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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
Umfrageergebnis anzeigen: Kreisliga: Was tun wenn einer grundsätzlich irreguläre Angaben macht? | |||
Lass ihn, wir spielen nicht Bundesliga ... | 28 | 24,78% | |
Immer wieder hinweisen, hoffen dass er es ändert | 41 | 36,28% | |
Auf die Regeln pochen und es nicht durchgehen lassen | 44 | 38,94% | |
Teilnehmer: 113. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen |
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Themen-Optionen |
#361
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Das verlange ich gar nicht. Aber ich bezweifle einfach stark, dass eine noch stärkere Reglementierung des Aufschlags irgendetwas besser machen würde. Das ist einer der wenigen Schläge im Tischtennis, bei denen Spielerindividualität auch für den Laien klar ersichtlich wird. Beim Tennis sehen die für mich fast alle gleich aus.
Ich sehe jedenfalls nicht, dass durch die Aufschlagregeländerung mehr Leute mit TT anfangen als dann aufhören würden. Da muss man an ganz anderen Schrauben drehen, aber ich bitte darum, hier den Faden nicht weiter zu verfolgen. Zudem ist mittlerweile ja auch hinreichend bekannt, dass durch Erfindung verschiedener Receive-Varianten wie Chiquita-Flip und Strawberry-Flip und der Einführung des spinärmeren ABS-Balls der Vorteil des Aufschlägers quasi neutralisiert wurde. Außerdem werden seit etwa einem Jahr auf internationaler Ebene viel mehr Aufschläge gecallt, was aus meiner Sicht ein wichtiges Zeichen ist, um die Annäherung an die "rote Linie" unattraktiver zu machen.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh |
#362
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Ich kann Dir in keinem einzigen Punkt zustimmen.
Mich interessieren in diesem Zusammenhang weder Zuschauer- noch Spielerzahlen. Geändert von 1600i (25.09.2018 um 09:43 Uhr) |
#363
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Ich schon:
Zitat:
Beim TT hingegen verstehen viele nicht, warum so viele Rückschlagfehler passieren bei vermeintlich einfachen Aufschlägen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Diese Beobachtung habe ich noch nicht gemacht, eher auf nationaler Ebene, scheint jedoch wieder abzuflachen. |
#364
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Zitat:
Der aktuelle Weltmeister und Olympiasieger gehört zu den regelwidrigsten Aufschlägern unter den TT-Profis. Sein Aufschlag ist der Prototyp des regelwidrigen Aufschlags der, so TT-Experte und -Insider Hodges, sich in den letzten 8 Jahren (seit 2010) wie ein Lauffeuer in der Tischtennisszene, von dem Leistungssportnachwuchs bis in die absolute Elite verbreitet hat. Ein hauptberuflicher Elite-Tischtennistrainer wie Hodges berichtet dir aus erster Hand, dass jeder wettbewerbsfähige jugendliche Nachwuchsspieler früher oder später vor die Wahl gestellt wird: Entweder du betrügst so wie Ma Long, oder du hast einen krassen Wettbewerbsnachteil. Mal ein kleines Beispiel. Wer hat einen der weltbesten Chiquita-Rückschläge? Pitchford. Schau dir hier mal seine ersten vier Aufschlagannahmen gegen Ma Long an. Vier Annahmen. Drei direkte Rückschlagfehler. Ist das für dich ein neutralisierter Aufschlagsvorteil? Selbst Boll, bekannt für seine überragende Fähigkeit, Spin zu lesen, hat sich nach der WM öffentlich über Ma Longs verdeckte Aufschläge beschwert und zugegeben, dass ihn das während des Spiels aus dem Konzept gebracht hat. Und du sagst ernsthaft, es wäre "hinreichend bekannt", dass der Aufschlagsvorteil quasi neutralisiert wurde? Und dass du Besserung siehst? Nein, das nehme ich dir nicht ab, und ich hoffe, du dir selbst auch nicht. edit: Noch ein kleiner Nachtrag. Du sagst, es werden mehr Aufschläge gecallt. Wie viele Aufschläge von Ma Long sind denn pro Match durchschnittlich regelwidrig? Ich schätze so 90 bis 99 Prozent. Wie viele werden davon gecallt? Durchschnittlich vielleicht 1 Prozent. Und mit welcher Begründung werden diese gecallt? Aufgrund der Ballwurfhöhe, nicht aufgrund des Verdeckens mit dem Kopf. Also wo genau ist denn diese Verbesserung, die du in Bezug auf das von Hodges diskutierte Problem zu erkennen glaubst? Die Situation ist genau so dramatisch: Der beste Spieler der Welt hat das Betrügen vor laufender Kamera und den Augen der Schiedsrichter perfektioniert und langsam aber sicher macht es ihm jeder nach, der bereits Profi ist, oder Profi werden will. Gegenmaßnahmen der ITTF sind bisher nicht erkennbar. Das ist (nach der Einschätzung von Hodges) die gegenwärtige Situation unseres Sports. Er hat dafür gute Argumente und es in meinen Augen auch hinreichend dokumentiert. Kannst du denn Gegenargumente vorbringen? Ich habe bis jetzt noch keine gesehen. Geändert von tsb (25.09.2018 um 10:57 Uhr) |
#365
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Ja, dass Spieler wie Schlager, Gerell, Wang Liqin, Ma Lin etc. das schon betrieben haben, bevor Ma Long auf der internationalen TT-Szene unterwegs war (und da gab es die Regel auch schon). Die haben und hatten z.T. auch deutlich bessere AS-Quoten als Ma Long. Nur dass Ma Long eben einen der besten dritten Bälle hat, weshalb es auf einmal ein Problem ist.
Statistik zur Aufschlag-Erfolgsquote bei Olympia 2016: https://fivethirtyeight.com/features...lympic-sports/ Zitat:
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh |
#366
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Fängt ja schon geil an:
"I tried to find out. It turns out the data isn’t readily available.1 But after digging through PDFs and doing a lot of data entry and copy and pasting," Wer ist der Autor überhaupt? Ganz davon ab, dass hier auch nicht auf direkte Service-winner eingegangen wird.
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In vino veritas
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#367
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Zitat:
Hodges schreibt ja selbst: Zitat:
Kannst du das denn belegen? Und welche Bedeutung hat das für die gegenwärtige Situation der regelwidrigen Aufschläge? Zitat:
Hier geht es im übrigen nicht nur um Ma Long. Dass etwas "auf einmal ein Problem" ist, liegt also selbstverständlich nicht an ihm. Hodges beschreibt doch in dem pdf zur "Net Visibility Rule" sehr eindrucksvoll, wie im Jugendbereich der Hinter-Kopf-Aufschlag ein großer Wettbewerbsvorteil ist, der innerhalb von kurzer Zeit von fast allen Spielern erlernt wurde. Ignorierst du das absichtlich oder warum gehst du darauf nicht ein? Zitat:
(edit: Dass der Autor ganz offensichtlich keinerlei Ahnung von Tischtennis hat, erhöht meinen Glauben in die Bedeutsamkeit seiner Statistik leider auch nicht: "In table tennis, when playing singles you can serve to either side — left or right — on each point, which is not true in tennis. So if your goal is to hit it where the returner isn’t, singles provides a big advantage.") Geändert von tsb (25.09.2018 um 15:18 Uhr) |
#368
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Es ist schon interessant und bedauerlich, dass der TT-Profisport mittlerweile ein Sport ist, bei dem bzgl. Regelwidrigkeiten (falsche Aufschläge, Materialdoping, ...) mit die grössten Betrüger rumlaufen und dabei noch nicht ein mal ein schlechts Gewissen haben bzw. zu haben brauchen.
Bzgl. Aufschlagregel sehe ich keinen Nachholbedarf. Es würde voll ausreichen, wenn die Schiedsrichter jeden auch nur halbwegs grenzwärtigen Aufschlag einfach konsequent abzählen. Das geben die Regeln her, und die Schiris bräuchten dazu nur die Deckung von oben. Nach 2 bis 3 Turnieren würde sich sehr schnell rumsprechen, dass solche verdeckten Aufschläge nun einfach nicht mehr gehen. Im Moment haben wir ja so eine bizarre Situation, bei der die Schiedsrichter sofort eingreifen, wenn der Ball nicht hoch (genug) geworfen wurde. Das trauen sie sich noch zu zu entscheiden. Ansonsten herrscht stillschweigen. Die gleiche Situation haben wir ja auch mittlerweile bei uns im Hobby-Bereich. Ein nicht hochgeworfener Ball reklamiert jeder, aber ansonsten kann man mehr oder weniger machen, was man will. Ich versuche immer korrekt aufzuschlagen. Das gelingt mir sagen wir mal zu 95%. Bei den 5% nicht ganz korrekten Aufschlägen könnte ich damit leben, wenn die mir der Schiri abzählt, aber nur dann wenn er alle verdeckten Aufschläge meines Gegners ebenfalls ahnden würde. Das geschieht aber nicht, und dann fühle ich mich verarscht. |
#369
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Du zweifelst die Zahlen an?
Was hat es mit Ahnung von TT zu tun, wenn man Aufschlagerfolgsquoten bei einem internationalen Turnier sammelt und in eine Maschine packt? No margin for error. Aber gut, es gibt noch mehr, die alle auf Werte ca zwischen 45 und 60 Prozent AS-Erfolgsquote pro Spiel hinweisen. (Google : https://www.researchgate.net/publica...nament/figures ) Ich hab auch selber mal in der ttbl mitgezählt und bin auf ähnliche Werte gekommen. Und ich habe vor etwa einem Jahr mal einen Artikel gelesen (PingSkills oder Samson Dubina vielleicht), wo gut erklärt war, dass die Topchinesen durch den RH-Flip zunächst sogar eine Art Rückschlagvorteil erwarben. Durch den Plastikball wurde dieser Flip dann aber weniger spinnig und konnte vom Aufschläger besser gegengezogen werden, weshalb mittlerweile bei Spielen zwischen Topchinesen sogar wieder mehr kurzgelegt wird. So oder so ist der Aufschlag selbst aber nicht mehr der Vorteil, den man ihm vielleicht zuschreiben würde. Ich bin ein großer Fan von Larry Hodges, aber aus meiner Sicht hat er in dem Fall eine sehr selektive Wahrnehmung. Dem Gegner ist es doch wurscht, ob der Ball jetzt vom Körper, von der Schulter, vom Arm oder vom Kopf verdeckt wurde. Ich bezweifle stark, dass Ma Longs Aufschlag viel stärker und illegaler als der von Wang Liqin oder von Gerell ist. Aber durch seine extrem explosive Vorhand über dem Tisch kann er eben auch minimal zu hohe Rückschläge stark verwandeln, weshalb er daraus mehr Kapital schlagen kann. Das ist mein Punkt. Boll hat mit Ma Long halt noch das Problem, dass er selber Linkshänder ist. Da ist man noch aufgeschmissener gegen Verdecken von Rechtshändern. Er selber zieht daraus kein Kapital, weil er ja kaum an die Grenze geht. Jetzt geh du mal bitte auf Pär Gerell ein. Der ist Linkshänder, und es ist allgemein bekannt, dass er die unangenehmsten Profi-Aufschläge hat. Gibt ein nettes Highlight-Video von ihm gegen Schlager. Besonders ab Minute 6:11 sollte man es sich mal anschauen. Was sind meine Schlüsse daraus? 1. Werner, die faule Sau, trainiert bekanntlich wenig und ungern. Boll genauso. Das geht halt auch auf die Konzentration, egal wie viel Gefühl oder Auge man hat. Andere bringen gegen Gerell den Ball zumindest auf den Tisch, und von der Schlaghärte ist der halt Ma Long "leicht" unterlegen 2. Gerell verdeckt sehr gut, auch ohne Kopf. Der Kopf ist also nicht das Problem. 3. Offensichtlich lohnt es sich auch im Profibereich noch, starke Aufschläge zu haben. Ich find so was einfach attraktiv, weil es was sehr TT-spezifisches ist. Da spielt ja auch viel Taktik mit rein: Wann spielt man welchen Aufschlag, und mit welcher Ausschwungbewegung kombiniere ich ihn? Fazit: Entweder man beschließt eine Regel wie die von Larry Hodges vorgeschlagene, oder man greift als Schiedsrichter härter durch. Aber wenn man keins von beiden macht, soll man sich nicht über die Spieler beschweren, die die Grenze ausloten und keine finden. Das ist nämlich was ganz normales im Sport. Im Fußball gehen ja auch alle mit der Zweikampfhärte an die Grenze des vom Schiri Erlaubten.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh Geändert von Armendariz (25.09.2018 um 15:54 Uhr) |
#370
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Zitat:
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Lesezeichen |
Stichworte |
aufschlag, falscher aufschlag, regeln |
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