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Der Verband Lob und Kritik gegenüber dem Bayerischen Tischtennis-Verband

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  #31  
Alt 14.05.2005, 20:56
Mr. Backhand Mr. Backhand ist offline
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Mr. Backhand ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Auch wenn der Geschäftsführer des BTTV im Präsidium kein Stimmrecht hat, ein Recht an der Diskussion teilzunehmen hat er sicherlich. Und wenn seine Argumente schlüssig sind, werden die stimmberechtigten Mitglieder diese Argumente sicherlich berücksichtigen. Hoffe ich zumindest.
__________________
Es geht nichts über eine Rückhandpeitsche.
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  #32  
Alt 14.05.2005, 22:19
Dornröschen Dornröschen ist offline
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Dornröschen ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Zunächst möchte ich einmal hervorheben, dass dies seit langem ein Thread ist, der weitestgehend sehr konstruktiv gestaltet ist. Leider sind subjektive Einschätzungen nicht immer vermeidbar (so z. B. manche Äusserungen von Gerhard Schauer, der an anderer Stelle bereits seinen „Frust“ sehr unkontrolliert abgeladen hat und anscheinend sehr viel von sich selbst bzw. den oberbayerischen Trainern hält – vielleicht sollte er seine an sich sinnvollen „Anforderungen an einen Trainer“ auch einmal an sich selbst spiegeln). Weiter sollte versucht werden, Vermutungen (z.B. über Kosten des Internats) zu vermeiden, wenn keine Klarheit darüber besteht – die Erfahrung zeigt, dass leider an anderen Stellen in TT-News Vermutungen immer sehr leichtfertig als Fakten dargestellt wurden.

Nun aber zum eigentlichen Thema:

Die Beantwortung der Fragen, ob ein Verband einen „leitenden Verbandstrainer“ benötigt und ob „die in den Bezirken vorhandenen Trainer geeignet sind, die Erwartungen des Verbandes grundsätzlich zu erfüllen“, ist ohne nähere Analyse nicht möglich.

Meiner Meinung nach besteht in einem Verband ohne einen leitenden Verbandstrainer keinerlei Aussicht auf erfolgreiche Jugendarbeit, nämlich der Förderung und Entwicklung talentierter und leistungswilliger Jugendlicher bis hin zum Hochleistungssport. Generelle Voraussetzung ist natürlich, dass der Verband diese Zielsetzung auch verfolgt und sich nicht ausschließlich auf den Breitensport zurückzieht (letztendlich müssen sich sogar die Bezirke als Unterorganisation des Verbandes mit dieser Zielsetzung identifizieren und eine mittelfristige bis langfristige Strategie unterstützen).

Die Anforderungen an einen „leitenden Verbandstrainer“ möchte ich wie folgt skizzieren:

Welche Pflichten hat ein VT?
- Umsetzung der vom Verband vorgegebenen Strategie hinsichtlich einer zielgerichteten Förderung und Weiterentwicklung talentierter Jugendlicher des Verbandes mit regelmäßiger Zielkontrolle und Berichterstattung an das Präsidium.
-Verantwortungsvolle Betreuung der Jugendlichen bei Trainingsmaßnahmen, Lehrgängen und Turnieren nicht nur in sportlicher Sicht sondern und insbesondere auch in den Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit / körperliches Wohlbefinden und Schule (letztere Punkte auch in Hinblick auf die Interessenlage der Eltern, die während dieser Zeiten einen Teil ihrer Verantwortung an den/die Trainer abgeben, ihre Vorstellungen in diesen Bereichen aber auch sichergestellt haben möchten).

Welche Aufgaben muss aus meiner Sicht ein leitender VT u.a. abdecken?
- Zusammenarbeit mit den Bezirken in Bezug auf Auswahl und Förderung talentierter Jugendlicher und festlegen Trainingsprogramm
- Entwickeln Konzept für flächendeckendes Training (Bezirks- und Verbandsstützpunkte) und umsetzen dieses Konzeptes
- Koordination der unterschiedlichen Trainingsmaßnahmen (Termine und Inhalte)
- Betreuung der Kaderspieler/innen: Planung, Organisation und Durchführung von Lehrgängen, Vorbereitung für und Begleitung bei Turnieren.
- Rundumbetreuung der Internatskinder bzw. Sicherstellung dieser Betreuung (Übernahme elterlicher Pflichten, Aufgaben und Verantwortung (s.o.)).
- Zusammenarbeit mit den Eltern (insbesondere der Kaderspieler/innen).
- Unterstützung der Bezirke bei der Förderung des jüngsten Nachwuchses.

Um die Strategie des Verbandes umsetzen zu können, muss der leitende Verbandstrainer mit ausreichenden Befugnissen ausgestattet sein, was durchaus zu „Kompetenzproblemen“ mit anderen Trainern, die ihm nicht direkt unterstellt sind, führen kann bzw. in der Praxis mit Sicherheit führt. Ein leitender Verbandstrainer muss das Standing haben, sich vor die Jugendlichen zu stellen. Er muss in der Lage sein, Konflikte sachlich und intern auszutragen – öffentliche Anschuldigungen und persönliche Missfallensäusserungen z. B. über TT-News sprechen nicht gerade für die Qualität eines Trainers.

Die oben skizzierte (nicht vollständig beschriebene) Rolle eines Verbandstrainers zeigt, dass dieser neben seiner Qualifikation als Trainer in noch größerem Maße umfassendes Organisationsgeschick und persönliche Qualitäten (Charakterstärke, Ausbildung etc.) besitzen muss.
Ein Trainer, der „nur“ ein guter Trainer ist, reicht für die o.g. Aufgaben (leider) nicht aus.

Persönlich halte ich es somit nicht für vertretbar, auf eine leitenden Verbandstrainer zu verzichten. Im Gegenteil, ich bin sogar der Meinung, dass dieser wesentlich intensiver auf Bezirksebene tätig sein müsste. Es ist sogar zu überlegen ob es nicht besser wäre, dem leitenden Verbandstrainer (mit Unterstützung einer ausreichenden Anzahl weiterer Verbands- Honorartrainer) die Steuerung der Trainingsmaßnahmen eines Verbandes ganzheitlich und verantwortlich zu übertragen. Denn jede weitere Untergliederung hat u.a. Reibungsverluste, Abstimmungsprobleme und Kompetenzstreitereien zur Folge – und dies alles auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen.

Alternativvorschläge hinsichtlich „gleichberechtigtes Trainerteam“, „demokratisches Entscheiden“, „Einstellen/Entlassen eines hauptamtlichen Trainers durch Team von Honoratrainer“ (wer stellt /beurteilt und entlässt dann eigentlich die Honorartrainer?) halte ich nicht für durchführbar und auch nicht für sinnvoll.

Hinsichtlich der sportlichen Förderung müssen m. E. die vielfältigen Möglichkeiten und deren Zusammenwirken betrachtet werden, wie z.B.:

- Vereinstraining
- Bezirksstützpunkte
- Verbandsstützpunkte
- Internat.

Jede dieser differenzierten Fördermaßnahmen hat seine spezielle Bedeutung. Anstatt grundsätzlich auf die eine oder andere Fördereinrichtung zu verzichten sollte man sich eher Gedanken darüber machen, wie sich diese einerseits voneinander abgrenzen und wie diese andererseits aufeinander aufbauen. Weiter ist zu berücksichtigen, dass in einem kleinen Bundesland eine andere Struktur sinnvoll sein mag als in einem flächenmäßig großen Bundesland wie Bayern. Aus letztem Grund erscheint eine Förderung der besten bayerischen Jugendlichen ohne ein Internat optimal nicht machbar. Andernfalls müßten um jeden dieser Jugendlichen gezielte Trainingseinheiten vor Ort aufgebaut werden, was nahezu unmöglich sein dürfte. Wesentlicher Vorteil eines Internats ist u.a., dass täglich weite Fahrten zu unterschiedlichen Trainingseinrichtungen vermieden werden können (die Fahrtzeiten können somit wesentlich effizienter und effektiver für Trainingseinheiten und Schule verwendet werden).

Als nächstes müßte man sich auch Gedanken über die Lage eines Internats machen. Auch hier gibt es unterschiedliche Zielkonflikte: so sollte das Internat einerseits möglichst zentral in Bayern liegen (und nicht wie am Beispiel Würzburg am äußersten Rand von Bayern – die Entscheidung für diesen Ort dürfte wohl auch stark durch die persönliche Ortsgebundenheit von VT Müller getroffen worden sein), andererseits sollte es aber auch in der Nähe eines hochklassigen Vereins angesiedelt bzw. kostengünstig sein. Zielsetzung eines Internats, daraus abgeleitete Anforderungen an ein Internat und Randbedingungen müßten also genauestens analysiert werden.

Bei all diesen Überlegungen darf eines nicht ausser Acht gelassen werden (und was m. E. bei allen Kommentaren leider generell der Fall ist): die zu fördernden Kinder selbst. Denn hier spielen die persönlichen Eigenschaften, Voraussetzungen, Umfeld etc. die letztendlich wesentliche Rolle – als weitere Komponente kommt somit eine gewisse Flexibilität ins Spiel. Nicht jedes talentierte Kind bekommt im Verein die richtige Förderung, hat einen geeigneten Stützpunkt in seiner Nähe, ist bereit in ein Internat zu gehen, bringt die nötigen schulischen Voraussetzungen mit. Weiter müssen auch die Eltern bereit und in der Lage (zeitlich, finanziell, fahrttechnisch etc.) sein, um die unterschiedlichen Fördereinrichtungen dem Kind bieten / ermöglichen zu können.

Mit all den o.g. Beispielen möchte ich nur die Komplexität aufzeigen. Ohne eine hierarchische Trainerstruktur und ohne einen verantwortlichen und in organisatorischen Belangen versierten VT sind die Probleme wohl nicht zu lösen. Entsprechend der Situation in Bayern muss ein Konzept erarbeitet werden, es muss eine verantwortliche Person geben, die dieses Konzept umsetzt und die Fäden in der Hand hat. Diese Person muss aber auch in der Lage sein, die vielfältigen Trainer mit ihren unterschiedlichen Charaktären und pers. Vorstellungen einzubeziehen.

Trotz der Komplexität der Sachlage bin ich überzeugt, dass durch systematisches Vorgehen und mit Sachverstand eine vernünftige Lösung gefunden werden kann.
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  #33  
Alt 14.05.2005, 22:53
Bernd Beringer Bernd Beringer ist gerade online
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AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

@ Dornröschen

Dein Beitrag ist höchst kompetent, konstruktiv und sachlich, auch wenn sicher nicht jeder mit jedem Detail konform gehen kann/muss. Wenn er in die Diskussionen innerhalb des BTTV aufgenommen werden soll, empfehle ich Dir - und anderen, die unter Nickname schreiben - diese Meinung unter "Echtnamen" ans Präsidium des BTTV zu schicken.

Nichtsdestotrotz halte ich persönlich die Diskussionen über die Zukunft des Leistungssports im BTTV in diesem Thread für außerordentlich hilfreich.
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  #34  
Alt 15.05.2005, 09:21
Dornröschen Dornröschen ist offline
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AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Zitat:
Zitat von Bernd Beringer
@ Dornröschen

Dein Beitrag ist höchst kompetent, konstruktiv und sachlich, auch wenn sicher nicht jeder mit jedem Detail konform gehen kann/muss. Wenn er in die Diskussionen innerhalb des BTTV aufgenommen werden soll, empfehle ich Dir - und anderen, die unter Nickname schreiben - diese Meinung unter "Echtnamen" ans Präsidium des BTTV zu schicken.

Nichtsdestotrotz halte ich persönlich die Diskussionen über die Zukunft des Leistungssports im BTTV in diesem Thread für außerordentlich hilfreich.
Danke für die positive Rückmeldung. Diese möchte ich natürlich gerne auch an viele andere Teilnehmer an diesem Thread weitergeben. Selbstverständlich kann nicht jeder mit jedem Detail konform gehen - das ist ja auch der Sinn von Diskussionen. Entscheidend ist, dass auf diesem Weg eine Meinungsbildung (möglichst sachlich und konstruktiv) stattfindet und diese zu einem tragfähigen Konzept führt. Denn dies muss unser aller Ziel sein.
Ich habe den Nickname "Dornröschen" gewählt mit dem Hintergedanken, manche Dinge aus dem "Schlaf zu erwecken". Normalerweise würde ich nicht unter einem Nickname schreiben und werde mir die Anregung überlegen.

Wichtig bei diesem Thread muss sein, dass Meinungsunterschiede nicht zu persönlichen Attacken werden - sollte aber einmal etwas zu Mißinterpretationen führen, dann bitte nicht gleich "zurückschlagen", sondern einfach den Sachverhalt klären. Keiner ist unfehlbar!

Interessant wäre nun zu diskutieren, wie die aktuelle Situation auf
- Vereinsebene
- Bezirksebene
- Verbandsebene

gesehen wird hinsichtlich

- allg. Problemstellungen ("wo drückt der Schuh"?)
- Verfügbarkeit von qualifizierten Trainern (zeitlich, räumlich), Ortsgebundenheit, etc.
- örtliche Lage (Erreichbarkeit, Entfernung)
- Verfügbarkeit von Hallen und Unterbringungsmöglichkeiten (bei Lehrängen)
- Engagement von ehrenamtlich tätigen Personen (in Zusammenhang mit dem immer schwieriger werdenden Umfeld Familie und vor allem Beruf)
- Integration von erfolgreichen früheren Jugendspielern in die Fördermaßnahmen (Jugendarbeit, Trainerausbildung); vor allem diejenigen, welche selbst einmal gefördert wurden
- finanzielle Situation und Probleme
- Qualifikation der Kinder und Jugendlichen und deren Bereitschaft, "Opfer" zu erbringen
- Situation der Eltern und Möglichkeit deren Einbeziehung

speziell unter dem Gesichtspunkt
- regelmäßiges Training (wöchentlich)
- gezielte Lehrgangsmaßnahmen (Wochenenden, Ferien)
- Einzelmaßnahmen

Als Beispiel stellt sich für mich die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, dass jeder Bezirk unabhängig von anderen Bezirken agiert. Der Aufbau eines Stützpunktes hängt nun einmal von Faktoren ab wie: Verfügbarkeit Halle, örtliche Gebundenheit eines Honorartrainers, Zusammenarbeit mit Vereinen etc. Warum sollte dann nicht ein Bezirkstützpunkt aufgrund der örtlichen Gegebenheit Spieler eines anderen Bezirks mit einbeziehen. Auch hier wäre mehr Kooperation besser. Wichtig wäre also nicht z. B. vom Verband Dinge zu erwarten, die auf eigener Ebene gerade nicht gelebt werden, durchaus aber auch Sinn machen würden.

Soweit meine Anregungen hierzu.

Viel Spaß bei der weiteren Diskussion.
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  #35  
Alt 15.05.2005, 10:36
D.G. D.G. ist offline
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AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Zitat:
Zitat von Dornröschen

Meiner Meinung nach besteht in einem Verband ohne einen leitenden Verbandstrainer keinerlei Aussicht auf erfolgreiche Jugendarbeit, nämlich der Förderung und Entwicklung talentierter und leistungswilliger Jugendlicher bis hin zum Hochleistungssport.
...
Die Anforderungen an einen „leitenden Verbandstrainer“ möchte ich wie folgt skizzieren:

Welche Pflichten hat ein VT?
- Umsetzung der vom Verband vorgegebenen Strategie hinsichtlich einer zielgerichteten Förderung und Weiterentwicklung talentierter Jugendlicher des Verbandes mit regelmäßiger Zielkontrolle und Berichterstattung an das Präsidium.
-Verantwortungsvolle Betreuung der Jugendlichen bei Trainingsmaßnahmen, Lehrgängen und Turnieren nicht nur in sportlicher Sicht sondern und insbesondere auch in den Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit / körperliches Wohlbefinden und Schule (letztere Punkte auch in Hinblick auf die Interessenlage der Eltern, die während dieser Zeiten einen Teil ihrer Verantwortung an den/die Trainer abgeben, ihre Vorstellungen in diesen Bereichen aber auch sichergestellt haben möchten).

Welche Aufgaben muss aus meiner Sicht ein leitender VT u.a. abdecken?
- Zusammenarbeit mit den Bezirken in Bezug auf Auswahl und Förderung talentierter Jugendlicher und festlegen Trainingsprogramm
- Entwickeln Konzept für flächendeckendes Training (Bezirks- und Verbandsstützpunkte) und umsetzen dieses Konzeptes
- Koordination der unterschiedlichen Trainingsmaßnahmen (Termine und Inhalte)
- Betreuung der Kaderspieler/innen: Planung, Organisation und Durchführung von Lehrgängen, Vorbereitung für und Begleitung bei Turnieren.
- Rundumbetreuung der Internatskinder bzw. Sicherstellung dieser Betreuung (Übernahme elterlicher Pflichten, Aufgaben und Verantwortung (s.o.)).
- Zusammenarbeit mit den Eltern (insbesondere der Kaderspieler/innen).
- Unterstützung der Bezirke bei der Förderung des jüngsten Nachwuchses.

Um die Strategie des Verbandes umsetzen zu können, muss der leitende Verbandstrainer mit ausreichenden Befugnissen ausgestattet sein, was durchaus zu „Kompetenzproblemen“ mit anderen Trainern, die ihm nicht direkt unterstellt sind, führen kann bzw. in der Praxis mit Sicherheit führt. Ein leitender Verbandstrainer muss das Standing haben, sich vor die Jugendlichen zu stellen. Er muss in der Lage sein, Konflikte sachlich und intern auszutragen – öffentliche Anschuldigungen und persönliche Missfallensäusserungen z. B. über TT-News sprechen nicht gerade für die Qualität eines Trainers.

Die oben skizzierte (nicht vollständig beschriebene) Rolle eines Verbandstrainers zeigt, dass dieser neben seiner Qualifikation als Trainer in noch größerem Maße umfassendes Organisationsgeschick und persönliche Qualitäten (Charakterstärke, Ausbildung etc.) besitzen muss.
Ein Trainer, der „nur“ ein guter Trainer ist, reicht für die o.g. Aufgaben (leider) nicht aus.

Persönlich halte ich es somit nicht für vertretbar, auf eine leitenden Verbandstrainer zu verzichten. Im Gegenteil, ich bin sogar der Meinung, dass dieser wesentlich intensiver auf Bezirksebene tätig sein müsste. Es ist sogar zu überlegen ob es nicht besser wäre, dem leitenden Verbandstrainer (mit Unterstützung einer ausreichenden Anzahl weiterer Verbands- Honorartrainer) die Steuerung der Trainingsmaßnahmen eines Verbandes ganzheitlich und verantwortlich zu übertragen. Denn jede weitere Untergliederung hat u.a. Reibungsverluste, Abstimmungsprobleme und Kompetenzstreitereien zur Folge – und dies alles auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen.
......
Mit all den o.g. Beispielen möchte ich nur die Komplexität aufzeigen. Ohne eine hierarchische Trainerstruktur und ohne einen verantwortlichen und in organisatorischen Belangen versierten VT sind die Probleme wohl nicht zu lösen. Entsprechend der Situation in Bayern muss ein Konzept erarbeitet werden, es muss eine verantwortliche Person geben, die dieses Konzept umsetzt und die Fäden in der Hand hat. Diese Person muss aber auch in der Lage sein, die vielfältigen Trainer mit ihren unterschiedlichen Charaktären und pers. Vorstellungen einzubeziehen.
Die Beurteilung von "Dornröschen" geht konform mit meiner o.g. Meinung.

Es wird jedoch nicht einfach sein, einen VT zu finden,
der das o.g. Anforderungsprofil persönlich und zeitlich erfüllen kann,
geschweige denn das ganze Modell zu finanzieren.
Bei so viel Machtfülle eines VT müsste unbedingt auch ein ausgeklügeltes Berichtswesen und ein effektives Controlling der Zielvorgaben durch eine unabhängige (paritätisch besetzte - auch mit einem Elternvertreter) Instanz installiert werden.
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  #36  
Alt 15.05.2005, 11:16
Motzer Motzer ist offline
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Motzer ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Dornröschen, deine Theorie, ohne Internat geht es nicht, kann ich nicht teilen. Schauen wir ins Nachbarland Ba-Wü. Es ist ein großflächiges Land, ähnlich wie Bayern, es gibt kein Internat und wenn ich die Ergebnisse/Nominierungen vergleiche, dann sind sie mit ihrer Nachwuchsarbeit meilenweit vor Bayern.
Sie haben allerdings 4 Verbandstrainer, die stützpunktartig über`s Land verteilt sind. Ähnlich ist oder war es in Bayern mit den Verbandsstützpunkten, die von Bezirks- oder Honorartrainer geleitet werden/wurden. Diese Verbandstützpunkte wieder installieren und stärken sollte ein vordringliches Thema sein.
Dornröschen, was geschieht mit Spieler/innen, die nicht in ein Internat wollen?

D.G. ich sagte es schon mal, ein Controlling existiert bereits mit dem Vizepräsidenten Jugend. Mit einem ausgeklügelten Berichtswesen würde nur das Beamtentum Einzug halten und den Trainer von seiner eigentlichen Arbeit aufhalten. Elternvertreter mit zu installieren löst die Objektivität auf. Oder glaubst du, ein/e Mutter/Vater sind den anderen Kindern gegenüber objektiv?
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  #37  
Alt 15.05.2005, 11:55
Dornröschen Dornröschen ist offline
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AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Zitat:
Zitat von D.G.
Die Beurteilung von "Dornröschen" geht konform mit meiner o.g. Meinung.

Es wird jedoch nicht einfach sein, einen VT zu finden,
der das o.g. Anforderungsprofil persönlich und zeitlich erfüllen kann,
geschweige denn das ganze Modell zu finanzieren.
Bei so viel Machtfülle eines VT müsste unbedingt auch ein ausgeklügeltes Berichtswesen und ein effektives Controlling der Zielvorgaben durch eine unabhängige (paritätisch besetzte - auch mit einem Elternvertreter) Instanz installiert werden.
Berichtswesen und effektives Controlling halte ich für sehr wichtig. Elternvertreter wäre eine Überlegung wert - die Betonung liegt aber auf Vertretung der Eltern und darf nicht einseitig d.h. zu persönlichen Zwecken mißbraucht werden.

Bzgl. Finanzierung müßte man objektiv die unterschiedlichen Modelle vergleichen. Wie ich bereits erwähnt habe, müssen dazu brauchbare Zahlen vorliegen und dürfen nicht auf Vermutungen basieren.
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  #38  
Alt 15.05.2005, 12:28
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AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Zitat:
Zitat von Motzer
Dornröschen, deine Theorie, ohne Internat geht es nicht, kann ich nicht teilen. Schauen wir ins Nachbarland Ba-Wü. Es ist ein großflächiges Land, ähnlich wie Bayern, es gibt kein Internat und wenn ich die Ergebnisse/Nominierungen vergleiche, dann sind sie mit ihrer Nachwuchsarbeit meilenweit vor Bayern.
Sie haben allerdings 4 Verbandstrainer, die stützpunktartig über`s Land verteilt sind. Ähnlich ist oder war es in Bayern mit den Verbandsstützpunkten, die von Bezirks- oder Honorartrainer geleitet werden/wurden. Diese Verbandstützpunkte wieder installieren und stärken sollte ein vordringliches Thema sein.
Dornröschen, was geschieht mit Spieler/innen, die nicht in ein Internat wollen?

D.G. ich sagte es schon mal, ein Controlling existiert bereits mit dem Vizepräsidenten Jugend. Mit einem ausgeklügelten Berichtswesen würde nur das Beamtentum Einzug halten und den Trainer von seiner eigentlichen Arbeit aufhalten. Elternvertreter mit zu installieren löst die Objektivität auf. Oder glaubst du, ein/e Mutter/Vater sind den anderen Kindern gegenüber objektiv?
In einem Internat sehe ich grundsätzlich die optimale Verbindung zwischen Sport und Schule. U.a. fallen keine Fahrtwege an, die bei denzentralen Lösungen durchaus große Nachteile haben können. Es hängt sehr stark davon ab, wo ein Jugendlicher wohnt / zur Schule geht und wo der nächste Stützpunkt angesiedelt ist. Auch ist es für viele Eltern heute aus beruflichen Gründen nicht mehr so einfach, pünktlich die Arbeit zu verlassen, um das Kind zu einem Stützpunkt zu fahren. Weiterer Nachteil bei dezentraler Lösung ist, dass an übrigen Tagen während der Woche das Training an unterschiedlichen Stellen (Verein etc.) mit unterschiedlichen Trainern (mit naturgemäß untersch. Lehrmethoden etc.) stattfindet. Jeder Stützpunkt bietet i.d.R. ja nur einmal pro Woche ein Training an. Talentierte Jugendliche werden sich im Laufe der Zeit aus sehr unterschiedlichen Gegenden rekrutieren; den optimalen Stützpunkt dann vorzufinden, wird nicht immer einfach sein.

Die wesentlichen Vorteile eines Internats sehe ich darin:
- optimale Verbindung Schule und Sport
- Nacharbeit bei entgagenem Unterricht durch Lehrkräfte des Internats
- keine Fahrtwege (effektive Nutzung der schulfreien Zeit für Sport und Lernen)
- ein verantwortlicher Trainer während der gesamten Woche (zielgerichtetes Training somit möglich)
- aber auch gezielte medizinische Betreuung, Physiotherapie etc.

Natürlich kann ein Internat nur für die für den HLS geeigneten Jugendlichen infrage kommen. Auch ist zu beachten, dass die Jugendlichen (und nicht zuletzt die Eltern) damit einiges auf sich nehmen.

Sollte ein Jugendlicher einen HLS betreiben wollen aber nicht ins Internat gehen wollen bzw. können, muss versucht werden, eine individuelle Lösung zu finden. Diese kann und wird nie die optimale sein.

Unabhängig davon stimme ich zu, dass es richtig wäre, sich über Alternativmöglichkeiten (dezentrale Stützpunkte) Gedanken zu machen und am Ende die Vor- und Nachteile (incl. Kosten) gegeneinander abzuwägen.

Bzgl. Elternvertreter habe ich ähnliche "Befürchtungen". Vielleicht wäre es aber einen Versuch wert.

Dass ein Controlling bereits existiert, kann ich unter den derzeitigen Umständen nicht unterstützen. M. E. haben der VP Jugend ebenso wie der Ausschuss HLS hier versagt; wobei ich aber der Meinung bin, dass VP Jugend und der HLS Ausschuss die richtigen Instanzen wären.
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  #39  
Alt 15.05.2005, 12:58
D.G. D.G. ist offline
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Beiträge: 1.634
D.G. ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Zitat:
Zitat von Motzer
D.G. ich sagte es schon mal, ein Controlling existiert bereits mit dem Vizepräsidenten Jugend. Mit einem ausgeklügelten Berichtswesen würde nur das Beamtentum Einzug halten und den Trainer von seiner eigentlichen Arbeit aufhalten. Elternvertreter mit zu installieren löst die Objektivität auf. Oder glaubst du, ein/e Mutter/Vater sind den anderen Kindern gegenüber objektiv?
Berichtswesen und Controlling kommen aus der Wirtschaft und sind in jedem gut geführten Betrieb, der was auf ein Qualitätsmanagement hält, eine Selbstverständlichkeit, u.a. auch Voraussetzung für eine Zertifizierung.
Bei einem diktatorischen Führungsstil sind sie natürlich nicht erwünscht.

Zu den Grund-Pflichten eines jeden Vorgesetzten gehört es nunmal regelmäßig Soll-Ist-Vergleiche anzustellen. Dies kann er aber nur, wenn ein Berichtswesen besteht. Nur zum Repräsentieren ist jeder Vorgesetzte eigentlich überflüssig.

Wie die Vergangenheit zeigt, hat sich eine Kontrollinstanz aus nur einer Person nicht bewährt.
Auch die Eltern sollten einen Ansprechpartner haben, der ihre Interessen vertritt (könnte jährlich neu bei den BEM gewählt werden) - wichtig ist eine Stelle, die unvoreingenommen Beschwerden entgegennimmt und diesen auch nachgeht, ohne in Nibelungentreue zu einem Verantwortlichen verhaftet zu sein (was in solchen Fällen rauskommt, ist allseits bekannt).
Die Controllinstanz sollte auch von sich aus regelmäßig Kontakt zu Eltern von Hochleistungspielern/innen suchen, um sich über Abläufe und Schwachstellen zu erkundigen. Mich hat bisher in den letzten vier, fünf Jahren noch nie jemand nach meiner Meinung gefragt.

Geändert von D.G. (15.05.2005 um 13:09 Uhr)
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  #40  
Alt 15.05.2005, 14:19
Motzer Motzer ist offline
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Motzer ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Wie geht es mit dem BTTV weiter?

Dornröschen, die Vorteile des Internates hast du bereits geschildert. Hier einige Nachteile:
Auseinanderreißen der Familie. Auf die Erziehung der Kinder haben die Eltern fasst keinen Einfluss mehr. Die Eltern sind nicht da, um auftauchende Probleme/Fragen mit ihren Kindern gemeinsam zu lösen. Die Kinder sind den Trainern/Aufsichtspersonen mehr oder weniger „ausgeliefert“. Die Zusammenarbeit Schule/Sport funktioniert nur, wenn es sich um Sportgymnasien handelt. Oder wie in Ba-Wü, die so genannte „Eliteschulen des Sports“ an verschiedenen Orten haben, die Kaderspieler mehrmals in der Woche zum Training freistellen. Der ausgefallene Unterricht wird dann von Lehrkräften der Schulen konzentriert nachgeholt. Das wäre doch nachahmenswert.

Die Praxis hat gezeigt, das ein Internat kein Allheilmittel ist. In Bayern geht es mit dem Internat ständig bergab. Jedes Jahr schlechtere Ergebnisse. Für Länderspiele wird nur noch A. Gürz nominiert, die aber, so wie es jetzt aussieht, nicht zu den EUROS kommt. Würzburg ist mangels Ergebnissen kein Bundesstützpunkt mehr und das erste Mal seit vielen Jahren stellt Würzburg keine/n EURO-Teilnehmer/in.

Dem gegenüber steht Ba-Wü. Die liefern ohne Internat ständig bessere Ergebnisse. Neben Wendlingen soll noch ein zweiter Bundesstützpunkt installiert werden. Ba-Wü stellt für die EUROS zumindest 3 Teilnehmer/innen, wahrscheinlich aber mehr.

Verbands-Stützpunkte sollten mehrmals die Woche Training anbieten. Sie sollten mit einem hochklassigen Verein zusammenarbeiten.

Das Controllinstrument Vize und HLS-Ausschuss genügt den Ansprüchen. Wer nicht den Ansprüchen genügt, sind teilweise die jetzigen Stelleninhaber. Da gehe ich mit dir konform.

D.G. deine Aussage „Berichtswesen und Controlling sind in jedem gut geführten Betrieb eine Selbstverständlichkeit“ unterstreiche ich voll. Du sagst aber selbst, „in einem gut geführten Betrieb“.

Wenn dich keiner die letzten vier, fünf Jahre nach deiner Meinung gefragt hat, warum hast du dann deine Meinung nicht selbst kundgetan?

Geändert von Motzer (15.05.2005 um 14:25 Uhr)
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