Richtlinie zur Schlägerkontrolle im DTTB

[Pinguin]

Zitat von pingpongwizard

Das ist leider unmöglich - kalibrieren allerdings schon. Aber da bin ich mir sicher dass es gatan wird.

Zumindest was den Nullpunkt angeht werden die Geräte kalibriert: vor einer Messung wird das Gerät auf einen ebenen (als eben angenommenen - vielleicht sollte den Block nochmal jemand mit einer Messmaschine im Nanometer-Bereich nachmessen um hier letzte Zweifel auszuräumen?) Metallblock gestellt und genullt. Allerdings findet eine weitergehende Kalibrierung m.W. nicht statt, also z.B. eine Kontrollmessung bei 4,0 mm. Da aber alle Werte relativ zum Nullpunkt gemessen werden und ich davon ausgehe (kenne den Aufbau der Messgeräte für Belagdicke und -ebenheit leider nicht im Detail), dass die inkrementale Messung wenn man den Stift eindrückt so ausgelegt ist, dass keine Mess- oder alterungsbedingten Drifts auftreten, hätte ich hier weniger Sorgen (ich vermute, dass digitale Inkrementalencoder für die Messung der Stiftposition verwendet werden).

[Eiszaepfle]

Zitat von Hillegosser

Davon ab werden OSR erst ab Regionalliga eingesetzt und da gab es ja bekanntlich die Umstrukturierung - dementsprechend läge es in der Verantwortung des DTTB.

Oberliga...

[Pinguin]

Zitat von Eiszaepfle

Oberliga...

Kenne ich auch so, aber ist (noch) nicht überall so.

RLO E 3.1.3
Sofern Oberliga-Gruppen gemäß Abschnitt A, Ziffer 4.2 ausschließlich aus Mannschaften eines einzigen Mitgliedsverbandes gebildet werden und in diesen vor der Spielzeit 2009/2010 grundsätzlich ohne Oberschiedsrichter gespielt wurde, steht diesem Mitgliedsverband das Recht zu, bis einschließlich der Spielzeit 2011/2012 den OSR-Einsatz übergangsweise auszusetzen. Während dieser drei Spielzeiten sind seitens des betroffenen Mitgliedsverbandes Maßnahmen zu ergreifen, um danach einen OSR-Einsatz gemäß Ziffer E 3.1 sicherstellen zu können.

Die betroffenen Verbände nach A 4.2 sind der WTTV, Hessen (nur für die OL Hessen), Bayern und Sachsen. In welchen dieser Verbände bisher in der OL ohne OSR gespielt wurde weiß ich nicht.

[Eiszaepfle]

WTTV, hätte ich freilich dazuschreiben sollen

[User 17544]

Zitat von Eiszaepfle

WTTV, hätte ich freilich dazuschreiben sollen

Ob nun augenblicklich noch verbandsabhängig in der OL oder noch erst ab RL OSR eingesetzt werden ist im eigentlichen Zusammenhang nicht ganz so interessant. Das Einsetzen der OSR in der OL/RL obliegt zudem nicht dem DTTB, sondern durchaus den Verbänden, was auch allen Sinn der Welt macht. Aber auch das nur der Vollständigkeit halber...

Beachten sollte man allerdings immer, dass natürlich zu jedem Spiel eine Verbandsaufsicht bestellt werden kann - zumindest hier im WTTV. Wie es in anderen Verbänden vorgesehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn so etwas geschieht, wird ein OSR eingesetzt und der ist dann auch selbst in der 3.Kreisklasse bei Fragen der Zulässigkeit von Schlägern für dieses Spiel maßgebende Instanz.

Hier im WTTV ist das in letzter Zeit in einer Bezirksklassegruppe gleich öfter passiert. Dabei wurden dann einige Schläger, die überprüft wurden, aus unterschiedlichsten Gründen für unzulässig erklärt.

[Chirurg]

Zitat von TT-Prof

Wurde der Insider nicht auch nachträglich "aus dem Verkehr" gezogen?

Das ist richtig. Mir ist aber nicht bekannt, dass ein Spieler mit Insider
disqualifiziert wurde, weil der Belag zu glatt war. Der Hebel wurde dort angesetzt, wo auch die Regelwidrigkeit stattgefunden, nämlich beim Hersteller.

Das Ganze hat aber jetzt eine neue Wendung genommen: Es wird einfach in die Verantwortung des Spielers gelegt, selbst wenn er gar nicht die Verantwortung dafür übernehmen kann, weil er es gar nicht weiß.

Auch die Möglichkeit seinen Schläger vorab kontrollieren zu lassen, ist ja der blanke Hohn:
Wäre mir vor dem Turnier gesagt worden, dass mein D'tecs nicht zulässig ist, hätte ich ja auch 200,- € in die Tonne gehauen für Anreise und Hotel und hätte nicht spielen können.

Ich werde in Zukunft für einen solchen Dreck auf jeden Fall kein Geld vergeuden. Im Januar gehe ich mit meinem D'Tecs in den Meisterschaftsspielen an den Tisch. Der hat einen ITTF Stempel und wären die Noppen zu lang, wäre dieser gar nicht drauf. Einen neuen D'tecs zu kaufen würde ja auch keinen Sinn machen - dessen Noppenlänge kenne ich ja auch nicht.

Meine Mannschaftskolleginnen sind ohne Frage auch ganz begeistert davon, einen Noppenfuzzi im Team zu haben...

Gruß, Gabi

[klugscheisser]

Zitat von Brett13

Leider ist es nicht einfach Messungen jeglicher Art belastbar vorzunehmen. Wenn dem so wäre, würde das ganz sicher gemacht werden.

Wie will man einem Hersteller - wie du es ausdrückst - Fake-Lieferungen nachweisen Wer sagt dir denn, dass es so etwas tatsächlich gibt und wer könnte das belastbar nachweisen

Welche belastbaren Kenntnisse hast du überhaupt zu den Zulassungsverfahren der ITTF

Ist nicht so schwer, wie eine flächendeckende Kontrolle. Evlt. muss das Zulassungsverfahren geändert werden, die entscheidenden Parameter (Reibungswert, Dicke usw) werden festgahalten und bei Bedarf mit im Handel anonym erworbenen oder Exemplaren verglichen.

Bei extremen Abweichungen: erwischt,

[pingpongwizard]

Zitat von Pinguin

Zumindest was den Nullpunkt angeht werden die Geräte kalibriert.....

ich wollte darauf aufmerksam machen dass "geeicht" grundsätzlich der falsche Ausdruck ist sondern die Geräte bestenfalls "kalibriert" werden
wie im Detail die Prüfungen durchgeführt werden : keine Ahnung

[User 17544]

Zitat von klugscheisser

Ist nicht so schwer, wie eine flächendeckende Kontrolle. Evlt. muss das Zulassungsverfahren geändert werden, die entscheidenden Parameter (Reibungswert, Dicke usw) werden festgahalten und bei Bedarf mit im Handel anonym erworbenen oder Exemplaren verglichen.

Bei extremen Abweichungen: erwischt,

Mal angenommen es wäre so einfach und es würde so gehandhabt...

Was würde denn damit erreicht werden(können)

Richtig, rein gar nichts

Ich glaube auch kaum, dass sich die Hersteller wirklich dagegen sträuben würden Fertigungstoleranzen - sofern das überhaupt bei Material, dass schon rein physikalisch z.B. etwa durch Temperaturschwankungen natürlichen Schwankungen der "Dicke" unterliegt, möglich ist - "feinzujustieren". Damit lassen sich letztendlich prima selbst drastische Preiserhöhungen rechtfertigen ;-)

Vielleicht sollte man aber auch einfach die Kirche im Dorf lassen und vor allen Dingen den eigentlichen Zweck von Schlägerkontrollen nicht außer Acht lassen. Die werden deshalb vorgenommen, um sicher zu stellen, dass sich möglichst niemand einen Vorteil durch unzulässige Schläger verschafft.

Zu hohe VOC-Werte bei "frischen" als o fabrikneuen und verpackten Belägen sind in der Tat ein Problem, dass augenblicklich nur vermieden werden kann, wenn man neue Beläge vor dem Einsatz lange genug auslüften lässt. Dann sind messbare VOC-Wert-Schwankungen durch Temperaturunterschiede möglich. Ob ITTF-konforme Kleber wirklich VOC-frei sind, ist zumindest für mich auch noch nicht ausreichend geklärt. Auch da hilft augenblicklich nur einen frisch montierten Belag lange genug auszulüften. Diese "Unannehmlichkeiten" sind ganz sicher nicht befriedigend. Weder für Spieler, noch für Schlägerkontrolleure.

Zu lange Noppen, die nach meinem jetzigen Verständnis darauf schließen lassen, dass eigentlich nur bei der Fertigung Fehler gemacht worden sein können, sind ebenfalls nicht schön. Scheinen aber zum Glück eher bedauerliche Einzelfälle zu sein.

Um all diese Probleme in den Griff zu kriegen bedarf es meiner Meinung nach erst mal etwas mehr Gelassenheit und auf keinen Fall gegenseitige Schuldzuweisungen. Wie "Torsten von Bayern", ein wohl anerkannter und erfahrener SR immer wieder betont, SR sind Dienstleister. Sie sind neutral und dienen dem Sport in dem sie dafür Sorgen, dass ein Spiel unter regelgerechten Bedingungen stattfindet. Sie sind nicht der Feind der Spieler und tragen nicht die Verantwortung dafür, dass z.B. der vorgegebene VOC-Gehalt überschritten wurde, oder ein Noppenbelag zu dick ist.

Die Dienstleistung, dafür Sorge zu tragen, dass ein Schläger den gültigen Bestimmungen entspricht könnte wohl augenblicklich nur der Fachhandel erbringen. Ich denke, dass sich in der Hinsicht in der nächsten Zeit was tun wird. Bei dem was heutzutage an Richtlinien eingehalten werden muss, scheint es angebracht zu sein, eine Art Schläger-TÜV im Fachhandel anzubieten.

[Hdd]

Inzwischen hat der Seniorenausschuss des WTTV einen offenen Brief (drei Seiten) an den Vorstand des WTTV geschrieben und detaillierte Kritik zu einigen auch in diesem Forum bereits vorgetragenen Punkten geübt.
PS. Bei den WDSM wurden 131 Schläger mit den neuen Messgeräten geprüft; 34 wurden daraufhin aus dem Verkehr gezogen (davon 23 wegen flüchtiger organischer Stoffe; 8 wegen der Belagdicke; 3 aus anderen Gründen). Nach Sichtkontrollen durch den STaT beanstandete Schläger (wie etwa meiner) sind in der Zahl 34 nicht enthalten, sodaß die Zahl der Spieler, die entweder sofort aufgaben oder mit einem Ersatzschläger gespielt haben, deutlich höher als 34 ist.
Gruss Hdd