Ipod beim spielen

[Torsten von Bayern]

Zitat von Noppe_im_Herzen

Was die Zuschauer stört ist nicht von Belang.

Doch, schon - siehe mein oben zitiertes Kapitel aus dem Handbuch; dort wird von "presentation of the sport" gesprochen. Das meint die Zuschauer.

[David V.]

Also eigentlich ist es recht einfach...

Tischtennisregeln A 2.2.5 besagt:

"Alle Verzierungen, Einfassungen o.ä. vorn oder an der Seite eines Kleidungsstücks so-
wie irgendwelche Gegenstände – z.B. Schmuck- , die ein Spieler an sich trägt, dürfen
nicht so auffällig oder glänzend-reflektierend sein, dass sie den Gegner ablenken
könnten.

Dann sage ich als Spieler halt, dass mich das Kabel und der Knopf im Ohr irritiert. Da er nicht aus medizinischen Zwecken getragen werden muss (da kein Hörgerät) hat der Gegnerische Spieler es abzulegen.

Dann gehts weiter....

Tischtennisregeln A 2.2.7:

"Die Entscheidung über die Zulässigkeit von Spielkleidung trifft der Oberschiedsrichter."

Nach TT-Regeln A 2.2.5 muss ich mich beim entsprechenden Zählrschiedsrichter beschweren, dieser wird dann den Oberschiedsrichter zu Rate ziehen und dann tritt die Regel 2.2.7 in Kraft

Der OSR wird sich dann sehr wahrscheinlich auf die Tischtennisregeln B 5.3.1 bis 5.3.4 berufen, die da besagen:

"5.3.1
Spieler, Betreuer und Funktionäre sollen das Ziel einer guten Darbietung des Tischtennissports hochhalten. Vor allem müssen die Spieler ihr Äußerstes geben, um ein
Spiel zu gewinnen und dürfen nur wegen Krankheit oder Verletzung aufgeben.

5.3.2
Jeder Spieler, der sich absichtlich nicht an diese Prinzipien hält, wird in Preisgeldturnieren mit völligem oder teilweisem Verlust des Preisgeldes und/oder Sperre für ITTF-Veranstaltungen bestraft.

5.3.3

Wird einem Berater oder Funktionär Mittäterschaft nachgewiesen, wird erwartet, dass der betreffende Nationalverband auch diese Person bestraft.

5.3.4

Eine aus 4 Mitgliedern und einem Vorsitzenden bestehende, vom Exekutivkomitee eingesetzte Disziplinarkommission entscheidet, ob ein Verstoß begangen wurde, und –
falls erforderlich – über angemessene Sanktionen. Diese Kommission entscheidet auf
der Grundlage von Weisungen, die das Exekutivkomitee erlässt.

5.3.5
Der disziplinierte Spieler, Berater oder Funktionär kann innerhalb von 15 Tagen Einspruch gegen die Entscheidung der Disziplinarkommission beim Exekutivkomitee der ITTF einlegen. Dessen Entscheidung in der Angelegenheit ist endgültig"

Am wichtigsten ist in dem Fall 5.3.1. Die gute Darbietung des Sportes, der durch das Tragen eines MP3 Players definitiv nicht gewährleistet ist. Auf diesen ganzen Streß, den man sich durch das Tragen eines Players einhandeln könnte, hätte man im Ernstfall überhaupt keine Lust.

Gruß

[Tyson]

Das kann mich aber alles nicht überzeugen. Keine der aufgeführten Regeln ist wirklich stichhaltig. Wer entscheidet ob das Tragen eines Players eine gute Darbietung des Sportes verhindert? Stören tut man auch Niemanden, also gibt es eigentlich nichts was dagegen sprechen würde, außer die subjektive Wahrnehmung einiger Sportskameraden was die Moral betrifft. Das hat aber nichts mit einer klaren Regel zu tun!

[Noppe_im_Herzen]

"presentation of the sport" ist auch nur die subjektive Meinung vom OSR zum allgemeinem Erscheinungs- und Verhaltensbild eines Spielers. Das hat mit den vorhandenen Zuschauern weniger zu tun. Es soll nur eine Basis des Dress-Codes eingehalten werden.

Die genannten Regeln sind mehr oder weniger sinnfrei aufgeführt.
Ein Teil des Kabels, dass sich von Halsansatz bis zum Ohr windet ist nicht zwangsweise auffällig und an sich nicht glänzend. Also keine regelgeleitete Verbietung möglich.

Darbietung des Sports wirst du ja wohl nicht einschätzen können. Spielt der Spieler nun besser mit Player oder ohne? Würde er mit Player besser spielen wäre es sogar ein Grund, den Player zwingend zu benutzen.

Man sieht, dass es reine Auslegungssache ist.

Aber auch lustig, wie man sich darüber streiten könnte.

[David V.]

Also sinnfrei ist was anderes....

du sagst es doch selbst....

"...subjektive Meinung vom OSR zum allgemeinem Erscheinungs- und Verhaltensbild eines Spielers..."

ein Baseballcap darf ich auch nicht tragen, oder ein Piratentuch. Auch wenn ich damit "angeblich" besser spiele.

Wenn dem OSR der I-Pod nicht passt, was zu 99% so sein wird, dann wird er ihn ablehnen. Und in dem Fall kommt dann wieder A 2.2.7 zum tragen. Der OSR entscheidet, was getragen werden darf und was nicht. Denn er wird sich auf B 5.3.1ff berufen!

Ganz einfach

[Tyson]

Okay, der OSR entscheidet je nach Laune. Nur sind OSR meist nicht dabei in den meisten unteren Klassen bis OL, und dann??

[Setz-It]

Mehr als Protest einlegen geht dann wohl nicht und man muss es im Spiel aushalten.

[Javaguru]

Zitat von Tyson

Okay, der OSR entscheidet je nach Laune.

Das sollte nicht vorkommen, sondern nach bestem Wissen und Gewissen.
Die Vorgaben sind m.E. sehr klar und eindeutig, TvB hat sie bereits genannt. Bei mir gäbe es da überhaupt keine Diskussion, der mp3 Player muss weg. Der gehört nicht zur Spielkleidung oder ist sonstwie erforderlich für das Spiel, und er erschwert die Kommunikation zum SR und Gegner. Punkt. Ich verstehe nicht, was es darüber überhaupt zu diskutieren gibt, dazu noch 4 Seiten lang.

Zitat von Tyson

Nur sind OSR meist nicht dabei in den meisten unteren Klassen bis OL, und dann??

Wie schon von Setz-It geschrieben, Protest einlegen.

[David V.]

Zitat von Setz-It

Mehr als Protest einlegen geht dann wohl nicht und man muss es im Spiel aushalten.

Nicht ganz...oder ich verstehe es falsch

Nach den "Richtlinien für Mannschaftsführer" wird im Abschnitt "C 3" gesagt:

"Keine Vereinbarung zwischen Mannschaftsführern in einem Mann-
schaftswettbewerb kann eine Tatsachenentscheidung des zuständi-
gen Schiedsrichters ändern."

Das heisst für mich das, wenn ich Zählschiedsrichter am Tisch bin und da einer mit MP3 Player kommt, wird das von mir einfach nicht geduldet. In dem Moment, in dem ich dort zähle, bin ich der "zuständige Schiedsrichter". Ich bin zwar kein OSR, aber an dieser Entscheidung kann laut o. g. Regel niemand mehr was ändern.

Vorrausgesetzt derjenige, der da zählt ist sich den Regeln bewusst. Was in den unteren Klassen zu 98% nicht der Fall ist!

Grüße

[Javaguru]

Zitat von David V.

Nicht ganz...oder ich verstehe es falsch

Jop.

Zitat von David V.

Nach den "Richtlinien für Mannschaftsführer" wird im Abschnitt "C 3" gesagt:

"Keine Vereinbarung zwischen Mannschaftsführern in einem Mann-
schaftswettbewerb kann eine Tatsachenentscheidung des zuständi-
gen Schiedsrichters ändern."

Tatsachenentscheidung, die kein OSR korrigieren kann: "Ball war auf Tischkante oben"
Falsche Regelauslegung, die ein OSR korrigieren kann: "Fehler, weil Aufschläger neben dem Tisch stand."

Zitat von David V.

Das heisst für mich das, wenn ich Zählschiedsrichter am Tisch bin und da einer mit MP3 Player kommt, wird das von mir einfach nicht geduldet. In dem Moment, in dem ich dort zähle, bin ich der "zuständige Schiedsrichter". Ich bin zwar kein OSR, aber an dieser Entscheidung kann laut o. g. Regel niemand mehr was ändern.

Das Problem ist, dass Du als SRaT eben nicht die Befugnisse eines OSR hast, der darüber zu entscheiden hat, ob das iO ist oder nicht. Im WTTV nehmen z.B. beide Mannschaftsführer die Funktion des OSR wahr. Ergo haben die zu entscheiden. Der SRaT hat bzgl des verwendeten Materials nichts zu entscheiden.

Zitat von David V.

Vorrausgesetzt derjenige, der da zählt ist sich den Regeln bewusst. Was in den unteren Klassen zu 98% nicht der Fall ist!

Grüße

Das ist leider ein anderes Kapitel...