DTTB fordert Regeländerungen

[raos]

Weitere Regeländerungen bringen nix.
TT wird nie eine Zuschauersportart werden, weil das Fernsehen gigantische Mengen in den Fußball pumpt. Dafür senden sie dann auch vom Kick was das Zeug hält.
Unser Lieblingssport hat nun mal immer noch den Ruch des "Kaffeehaussports" und wird eher als Freizeitbeschäftigung a la Boccia angesehen denn als ernsthafter Sport.
Und blöderweise gewinnen immer die selben Spieler(innen), die immer aus China kommen und deren Namen sich der Sportschaugucker nie merken kann. Echte Überraschungsergebnisse wie z.B. das 0:1 von BVB gegen BMG, die auch aus Glück beruhen können, gibt es so gut wie nie.
Deutschland ist zwar Dauer-Europameister und der erste Herausforderer der Chinesen. Doch als Bester vom Rest zählste halt nix.
Im TV gibt es neben Fußball doch nur noch Sportarten, bei denen der Zuschauer (insgeheim) auf Unfälle hofft: Formel 1, Skispringen und Ski-Abfahrt. Denn eigentlich ist Skispringen total langweilig- ein Sprung sieht aus wie der andere. Und bei der Formel 1 herrschte in den letzten Jahren vorwiegend Langeweile. RTL überträgt das nur solange da viele Deutsche mitmachen und / oder gewinnen.
Wenn ich Sport1 (DSF) einschalte gibt's tagsüber nur Fußball, Motorsport und Teleshopping. Eurosport ist zum Glück deutlich vielfältiger. Die sind auch der einzige Broadcaster, der live von der WM in Rotterdam berichtet. In ARD + ZDF werden Boll & Co keine Chance haben, weil am Finalwochenende auch die letzten Entscheidungen über Europacup, auf - und Abstieg in der DFL fallen.

Das Schicksal der Randsportarten teilt TT mit so gut wie allen anderen Mitgliedsverbänden im DOSB. Höchstens Handball oder Basketball treten bei EM / WM aus dem Schatten. Nur bei Olympischen Spielen wird dem Zuschauer die Vielfalt des Sports gezeigt.
Solange das Fernsehen auf die Monokultur setzt, kommen wir die die anderen Sportarten aus dem Randbereichen nicht heraus.

[Erik87]

Was ich merkwürdig finde ist, dass scheinbar solche Rätselrateshows mehr Einnahmen generieren als vernünftige Sportübertragungen.. (Das Sport1 Nachmittagsprogramm ist ja fürchterlich!)

[Rudi Endres]

So ist eben die breite Masse. Wir verhalten uns, wie der Autofahrer, dem auf der Autobahn nur Falschfahrer entgegenkommen.

Wir müssen aufhören unseren Sport zu überschätzen. Spitzenfunktionäre erzählen uns das Märchen von unserem ach so fairen, dynamischen, sehenswerten Sport, dem man aus unerfindlichen Gründen
die öffentliche Anerkennung verweigert. Für Außenstehende ist TT entweder Ping-Pong, also ein Opasport oder eine einzige Aneinanderreihung von scheinbar leichten Fehlern. Und manche sehen im Tischtennis den Sport der Unterschicht (Tennis der armen Leute).

Entweder lässt man alles, wie es ist und findet sich mit dem Nischendasein ab oder man beschließt Regeländerungen, die TT grundlegend verändern. Das wäre ein anderer Sport. Das vorsichtige Drehen an irgendwelchen Stellschrauben kann im günstigsten Fall die ein oder andere Verbesserung aus Sicht der Spieler bringen.
Wir Spieler wollen natürlich alles lassen, wie es ist. Die Verbandsoberen möchten TT wieder populärer machen und den weltweiten Rückgang stoppen. Laut Henri sieht es ja selbst in China nicht mehr rosig aus.

[jimih1981]

also wie der ball aussieht ist ziemlich wurscht, was ein höheres netzt bringen soll frag ich mich schon die glauben doch nicht im ernst das dann das spiel langsamer wird dann werden die beläge halt so angepasst das sie eben nen größeren bogen machen und gut ist es.

[ttjunky]

1: Farbiger Ball:
Finde ich nicht mal so uninteressant. In unteren Klassen würde das (bis auf die Kosten) sicher keinen großen Unterschied machen, in der Weltspitze aber die Aufschläge etwas entschärfen und so dass für Zuschauer eher langweilige Aufschlag-Rückschlag Spiel etwas unwichtiger machen. Folge: längere Ballwechsel, Zuschauer erkennt den Spin. Wie gesagt, dass kann sein muss aber nicht, vielleicht hätte dann auch der Rückschläger einen so großern Vorteil dass er auf jeden Aufschlag dreschen kann und der Ballwechsel softort aus ist.

2:höheres Netz
Halte ich für Problematisch.
In der Basis hätte dass warscheinlich ähnliche Auswirkungen wie der größere Ball, die Leute werden sich daran gewöhnen, vielleicht werden aber auch einige Spieler aufhören. In der Basis hätten möglicherweise Abwehrspieler einen kleinen Vorteil.
Bei den Profis allerdings würde so dass Abwehrspiel aussterben. Ein Abwehrball muss möglichst flach gespielt werden damit er einem Boll und Co gefährlich werden kann. Ein Angreifer hingegen kann (durch den Spinbogen) auch etwas höher übers Netz ziehen und einen Abwehrer so bedrängen.
Ausserdem würden sich warscheinich die Chinesen am schnellsten auf so eine Änderung einstellen und so für einige Zeit noch unereichbarer werden.

[long_pips]

Zitat von ttjunky

1: Farbiger Ball:
. . . . . Zuschauer erkennt den Spin. Wie gesagt, dass kann sein muss aber nicht, vielleicht hätte dann auch der Rückschläger einen so großern Vorteil dass er auf jeden Aufschlag dreschen kann und der Ballwechsel softort aus ist.

Die Zuschauer, die die Rotation aufgrund eines Farbigen Balles erkennen bräuchten allerdings ein "Opernglas" um das von der Tribüne aus wirklich erkennen zu können. Die Frage wäre allerdings, ob man als zusätzliche Einnahmequelle die Operngläser nicht am Eingang vermieten um damit die Fernsehübertragung bezahlen zu können . :-) .

[Rudi Endres]

Nicht der Zuschauer soll den Effet erkennen können, sondern der Spieler. Dadurch sollen weniger scheinbar leichte Fehler vorkommen. Hätte z.B. der Rückschläger Vorteile gegenüber dem Aufschläger, so fielen aus Sicht der Zuschauer viele unerklärliche Fehler weg. So weit die Theorie.

[schelmuffsky]

Ich bin offenbar einer der wenigen, die den angedachten Regeländerungen positiv gegenüberstehen.
Was die Ballfarbe betrifft: Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass zweifarbige Bälle wirklich soviel teurer sind, dass das auch nur einen Verein ernstaft finanziell belasten würde. Und ich kenne keinen Verein, der sich mit Bällen auf Vorrat für Jahre eindeckt und der dann im Falle einer Umstellung massenhaft auf ungespielten einfarbigen Bällen sitzen bleiben würde. Dies ist also ein eher dürftiges Argument.
Klar können die Zuschauer auch bei zweifarbigen Bälle den Spin nicht erkennen, aber das ist ja - wie nun hoffentlich endlich auch der Letzte begriffen haben sollte - nicht Zweck dieser Regeländerung: Es geht um eine Entschärfung der Aufschläge und um eine Vermeidung vermeintlich leichter Fehler!!! Wenn das was bringen würde, wäre es schön, wenn nicht, dann sehe ich darin auch nicht den Untergang unseres Sports.
Was die vor ein paar Jahren eingeführten Regeländerungen betrifft:
1. Ich kenne keinen Spieler, der deshalb seinen Schläger an den Nagel gehängt hat oder dies ernsthaft erwogen hat.
2. Fast alle Spieler, mit denen ich darüber gesprochen habe, sehen die kürzere Länge der Sätze positiv.
3. Die größeren Bälle haben unserem Sport zumindest nicht geschadet. Das Spiel ist zugegebenermaßen nicht erkennbar langsamer geworden, aber vielleicht wäre es ja ohne die größeren Bälle mittlerweile noch viel schneller und damit zu schnell (immer bessere und schnellere Beläge).
Ich persönlich finde jedenfalls nichts schlechtes daran, auszuprobieren, wie man den schönsten Sport der Welt noch optimieren kann. Wir wollen ja schließlich alle, dass unser Sport auch in 50 Jahren noch gespielt wird.

[Hillegosser]

Zitat von Rudi Endres

Nicht der Zuschauer soll den Effet erkennen können, sondern der Spieler. Dadurch sollen weniger scheinbar leichte Fehler vorkommen. Hätte z.B. der Rückschläger Vorteile gegenüber dem Aufschläger, so fielen aus Sicht der Zuschauer viele unerklärliche Fehler weg. So weit die Theorie.

Ich teile allerdings die Befürchtung von ttjunky, dass insbesondere die Chinesen, dann bereits beim Rückschlag noch mehr als zur Zeit bereits auf den Punktgewinn gehen und die Ballwechsel deshalb auch nicht länger werden.

@schelmuffsky: Sei froh, dass Du niemanden kennst, der wegen der Regeländerungen den Sport an den Nagel gehängt hat.

[mbs]

Zitat von Rudi Endres

Nicht der Zuschauer soll den Effet erkennen können, sondern der Spieler. Dadurch sollen weniger scheinbar leichte Fehler vorkommen. Hätte z.B. der Rückschläger Vorteile gegenüber dem Aufschläger, so fielen aus Sicht der Zuschauer viele unerklärliche Fehler weg. So weit die Theorie.

Die Profis sehen doch schon an der Bewegung des Aufschlägers welche Rotation da kommt... Das schaff ich ja sogar in der 2. Kreisklasse :o