Olympia 2024 (26.07. - 11.08.2024, Paris, FRA)

[Wolf11]

Die einzig wirklich noch offene Frage ist jene, wer bei den Damen das zweite Einzel bestreiten wird, Chen Meng oder Wang ManYu. Ich persönlich sehe hier die Chancen bei etwa 60:40 für Wang ManYu, für die die zuletzt etwas größere Spielstärke spricht, während Chen Meng natürlich noch den Bonus der Olympiasiegerin hat.

Für Wang ManYu spricht außerdem noch, dass sie von allen chinesischen Spielerinnen in den vergangenen Jahren die stärkste Spielstärke gegen ausländische Gegnerinnen hatte. Hier steht sie sogar noch über Sun YingSha.

Wang ManYu musste in den 3 Jahren seit den letzten olympischen Spielen überhaupt nur ganze 2 Niederlagen gegen nicht-chinesische Spielerinnen hinnehmen. Dass war zum Einen bei den Cup-Finals 2021 gegen die damals noch sehr starke Doo Hoi-Kem und das war 2022 beim WTT Champions gegen Yuan Jianan. 2023 war sie hier gänzlich ungeschlagen. Das ist natürlich eine überragende Bilanz.

Genau diese Bilanz gegen ausländische Spielerinnen wurde dagegen Wang YiDi zum Verhängnis. Vor allem ihre Niederlagen gegen japanische Gegnerinnen waren hier entscheidend. Sie verlor in diesem Zeitraum, bei all ihren großartigen Erfolgen, jeweils 2 Mal gegen Hina Hayata und gegen Miu Hirano, sowie einmal gegen Miyuu Kihara. Außerdem unterlag sie noch einmal Sreeja Akula.

[Wolf11]

Nochmal zu dem "Duell" zwischen Chen Meng und Wang ManYu. Hier wird teilweise in öffentlichen Medien auch das Beispiel 2016 herangezogen, als damals Li Xiaoxia neben Ding Ning nominiert wurde, während die damalige Weltranglisten-Erste Liu ShiWen das Nachsehen hatte. Dies wurde dann oft auf den Bonus der "Olympiasiegerin 2012" geschoben. Dies aber ist so nicht zutreffend. Li Xiaoxia wurde damals vor allem nominiert, weil sie unglaublich sicher und stabil in Duellen gegen ausländische Gegnerinnen war, während Liu ShiWen zwar sehr sicher in innerchinesischen Duellen war, aber einige Niederlagen gegen ausländische Gegnerinnen hinnehmen musste. Vor allem gegen die damalige chinesische Hauptgegnerin Nr.1, Feng TianWei aus Singapur, verlor sie damals im Vorfeld von Olympia 2 Mal. Das gab damals den Ausschlag. Dies alles ist nun beim Fall Chen Meng/Wang ManYu nicht so.

Abschließend kann man noch konstatieren, dass in der chinesischen Öffentlichkeit die Bedeutung des olympischen Tischtennis-Turniers im Vergleich zu anderen großen Turnieren nicht mehr das alleinige "Hoheitsrecht" hat, dass es vielleicht früher mal hatte. Weltmeisterschaften wurden in der chinesischen Öffentlichkeit ohnehin schon immer mit einem olympischen Turnier gleichwertig gesehen, aber inzwischen sind auch die Bedeutung der vielen anderen Turniere wie Grand Smashes, Team-WM, Mixed-WM, World-Cup, Cup-Finals, auch durch die vielen Erfolge begünstigt, so in den Fokus geraten, das hier, so glaube ich, eine gesunde Wahrnehmung über die Bedeutung all dieser Turniere existiert, was ich woanders, wo sich alles um Olympia dreht, mehr und mehr vermisse.

[tt69]

Zitat von Wolf11

Timo erhöhte den Druck danach noch (ohne dass ich ihm da unsportliche Gründe unterstellen will), als er sagte, dass er als Nr. 4 nicht nach Paris fahren würde. Und natürlich wusste man bei Rosskopf & Co. auch, dass Ovtcharov das auch nicht mit sich machen lassen würde. Ein paar andere Gründe spielten auch noch mit. Franziska hatte da keine Chance.

Natürlich ist das unsportlich und auch total egoistisch, sich gegen einen Einsatz als Ersatz auszusprechen Damit zeigt er doch, dass ihm das Team scheißegal ist. Und sich dann auch noch hinstellen und sagen, es wurde nicht nach Verdiensten nominiert Für mich war er immer ein großer Sportsmann, aber mittlerweile kann ich dieses Dauergrinsen echt nicht mehr sehen. Ich hoffe nur, dass nach Olympia ordentlich aufgeräumt wird. Den Schwachk... ähm Rosskopf bitte endlich austauschen und den Schönredner Prause gleich mit!

[Bits&Bobs]

Zitat von pepekepski

in der leichtahtletik ist das fairer. du musst die norm von z.b. 8 m springen. wenn du es schaffst - bist du dabei. dann kann man es mit sich selber ausmachen ,wenn man es nicht schafft.

Wenn also in Deutschland 20 Weitspringer die z. B. 8 Meter packen, fahren die alle nach Paris. Krass.

Gibt es da keine Limitierung?

[Bits&Bobs]

Zitat von vossi39

Was für mich eben auch den Zeitpunkt der Nominierung in Frage stellt. Warum die Hektik und das jetzt schon entscheiden.

Es wäre noch Zeit gewesen und man hat sich meiner Meinung nach der Möglichkeit beraubt, hier noch zu beobachten.
Fängt sich Ovtcharov, kann Boll seine Form bestätigen, bleibt Franziska auf dem Niveau? Alles offen.

Um ehrlich zu sein: Dir fehlt da ein wenig der Weitblick. Boll muss jetzt schon Gewissheit haben. Das hat aber nichts mit Paris zu tun, sondern mit LA 2028. Nur wenn er jetzt schon die Seelenruhe hat, kann er sich auch schon mental auf die Vorbereitung für Los Angeles konzentrieren. Anders ginge das doch gar nicht.

Du musst schon mal über den Tellerrand schauen.

[TT-Gaukler]

Zitat von Bits&Bobs

Wenn also in Deutschland 20 Weitspringer die z. B. 8 Meter packen, fahren die alle nach Paris. Krass.

Gibt es da keine Limitierung?

Doch gibt es. Wie viele Plätze genau kann ich nicht sagen. Ich vermute 2 oder 3.
Allerdings ist es bei der Leichtathletik so, dass die Norm erfüllt werden muss. Oft sind diese Anforderungen sehr streng, sodass es in vielen Fällen noch nicht mal die deutschen Meister (bzw. besten Sportler Deutschlands) in einer Disziplin zu Olympia schaffen.

[cdmz]

Zitat von TT-Gaukler

Doch gibt es. Wie viele Plätze genau kann ich nicht sagen. Ich vermute 2 oder 3.
Allerdings ist es bei der Leichtathletik so, dass die Norm erfüllt werden muss. Oft sind diese Anforderungen sehr streng, sodass es in vielen Fällen noch nicht mal die deutschen Meister (bzw. besten Sportler Deutschlands) in einer Disziplin zu Olympia schaffen.

Damit fällt aber die Behauptung, in der Leichtathletik wäre das fairer geregelt, in sich zusammen. Wenn ein Land (wie wir im TT) vier oder mehr konkurrenzfähige Athleten hat, z.B. die USA im Weitsprung oder Kenia in den Langlaufwettbewerben, nützt die Norm gar nichts.
Deshalb gibt's da ja Trials.

[masl83]

Zitat von cdmz

Damit fällt aber die Behauptung, in der Leichtathletik wäre das fairer geregelt, in sich zusammen. Wenn ein Land (wie wir im TT) vier oder mehr konkurrenzfähige Athleten hat, z.B. die USA im Weitsprung oder Kenia in den Langlaufwettbewerben, nützt die Norm gar nichts.
Deshalb gibt's da ja Trials.

Die Aussage weiter oben ist halt auch einfach falsch

Von jeder Nation dürfen maximal 3 Athleten in einem Wettkampf antreten, vorausgesetzt, dass diese im Qualifikationszeitraum die Olympianorm erreicht haben.

In den USA und Jamaika haben schon mehr als 3 Sprinter über die 100m die Norm erfüllt, und da entscheidet, wie du schon sagst, dann genau das Rennen bei den Trials, wer startet und wer nicht.
https://worldathletics.org/stats-zon...entId=10229630

Bei eine Sportart, wo du aber gegen Gerner antrittst, im direkten Duell, ist das so natürlich nicht einfach machbar bzw. wenig aussagekräftig.

Was würde also ein direktes ausspielen der Plätze neben Dang Qui nutzen? Nichts, weil ein direktes Duell zwischen Franz und Timo ja nicht eintrifft. Es wäre also viel klüger gewesen, man hätte transparente Kriterien aufgestellt, und jeder wüsste, wo er steht (vielleicht hat man das ja auch und kommuniziert es nicht).
Es nutzt auch nichts wenn man im März eine überragende Form hat und die im August nicht mehr zeigen kann.

[TT-Gaukler]

Zitat von cdmz

Damit fällt aber die Behauptung, in der Leichtathletik wäre das fairer geregelt, in sich zusammen. Wenn ein Land (wie wir im TT) vier oder mehr konkurrenzfähige Athleten hat, z.B. die USA im Weitsprung oder Kenia in den Langlaufwettbewerben, nützt die Norm gar nichts.
Deshalb gibt's da ja Trials.

Das ist wohl richtig. Allerdings fehlt die Norm beim Tischtennis komplett. Es gibt keine wirklich transparenten Auswahlkriterien. Klar falls in einem Land mehr Sportler die Norm erfüllen, als es Startplätze gibt, wird es immer komplizierter.

[cdmz]

Zitat von TT-Hannes

Übrigens wäre es jetzt fatal wenn, wie jemand meinte, Timo oder die anderen die nächsten Turniere auslassen bzw. locker angehen.
Es geht doch gerade jetzt darum gute Weltranglistenpositionen zu erkämpfen um eine möglichst gute Setzung (mindestens 4, optimalerweise an 2) im Team zu bekommen!?
Oder wird die Setzung nicht nach den Weltranglistenpositionen der Mannschaftsspieler gemacht?

Nein, soweit ich weiß nach der Team-WRL, zumindest richtete sich die Qualifikation danach.

https://www.ittf.com/ittf-world-team-ranking/

Da gehen außer den Einzelpositionen (da sind wir bereits nur noch an 4 hinter China, Frankreich und Taiwan) die Team-WM, ein Kontinentalwettbewerb (EM oder EG) und immer noch die letzten olympischen Spiele ein. Unser Punktevorsprung aus diesen Team-Events ist kaum aufholbar. Daher schrieb ich gestern:

Zitat von cdmz

Gegen China ist erstens komplett egal wer spielt, da ist nichts zu holen.
Und zweitens kommen wir gegen die nach Setzung (höchstwahrscheinlich) sowieso nur, wenn wir das Finale erreichen sollten.