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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
Umfrageergebnis anzeigen: Kreisliga: Was tun wenn einer grundsätzlich irreguläre Angaben macht? | |||
Lass ihn, wir spielen nicht Bundesliga ... |
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28 | 24,78% |
Immer wieder hinweisen, hoffen dass er es ändert |
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41 | 36,28% |
Auf die Regeln pochen und es nicht durchgehen lassen |
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44 | 38,94% |
Teilnehmer: 113. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen |
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Themen-Optionen |
#401
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Zitat:
Nein, die unterste Zeile in Tabelle 1 sind nicht die kombinierten Daten von Siegern und Verlierern. Da liegst du falsch. Diese kombinierten Daten gibt es im Artikel gar nicht. Die Autoren haben so etwas gar nicht ausgewertet, sondern etwas ganz anderes: Zitat:
Die obersten beiden Zeilen (WONSER) enthalten den Prozentsatz gewonnener Ballwechsel, wenn man selbst aufschlägt; getrennt ausgewertet für die Spieler, die das jeweilige Match gewonnen haben bzw. es verloren haben. Die nächsten beiden Zeilen (LOSSER) zeigen den Prozentsatz verlorener Ballwechsel, wenn man selbst aufschlägt; getrennt ausgewertet für die Spieler, die das jeweilige Match gewonnen haben bzw. es verloren haben. Dies sind natürlich redundante Informationen, da das ja einfach die Gegenereignisse zu WONSER sind. Das können wir also getrost ignorieren. Und die letzten beiden Zeilen (WOPSER) enthalten den Prozentsatz gewonnener Ballwechsel, wenn der Gegner aufschlägt; getrennt ausgewertet für die Spieler, die das jeweilige Match gewonnen haben bzw. es verloren haben. Die Analyse zeigt uns folgendes: Wer ein Match gewinnt, bringt durchschnittlich 60% der eigenen Aufschläge durch. Wer ein Match verliert, bringt signifikant weniger, nämlich nur 46% der eigenen Aufschläge durch. Die Größe dieses Effektes beträgt d = 1.89. Nach einer gängigen Einteilung liegt die inhaltliche Bedeutung des Effekts somit zwischen "Very Large" und "Huge". Wer ein Match gewinnt, gewinnt bei durchschnittlich 53% der gegnerischen Aufschläge. Wer ein Match verliert, gewinnt bei signifikant weniger, nämlich nur bei 39% der gegnerischen Aufschläge. Die Größe dieses Effektes beträgt d = 1.96. Die inhaltliche Bedeutung dieses Effektes liegt also sehr dicht an "Huge". Zusammengefasst: Im Tischtennis haben die Sieger im Vergleich zu den Verlierern eine dramatisch (very large bis huge) größere Erfolgsquote sowohl bei eigenen als auch bei gegnerischen Aufschlägen. Der Effekt des Aufschlags im Tischtennis ist damit, statistisch nachweisbar, äußerst groß. Die Autoren schlussfolgern das natürlich ebenso: Zitat:
Zitat:
Oh Sang Eun: 41 Jahre alt, verdeckt den Ball beim Aufschlag sehr selten Apolonia: Verdeckt häufig, hauptsächlich mit dem Kopf Källberg: Verdeckt häufig, hauptsächlich mit dem Kopf Monteiro: Verdeckt auch mit dem Kopf Shibaev: Das Verdecken mit dem Kopf ist Shibaevs Markenzeichen. Unzählige Gegner haben sich darüber bereits beschwert. Dima: Tatsächlich einer der sehr wenigen Profis, die den Ball nicht mit dem Kopf verdecken. Manche (!) seiner Pendulum-Aufschläge sind bezüglich seines linken Armes grenzwertig oder falsch, das sehe ich auch so. Ich würde schätzen, dass so ca. 5-15% seiner Aufschläge verdeckt sein könnten, aber ich habe mir das noch nicht in einer sehr großen Stichprobe angeschaut. Unter den Profis hat er damit einen der saubersten Aufschläge. Mizutani: Verdeckt manchmal selten, manchmal häufig. Wenn er es tut, dann hauptsächlich mit dem Kopf Matsudaira: Verdeckt soweit ich weiß selten, aber wenn, dann hauptsächlich mit dem Kopf Die meisten der von dir genannten Spieler verdecken hauptsächlich mit dem Kopf. Die einzigen, die nicht mit dem Kopf verdecken, sind Wang Liqin (irrelevant), Oh Sang Eun (41 Jahre alt, nahezu irrelevant) und Ovtcharov (tatsächlich eine Ausnahme neben Gerell). Du irrst dich in deiner Einschätzung. Gewaltig. Leg bitte deine Scheuklappen ab und dann wirst du endlich selbst das einsehen, was TT-Experten wie Hodges schon längst erkannt haben. ---- edit: Noch ein kleiner Nachtrag, weil ich darüber neulich nachgedacht habe. Du hast neulich als Argument gegen Hodges vorgebracht, dass Samson Dubina und PingSkills ja sagen würden, Aufschläge wären durch die neuen Rückschlagtechniken weniger wirkungsvoll. Was unterscheidet Larry Hodges von Samson Dubina und PingSkills? Ersterer ist ein (ehemaliger) Jugendnationaltrainer, er ist also den Spielern verpflichtet, die auf dem Weg ins Profitischtennis sind. Letztere beiden verkaufen ein Produkt (TT-Videos und -Lehrgänge) an Amateure und Hobbysportler. Wo liegen also die Hauptinteressen dieser Personen? Es ist eigentlich nicht sehr kompliziert. Larry Hodges interessiert sich für die Integrität des Sports, weil er verantwortlich ist für die Jugend. Er möchte nicht den angehenden Jungprofis sagen müssen: "Wenn du im Tischtennis bestehen willst, musst du den Ball beim Aufschlag so verdecken wie Ma Long. Ohne die Bereitschaft zu betrügen wird aus dir in dieser Sportart leider nichts." Dubina und PingSkills wollen vorrangig ihre Produkte an Amateure verkaufen. Das ist ihr Lebensunterhalt. Mit welcher dieser beiden Aussagen geht das wohl besser? (a) oder (b)? (a) "Die besten Spieler der Welt verdecken fast alle ihre Aufschläge. Um in die TT-Elite vorzudringen, ist das Erlernen von möglichst illegalen Aufschlägen extrem wichtig, genauso wie die äußerst schwierige Fähigkeit, den Schnitt allein anhand des Flugverhalten des Balles zu lesen, da man keinen auditiven oder visuellen Input vom Ballkontakt beim Aufschlag bekommt." (b) "Diese coolen neuen Rückschlagtechniken wie Chiquita- und Strawberry-Flip werden jedoch noch so guten Aufschläger locker überrumpeln. Kauf einfach unser Produkt, dann erklären wir dir, wie das geht!" Das ist natürlich überspitzt dargestellt. Aber ich denke du erkennst, wie unterschiedliche Interessen durchaus mit unterschiedlichen Aussagen einhergehen können. Das ist vollkommen normal. Wer zu einem möglichst objektiven Urteil kommen will, muss sich diese Interessen und Motive definitiv bewusst machen und im Blick behalten. Das ist dir bisher nicht gelungen. Geändert von tsb (28.09.2018 um 11:16 Uhr) |
#402
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso hier diskutiert wird, welcher Profi auf welche Art und Weise falsch aufschlägt?! Die Dinger sind falsch und gehören konsequent abgezählt. Fertig aus! Warum da jetzt noch so ein Fass aufgemacht wird, rschleisst sich mir nicht?!?
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#403
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Zitat:
Genau das gleiche wie du habe ich Armendariz vorgestern auch gefragt: Leider hat er darauf immer noch nicht geantwortet. In der Zwischenzeit dachte ich, es kann ja nicht schaden, wenn ich seine Argumente widerlege -- auch wenn immer noch nicht so ganz klar ist, was er mit mancher seiner Argumente überhaupt zeigen will. Geändert von tsb (28.09.2018 um 11:09 Uhr) |
#404
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Starker Beitrag tsb!
![]() Rein technisch: Ist es nicht so, dass die Aufschläge im Grunde von Kopf oder Schulter verdeckt sein müssen, wenn der Aufschläger den Ball körpernah treffen möchte und nach vorne gebeugt steht? Wenn der Aufschläger den Ball höher als kopfhoch wirft, nach vorne gebeugt steht und den Ball nicht mit Kopf und Schulter verdecken will, muss er sich doch aufrichten oder den Ball eine Armlänge vom Körper entfernt treffen? |
#405
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Zitat:
Ich denke, dass du recht hast. Wir erinnern uns bestimmt alle an das kontroverse Match zwischen Patrick Baum und Quadri Aruna. Der Schiedsrichter hat dort Baum einige Aufschläge abgezählt, weil dieser den Ball mit dem Kopf verdeckt hat: QcVtmEP.jpg Eindeutig eine korrekte Entscheidung des Schiedsrichters. Wie man sieht ist Baum deutlich, aber nicht extrem nach vorne gebeugt. Das reicht also schon für eine klare Regelverletzung bei einem über Kopfhöhe geworfenen Ball. Moderne Aufschläger und konsequente Mit-dem-Kopf-Verdecker wie Ma Long, Lebesson, Shibaev neigen ihren Oberkörper deutlich stärker nach vorne als Baum. Aber natürlich kann man den Ball über Kopfhöhe werfen und trotzdem nicht verdecken. Dafür muss man aber tatsächlich ziemlich aufrecht dastehen. Bekanntermaßen ist Samsonov dafür das Paradebeispiel. Er steht fast vollständig aufrecht und der Ball fliegt einige Zentimenter vor seiner Nase nach unten. Das ist ein Bild fürs Lehrbuch: 44qEgAl.jpg Auch Ovtcharov steht aufrecht genug, dass der Ball (hier sehr verschwommen vor seiner Nase) nicht hinter seinem Kopf hinunterfällt: XCCQqbH.jpg Bei Ovtcharov besteht allerdings das Problem, dass er seinen linken Ellenbogen erst sehr spät vollständig nach hinten zurückklappt, weshalb das Verdecken des Balles durch seinen Arm durchaus denkbar ist. Das ist aber in meinen Augen alles andere als leicht zu beurteilen. Geändert von tsb (28.09.2018 um 11:42 Uhr) |
#406
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Erstmal danke für das Aufschlüsseln der Statistiken. Die habe ich tatsächlich nicht ganz richtig interpretiert. My bad.
ABER: Zitat:
Natürlich bringen Sieger mehr Aufschläge durch. Aber da spielen noch ganz andere Sachen mit rein als nur der Aufschlag. Z.B. die Stärke beim 3. Ball. Du tust so, als ob Aufschläge der einzig wichtige Faktor für den Sieg ist, weil Sieger mit hohen Aufschlagserfolgen korrelieren. Korrelation ist nicht gleichzusetzen mit Kausalität, das weißt du doch bessser als ich ![]() Überspitzt formuliert: Ma Long könnte durch seine individuelle Stärke gegen manche Gegner einfach nur den Ball einwerfen und dann locker in eine Rallye gehen, die er am Ende gewinnt. Auch so käme er auf hohe "Aufschlags-Erfolgsquoten". Und auch hohe RS-Quoten. Du hast ja richtig erwähnt, dass Sieger auch beim Rückschlag erfolgreicher sind. Präziser wäre als Fazit: Das Aufschlag-Rückschlag-Spiel ist ein wichtiger Faktor im modernen Tischtennis. Denn wenn der Aufschlag tatsächlich so eine Waffe wäre, dann würden auch die Verlierer höhere AS-Erfolgsquoten als 50% haben. Noch ein Fehler bei deiner und Larrys Analyse: Etliche der Bilder stammen aus einer Kamera weit über den Köpfen der Spieler. Dass da der Kopf den Ball beim Treffpunkt fast immer verdeckt, wenn die sich leicht nach vorne beugen, ist klar. Ich leugne auch nicht, dass manche Spieler bewusst mit dem Kopf verdecken. Möglich, dass es ein Trend ist. Aber du tust meinen Punkt ab, indem du sagst "Was früher war (Wang Liqin z.B.) ist nicht relevant". Doch, es ist relevant. Weil es dem Gegner egal ist, wenn er nichts sieht. Egal mit was verdeckt wird. Und viele Spieler verdecken einfach mit der Schulter und/oder dem Arm. Das Problem besteht schon lang. Wo ich aber durch die Bilder mitgehe: Der Trend hat sich in den letzten Jahren geändert. Während früher deutlich mehr mit der Schulter oder dem Arm verdeckt wurde, wird diese Art des Verdeckens mittlerweile durch das Verdecken mit dem Kopf abgelöst. Bei Ma Long ist das wirklich beeindruckend, auch, wie nah am Kopf er den Ball trifft, ohne sich anzuspielen ![]() Vermutlich ist das praktischer, weil man auch bei Verdecken unter dem Kopf durchspielen kann. Wenn man mit Körper verdeckt, muss man diesen sofort danach drehen, um den Ball durchzulassen. Übrigens noch sorry für meine herablassende Art bis hierhin. Ich bin grade allgemein etwas gestresst im Leben und lad hier mehr ab, als sein sollte.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh |
#407
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
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Möchtest du behaupten, bei den Screenshots von Hodges und mir sind die Bälle für den Gegner nicht verdeckt? Dann glaube ich dir das nicht. Versuch es doch mal zu beweisen, ich gespannt. Zitat:
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Das Problem des Abladens von Stress kennt sicherlich jeder. Kein Problem. |
#408
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
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Ein kausaler Schluss aufgrund von korrelierenden Zahlen oder signifikanten Effekten ist aber das klassische Missverständnis über die Aussagekraft von Statistiken. Wir hatten z.B. unlängst mal eine Diskussion ob es Sinn machen würden beim TT einen anderen Stichtag als beim Fußball zu wählen. Dabei gab es eine Statistik die aufzeigte, dass die Wahrscheinlichkeit eines Jugendfußballers in die Bundesliga zu kommen sehr stark vom Geburtsmonat abhängt. Wenn du Geborene des ersten Halbjahres mit denen den zweiten vergleichst, wirst du nach Cohens d einen starken bis sehr starken Effekt errechnen. Damit könnte ich fälschlicherweise die Aussage statistisch belegen, dass Menschen, die im ersten Halbjahr geboren sind die besseren Fußballspieler wären. Richtigerweise schneiden sie besser ab, da sie stichtagsbedingt im Schnitt älter sind.
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SHA256: 6246c120f8d58fc617fbc53159dc 5c7864eb31f2f5ef5e8488f557ff08972dc4 |
#409
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)
Zitat:
Zitat:
Ich vermute inzwischen stark, dass diese undifferenzierte Methodik nicht genügt, um das Phänomen Aufschlag/Rückschlag ausreichend präzise zu beleuchten. Ich denke, dass dafür deutlich komplexere Modelle notwendig sind, insbesondere müssten neben des Durchschnittseffekts die spielerspezifischen Effekte ebenfalls berücksichtigt werden. |
#410
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AW: Verdeckte Aufschläge - Der Ma-Long-Aufschlag (Larry Hodges)
TSC scheint Schiedsrichter zu sein.
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aufschlag, falscher aufschlag, regeln |
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