Auslegung der Handtuchregel

[NicoZ]

Zitat von caiman

Darf ich in so einer Situation als (Spieler-)Schiedsrichter gelbe und rote Karten verteilen, wenn ein Spieler sich auch nach Aufforderung nciht daran hält?

Rote nicht, das darf ein SRaT nicht, nur der OSR. Wobei bei Abwesenheit eines solchen nur der Protest mitsamt Dokumentation auf dem Spielbericht bleibt. (Alle Karten aufführen, Spiel zur eigenen Sicherheit "normal" zu Ende bringen, sonst trägt man selbst das Risiko einer eventuellen Wertung wegen Spielabbruch))
Gelbe und gelb-rote Karten darf aber auch ein "unausgebildeter" Schiedsrichter zeigen (und muss sie auch nicht physisch dabei haben, das ist unerheblich); die Regeln unterscheiden da nicht. Sinngemäß "Der Schiedsrichter ist die Person, die zum Leiten eines Spieles eingesetzt wurde". (Im Übrigen gibt es aber auch die Verpflichtung, dass der SR neutral ist(!) und so bspw. auf gar keinen Fall gleichzeitig als Betreuer oder Kapitän fungieren kann(!))

Auf die unmittelbaren Probleme, in "unteren Ligen" mit Karten anzufangen, gehe ich nicht ein und nehme an, dass diese bewusst sind.

[Pinguin]

Zitat von Brett13

Bei Ding Ning im Olympiafinale 2012 wurde noch anders entschieden.

An der Stelle war das Spiel nicht "unterbrochen". Die gelb-rote Karte m.W. für die Spielverzögerung (im weitesten Sinne). In der Auslegung steht nicht drin, dass ein Spieler jederzeit ans Handtuch könnte oder immer dann wenn er mit einer Entscheidung nicht einverstanden ist ...

Ist das jetzt eine neue Anweisung, die auf Grund des Olympiadamenfinales ins Handbuch aufgenommen wurde?

Nein, das steht da schon seit Jahren drin. Der Fall kommt sicherlich sehr selten vor. Und bevor jemand hieraus direkte Ansprüche ableiten möchte: die Entscheidung in welchem Rahmen dies zulässig ist und in welchem nicht mehr trifft der Schiedsrichter am Tisch (Stichwort: Spielverzögerung/ununterbrochenes Spiel).

[User 17544]

Zitat von Pinguin

An der Stelle war das Spiel nicht "unterbrochen". Die gelb-rote Karte m.W. für die Spielverzögerung (im weitesten Sinne). In der Auslegung steht nicht drin, dass ein Spieler jederzeit ans Handtuch könnte oder immer dann wenn er mit einer Entscheidung nicht einverstanden ist ...

Okay, ich meine aber schon, dass relativ deutlich zu erkennen war, dass es der Griff zum Handtuch war, der dann zu dieser Entscheidung geführt hatte. Beispiele für spielverzögernde Diskussionen von Seiten des Spielers und auch ab und an mal mit Hinzunahme des Betreuers und des OSR wegen eines für ungültig erkannten Aufschlags gibt es einige und zwar ohne das es zu einer gelben bzw gelb-roten Karte geführt hatte. Hatte halt keiner zum Handtuch gegriffen...

Zitat von Pinguin

Nein, das steht da schon seit Jahren drin. Der Fall kommt sicherlich sehr selten vor. Und bevor jemand hieraus direkte Ansprüche ableiten möchte: die Entscheidung in welchem Rahmen dies zulässig ist und in welchem nicht mehr trifft der Schiedsrichter am Tisch (Stichwort: Spielverzögerung/ununterbrochenes Spiel).

Ich werde mal in Zukunft drauf achten, ob ich bei Spielen mit OSR/SRaT einen solchen Fall zu sehen bekomme.

Das letzte mir schwach in Erinnerung gebliebene Kuriosum was Handtuchpausen betrifft war ein Spiel in Düsseldorf, in dem Handtuchpausen öfter erlaubt wurden weil es in der Halle so feuchtwarm war. In Herne meine ich, gab es sowas auch mal...

Noch mal vielen Dank an Nico Z, mephisto, Lrephcsak und dich für die Richtigstellung und Aufklärung Man lernt halt nie aus

[Lrephcsak]

Zitat von Brett13

"Probleme" wegen Handtuchpausen bei Spielen mit offiziellen SR sind zum Glück eher selten.

Nun, ich hab es bei einem 2. Bl-Spiel mal erlebt, daß A jede Handtuchpause arg gemählich angegangen ist inkl. jeweils höchst penibles Handtuch-wieder-falten-und-zurücklegen. Spieler B hat sich dann recht schnell darüber aufgeregt, was sich dann während des Spiels bei quasi jeder Handtuchpause wiederholt hat.
Da es da keine quantitative Regulierung gibt, liegt es dann im Ermessen des SRaT, wieviel er toleriert, was, wie man an dem Beispiel sieht, auch nicht immer ganz einfach auszuüben ist.

Richard