbung.

Mytt hat hier, so vermute ich, auch "nur" ne agentur beauftragt.

Je mehr clicks, desto mehr geld, so schwierig ist das nicht.

Und mit den paar tt-firmen, die wohl etwas grössere summen für ihre werbung berappen, da kann man, als verband, auch selbst verhandeln.

Die frage ist doch:

Wenn man zwei, ordentlich entlohnte, stellen schafft, die den ganzen onlinekram machen, ist dies billiger, als über nu/mytt zu arbeiten.

Ich denke schon.

[User 765]

Wenn ich mir anschaue, was manche hier aus den Bilanzen der Verbände entnommen haben, muss ich zu dem Schluss kommen, dass man mittlerweile locker weit über eine Million Euro in das Projekt investiert hat.

Von der reinen Programmierleistung her könnte ich das als mittelmäßig begabter Programmierer Vollzeit in weniger als einem halben Jahr nachprogrammieren.

Eine Eigenentwicklung hätte meiner Ansicht nach mittelfristig deutlich weniger als 20% der bisher gezahlten Summen gekostet und man würde heute im Optimalfall Gewinn mit der Vermarktung in andere Sportarten machen. Stattdessen muss man nun schauen, wie man das Millionengrab auf dem Rücken der breiten Masse mittelfristig finanzieren kann. Wenn sich genügend Freiwillige finden, die 10 Euro im Jahr bezahlen, verhindert man wenigstens Anstiege der Mitgliedsbeiträge.
Die liegen gebliebenen Chancen lassen sich nicht mehr gutmachen - und die gibt es wie gesagt seit Jahrzehnten in allen Sektoren, die neue Medien tangieren.

So ist es unter anderem traurig, dass sich beispielsweise ein privat mal eben nebenher (von mir) zusammengeklöppelter Liveticker seit mittlerweile 6 Jahren hält weil niemand in der Lage ist, etwas vernünftiges und zeitgemäßes zu entwickeln. Weiteres gutes Beispiel: MKTT - statt einer zeitgemäßen Turniersoftware, die die Turnierleitung bei der Ausrichtung unterstützt, Algorithmen verwendet, den Ablauf softwaregesteuert zu optimieren und Live-Ergebnisse direkt ins Netz zu übertragen, setzt man auf eine Ergebniserfassungssoftware, die technisch kaum mehr kann, als diverse Excel-Lösungen bereits vor 10 Jahren.

Jeder wurschdelt irgendwie vor sich hin und es werden 100 Baustellen aufgemacht und niemand hat ein zentrales Bild im Auge oder ist in der Lage, über den Tellerrand hinaus zu schauen (dabei schließe ich mich selbst bewusst ein, da das auch nicht möglich ist, das hobbymäßig zu tun oder von einer Firma, die mit Tischtennis kaum etwas zu tun hat wie nu, diese Themen vorantreiben zu lassen).
Das Ergebnis sind Programme, die ihrer Zeit lange hinterher hinken, kaum einen Mehrwert liefern und im schlimmsten Fall extrem teuer sind. Es werden an Schlüsselpositionen keine Experten eingestellt, die die Themen zentral vorantreiben und koordinieren und es wird auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nichts passieren, was diesen Zustand ändern wird. Das wird jeder, der bereits versucht hat, irgendjemand - sei es im Verein, beim DTTB, der ETTU oder der ITTF - davon zu überzeugen, Dinge aktiv zu ändern und die längst überfälligen Strukturänderungen aber auch das Umdenken in den Köpfen der Leute, voranzutreiben, bestätigen können - ein Kampf gegen Windmühlen und uralt eingesessene Strukturen und im schlimmsten Fall finanzielle Abhängigkeiten.
Wenn uns jedes andere Land und jede andere Sportart schon lange überholt hat, werden wir uns weiter im Sonne der Entwicklung solcher großen Errungenschaften wie einer Trainings App sonnen und lobpreisen während die Einsatzpläne unserer Schiedsrichter weiter mit Zettel und Papier geschrieben werden.

Das Problem ist nicht myTischtennis, das Problem ist Tischtennis in Deutschland - auf jeder Ebene.

[Bernie Bär]

MKTT hat einen Live-Ticker.

Habe ich selbst schon bei den Westdeutschen Meisterschaften in Erkelenz voriges Jahr gesehen. Oder habe ich da was verwechselt?