Beifall bei leichtem Fehler des Gegners

[ttdr]

Ich sag' es mal so:
Grundsätzlich kann man jeden Ball beklatschen. Ich finde trotzdem, dass man ein bisschen Fingerspitzengefühl beweisen muss.
Muss der Situation angemessen sein. Bei einem 1:1 im ersten Satz würde ich einen Schupfball, der auf die Kante geht, nicht beklatschen .

Kleine Anekdote:
Ein Mitspieler und guter Freund von mir sitzt neben mir auf der Bank und beobachtet das Spiel. Er ist geistig nicht hundertprozentig anwesend.
Nach einem Punkt - total unspektakulär und auch noch am Anfang des Spiels (Aufschlag -> langer Schupf -> Kante) klatscht er los wie ein Irrer: "Jawoll, weiter geht's".
Es gab eine paar böse Blicke (inkl. von unserer Trainerin) und parallel lautes Gelächter (von mir) .

War sehr witzig, denn er meinte zu mir, dass er gar nicht hingeguckt habe, sondern nur gesehen hatte, dass es ein Punkt für unseren Spieler war und sich dachte, klatschen kann nicht schaden .
ABER EIGENTLICH HAT ER RECHT!

Ein Punkt kann beklatscht werden! Basta. Viel schlimmer ist es, wenn man nach einem Netzroller sich noch hämisch entschudligt. Dann lieber ehrlich sein und die Faust ballen... Falls der Punkt in einer wichtigen Situation war.´Ein "Sorry" sollte IMO trotzdem folgen, da dich die anderen TT'ler sonst schnell als unfair abstempeln.

Stimmt hier einigen zu, die meinen, dass TT'ler da teilweise zu mimosenhaft sind! Das ungeschriebene Gesetz von der "Entschuldigungspflicht" ist zwar schön und gut, aber nimmt dem Spiel auch irgendwie die Authenzität und die Freiheit seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Oder wer verlangt im Fußball oder Handball eine Entschuldigung, wenn es ein Pfostentor war? NIEMAND, richtig!


Grüße,
ttdr

[mithardemb]

Zitat von ttdr

Stimmt hier einigen zu, die meinen, dass TT'ler da teilweise zu mimosenhaft sind! Das ungeschriebene Gesetz von der "Entschuldigungspflicht" ist zwar schön und gut, aber nimmt dem Spiel auch irgendwie die Authenzität und die Freiheit seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Oder wer verlangt im Fußball oder Handball eine Entschuldigung, wenn es ein Pfostentor war? NIEMAND, richtig!

Die Grenzen sind beim Fußball sicher andere, aber wenn du dich z.B. für ein Eigentor bedankst, dann wirst du auch wohl nicht auf Gegenliebe treffen.

[crycorner]

Ich find´s doof, dass bei mir nie jemand klatscht...
Aber bei den vielen Netzrollern und Kantenbällen halten sich meine Kollegen immer zurück, OBWOHL die mittlerweile hätten begreifen müssen, dass das bei mir nix mehr mit Glück zu tun haben kann...

[Dino74]

Zitat von Deichchaot

Wir müsen alle umdenken, weg von der Begräbnisstimmung im Tischtennis kommen.

Wie viele Spieler regen sich auf, wenn außerhalb der "Box" sich welche Unterhalten und sich während des Spieles dadurch gestört fühlen?
Bei einigen Mannschaften macht es doch gar keinen Spaß mehr zuzuschauen wenn man sich noch nicht mal mehr unterhalten darf ohne sich einen Spruch anhören zu müssen,

Wir müssen mehr Stimmung und mehr Emotionen zulassen.

Endlich mal jemand, der die Wahrheit sagt! Vielen Dank, Deichchaot!
Bei den meisten, die meckern, man könne sich ja wegen der ach so großen Lautstärke der Unterhaltungen nicht konzentrieren, dient dies ja sowieso nur als (schwache) Ausrede.

Außerdem: Meist wird sowieso an zwei Tischen gespielt. Was an dem einen Tisch "zwischen den Ballwechseln" ist, ist an dem anderen meist "während des Ballwechsels". Also wann bitteschön soll man denn jetzt piep sagen können und wann nicht???

[Zigeuner]

Spießiger Sport halt.

Die Profis haben auch gelernt sich nicht von jedem Scheiß ablenken zu lassen, und wenn nicht ist das eine mentale Schwäche.
Da sollten sich viele eine Scheibe von abschneiden bevor sie beim nächsten Klatschen trotz Netzberührung wieder einmal ihrer Empörung Luft verschaffen.

Was mich dagegen nervt ist, wenn es in einem Punktspiel wirklich um die Wurst geht und die Mitspieler kein sichtbares Interesse daran zeigen.
(Hat das Spiel kaum Bedeutung, muss natürlich nicht künstlich angefeuert werden und kann ruhig von der renovierten Küche erzählt werden.)

[jakemessi]

Du hat recht ! die Leute sollen sich nicht so anstellen !!! (Wir sind Männer und keine Pussys) Wer zu sensibel ist um Wettkampf zu betreiben, soll was anderes machen...
Falls jetzt das Argument mit der fairsten Sportart kommt: In China ist es auch so , dass immer und auch während der Ballwechsel geklatscht wird, dann müssen wir das auch hinbekommen. Das ist nicht unfair, sondern gehört zum spiel dazu . Vielleicht ist dieses hypersensible auch ein Grund , warum es so wenig zuschauer gibt.

[Adler Habbelrath 1.2]

Der Grund dafür ist doch, dass es in keinem anderen Sport so viele verschiedene Jahrgänge an einen Tisch zieht. Die soziale Erziehung ist doch eine ganz andere... Wenn ein 60+ Jahrgang einen "Fussen" spielt, entschuldigt er sich meist solange, als ob er eine Sünde begangen hätte.

Ich finde das furchtbar, denn niemand kann das beeinflussen. Oft sehe ich, dass Zuschauer jeglicher Art direkt erschrecken, wenn der Gegner anmerkt dass es ein "Fusser" war, irgendwann.. irgendwie..irgendwo.. im Ballwechsel.

Für mich reicht ein Handheben,nur aus Tradition und Respekt dem anderen gegenüber, um zu signalisieren dass der Punktgewinn glücklich war.

Meist sind doch auch die Umstände, das entscheidende, warum sich ein Spieler über das Klatschen bei einem nicht gesehenen Fussen aufregt. Wenn man runterrechnet, wie oft und wie oft man hätte nicht klatschen dürfen, bezogen auf das individuelle Verständnis eines Fremden, klatscht man maximal einmal in einem Spiel ( und das nur wenn der Teamkamerad gewonnen hat )

Dies nimmt die Stimmung aus dem Sport, wer ohne Reaktion an und abseits der Platte dabei ist, dem vergeht doch die Lust darauf.

Zum Topic: Was ist ein leichter Fehler? Schupfduell und Spieler A setzt ihn plötzlich ganz kurz, Spieler B kommt nicht dran und spielt ihn ins Netz? Schupfen ist Basiskönnen, aber kann das nicht auch honoriert werden? Ist das ein leichter Fehler des Spieler B?

Thema Beifall: Gestern erst, schlägt spieler A einen Turm mit Netzberührung in die Ecke, spieler B wäre eh nicht dran gekommen. 5 Leute der
Generation 70+ applaudieren. Spieler B fängt mit dem Jahrgang eine Diskussion an über Unsportlichkeit, wer glaubt dass diese Zuschauer das sehen konnten hat nen Knall. Das Verhalten von Spieler B war dafür Unsozial, was ich wesentlich schlimmer finde als die beschuldigte Unsportlichkeit.

[crycorner]

Lustig war neulich auch, dass ein Mannschaftskollege sich über jeden eigenen Punkt gefreut hat. War der 5. Satz und wir hätten das Spiel gewinnen müssen, um noch ein Wörtchen im Kampf um den Klassenerhalt mitzuspielen.

Ja, und dann hat er sich gefreut... über seine Punkte, über Angabenfehler des Gegners, über Netzroller,... waren halt alles Punkte, die er brauchte, um zu gewinnen. Die Gegner haben sich währenddessen über sein Verhalten echauffiert. Aber das hat sich dann schnell wieder gelegt.

Ich hätte ja gerne auch immer geklatscht, um ihn zusätzlich zu motivieren und um ihm zu zeigen, dass ich mich mitfreue. Hab ich mich bei vielen Bällen dann aber doch nicht getraut. Scheiss Erziehung!

[Chris_tt]

Meine Freundin, die Handball spielt, wundert sich auch immer, warum sich die Leute bei unserem Sport wegen Netz- und Kantenbällen entschuldigen. Eigentlich sind es ja besonders gute punkte, da besonders genau gespielt. Iich versuche ja nicht die Tischmitte zu treffen, sondern meistens möglichst nah an den Rand; dann ist die Kante die äußerste Grenze meines Zielfeldes und somit eigentlich eine optimale Länge von mir. Ähnlich verhält es sich bei einem Netzball; ich will ja keine Türme stellen, also spiel ich möglichst flach. Optimale Höhe ist folglich, wenn der Ball gerade so über's Netz rollt.

[crycorner]

... und genau deswegen behaupten alle, ich hätte ja immer nur Glück...