Deutsche Fußball Nationalmannschaft

[D. Bahr]

Zitat Jaskula:
"Meine Meinung zusammengefasst: Wer hier leben möchte, muss sich anpassen. Wer sich dafür entscheidet für immer hier bleiben zu wollen, sollte sich auch mit seiner neuen Heimat identifizieren können. Assimilation sollte dann langsam erfolgen über Generationen über gelungene Integration. Diese wiederum erfordert nicht nur Anstrengungen des Gastgeberlandes, sondern noch mehr von den Gästen.

Als begleitende Maßnahmen würde ich die doppelte Staatsbürgerschaft nicht mehr zulassen und das Wählen in anderen Ländern nach dort verlagern. Wer Erdogan wählen will muss dann eben in Ankara oder Istanbul in ein Wahllokal statt in Gelsenkirchen." Zitatende

Absolute Zustimmung

[alba]

Zitat von Jaskula

Meine Meinung zusammengefasst: Wer hier leben möchte, muss sich anpassen.

Ja, und was heißt das für Dich? Anpassen an was? Mädchen ohne Burkini im Schwimmunterricht? Pflicht zum Schweinfleischessen und Biertrinken? Reichen deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau von Turbo oder muss es ein bisschen mehr sein? Teilnahme an Demos erlaubt oder nicht? Oder nur bei Demos zu bestimmten Themen? Wer entscheidet das? Linke, FDP, CDU oder AfD? Fragen über Fragen!

[Armendariz]

Ist doch auch wieder bloß Symbolpolitik, die kein Problem löst. Dann wählen sie halt per Briefwahl.

Und das Abschaffen des Doppelpasses polarisiert leider auch bloß noch mehr.

Was ist das Ziel? Ein Zeichen setzen "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns"? Den Deutschen zeigen, dass man Minderheiten Annehmlichkeiten wegnimmt, wenn der Pöbel nur laut genug krakeelt?

Zum Punkt der Assimilation:
Die Juden haben sich über Jahrhunderte in Europa assimiliert. Trotzdem waren sie bis zuletzt willkommene Sündenböcke und Opfer von Vorurteilen und Diskrimination, auch wenn sie als Gruppe nicht zu unterscheiden waren -
mündend in der Shoah.

[Noppenzar]

Zitat von alba

Ja, und was heißt das für Dich? Anpassen an was? Mädchen ohne Burkini im Schwimmunterricht? Pflicht zum Schweinfleischessen und Biertrinken? Reichen deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau von Turbo oder muss es ein bisschen mehr sein? Teilnahme an Demos erlaubt oder nicht? Oder nur bei Demos zu bestimmten Themen? Wer entscheidet das? Linke, FDP, CDU oder AfD? Fragen über Fragen!

Zum Beispiel kein Kopftuch in öffentlichen Einrichtungen wie es in der Türkei bis Erdogan Gesetz war.

Oder die Pflicht dem Führerschein auf Deutsch zu machen.

Oder in Problemschulen auf verpflichtende Umgangssprache Deutsch auf dem Schulhof einzuführen.

Das klappt bei allen anderen Einwanderergruppen von sich aus.

Nur bei den Muslimen sehe ich Gruppen von Jugendlichen, die vor der Schule stehen und als hier lebende dritte oder gar vierte Generation hier untereinander türkisch sprechen.
Ich kann jedem, der das Ganze zu Rassismusdiskussionen verfälscht nur empfehlen mal dahin zu fahren, wo der Özil herkommt.

Von all denen, die da jetzt die große Moralkeule schwingen zieht dort niemand freiwillig hin.

[Armendariz]

Bei uns im Training hat es zwei Einwandererkinder, die nicht aus dem arabischen Raum kommen. Der eine spricht annähernd perfektes Deutsch, der andere hat noch größere Verständigungsprobleme.

Sind zwei supernette Jungs, kleben aber viel aufeinander. Im Interesse des zweiten habe ich aber irgendwann die Regel eingeführt, dass ab der Eingangstür Deutsch gesprochen werden soll.

Es ist aber nicht so einfach, wie man denkt. Und wenn man sich umdreht, rutschen die beiden schnell wieder in die Muttersprache zurück.

Ob das jetzt in guten Freundschaften oder bei Paaren ist: Wenn man eine andere Sprache als die Muttersprache spricht, gehen viele Bedeutungsinhalte verloren. Man kann sich nicht so nuanciert ausdrücken, wirkt insgesamt dümmer. Das ist eine unangenehme Situation - vor allem in Kontexten, in denen man sich eigentlich entspannen soll und will (eigene Erfahrung, wobei ich sehr früh darauf konditioniert worden bin, die eigene Muttersprache zu "vergessen", wenn ich in einem anderen Land bin).

Ich finde es gut, wenn die Motivation da ist, in möglichst vielen Situationen Deutsch zu reden.

Aber auch da:
Wenn ich Deutsch vorschreibe, dann macht das die Sprache nicht beliebter. Intrinsische Motivation ist ein wichtiger Faktor beim Fremdsprachenlernen.
Dann lieber andere Anreize: Deutschförderkurse, die im Zeugnis positiv erwähnt werden. Bei Migrantenkindern, die erst seit kurzem in D. sind natürlich anstelle von Deutsch (als Unterrichtsfach). Ist ja auch bereits Realität.

Und wenn ich Herkunftssprachen als Staat nicht wertschätze, geht viel Kompetenz verloren. Stichwort "doppelte Halbsprachigkeit". Wir wollen später mal kompetente Übersetzer, Touristik-Angestellte, Wirtschaftler und Sprachlehrer im Land haben. Außerdem sollte man grundsätzlich Auslandskarrieren nicht verbauen.

[Jaskula]

Zitat von alba

Mädchen ohne Burkini im Schwimmunterricht?

Ja weil das zur Ausgrenzung führt.
Kopftuch würde ich nur im Beruf mit Kundenkontakt verbieten, Burka, Nikab und wie die Säcke alle heißen grundsätzllich in der Öffentlichkeit.

Zitat von alba

Pflicht zum Schweinfleischessen und Biertrinken?

Nein ... obwohl

Zitat von alba

Reichen deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau von Turbo oder muss es ein bisschen mehr sein?

Die Sprachkenntnisse von Turbo sind ja gar nicht so schlecht, er kann sie nur nicht korrekt anwenden.

Zitat von alba

Teilnahme an Demos erlaubt oder nicht? Oder nur bei Demos zu bestimmten Themen?

Gleiche Rechte will doch wohl keiner verwehren. Ob man Demos, die sich mit inneren Angelegenheiten anderer Staaten beschäftigen, dauerhaft bei uns durchführen muss, ist allerdings schon fraglich.

Zitat von alba

Wer entscheidet das? Linke, FDP, CDU oder AfD? Fragen über Fragen!

Das ist die interessanteste Frage, denn das sollte eigentlich genau keine parteipolitische Frage sein. Hast Du hierbei die CSU bereits der AfD zugeschlagen ?
Leider sind Ethik-Kommissionen als Begriff schon verbrannt. Und ein gesellschaftlicher Konsens ist momentan weitaus schwieriger als es vor ein paar Jahren noch der Fall gewesen wäre.

[Noppenzar]

Zitat von Armendariz

Bei uns im Training hat es zwei Einwandererkinder, die nicht aus dem arabischen Raum kommen. Der eine spricht annähernd perfektes Deutsch, der andere hat noch größere Verständigungsprobleme.

Sind zwei supernette Jungs, kleben aber viel aufeinander. Im Interesse des zweiten habe ich aber irgendwann die Regel eingeführt, dass ab der Eingangstür Deutsch gesprochen werden soll.

Es ist aber nicht so einfach, wie man denkt. Und wenn man sich umdreht, rutschen die beiden schnell wieder in die Muttersprache zurück.

Ob das jetzt in guten Freundschaften oder bei Paaren ist: Wenn man eine andere Sprache als die Muttersprache spricht, gehen viele Bedeutungsinhalte verloren. Man kann sich nicht so nuanciert ausdrücken, wirkt insgesamt dümmer. Das ist eine unangenehme Situation - vor allem in Kontexten, in denen man sich eigentlich entspannen soll und will (eigene Erfahrung, wobei ich sehr früh darauf konditioniert worden bin, die eigene Muttersprache zu "vergessen", wenn ich in einem anderen Land bin).

Ich finde es gut, wenn die Motivation da ist, in möglichst vielen Situationen Deutsch zu reden.

Aber auch da:
Wenn ich Deutsch vorschreibe, dann macht das die Sprache nicht beliebter. Intrinsische Motivation ist ein wichtiger Faktor beim Fremdsprachenlernen.
Dann lieber andere Anreize: Deutschförderkurse, die im Zeugnis positiv erwähnt werden. Bei Migrantenkindern, die erst seit kurzem in D. sind natürlich anstelle von Deutsch (als Unterrichtsfach). Ist ja auch bereits Realität.

Und wenn ich Herkunftssprachen als Staat nicht wertschätze, geht viel Kompetenz verloren. Stichwort "doppelte Halbsprachigkeit". Wir wollen später mal kompetente Übersetzer, Touristik-Angestellte, Wirtschaftler und Sprachlehrer im Land haben. Außerdem sollte man grundsätzlich Auslandskarrieren nicht verbauen.

Das eine schließt das andere doch nicht aus. Um aber hier einen guten Abschluss zu erlangen ist das perfekte Beherrschen der Sprache essentiell.

Stell dir einfach mal vor die beiden Kinder würden statt bei dir in einem arabischen Fussballverein spielen...

Wo sollen sie die Sprache frei lernen wenn nicht in der Freizeit?

Viele Kinder haben es schwer. Die werden hier in der dritten Generation geboren, zuhause wird nur türkisch gesprochen, in der Freizeit ist man nur unter sich, spielt Fussball im örtlichen Türkenklub, im "Kulturverein" spricht man auch nur türkisch.

Da entwickelt sich im Kindesalter eine Distanz und ein Freundeskreis, was schwer durch die Schule auszugleichen ist.

Im TT Verein "müssen" sie dann Deutsch sprechen. Ein sanfter Druck ist hier gar nicht verkehrt.

In meinem Bekanntenkreis erziehen die gebildeten und assimilierten "Ausländer " ihre Kinder fast durchweg zweisprachig. Deutsch ist in der Regel die Hauptsprache, die Sprache ihrer Eltern oder des betreffenden Elternteils wird mehr mündlich beherrscht. Oft auch, damit sie mit Oma und Opa kommunizieren können.

Bei den "Nichtintegrierten" ist das anders. Das Ergebnis ist dann, dass die Kinder beide Sprachen nicht richtig lernen.
Da müsste schon im Kindergarten viel mehr Sprachunterricht stattfinden.

[Jaskula]

Zitat von Armendariz

Ist doch auch wieder bloß Symbolpolitik, die kein Problem löst. Dann wählen sie halt per Briefwahl.

Und das Abschaffen des Doppelpasses polarisiert leider auch bloß noch mehr.

Briefwahl wäre ja auch nur noch für die, die sich für ihr Herkunftsland entschieden haben. Wer sich für Deutschland entschieden hat hat dann wohl kein Wahlrecht mehr.

Aber warum sollte das polarisieren oder sonstwie Nachteile bringen ?

Zitat von Armendariz

Was ist das Ziel? Ein Zeichen setzen "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns"? Den Deutschen zeigen, dass man Minderheiten Annehmlichkeiten wegnimmt, wenn der Pöbel nur laut genug krakeelt?

Danke für den Pöbel. Ich fürchte, dass Du mit Deinen sehr liberalen und toleranten Ansichten mittlerweile einer Minderheit angehörst. Der Pöbel, der etwas ändern möchte wiederum ist m.E. die Mehrheit. Nur bei der Frage wie weitreichend Änderungen sein sollten gehen dann die Meinungen wohl ganz weit auseinander.

Zitat von Armendariz

Zum Punkt der Assimilation:
Die Juden haben sich über Jahrhunderte in Europa assimiliert. Trotzdem waren sie bis zuletzt willkommene Sündenböcke und Opfer von Vorurteilen und Diskrimination, auch wenn sie als Gruppe nicht zu unterscheiden waren -
mündend in der Shoah.

Was willst Du damit sagen ? Wenn gelungene Assimilation in einer Extremsituation nicht hilft, dann ist sie komplett sinnlos ? Rechnest Du so fest mit einem Vierten Reich, dass Du meinst das können wir uns dann gleich sparen ?

[alba]

Zitat von Jaskula;2979369/

Was willst Du damit sagen ? Wenn gelungene Assimilation in einer Extremsituation nicht hilft, dann ist sie komplett sinnlos ? Rechnest Du so fest mit einem Vierten Reich, dass Du meinst das können wir uns dann gleich sparen ?

Juden hatten es auch vor der Nazizeit in fast allen Ländern nicht gerade leicht. Antisemitismus gab und gibt es auch heute noch.

[Jaskula]

Zitat von alba

Juden hatten es auch vor der Nazizeit in fast allen Ländern nicht gerade leicht. Antisemitismus gab und gibt es auch heute noch.

Das ist mir durchaus bekannt, es kann aber wohl kein Argument gegen Assimilation sein.