Bewertung Spin bei Belägen

[JanMove]

@ Zod

Richtig, das sind die Informationen, mit denen man was anfangen kann. Ich würde auch noch den Ballabsprung bzw. die Ballflugkurve hinzunehmen.

[JanMove]

Zitat von Liquid Sky

...
Eine sehr sinnvolle Anwendung wäre, objektiv zu sehen, ob neues Material was bringt:
Schlage ich mit einem schnelleren Holz den Ball wirklich schneller? Bekomme ich wirklich mehr Spin rein, oder hat mein Trainingspartner nur einen schlechten Tag? Usw.

Das mag eine interessante Zusatzinformation sein. Die Frage ist aber, inwieweit das überhaupt relevant ist, denn entscheidend ist, mit welchem Material man im Wettkampf in einer Drucksituation am erfolgreichsten spielt. Und das ist in der Regel nicht das schnellste oder spinnigste Material, sondern dasjenige, mit dem man sich am wohlsten fühlt und zu dem man das meiste Zutrauen hat. Ich denke dieser Faktor wird oftmals völlig unterschätzt. Es sind auch die vielen kleinen Punkte, die ein Spiel entscheiden und nicht die paar geilen Ausnahmebälle. Ich gehe da immer mit Wahrscheinlichkeiten ran, und deswegen spiele ich auch nie das extremste Material auf dem Markt. Ich bin eben auch kein Hochrisikospieler, weswegen für mich der Wohlfühlfaktor an oberster Stelle steht. Für andere Spielertypen mag die Rechnung vielleicht etwas anders aussehen, aber man sollte diesen Faktor nicht unterschätzen.

[Power-Seven]

Wobei auch diese Informationen extrem subjektiv sein können. Was ist ein flacher, was ist ein hoher Ballabsprung, zumal auch das wiederum technikabhängig ist?

Meine Lieblingsdiskussion zu diesem Thema sah so aus:

User A: Ist das, wie der Ball beim Gegner vom Tisch abspringt?
User B: Ja.
User C: Nein.

B und C haben gleichzeitig gepostet...

Und am Ende sind wir bei jeder Einordnung genau hier:

Zitat von Zod

Aber auch da ist es natürlich hilfreich, wenn man dazu mehrere Einschätzungen bekommt, im Vergleich zu Belägen, die man kennt.

Es sei denn - wie schon geschrieben - man kennt einen der Tester oder hat über die Jahre ein gewisses Vertrauen in dessen Aussagen entwickelt, meist weil sich dessen Eindrücke mit den eigenen deckten und man dann davon ausgehen kann, dass das grundsätzlich so ist.

[Power-Seven]

Zitat von JanMove

entscheidend ist, mit welchem Material man im Wettkampf in einer Drucksituation am erfolgreichsten spielt.

Genau.

Deswegen müsste der Ablauf eigentlich so aussehen:

1. Hersteller X kündigt einen neuen Belag an, die ach so verpönte Werbeprosa-Beschreibung lässt vermuten, das könnte was sein. (es fallen z.B. die krass schnellsten oder härtesten Beläge ebenso raus wie Einsteiger-Beläge, es sei denn man testet ALLES irgendwie aus Neugier, die Zeiten sind bei mir allerdings vorbei)
2. (optional) Man schaut mal, was sich so an Eindrücken im Forum sammelt.
3. Man testet selbst und entscheidet ob man sich traut, das neue Material zum Wettkampf-Material zu machen.

Da muss einfach jeder selbst wissen, welchen Anteil 2 bei der Entscheidungsfindung haben soll.

[Liquid Sky]

Zitat von Liquid Sky

Ich vermute, dass die Technologie auf Video Tracking basiert.

Für Tennis gibt es sowas schon :Swing vision.

[Liquid Sky]

Zitat von JanMove

... denn entscheidend ist, mit welchem Material man im Wettkampf in einer Drucksituation am erfolgreichsten spielt....

Woran machst du fest was am erfolgreichsten ist?
Ich fänd es super, wenn ich dafür objektive Daten hätte.

[JanMove]

Zitat von Liquid Sky

Woran machst du fest was am erfolgreichsten ist?
Ich fänd es super, wenn ich dafür objektive Daten hätte.

Na ja, erfolgreich ist, wenn ich gewinne, oder anders herum, wenn ich mehr als üblich verliere und körperliche Beschwerden oder Trainingsrückstand ausschliessen kann, dann wird's wohl am Materialwechsel gelegen haben. Im Übrigen merke ich schon, ob ich in einer Stresssituation meine üblichen Schläge mit gewohnter Technik spiele, weil ich weiss, dass die funktionieren oder ob ich irgendwie davon abweiche. Ob das dann an objektiv anderen Materialdaten liegt, ist in diesem Fall für mich völlig irrelevant, da sich da zuviel im Kopf abspielt. Wenn ich mal ne Kombi gefunden habe, die gut funktioniert, dann werde ich nach einem Materialwechsel immer wieder zuerst auf diese Kombi zurückgreifen, sollte es nach dem Wechsel aus irgendeinem Grunde nicht mehr so gut laufen.

[ttarc]

Zitat von Power-Seven

Genau.

Deswegen müsste der Ablauf eigentlich so aussehen:

1. Hersteller X kündigt einen neuen Belag an, die ach so verpönte Werbeprosa-Beschreibung lässt vermuten, das könnte was sein. (es fallen z.B. die krass schnellsten oder härtesten Beläge ebenso raus wie Einsteiger-Beläge, es sei denn man testet ALLES irgendwie aus Neugier, die Zeiten sind bei mir allerdings vorbei)
2. (optional) Man schaut mal, was sich so an Eindrücken im Forum sammelt.
3. Man testet selbst und entscheidet ob man sich traut, das neue Material zum Wettkampf-Material zu machen.

Da muss einfach jeder selbst wissen, welchen Anteil 2 bei der Entscheidungsfindung haben soll.

Oder die Hersteller setzen endlich das um, was Tiefenbacher und Durey 1994 geschrieben haben:
"The measured values of E_Par and T_Par could replace the mystic and non-objective speed-&-spin-tables that are often found in the distributors' catalogues" 1)

E_Par = Restitutionskoeffizient, Tempo bei orthogonalen Treffpunkt
T_Par = Tangentialer Parameter, "T_Par is responsible for the ability to produce spin and tangential velocity... The wood has just a small influence on T_Par."

Allerdings müssten dann eher Graphen in den Katalogen abgebildet werden, da sich die Parameter mit der Aufprallgeschwindigkeit ändern. Aber man könnte dann einfach schauen was einem grad nicht passt wie bspw. zu schnell im Kurz-Kurz oder zu wenig "Katapult"/Unterstützung bei schnellen Topspins und die Graphen vergleichen.

1) https://sasportssience.blob.core.win...e%20Impact.pdf

[Power-Seven]

Zitat von ttarc

"...The wood has just a small influence on T_Par."

Eine interessante Aussage wird dort getroffen.

[v1rtu4l]

Zitat von Power-Seven

Eine interessante Aussage wird dort getroffen.

Wir wissen nicht, welche Hölzer da verglichen wurden. Es ist gut möglich, dass da überhaupt nur unterschiedliche ähnliche Vollhölzer verglichen wurden und es so zu dieser Vermutung kam.

Es ist immer lustig, wenn vermeintliche Wissenschaftler sich an ein Thema wagen von dem Sie keine Ahnung habe. Ähnlich diesen Erfindern von dem SmartRacket die komplett ignorieren, dass man nicht mal eben zum Training auf ein billig-Holz mit Sensor drin umsteigt, um da ein paar Trackerdaten übers Training aufzuzeichnen.