Ranglisten Regelungen

[Jox]

Danke für den ausführlichen Beitrag VHP, hast mir sehr weitergeholfen

[Torsten von Bayern]

Zum Thema Ranglistenumstellung gibt es auch eine ganze Reihe von Entscheidungen der BTTV-Sportgerichte. Hier werden inzwischen etliche Sonderfälle und Zusatzfragen abgedeckt. Bei Bedarf einfach mal in die von mir zusammengestellte Urteilssammlung reinlesen:
www.bttv.de --> Service --> Urteile
Insbesondere das Sportgericht von Mittelfranken hat hier viele strittige Fälle geklärt (direkter Link)

[Graf von Noppinski]

Na, da habe ich ja genau das richtige Thema gefunden:

Es gibt also kein Festspielen in Bayern.

Kann es passieren, dass ein Spieler einer 3. Mannschaft (Mitte), der 5 x pro Vorrunde in der 2. Mannschaft ausgeholfen hat, in diese Mannschaft hochgezogen wird, obwohl sein Quotient in seiner Stammmannschaft nicht so gut ist, dass er in der Rangliste aufrücken müßte? Oder geht es dann beim "Nachziehen" nur um das "alle Stammspieler müssen ihre Pflichteinsätze absolviert haben"-Kriterium und streng nach Rangliste.

Ach ja, in der oberen Mannschaft hat er einen leicht besseren Quotienten als mancher Stammspieler, aber die 1,3-Differenz wird nicht erreicht.

Vielen Dank für Eure Auskünfte.

[Porthos]

Zitat von Graf von Noppinski

Es gibt also kein Festspielen in Bayern.

So apodiktisch lässt sich das nicht behaupten. U.U. kann die Regelung des sog. Festspielens durchaus bis in die unterste bayerische Kreisliga durchschlagen, z.B. wenn ein großer Verein mit mehreren Mannschaften mit seinem Spitzenteam in einer Liga spielt, in der die sog. Festspielregelung gilt. Ein Ersatzspieler, der zu häufig in diesem Spitzenteam eingesetzt wird, spielt sich dort fest. Damit ist dieser Spieler nicht mehr in der unteren Mannschaft einsatzberechtigt. Der Verein muss eine neue Rangliste einreichen, in der alle nachfolgenden Spieler um eine Position aufrücken müssen. Das vereinsinterne Mannschaftsgefüge wird deutlich verändert - und zwar nicht etwa zum Ende einer Spielzeit oder einer Halbrunde, sondern mitten im laufenden Spielbetrieb einer Liga.

[Matousek]

Zitat von Porthos

So apodiktisch lässt sich das nicht behaupten. U.U. kann die Regelung des sog. Festspielens durchaus bis in die unterste bayerische Kreisliga durchschlagen, z.B. wenn ein großer Verein mit mehreren Mannschaften mit seinem Spitzenteam in einer Liga spielt, in der die sog. Festspielregelung gilt. Ein Ersatzspieler, der zu häufig in diesem Spitzenteam eingesetzt wird, spielt sich dort fest. Damit ist dieser Spieler nicht mehr in der unteren Mannschaft einsatzberechtigt. Der Verein muss eine neue Rangliste einreichen, in der alle nachfolgenden Spieler um eine Position aufrücken müssen. Das vereinsinterne Mannschaftsgefüge wird deutlich verändert - und zwar nicht etwa zum Ende einer Spielzeit oder einer Halbrunde, sondern mitten im laufenden Spielbetrieb einer Liga.

Wo recht hat, hat er recht!

[Graf von Noppinski]

Okay, das habe ich jetzt verstanden.

Aber vielleicht könnt Ihr mir bei meiner komkreten Fragestellung weiterhelfen?

Vielen Dank.

[Porthos]

M.E. sind die von Dir genannten Daten nicht ausreichend, um eine entsprechende Bewertung vornehmen zu können. Die erste Frage wird immer sein: Welche Spielstärkenreihenfolge ist Deiner Ansicht bzw. der Deines Abteilungsleiters – in aller Regel wird der ja die Vereinsrangliste erstellen – nach die richtige? Befürchtet Ihr, dass Eure Auffassung von der des zuständigen Gremiums abweicht? Wenn ja, dann redet vorher mit den Zuständigen darüber, argumentiert mündlich oder besser noch schriftlich, warum die von Euch gewünschte Vereinsrangliste die tatsächliche Spielstärkenreihenfolge wiederspiegelt!

Generell bin ich der Ansicht, dass die oft herangezogenene Quotientenregelung nicht das Maß aller Dinge sein kann. Die Quotientenregelung sehe ich als Hilfsmittel. Ein Hilfsmittel wende ich an, wenn es mir hilft. Ich lasse es in den Fällen weg, in denen es mir nicht hilft oder mich sogar behindert. Oberster Grundsatz muss entsprechend der WO die Aufstellung nach Spielstärkenreihenfolge sein. In vielen Fällen kann die Quotientenregelung eine gute Hilfestellung zur Feststellung der Spielstärkenreihenfolge leisten, in einigen wenigen Fällen wird ein stures Festhalten an der Quotientenregelung geradezu kontraproduktive Ergebnisse liefern.

Im übrigen lässt ja auch die Quotientenregelung noch einigen Spielraum: Sie regelt beispielsweise, dass ab einem bestimmten Quotienten-Unterschied grundsätzlich umgestellt werden muss (grundsätzlich bedeutet immer: in begründeten Einzelfällen sind Ausnahmen möglich bzw. angebracht). Der oft gezogene Umkehrschluss, dass in allen anderen Fällen nicht umgestellt werden müsste, ist irrig. Vielmehr kann sich auch aus anderen Umständen – außerhalb der Quotientenregelung – ergeben, dass die Spielstärkenreihenfolge eine andere ist, als die vom Verein vorgenommene. Das zuständige Gremium hat dann das Recht und eigentlich sogar die Pflicht, eine Umstellung vorzunehmen. Ich bin überzeugt davon, dass die zuständigen Gremien in aller Regel die richtigen Maßstäbe anwenden.

Und damit das Ganze nicht in Willkür ausartet, hat der betroffene Verein das Recht, gegen Änderungen der von ihm gewünschten Reihenfolge vor dem Sportgericht vorzugehen – was auch fleißig getan wird (vgl. die Vielzahl der Sportgerichtsurteile, bei denen es um die Vereinsrangliste geht). Im übrigen wäre ich auch sehr zurückhaltend damit, Urteile allzusehr zu verallgemeinern. Ein Urteil regelt immer nur einen bestimmten Einzelfall unter Berücksichtigung aller in diesem Einzelfall maßgeblichen Umstände. Jeder Fall ist irgendwie anders.

[Jox]

Zitat von VHP

Hallo Jox,
das mit 6a, 6b usw. hat mit der Spielstärke bzw. dem Quotienten direkt nix zu tun. Wie weiter oben schon erwähnt, muss ein Spieler (z.B. nach der Vorrunde) nachgezogen werden, wenn ein Stammspieler der höheren Mannschaft nicht mindestens 3 Einsätze hat. Beispiel: Spieler Nr. 4 der ersten Mannschaft hat in der Vorrunde nur 2 Einsätze --> in der Rückrunde wird (vom Spielleiter)ein Spieler der zweiten Mannschaft als 6b nachgezogen. Das ist erstmal unabhängig von der Spielstärke. Zusätzlich kann der Kreis/Bezirk Umstellungen vornehmen, die sich aus der "Quotientenregelung" ergeben. Finden aufgrund dieser Regelung Verschiebungen zwischen 2 Mannschaften statt, so rutscht halt ein Spieler von der ersten in die zweite und umgekehrt. Hier gibt es dann kein 6a und 6b.

Noch eine kleiner Hinweis zu einer Anmerkung von weiter oben - "man kann viele starke Leute in der Rangliste weit hinten aufstellen, die dann in den höheren Mannschaften aushelfen".

Das kann man versuchen, aber erstens sagt die WO, dass die Rangliste nach Spielstärke aufgestellt werden muss und zweitens muss die Rangliste vom Kreis und vom Bezirk genehmigt werden. Wenn also die Spieler bekannt sind, werden vor Genehmigung der Rangliste entsprechende Änderungen vorgenommen. Sollte ein Spieler aus einem fremden Verband kommen, erfolgen die Umstellungen halt nach der Vorrunde.

Dazu hätte ich jetzt nochmal eine Frage. Es muss doch ein Spieler einer niedrigeren Mannschaft nach einem bestimmten Kriterium nachgezogen werden oder nicht? Oder hat da der Verein die Freiheit das er bestimmen kann wer nach oben gezogen wird? (ohne Berücksichtigung auf den Quotienten oder Anzahl der Spiele in der Vorrunde)
Irgendwelche Vorschriften muss es da schon geben, auf die sich der Spielleiter im Zweifelsfall/Streitfall beziehen kann.

[jimih1981]

solang mehrere leute einen quotienten haben um nachgezogen zu werden entscheidet in mittelfranken auch die einzelspielereinstufung. eigentlich wenn es der quotient und die einstufung ermöglicht, also alle kandidaten einen ähnlichen quotienten habn hat der verein hier freie hand was das nachziehn angeht. der spielleiter kann hier nicht viel machen außer schauen ob die einstufung auch den richtlinien entspricht. in mittelfranken wird ein einreihung eines stärkeren spielers insofern durch die berücksichtigungn der einzelspielereinstufung verhindert. siehe hier die urteile des bezirksgerichts mittlefranken hier wird geziegt dass es in einzelfällen auch ausnahmen geben kann deswegen heißt es ja richtlinien.

[Jox]

Wir hatten jetzt den Fall (Oberpfalz) wo ein Spieler aus der 3. in die 2. Mannschaft nachgezogen wurde. Hier hatten die ersten 3 Spieler in der 3. Mannschaften ähnliche Quotienten (Unterschied nicht höher als 1.3) Uns wurde bei der Ranglistenumstellung mitgeteilt das der Spieler mit dem besten Quotienten der 3. Mannschaft aufrücken muss. Also die Nr.2 oder Nr.3 kann nicht nachgezogen werden. Ist vielleicht von Kreis zu Kreis unterschiedlich...