Warum werden die Schüler-Nachwuchsspieler verheizt?

[Günter]

Zitat von Cheftrainer

Es gibt auf jeder Ebene immer sogenannte Härteplätze. Wer auch immer dir erzählt hat, dass es keine Freistellungen gibt, sollte dazu mal Stellung nehmen. Wie die vergeben werden, dass kann ein Verband (oder auf welcher Ebene man sich eben befindet) frei entscheiden. Und wenn man dir gesagt hat, dass es prinzipiell nicht geht, dann wurde diese Entscheidung eben bereits vorher getroffen.

Zitat von Cheftrainer

die zitierten Ausführungen des VT wiederlegen deine Argumente. Der Süd-Verband hat sich bemüht, eine Änderung herbeizuführen, die vom DTTB abgelehnt wurde.

Zitat von D.G.

Warum müssen Bayerns beste Schüler sich bei einem süddeutschen Qualifikationsturnier für die Deutschen Jugendmeisterschaften qualilfizieren?

Zitat von D.G.

Diese von Günter aufgeworfene Frage wurde bereits im Vorjahr heiß diskutiert.



Zur Erinnerung kopiere ich hier nochmals die Stellungnahme des BTTV-Trainersvor einem hierzu rein, die dazu eine Begründung gibt:

......Die besten A-Schüler erhalten die Chance sich auf diesem Turnier für die DEM Jugend zu qualifizieren. Diese "Mehrbelastung" nehmen die besten A-Schüler bestimmt gerne in Kauf, denn auch die "Mehrbelastung" Deutsche Jugendmeisterschaften wird in Kauf genommen. ...

Das ist eine Annahme die nicht immer und auf alle zutrifft. Besonders dann, wenn diese Quali schon im Vorjahr gewonnen wurde. Warum muss sich ein Schüler immer wieder neu bestätigen?



D.G., spielen im Erwachsenenbereich ist sicher sinnvoll, dein Beispiel bestätigt es, das Beispiel ist aber eine Turnier, kein Punktspiel. Meine Frage war, ob der enorme Zeitaufwand der Punktspiele bei einem Schüler gerechtfertigt ist, die in keinem Verhältnis zur Spieldauer des Einzelnen steht. Ein Schüler spielt drei Altersdisziplinen, eine Jugendliche zwei, das sind schon ein paar Turniere weniger und ein paar freie Wochenenden mehr. Die Jüngsten werden am meisten belastet. Warum? Die Chinesen haben sich sicher darüber Gedanken gemacht und lassen nach meinen Informationen ihre Kader-Schüler nicht in der Punkterunde spielen.

Würde man den Einsatz der Kader-Schüler in der Punkterunde aussetzen, oder was sicher auch sinnvoll wäre, begrenzen, dann würde sich das Hickhack über Spielverlegungen in Grenzen halten, die Mannschaftsführer und die Spielgruppenleiter hätten mehr Planungssicherheit. Und die Schüler/innen ein paar freie Wochenenden mehr.

[D.G.]

Zitat von Günter

Meine Frage war, ob der enorme Zeitaufwand der Punktspiele bei einem Schüler gerechtfertigt ist, die in keinem Verhältnis zur Spieldauer des Einzelnen steht.
Würde man den Einsatz der Kader-Schüler in der Punkterunde aussetzen, oder was sicher auch sinnvoll wäre, begrenzen, dann würde sich das Hickhack über Spielverlegungen in Grenzen halten, die Mannschaftsführer und die Spielgruppenleiter hätten mehr Planungssicherheit. Und die Schüler/innen ein paar freie Wochenenden mehr.

Lieber Günter, dazu meine Meinung:
Es hat doch der Spieler in Verbindung mit dem Verein selber in der Hand, wie oft er eingesetzt wird. Nach der Statistik der RL Süd hat Sebastian aus welchen Gründen auch immer in der Vorrunde nur 4 von 10 Spielen bestritten. Bei Angelina waren es in der 2. Bundesliga Damen Süd in der Vorrunde nur 2 von 10 Spielen.
Bei einem genügend großen Kader, was ja in beiden Vereinen der Fall ist, dürfte es deshalb problemlos sein, auszusetzen, wenn man sich nicht in Form fühlt oder man mal etwas anderes vorhat. Es wird doch keiner zum Spielen bei Verbandsspielen gezwungen.

[D.G.]

Zitat von Günter

Ein Schüler spielt drei Altersdisziplinen, eine Jugendliche zwei, das sind schon ein paar Turniere weniger und ein paar freie Wochenenden mehr. Die Jüngsten werden am meisten belastet. Warum?

Dies trifft nicht ganz zu, da bei den Jugendlichen als dritte Ebene der Juniorenbereich hinzukommt.
Kommt Sebastian auch bei den Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften der Herren zum Einsatz? Wenn nicht, hätte er da schon zwei Einsätze weniger als die Jugendliche.

[MMBRV]

Einen Aspekt der "Verheizung" von Kindern und Jugendlichen im Leistungssport möchte ich nicht ausser acht lassen, das Geld. Solange Landesverbände, vorallem nach Plätzen bei deutschen Meisterschaften und internationalen Plazierungen ihrer Schützlinge, finanziell gefördert werden wird sich da nichts ändern.

[Günter]

Lieber Dieter,

es ist nicht problemlos auszusetzen. Wenn du dir den Kader von Wü II anschaust, dann wirst du feststellen, da spielen 2 ausl. Nationalspieler, ein deutscher Jugendnationalspieler, ein deutscher Schülernationalspieler und der Trainer der 1. Mannschaft. Die vier Nationalspieler werden immer wieder berufen, der Trainer muß selbstverständlich bei der 1. Mannschaft sein, wenn sie spielt. Da macht es für den Manager eine Menge Probleme alle Termine unter eine Hut zu bringen. Kommt dann noch etwas Unvorhersehbares (Krankheit eines Spielers), tritt die Mannschaft in Unterzahl an, wie bereits geschehen. Zudem ist es mit erheblichen Kosten verbunden, Ausländer zu einem Punktspiel zurückzuholen, Schüler kosten nichts.

[Günter]

Zitat von D.G.

Dies trifft nicht ganz zu, da bei den Jugendlichen als dritte Ebene der Juniorenbereich hinzukommt.
Kommt Sebastian auch bei den Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften der Herren zum Einsatz? Wenn nicht, hätte er da schon zwei Einsätze weniger als die Jugendliche.

Wir wollen jetzt doch nicht das Erbsenzählen anfangen.
Fakt ist, sie spielen zuviel, bzw. sind zu oft unterwegs. Sie haben vor allem zuwenig freie Wochenenden. Das ist meine Meinung

[Günter]

Zitat von MMBRV

Einen Aspekt der "Verheizung" von Kindern und Jugendlichen im Leistungssport möchte ich nicht ausser acht lassen, das Geld. Solange Landesverbände, vorallem nach Plätzen bei deutschen Meisterschaften und internationalen Plazierungen ihrer Schützlinge, finanziell gefördert werden wird sich da nichts ändern.

Hochinteressant. Kannst du da auch Zahlen nennen?

[Günter]

Zitat von Bernd Beringer

..… Wenn ersichtlich ist, dass der Sportler/die Sportlerin seine gesamte berufliche Karriere (und damit seine lebenslange finanzielle Existenz) mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich auf den Profi-Sport aufbauen kann (Boll, Roßkopf, Waldner u.v.a.), dann macht es Sinn, die Schule bereits mit 16 (mittlere Reife) zu verlassen und sich ganz auf den Sport zu konzentrieren.

Zitat von Bernd Beringer

….

Wie ist diese hohe Wahrscheinlichkeit in diesem Alter ersichtlich? Mit sechzehn kann man noch nicht entscheiden, ob die Zukunft im Profi-Sport liegt. Da gibt es zu viele Unabwägbarkeiten. Hier schon eine Entscheidung zu treffen, ist wie Lottospielen.



Warum brechen junge Kader-Spieler/Spielerinnen ihr Gymnasium ab? Weil Sie einfach zu wenig Zeit zum Lernen haben und zu oft in der Schule fehlen. Das duale System Schule und Sport kann nicht bei Spitzennachwuchsspieler/innen funktionieren, außer in Sportgymnasien, die Sport und Schule aufeinander abstimmen. Wo bitte sind diese, die auch TT anbieten.



Das genannte, bayer. Beispiel Würzburg kann das nicht bieten. Weil die Internatsspieler/innen in verschiedene Schulen gehen, ganz normale Schulen, die sich nicht am Sport orientieren. Eine Lern- und Aufgabenbetreuung, kann das nicht ausgleichen, auch nicht mit überdurchschnittlichem Einsatz der Trainer/Jugendwarte. Heidelberg dürfte ähnlich gelagert sein.

[Bernd Beringer]

Wenn man mit 16 noch nicht entscheiden kann, ob der Profi-Sport "mit hoher Wahrscheinlichkeit" das richtige Ziel für einen jungen Menschen ist, dann sollte man den Weg Schule auf jeden Fall weiterverfolgen (siehe Bastian Steger). Allerdings nur, wenn der auch ohne Sport erfolgversprechend ist. Klar: So eine Entscheidung ist in jedem Falle schwer (und viel risikoreicher als Lotto spielen) und hängt von jedem Einzelfall ab. Beratung und Hilfe sind einem da sicher willkommen, aber letztlich muss die Familie die Entscheidung ganz alleine treffen. Ich persönlich bin bei Jugendlichen im Alter vom Sebastian in jedem Fall gegen eine "Entweder-Oder-Entscheidung", sondern fürs "Durchkämpfen". Auch das ist eine gute Schule fürs Leben.

[hermano]

[QUOTE=Günter]
Warum brechen junge Kader-Spieler/Spielerinnen ihr Gymnasium ab? Weil Sie einfach zu wenig Zeit zum Lernen haben und zu oft in der Schule fehlen. Das duale System Schule und Sport kann nicht bei Spitzennachwuchsspieler/innen funktionieren, außer in Sportgymnasien, die Sport und Schule aufeinander abstimmen. Wo bitte sind diese, die auch TT anbieten.

in Erfurt z.B.