Förderkonzepte in Bayern - Meinungen - Seite 4 - TT-NEWS Tischtennis Forum

Günter · #31 27.03.2002, 20:12

Hallo Dieter,

wenn ich Personalleiter eines großen Konzern wäre, würde ich Dich sofort als Pressechef einstellen, so überzeugend stellst Du innerbetriebliche Abläufe dar.
Ich kann Dir nur beipflichten, was den Ablauf im TTLZ betrifft. Gesetzt den Fall, alle anderen Väter sind auf grund Deiner Ausführungen genauso überzeugt wie ich, von der Leistungsfähigkeit des TTLZ. Und alle Väter wollen ihr Kind im TTLZ unterbringen. Dann würden sich jetzt ca. 10 – 20 Talente auf den Weg nach Würzburg machen. Vielleicht auch viel mehr, weil ja jeder Vater überzeugt ist, sein Nachwuchs ist das Talent schlechthin. Ist im Würzburger Internat soviel Platz? Und was kostet ein Platz? Hat der BTTV irgendwo Geld gebunkert um mit diesen Ansturm fertigzuwerden?
Es geht nicht, schon aus Platz- und Geldmangel. Also bleibt dann doch nur der Weg der Zweigleisigkeit, wie in Bernd erläutert hat.

Jetzt eine andere Frage, die vielleicht Du oder ein anderer beantworten kann/st. In Burglengenfeld gibt es das TT-Landesleistungszentrum, so steht es jedenfalls über der Halle. Nach der Bezeichnung müsste es doch irgendetwas mit TT-Leistungssport zu tun haben. Bis auf ein paar Turniere und ein paar Lehrgänge im Jahr läuft da aber nichts. Warum???

Noch eine Frage: Was ist eine manuelle Therapie?

D.G. · #32 27.03.2002, 21:47

Hallo Günter,
so langsam führen wir ein Zwiegespräch. Ich weiß nicht, ob das andere interessiert.

Ich habe mich doch nicht gegen die duale Förderung ausgesprochen. Ich finde sie sogar sehr gut und auch notwendig, um Talente zur Spitze und wenn sinnvoll auch dem TTLZ zuzuführen.

Ich habe nur dagegen votiert, entsprechend Deinem Vorschlag die Mittel für das TTLZ zu kürzen. Das warum brauche ich nicht zu wiederholen, ebenso, dass nach meiner Meinung der zweite Weg nur sehr schwer gleichwertig sein kann (Vor- und Nachteile beider Wege wurden ja auch ausführlich von Gerhard Schauer gewürdigt).

Wie ich Dich kenne, lieber Günter, ist sicherlich wieder ein Schuß Ironie dabei, wenn Du meinst, ich hätte gute Überzeugungsarbeit geleistet. Ich habe nur meine ehrliche Meinung nach über zwei Jahren Erfahrung als Elternteil wiedergegeben.

Deine Befürchtung eines Runs auf das Internat teile ich nicht. Denn Deine Beweggründe, es nicht zu tun, treffen wohl auch auf die meisten anderen zu.

Außerdem haben da wohl auch die Verbandstrainer noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, wer Talent und Perspektive hat.

Deine Frage zu Burglengenfeld kann evtl. ein Telefonanruf bei Fritz Haag klären.

Manuelle Therapie ist wie Massage bei besonderen körperlichen, im Tischtennis meist auch einseitigen Belastungen sowohl präventiv als auch rehabilitativ zu empfehlen, findet natürlich außerhalb des TTLZ auf ärztliche Verordnung statt. So hatte meine Tochter in der ersten Hälfte des letzten Jahres lange Zeit erhebliche Schulterprobleme, die erst durch ärztlich verordnete manuelle Therapie beseitigt werden konnten. Wichtig ist als Trainingsergänzung regelmäßig Ausgleichs- und Dehnübungen zu machen, weil sonst Muskelverkürzungen erhebliche Probleme bereiten können.

fortune39 · #33 28.03.2002, 09:17

so interessant diese diskussion für den ein oder anderen auch sein mag, impulse werden von ihr keine ausgehen! vor einiger zeit hab ich verbandstrainer thomas müller in einem neu eröffneten thread ziemlich massiv angegriffen. er hat reagiert und mir seine sicht der dinge erläutert. leider hat sich an diesem thema (konzept eines verbandstrainers) keiner der hier diskutierenden beteiligt. warum nicht? das thema war förderung des bttv-nachwuchses und es ging um konzepte. da hätte man wenigstens mit dem hauptverantwortlichen mal öffentlich über diese dinge sprechen können. diese gesprächsrunde hier findet doch wieder nur zwischen einigen direkt betroffenen statt und wird in kürze in die unendlichen tiefen des vergessens geraten... gruß, pl.

D.G. · #34 28.03.2002, 10:11

@fortune39
Mal abwarten, ob Deine Einschätzung richtig ist.

Thomas Müller ist zur Zeit noch bis Freitag in Hilpoltstein beim Lehrgang. Konnte sich also gar nicht an der Diskussion hier beteiligen

fortune39 · #35 28.03.2002, 10:48

ich wäre froh, wenn meine einschätzung falsch wäre und diese diskussion tatsächlich etwas bewirken könnte. die argumente sind klar formuliert und nachvollziehbar. hoffentlich beteiligt sich thomas müller noch, dann wär das doch eine interessante gesprächsrunde.

Gerhard Schauer · #36 28.03.2002, 11:41

Hallo Paul,

in diesem Thread - wie schon von mir auf Seite 2 angesprochen - ging es auch um die Meinungen im Verein, - gut - nun wird halt hier von betroffenen Eltern von Talenten diskutiert - was ich übrigens auch gut finde, es waren gute Ansätze dabei. Nochwas - mein Thema steht schon ziemlich lange hier im Netz - warum es erst jetzt zur Diskussion kam - ich weiß es nicht...

Von Sigmund Freud
waren gute Ansätze dabei, die ich in dem kommenden Workshop des Lehrteams als Diskussion mitnehmen werde.

An Bernd noch,
ich habe aktuell das Problem nicht mehr, meine Eltern und ich HATTEN es. Mein Bruder spielt jetzt (bestimmt bekannt) 2. Liga in Gräfelfing, die Fahrerei übernimmt er jetzt selbst.

Hallo chris,
danke für das Lob an´s Lehrteam, ich geb´s weiter. Zu 2. - ich meine, daß Prüfungen der B-Lizenz nicht allein von einem Mann abgenommen werden sondern von mehreren. Und Deine Kritik wäre wohl bei Werner direkt besser aufgehoben - so (inzwischen - ich bin belehrbar) meine Meinung.

An Dieter und Günter... wir haben ja genug Platz zum schreiben hier... nurzu...

D.G. · #37 28.03.2002, 12:14

@Bernd

Hallo Bernd, eines wollte ich noch anbringen.

Bei aller Wertschätzung für Dich:

Deine Wortwahl "zerren" (in dem Satz Talente in die Förderzentren (vor allem nach Würzburg) "zerren") gefällt mir gar nicht.

Das Wort zerren vermittelt den Eindruck, als ob dies jemand gezwungenermaßen und unfreiwillig tut. Dabei ist doch gerade das Gegenteil der Fall. Wer dorthin geht, macht es freiwillig und in dem Bestreben, sein spielerisches Können zu verbessern.

Das ganze wäre nämlich auch schon nach kurzer Zeit zum Scheitern verurteilt, wenn die Eltern ihr Kind überreden würden, dorthin zu gehen. Das Kind muss es selbst wollen.

Man sollte im Gegenteil sehr froh sein, wenn der Verband sehr talentierten Spieler/innen dieses Angebot macht.

Günter · #38 30.03.2002, 10:10

???

Bernd Beringer · #39 10.04.2002, 00:32

Lieber Dieter Gürz,

dass der BTTV den Talenten in Bayern "ein Angebot macht", weiß jeder. Dieses Angebot kann man annehmen oder nicht.

Allerdings gab und gibt es Fälle, in denen einigen der größten Talente von Verbandsseite aus intensiv "nahegelegt" wurde, ins TTLZ/Internat nach Würzburg zu wechseln. Dass dies bei einigen Eltern/Spielern auch die "Angst" hervorrufen kann, benachteiligt zu werden (in der Förderung/bei Nominierungen), wenn sie diesem "Ruf nach Würzburg" nicht folgen, ist klar. Der "Druck", nach Würzburg zu gehen, ist jedenfalls da, das werden Dir viele Trainer und Eltern aus vielen Bezirken bestätigen können. Das meinte ich mit "zerren".

Vielleicht kannst Du das deswegen nicht so ganz nachvollziehen, weil Ihr ja mit Eurer Tochter direkt neben dem TTLZ wohnt. Auf dem flachen bayerischen Land sieht's da schon anders aus, sind auch die Probleme oft andere.

Nochmal: Beides ist notwendig - zentrale und dezentrale Förderung. Wer nur auf ein Pferd setzt, kommt nicht ans Ziel.

Lukas K. · #40 11.04.2002, 09:26

Hallo Zusammen,

da ich im Moment die A-Lizenz Ausbildung mache, habe ich auch einige Dinge erfahren, wie es in anderen Verbänden läuft.

Der Unterschied zwischen Bayern und beispielsweise Niedersachsen und Baden Württenberg Hohenzollern ist relativ schnell beschrieben.

Die anderen Verbände haben mehr Geld und daher auch mehr Maßnahmen. Ein Konzept oder System steht und fällt letztlich mit der Finanzierbarkeit.

Nun aber konkret:
Baden Württember Hohenzollern, das Flächen und Bevölkerungsmäßig Bayern ähnlich ist hat 5, noch einmal in Worten !!!fünf!!! Hauptamtliche Trainer. Das hier eine Flächendeckende Arbeit mit mehreren Leistungszentren möglich ist, ist klar.

Diese Frage geht an die Funktionäre. Warum hat Baden Württemberg so viel Geld und wir nicht? Das versteht glaube ich keiner. Was läuft anders?
Im übrigen hat mich ein Honorartrainer aus BW ausgelacht als ich erzählte, dass man in Bayern zahlen muss, wenn man für Bayern spielt. Er hat es für einen Scherz gehalten!!!

Den Ansatz von Niedersachsen finde ich auch sehr interessant. Der Verband unterstützt mit Manpower und eigenen Kontakten zu Schulen und Kultusministerium Schulkooperationen und Veranstaltungen Schule Verein.
Auf der anderen Seite gibt es keine Stpkt wie bei uns (ein mal pro Woche) sondern mehrere Leistungszentren in denen zwischen 3 und 5x pro Woche mit dem gleichen Honorartrainer oder Verbandstrainer Training durchgeführt wird.

Dies halte ich für den richtigen Weg, denn jeder Stpkttrainer kennt die Situation, dass man nach einer Woche, in der der Spieler irgendwo mit irgendwem und meist ohne Trainer trainiert hat, wieder da steht wo man zu Beginn der Einheit in der Vorwoche schon war.

Das Probleme ist aber auch hier wieder die Finanzierbarkeit.
Dieses Problem wäre meiner Meinung nach lösbar wenn es mehr solche Funktionäre gäbe wie einige in meinem Umfald die zum Trainer sagen:

"von dir brauchen wir Ideen und Visionen und wir sorgen dafür, dass sie am Geld nicht scheitern." Das ist für mich die wichtigste Aufgabe eines Funktionärs, der im Leistungsbereich arbeitet.