Dubioser Sponsor des DTTB

[Noppenzar]

Das kann ich Dir erklären:

Zu der Zeit von Gäb und Schöler hatte Tischtennis in Deutschland schätzungsweise drei- bis viermal soviel Aktive, bis in die Verbandsligen massenhaft tischtennusbegeisterte Mäzene, fand als Sport viel stärker in den klassischen Medien statt und hat sich über Jahrzehnte aus sich selbst heraus finanziert.

Nun baut unser Sport aber in allen diesen Punkten seit Jahren ab und man versucht halt neue Einnahmequellen zu erschließen und im Wettsektor liegt international nunmal ein Haufen Geld, das kann jemandem gefallen oder auch nicht.

Es wird über 'Mafia" und "Milieu" philosophiert, dabei sollten sich sämtliche Kritiker mal im eigenen Ort umschauen WER dort Spielhallen und Wettbüros betreibt und sich dort mal über die Strukturen dahinter Gedanken machen.

Zu möglichen Manipulationen:

Einzelsportarten mit Akteuren, die mehr schlecht als recht von ihrem Sport leben boten und bieten für halbseidene Aktionen immer ein Einfallstor. In einer Sportbubble wie TT, wo sich die Akteure meistens sehr gut untereinander kennen, umso mehr.

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Zu der Zeit von Gäb und Schöler hatte Tischtennis in Deutschland schätzungsweise drei- bis viermal soviel Aktive, bis in die Verbandsligen massenhaft tischtennusbegeisterte Mäzene, fand als Sport viel stärker in den klassischen Medien statt und hat sich über Jahrzehnte aus sich selbst heraus finanziert.

Das nenne ich mal eine steile These. Die Zeiten von Gäb und Schöler waren die 60er und 70er Jahre. Auf der Wiki Seite zum TTVWH zeichnet sich ein komplett anderes Bild zu Mitglieder / Mannschaftsmeldungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Tischt...g-Hohenzollern

Dieses Bild geht auch Hand in Hand mit der Erfahrung, dass in der Zeit die Hallenkapazitäten angewachsen sind, die überhaupt erst die Verbreitung des Sports ermöglicht haben. Auch einige neue Spielklassen wurden erst nach der Zeit von Gäb / Schöler eingezogen, weil es eben mehr Mannschaften gab.

Dass es damals mehr Mäzene gab, halte ich auch eine Verdrehung der Realität. Ich habe da leider keine Statistik dafür, aber in meiner Jugend kann ich mich an wenig Werbeaufdrücke bei den gegnerischen Mannschaften entsinnen. Das hat gewaltig zugenommen.

Unterm Strich würde ich sagen, dass sich eher die Ausgabenseite geändert hat. Wer mehr Menschen für eine Tätigkeit bezahlt, braucht eben mehr Geld. Gäb / Schöler waren Amateursportler und die Anzahl der bezahlten Trainer dieser Zeit war wohl auch übersichtlich.

[JSchlumpf]

Gut finde ich den Sponsor auch nicht unbedingt, fällt in die gleiche Kategorie wie Porno, Waffen etc. - Branchen mit eher zweifelhaften Ruf.

Dann ist es aber wie überall - Geld stinkt nicht.

Tischtennis welches in Deutschland trotz aller mehr oder weniger guten Bemühungen seit Jahren größtenteils in der Versenkung verschwindet muss hier sicher nach jedem sich bietenden Strohhalm greifen. Da können dann auch Fehler passieren. Hinterher ist man allerdings immer schlauer!

[Wohlfühlbacher]

Zitat von mithardemb

Das nenne ich mal eine steile These. Die Zeiten von Gäb und Schöler waren die 60er und 70er Jahre.

60er, 70er Jahre?! Der Zar meint sicher deren Funktionen als Funktionäre.
Und da haben sie bis in die 2000er einiges bewegt!

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Wilhelm_G%C3%A4b

[mithardemb]

Zitat von Wohlfühlbacher

60er, 70er Jahre?! Der Zar meint sicher deren Funktionen als Funktionäre.
Und da haben sie bis in die 2000er einiges bewegt!

Dann habe ich ihn falsch verstanden und ja die haben einiges bewegt. Aber der Faktor 4 bei Spielern oder Mannschaften und dass es im Gegensatz zu heute viel mehr Mäzene gab, würde auch für 1990 oder 2000 nicht stimmen.

[Noppenzar]

Richtig, diese Zeit war gemeint.

Das mit den Mäzenen unterschätzt du. Oft sind sie nur nicht so "schillernd" wie heute in Erscheinung getreten. Die letzten dieser Art ist von der Struktur her noch Familie Bohle von Bergneustadt, die durch ein herausragendes Konzept dort etwas richtig nachhaltiges erschaffen haben.

Es mussten auch nicht immer einzelne Mäzene sein, die Vereine waren durch deutlich mehr aktive tischtennisbegeisterte Mitglieder in den Orten deutlich besser vernetzt. So wie es heute halt noch bei vielen Schützenvereinen ist.

Zu den Aktivenzahlen:

Minus 50-60% seit 1990 wäre meine grobe Schätzung und was noch schwerer wiegt ist das schwindende Netzwerk in vielen Orten. Letztendlich war das auch ein Mäzenatentum, wenn in der Stadtverwaltung, im Stadtrat oder im Stadtsportverband ein oder mehrere begeisterte TT-Spieler saßen und solche Dinge wie Hallennutzungsgebühren gar nicht erst zur Diskussion gestellt wurden. Auch die Unterstützung der Vereine durch die örtliche "Prominenz" hatte seltenst einen relevanten Werbewert, man gab aber trotzdem, weil man selbst oder über die Familie Kontakte zum Verein hatte.

Da hat sich der Zeitgeist massiv verändert. Vom Spitzensport bishin zum Breitensport.

Die meisten Fussballvereine mit "-spor" im Namen funktionieren übrigens noch genau so. Vernetzung in der Community.