Jugendschutz: Einsatz von A- und B-Schülern in Seniorenmannschaften nach 22 Uhr

[jimih1981]

Das ist aber ein menschliches Problem das man durch die Auswahl von entsprechend verantwortungbewussten Jugendleitern bzw. Jugendtrainern löst Die werden durch Vorschriften nicht verantwortungsbewusster, sondern suchen sich einfach nur einen anderen Weg. Wer Jugendspieler ist spielt vorrangig in der Jugend das ist ja jetzt durch die neue Regelung eben möglich, think about it. Vorher hat man denen dann einfach ne Jugendfreigabe verpasst und sie durften garnicht mehr in der Jugend spielen also ist die neue Regelung in jedem Fall besser als die alte.

[Chris Kratzenstein]

jimi da liegt das Problem. Wenn die doppelte Spielberechtigung sinnvoll genutzt wird ist sie gut. Keine Frage.
Nur wird sie nicht von vielen nur ausgenutzt anstatt sinnvoll genutzt. Das sind meine Zweifel. Und dann sind die Auswirkungen am Ende nicht positiv.

[JoKo]

Zitat von Lrephcsak

Ich muß ehrlich sagen, daß ich die Bevormundungsmentalität, die unser Threadersteller hier an den Tag legt, reichlich daneben finde.
Es geht um 12jährige. Die sind 6. oder 7. Klasse. Jedes Kind ist anders, daß jedes Kind in diesem Alter an jedem Tag um 22 Uhr das Licht ausgemacht bekommen muß, ist nun wirklich hanebüchen und zum Glück auch weltfremd!

Es gibt dafür sogar Gesetze, die nicht von mir erlassen worden sind. Wenn das weltfremd sein soll, ist es ziemlich erschreckend. Glücklicherweise gibt es noch genügend "Weltfremde" in meiner Umgebung.

[jimih1981]

Zitat von Chris Kratzenstein

jimi da liegt das Problem. Wenn die doppelte Spielberechtigung sinnvoll genutzt wird ist sie gut. Keine Frage.
Nur wird sie nicht von vielen nur ausgenutzt anstatt sinnvoll genutzt. Das sind meine Zweifel. Und dann sind die Auswirkungen am Ende nicht positiv.

Sie ist besser als die alte wie es oben noch ergänzt haben da man nicht gezwungen wird eine Jugendfreigabe zu beantragen womit die Spielberechtigung bei der Jugend erlischt wenn man sie voll oder öfter bei den Herren einsetzen will. Sie können eben dann trotzdem noch in der Jugend spielen. Was soll daran schlechter sein? Im übrigen bestimmen immer noch die Eltern ob ein Jugendlicher unter der Woche spielen darf wenn er am nächsten Tag Schule hat

[Chris Kratzenstein]

jimi sie ist schlechter in der Hinsicht, dass es zu Wettbewerbsverzerrungen führt, da die Kinder dann in zwei Mannschaften Stammspieler sind aber eine dann wohl wichtiger ist. Aber ich sagte ich bin raus und daran halte ich mich jetzt auch.
Wenn ein Verein verantwortungsvoll damit umgeht, dann ist die doppelte Spielberechtigung eine gute Sache allerdings sorgt sie auch dafür, dass sich Vereine bequem zurücklehnen können, da die Jugendlichen ja auch direkt bei den Aktiven mitspielen können und man gar keine Jugendmannschaften mehr. Langfristig gesehen wäre das sehr negativ.
Wie gesagt dann kann man auch jegliche Unterscheidungen wegfallen lassen. Auch Geschlchterabhängige. Mir gefällt das nicht. Aber jedem seine eigene Meinung.

[jimih1981]

Für die Entwicklung er Jugendlichen und auch für den Zusammenhalt im Verein find ich es gut, dass man die Jugendlichen frühzeitig auch miteinbinden kann das motiviert sie dann auch das sie im Herrentraining anwesend sind damit sie sich an das Spiel gewöhnen. Was daran Wettbewerbsverzerrung sein sollte erschließt sich mir nicht. Es wird nach Spielstärke aufstellt ob mit oder ohne Jugendliche. Gerade mit dem TTR ist das ansich kein Problem, der TTR der Jugendlichen ist dann auch realistischer wenn sie dann mal nicht mehr Jugend spielen dürfen. Die Regelung ist die bedarfsgerechteste die es geben kann und dann muss man eben etwas Vertrauen in die Menschen haben und man kann das ja in dem Verein wo man ist selber beeinflussen wie das gehandhabt wird. Als kümmert euch da um euren Verein wenn ihr was beeinflussen wollt und lasst das andere das so machen wie sie das denken, das mag nicht immer so sein wie ihr euch das vorstellt aber es zwingt euch ja das auch so zu machen.

[Chris Kratzenstein]

jimi Du verstehst mich nicht. Aber egal. Wir haben bei uns im Verein kein Jugendproblem und auch kein Integrationsproblem. Darum geht es mir nicht. Integration ist mit Jugendersatz genauso möglich gewesen.

Ich lasse auch jedem das machen was er will. Ich muss deshalb aber die Regel nicht gut finden, wenn ich der Meinung bin, dass dies langfristig unserem Sport schadet, da viele Vereine damit weniger Aufwand in der Jugendarbeit betreiben werden. Einfach weil es bequemer möglich ist.
Dies passiert in den gut geführten Vereinen mit guter Jugendarbeit vermutlich nicht. Aber ist dies die Mehrheit der Vereine?
Du siehst dies anders. Ist auch Dein gutes Recht. Vertrauen in die Menschen kann man haben. Aber ich glaube da eben nicht dran. Wenn man mir in 5 Jahren zeigt, dass als positive Entwicklung dieser Entscheidung in Bayern mehr Jugendmannschaften im Meisterschaftsbetrieb mitspielen, oder zumindest nicht weniger, dann werde ich meine Meinung gerne revidieren. Die bisherigen Zahlen die ich sehen konnte beweisen leider das Gegenteil.

[Mephisto]

Jugendersatz ist sehr wertvoll in vielerlei Hinsicht - unabhängig der Spielstärke. Einmal zur Gewöhnung an stärkere und unorthodoxere Gegner - vor allem aber auch zur Integration bei den Aktiven und einem sanfteren Übergang dahin. Genau an der Schwelle gehen den Vereinen doch die meisten Kids verloren.

Alles andere obliegt der Verantwortung von Eltern und Verein.

Die Eltern unterschreiben, dass sie über die Besonderheiten des Erwachsenenspielbetriebs informiert sind und die Zustimmung jederzeit widerrufen können. Und die Eltern (oder ich als Elternteil) entscheide und trage damit auch Verantwortung.

Den Vereinen obliegt der Spielraum, Spiele am Wochenende auszutragen, Spiele vorzuziehen - dies ggf. vorab mit den Gegnern abzusprechen, ggf. eine frühe Abholung/ ein früheres Heimbringen zu organisieren. Ich habe noch NIE erlebt, dass sich ein Gegner darauf nicht eingelassen hat.

Wenn Vereine hier den Spielraum im Sinne von Verantwortung gegenüber den Kindern nicht wahrnehmen bzw. nicht dafür sensibilisiert sind, ist es ein Problem mangelnder Verantwortung und nicht das von Regelungen. Das Jugendschutzgesetz wird nicht durch einen JES-Antrag aufgehoben.

Unabhängig davon sind auch Kinder und deren Eltern unterschiedlich gestrickt. Das ist kein Argument, den Jugendschutz zu umgehen - aber der Bezug zur Praxis, das auch noch ein wenig Augenmaß dazu gehört. Um umso jünger, desto mehr müssen alle Beteiligten von sich aus Verantwortung beweisen und die Entscheidung nicht bei Kind/ Eltern alleine belassen.

In den letzten Jahren gab es ja schon in vielen Verbänden Veränderungen, dass Schüler_innen nur noch unter sehr eingeschränkten Bedingungen Jugendersatz spielen bzw. freigeholt werden dürfen ...

Insofern finde ich die Diskussion hier völlig berechtigt, aber die Forderung nach Einschränkung/ Abschaffung von Jugendersatz/ -freigabe ziemlich daneben. Verantwortung muss gelernt und gelebt werden und entsteht nicht allein durch Verbote.

[Chris Kratzenstein]

Ich fordere nicht die Abschaffung JES oder Freigabe.. Ich sgae nur die Doppelspielberechtigung in dieser Form finde ich übertrieben.

Jugendersatz und Jugendfreigabe und Voraussetzungen (Jugendarbeit im eigenen Verein, gewisses Alter und/oder Spielstärke) wären M. M. n. ausreichend.

In den letzten Jahren wurde da meines Wissens nicht eingeschränkt sondern immer weiter aufgemacht mit der doppelten Spielberechtigung. Oder sind da Verbände auch wieder zurückgerudert?

[User 17544]

Zitat von JoKo

Es gibt dafür sogar Gesetze, die nicht von mir erlassen worden sind.

Welche Gesetze sollen das denn sein, in denen steht, dass 12-Jährige Kinder im Bett sein müssen

@Chris: Das Thema doppelte Spielberechtigung über viele Landesverbände hinweg mit ihren spezifischen Wettspielordnungen zu diskutieren ist sehr schwierig. Ich kann da z.B. nur vom WTTV was zu sagen.

Deine Bedenken in allen Ehren, aber das siehst du für mich tatsächlich zu schwarz. Hier gab es z.B. über viele Jahrzehnte das Problem, Jugendliche, die aus der Jugendzeit herausgewachsen waren vernünftig in den Erwachsenenspielbetrieb zu integrieren. Da klafften oft Welten zwischen, sodass viele Jugendliche unter Wert in eine untere Manschaft gepackt wurden und nicht wenige von denen dann ziemlich schnell die Lust am TT-Sport verloren. Auch nicht wirklich schön und erstrebenswert.

In Konkurrenz steht der Schüler- und Jugendspielbetrieb mit dem Erwachsenenspielbetrieb nicht bzw das liegt in der Verantwortung der Vereine darauf zu achten, dass die grundsätzlich unterschiedlichen Anschlagzeiten nicht so Nahe beieinander liegen, dass es bei Auswärtsspielen zu einem Problem werden könnte. Gegen Blödheit ist allerdings kein Kraut gewachsen.

Für den WTTV kann ich eigentlich mit gutem Gewissen behaupten, dass die Einführung der doppelten Spielberechtigung ein voller Erfolg war. Das befruchtet sich gegenseitig. Wenn irgendwo die Anzahl der Schüler- und Jugendmannschaften rückläufig ist, liegt das garantiert nicht an der doppelten Spielberechtigung, sondern eher an dem grundsätzlichen Problem Schüler- und Jugendarbeit in den einzelnen Vereinen.