Übungen individuell vergeben

[Omma]

Zitat von derTTT

Bei regelmäßigen Übungen bin ich echt schnell (im Vergleich). Aber im Spiel vor allem gegen passive Spieler schläft meine Beinarbeit komplett ein

Grundlagen setzen über Tappings und Seilspringen (Füße vom Boden bekommen). Anwedung trainieren über Unregelmäßige Übungen (Einschleifen).

Zitat von derTTT

Hallo? Was wird da in Trainerausbildungen geschult? Und was ich so bisher in anderen Hallen gesehen habe, glaube ich nicht, dass dieser Trainer schlechter ist, als der Durchschnitt.

Ist schon richtig. Der durchschnittliche C-Trainer ist oftmals weder in der Lage technische Defizite zu erkennen, noch zu korrigieren bzw. die korrekte Technik zu demonstrieren, weil die eigenen spielerischen Defizite im Weg sind.

"Der C-Trainer sollte möglichst wenig falsch machen, der B-Trainer möglichst viel richtig." Das klingt jetzt wieder zynisch und arrogant aber:
C-Trainer sind wie die Kreisklassen-Spieler der Vereine. Man braucht sie als Grundstock um die Basisaufgaben zu erledigen. Kinder bespaßen und erstmal dabei halten. Die die sich dann auch da schon gut entwickeln werden dann gefördert... Dementsprechend bekommt quasi jeder seinen C-Schein, der für ne Woche seinen Schläger richtig halten kann, auch wenn da noch sehr viele Mängel sind.
Heißt im Umkehrschluss natürlich nicht, dass alle C-Trainer kacke sind, auch nicht solche, die selbst vielleicht nie gut waren oder sind. Es gibt großartige Trainer, die nie über die 2.KK rausgekommen sind. Ebenso ist nicht jeder B-Trainer ein guter Trainer.

[Bautzemann]

Zitat von derTTT

Schwer, das rüberzubringen ohne gemeinsam auf das Video zu schauen. Nach 20s hat er gesagt: Du spielst den Ball, während du läufst und du springst. Meine Frage warum? Antwort: Du läufst zu spät los, aber aus dem Video schwer zu sagen, welche Ursache(n) das hat.
Daraus habe ich verschiedene Annahmen entwickelt, die ich wie oben beschrieben dem Trainer als Bitte darauf zu achten mitgeteilt habe. Aus dem Video kann ich die Dinge für mich nicht weiter auswerten. Ich denke da müßte jemand mit einem Auge von außen drauf achten und mit ein oder zwei Übungsanpasungen die Vermutungen bestätigen.
Meine Hauptvermutung (und daran versuche ich gerade zu arbeiten - mit nur langsamen Fortschritten) ist: Ich schaue dem Ball hinterher, schaue, ob er so ankommt wie ich will und wenn dann der Gegner den Ball auch noch trifft, fange ich an (bewußt) zu reagieren, statt mich sofort nach dem Schlag wieder in die Grundstellung zu orientieren und den Gegner zu beobachten um den nächsten Ball zu antizipieren. Auffällig ist, dass ich die Probleme vor allem gegen bestimmt Spielweisen (passive Spieler) habe. Meine Vermutung ist, ich bin bei diesen Schlägen zu unsicher oder selbst (noch) zu wenig überzeugt, dass sie so kommen, wie ich will. Es ist nicht so, dass ich mich da gar nicht bewege, sonst wäre die Analyse einfacher, aber halt langsamer und mit mehr Totzeit. Um das rauszufinden, müßte ich mir aber selbst mal in die Augen schauen können. Auf einem Video sehe ich das leider nicht.

Ich denke, dass du zu spät losläufst, das hätte dir dein Trainer auch sagen können. Da fand ich seine Aussage zielführender, zumal du das ja selbst noch in deinen Überlegungen aufgreifst und einordnest.
Wenn Du auch schilderst, dass du
a) bei regelmäßigen Übungen schnell auf den Beinen bist und
b) oft am Ballroboter spielst
dann deutet das für mich darauf hin, dass es an fehlender Antizipation liegt. Die Lösung könnte so aussehen, dass du öfter unregemäßige Übungen spielst und gerne auch gegen wechselnde Gegner. Das Robotertraining hat nämlich nicht nur Vorteile.

[derTTT]

Zitat von Bautzemann

Ich denke, dass du zu spät losläufst, das hätte dir dein Trainer auch sagen können. Da fand ich seine Aussage zielführender, zumal du das ja selbst noch in deinen Überlegungen aufgreifst und einordnest.
Wenn Du auch schilderst, dass du
a) bei regelmäßigen Übungen schnell auf den Beinen bist und
b) oft am Balleimer spielst
dann deutet das für mich darauf hin, dass es an fehlender Antizipation liegt. Die Lösung könnte so aussehen, dass du öfter unregemäßige Übungen spielst und gerne auch gegen wechselnde Gegner. Das Robotertraining hat nämlich nicht nur Vorteile.

Ich trainiere ja nicht nur am Roboter. Damit ergänze ich nur, weil ich nicht öfter die Möglichkeit habe, als 1-2x pro Woche in der Halle zu trainieren. Unregelmäßige Übungen spiele ich öfter, als regelmäßige, habe da aber auch nicht die Probleme, wie im Spiel gegen passive Gegner (die mir am wenigsten liegen). Auch am Roboter spiele ich neben dem erlernen von Grundtechniken geren unregelmäßige Übungen. Z.B. ein oder zwei Vorhand abwechselnd mit ein oder zwei Rückhand. Beide Positionen mit Streuung. Oder Eröffnung ganzer Tisch etc.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich natürlich auch regelmäßig Trainingsmatches spiele (ideales Training hat bei mir 1,5h intensive Übungen und dann 1,5h Trainingsmatches am liebsten gegen Gegner, gegen die ich meist verliere oder die mir überhaupt nicht liegen) und dieses Jahr schon mehr als ein Dutzend Races und andere Turniere + die Liga- und Pokalspiele bestritten habe.

Zielführend war die Aussage des Trainers für mich nicht. Das wußte ich ja bereits. Die Frage war: Was genau hindert mich daran das zu tun. Ich bin jemand, der die Ursache kennen muss, um etwas zu ändern. Der Ursache hat mich die Aussage des Trainers aber kein Stück näher geführt.

[derTTT]

Zitat von Omma

Grundlagen setzen über Tappings und Seilspringen (Füße vom Boden bekommen). Anwedung trainieren über Unregelmäßige Übungen (Einschleifen).

Koordinationsleiter habe ich schon da liegen und die werde ich in der Sommerpause, wenn die Halle zu ist öfter benutzen. Seilspringen habe ich vor ca. 3 Wochen mal mit angefangen und versuche das ca. 2x die Woche mit dem Core-Training mit einzubauen. Merke aber, dass ich mich insgesamt auch nicht überlasten darf. Ich muss Prioritäten setzen, man wird nicht jünger...

[Bautzemann]

Zitat von derTTT

Zielführend war die Aussage des Trainers für mich nicht. Das wußte ich ja bereits. Die Frage war: Was genau hindert mich daran das zu tun. Ich bin jemand, der die Ursache kennen muss, um etwas zu ändern. Der Ursache hat mich die Aussage des Trainers aber kein Stück näher geführt.

Dein Sohn aber auch nicht, wie du eingangs behauptet hast.

Nach meinem Empfinden kommen Trainer bei dir im allgemeinen zu schlecht weg, da fühle ich mich ein bisschen an der Ehre gepackt.

[Fastest115]

Zitat von Bautzemann

Sorry, aber das ist eine Behauptung, die völlig an den Haaren herbeigezoegn ist. Du tust ja so, als würde man einem Offensivspieler 2/3 der Zeit Abwehr aus der Halbdistanz trainieren lassen (und selbst das würde was für's Ballgefühl bringen). In der Regel werden in den Übungen Aufschlag, Rückschlag, Topspin und Block trainiert und sehr wohl ist für alle Spieler was dabei, weil genau diese Schläge in den Matches vorkommen. Wenn man über eine längere Zeit mit einem Spieler isoliert genau EINE Sache trainieren würde, dann würde er sich in den Standard-Schlagtechniken wieder deutlich verschlechtern.

Noch eine Anmerkung: Ich glaube nicht, dass es Standard ist (wünschenswert sehr wohl), dass ein Trainer im Vereinstraining nur 6 Spieler betreut.

6 Spieler.

Ja genau deswegen unterscheide ich ja auch normales vereinstraining wo aus sachzwängen alle das gleiche trainieren. Da geb ich euch mit einheitlichem Training völlig recht.

Hier geht es mir um den te der eben nicht von normalem vereinstraining spricht sondern vom einem "sondertraining" von 6 Leuten das er einführen möchte wo die 6 Leute den Trainer komplett alleine finanzieren.

Natürlich lässt man den off Spieler nicht die ganze zeit abwehr trainieren im normalen vereinstraining.
Aber häufig umgekehrt. Da muss der Abwehrspieler dann häufig Übungen für off Spieler machen weil die anderen eben alle offspieler sind bzw der vereinstrainer das Training nur für die mehrheit plant. Solange es vereinstraining ist kann mann da meist keine Rücksicht nehmen um den anderen der mehrheit nicht zu schaden.

Aber in einer kleinen Gruppe von Selbstzahlern hat auch der abwehrer denke ich das recht dass er Übungen bekommt die für ihn sinnvoll sind

Deswegen nochmal
Normales vereinstraining mit 12 oder mehr Spielern meist ohne gefestigte Technik je Training das 2 bia 3 mal die woche stattfindet einheitliches leicht angepasstes Training.

Bei kleinen trainingsgruppen ca 6 Leute mit verfestigter (oft falscher) technik die selbst zahlen und das 2 mal im monat stattfindet...individuelles Training.

Grund: andere trainingsziele eher Technik versus eher Taktik, andere trainingsumfänge 12 mal im Monat vs 2 mal, andere "Forderungen" durch eigene Bezahlung. Andere Trainercastingmöglichkeit.

So habe ich das in meinen 35 Jahren als Trainer eigentlich immer gemacht. Solange ich aufgrund der teilnehmerzahl nicht anders konnte habe ich einheitlich trainiert. Sobald es zeitlich irgend möglich war immer mehr individuell.
Da gab es dann auch 5 Tische mit einheitlichem offensivtraining und am 6. Tisch hat eben der abwehrer dann was völlig anderes trainiert mit wechselndem Partner.
Und das auch schon am Anfang meiner "Trainerkarierre" mit 21
Liegt vieleicht auch daran dass ich selbst von 9 bis 19 schlechtes Training erlebt habe (ohne wirkliches System) und dann mit 19/20 während der BW Zeit bei einem Topverein in Norddeutschland erstmals gesehen habe wie toptraining aussieht. Und gemerkt habe an mir selbst wie schnell man damit besser wird.
Das habe ich dann versucht auch später als Trainer so weiter zu geben...

[derTTT]

Zitat von Bautzemann

Dein Sohn aber auch nicht, wie du eingangs behauptet hast.

Was habe ich denn behauptet? Ich zitiere mich mal selbst: "Mein Sohn spielt Oberliga Volleyball. Dem habe ich die Videos auch gezeigt und der konnte mir mehr dazu sagen, als der Trainer." Ich fand seine Analyse detailierter, als die des Trainers. Damit hat sie mich dem Ziel schon näher gebracht.

Zitat von Bautzemann

Nach meinem Empfinden kommen Trainer bei dir im allgemeinen zu schlecht weg, da fühle ich mich ein bisschen an der Ehre gepackt.

Warum? Ich habe ja auch jede Menge positiver Beispiele angeführt. Neben TiLong und anderen, die ich schon genannt habe, die hervorragend die Defizite sehen und ansprechen, fallen mir auch Trainer ein, die Gastauftritte bei anderen Youtubern haben: Philipp Floritz, Michael Servaty, Torben Wosik. Sind halt eher Stars, die einen Namen haben und deswegen gerne für Gastauftritte genommen werden. Es gibt sicher auch unbekannte Trainer, die das können! Meinen verstorbenen Freund habe ich ja auch schon beispielhaft genannt.

Aber mit den Erklärungen von @Omma wird der Grund für die häufig schlechte Qualität für mich verständlicher und mit den Gedanken zum Trainingsaufbau von @Fastest115 weiß ich zumindest, dass auch andere als ich eine andere Erwartungshaltung an ein gutes Training haben.

[Oldschmetterhand07]

DerTTT, wenn er sieht das du beim Schlag noch läufst erklärst du gerade das Problem von selbst. Dann bist du deutlich zu spät oder bleibst nicht stehen zum schlag,somit ist der Ball so gut wie verloren weil du zu wenig Zeit für den nächsten Schlag hast, wenn du nicht zur Grundstelllung zurück kommst ebenso, dann bist du leicht aus zu spielen.

Und so wie du schreibst, 08/15 Training. Dann sag was dich stört. Frag den Trainer sehr soll es dir zeigen. Es kommt mir so vor als würdest du ehr gegen den Trainer gehst. Unser Trainer erklärt Sachen zeigt die Technik. Aber gut. Ich lasse das alles so stehen.

Und zum Training zurück. Es macht einfach keinen Sinn verschiedene Übungen im Systemtraining auf einmal zu trainieren dann wäre es auch kein Systemtraining.

Damit stärkt man schon seine Stärken und wird immer besser, dazu werden Defizite behoben es dauert nur seine Zeit

[Chris21272]

Ich habe öfter Systemtraining als Gruppentraining in einer TT-Schule gemacht. Alle haben dieselbe Übung gespielt aber die Paare wurden nach Spielstärke zusammen gesteckt so dass es dann doch etwas unterschiedlich aussah was Spin, Schnelligkeit und Länge der Ballwechsel betraf. Wir spielten eine „klassische“ Übung: Unterschnittaufschlag, Return als Schupf in VH und dann anziehen mit VHT. Dabei ging der Trainer rum und filmte uns alle mal. Von mir hat er vielleicht drei Ballwechsel gefilmt, die alle funktioniert haben. Dann zeigte er mir das Video und meinte „ Achte mal darauf, wann du mit der Bewegung startest.“ Ich habe immer erst angefangen, wenn der Ball schon auf Netzhöhe oder drüber war ! Und das bei einer Übung, wo man wusste, wohin der Ball kommt! Da ging es mir so wie derTTT. Ich hätte mir aber, wenn ich Bestimmen könnte, eher RHT als Übung ausgesucht, weil ich auf der VH viel stärker bin. Der Trainer meinte damals auch, dass für die späte Bewegung der Schlag noch erstaunlich gut kam. Für mich war das ein kleiner Schlüsselmoment. Ich bewege mich seitdem eher, weil ich mir vornehme, den nächsten Ball anzuziehen. Ich kann viel mehr Druck aufbauen und besser platzieren: Der erste Ball ist besser geworden. Daher mein Fazit:

Auch aus Übungen, die man sich gar nicht selbst aussucht, kann man sehr viel mitnehmen.

In manchen Fällen muss Ursachenforschung sein, in anderen vielleicht nicht. Ich habe nie ergründet, warum ich mich so spät bewege und es kommt in einigen Situationen immer noch vor. Ist wahrscheinlich vom Gehirn einfach ökonomisch gerade im fortgeschrittenen Alter erst Energie zu verbrauchen, wenn es auch Not tut. Wichtiger ist die neue Gewohnheit.

Vielleicht trifft das bei Spielern mit hohem TTR nicht so zu, aber es geht ja hier mE um welche, die mit Systemtraining starten. Und da kann man ja ruhig erstmal dieselben Übungen spielen, dann gibt jeder Anregungen und es wird je nach Spielsystem angepasst.

[derTTT]

@Chris21272
Danke für deinen Bericht. Mit Videoanalyse und detailierter Technikkritik macht das für mich am Anfang auf jeden Fall Sinn auch erst mal alle Techniken bei spielnahen Übungen durchzuspielen. Die einzigen Videos von mir habe ich jedoch selbst aufgenommen und analysiert und an der Technik werden bei uns auch nur wirklich sehr grobe Fehler korrigiert.

Vielleicht will aber auch nicht jeder ständig korrigiert werden. Kann sein, dass da manche Trainer auch schon ihre negativen Erfahrungen gemacht haben. Da würde mich mal von den hier anwesenden Trainern interessieren: Wird am Anfang mal mit den Teilnehmern über die Erwartungshaltung gesprochen, über den Stand und die Ziele der Einzelnen und deren Motivation?

Ich hatte so etwas eigentlich beim ersten Training erwartet, hatte mir dazu im Vorfeld auch selbst Gedanken gemacht und war dann völlig überrascht, als das Training dann sofort los ging.

Nochmal: Mir geht es nicht darum irgeneinen oder allgemein alle Trainer zu bashen! Es ist mehr so ein Selbsthilfeding für mich zu ergründen, warum es bei mir (bisher) nicht funktioniert, um daraus für die Zukunft vielleicht zu einer besseren Lösung für mich zu kommen. Bisher kristallisiert sich für mich heraus: Wenn ich mir einen Trainer suche muss zunächst einmal über die Erwartungshaltung gesprochen werden und ich muss den Eindruck haben, der Trainer kann mich vor allem technisch und taktisch weiter bringen. Meines Erachtens gehört dazu auch zwingend eine gemeinsame Videoanalyse.