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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw.

Umfrageergebnis anzeigen: Kreisliga: Was tun wenn einer grundsätzlich irreguläre Angaben macht?
Lass ihn, wir spielen nicht Bundesliga ... 28 24,78%
Immer wieder hinweisen, hoffen dass er es ändert 41 36,28%
Auf die Regeln pochen und es nicht durchgehen lassen 44 38,94%
Teilnehmer: 113. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #401  
Alt 28.09.2018, 10:24
tsb tsb ist offline
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Du hast nur die Daten der Sieger angeschaut.
Die kombinierten Daten von Sieger und Verlierer sind die unterste Zeile.
Nach drei Quellen mit 53-54% im Schnitt reichts mir jetzt. Du magst die Fakten scheinbar nicht.
Die einzige zuverlässige Quelle, die du genannt hast, ist Djokic et al. Darum schauen wir uns diese doch mal genauer an.

Nein, die unterste Zeile in Tabelle 1 sind nicht die kombinierten Daten von Siegern und Verlierern. Da liegst du falsch. Diese kombinierten Daten gibt es im Artikel gar nicht. Die Autoren haben so etwas gar nicht ausgewertet, sondern etwas ganz anderes:
Zitat:
Statistically significant differences in efficacy (Winner/Loser) were identified in all analyzed performance indicators (p=.000).)
Es ist mein Beruf, diese Arten von Statistik selbst zu berechnen, daher erkläre ich dir die Ergebnisse des Artikels gerne (und zwar ausführlicher als die Autoren das selbst gemacht haben; wie gesagt: der Artikel scheint wissenschaftlich akzeptabel zu sein, ist aber nicht gut geschrieben).

Die obersten beiden Zeilen (WONSER) enthalten den Prozentsatz gewonnener Ballwechsel, wenn man selbst aufschlägt; getrennt ausgewertet für die Spieler, die das jeweilige Match gewonnen haben bzw. es verloren haben.

Die nächsten beiden Zeilen (LOSSER) zeigen den Prozentsatz verlorener Ballwechsel, wenn man selbst aufschlägt; getrennt ausgewertet für die Spieler, die das jeweilige Match gewonnen haben bzw. es verloren haben. Dies sind natürlich redundante Informationen, da das ja einfach die Gegenereignisse zu WONSER sind. Das können wir also getrost ignorieren.

Und die letzten beiden Zeilen (WOPSER) enthalten den Prozentsatz gewonnener Ballwechsel, wenn der Gegner aufschlägt; getrennt ausgewertet für die Spieler, die das jeweilige Match gewonnen haben bzw. es verloren haben.

Die Analyse zeigt uns folgendes:

Wer ein Match gewinnt, bringt durchschnittlich 60% der eigenen Aufschläge durch. Wer ein Match verliert, bringt signifikant weniger, nämlich nur 46% der eigenen Aufschläge durch. Die Größe dieses Effektes beträgt d = 1.89. Nach einer gängigen Einteilung liegt die inhaltliche Bedeutung des Effekts somit zwischen "Very Large" und "Huge".

Wer ein Match gewinnt, gewinnt bei durchschnittlich 53% der gegnerischen Aufschläge. Wer ein Match verliert, gewinnt bei signifikant weniger, nämlich nur bei 39% der gegnerischen Aufschläge. Die Größe dieses Effektes beträgt d = 1.96. Die inhaltliche Bedeutung dieses Effektes liegt also sehr dicht an "Huge".

Zusammengefasst: Im Tischtennis haben die Sieger im Vergleich zu den Verlierern eine dramatisch (very large bis huge) größere Erfolgsquote sowohl bei eigenen als auch bei gegnerischen Aufschlägen. Der Effekt des Aufschlags im Tischtennis ist damit, statistisch nachweisbar, äußerst groß.

Die Autoren schlussfolgern das natürlich ebenso:
Zitat:
According results which shown significant statistical differences between winners and losers in service/return activities, we can assume that these activities are the most important points to consider in the table tennis analysis.
Also nein: Deine Fakten zeigen nicht das, was du denkst. Man muss schon ein bisschen was von Statistik verstehen, um mit solchen Daten umgehen zu können. Und wenn man das kann, dann drängt sich folgende These auf: Der Schlüssel zum Erfolg im Profitischtennis ist der Aufschlag. Das hat natürlich auch Hodges, aus eigener Erfahrung, bereits beschrieben. Aber wenn du ihm allein nicht glaubst, dann hast du ja zusätzlich auch die Daten von Djokic und Kollegen.

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Ich nenn dir noch viele andere Spieler, die mit Arm oder Schulter verdecken oder vor Ma Long verdeckt haben:
Wang Liqin, Oh Sang Eun, Apolonia, Källberg, Monteiro, Shibaev, Dima, Mizutani, Matsudaira... brauchst noch mehr?
Wang Liqin: längst nicht mehr aktiv, irrelevant
Oh Sang Eun: 41 Jahre alt, verdeckt den Ball beim Aufschlag sehr selten
Apolonia: Verdeckt häufig, hauptsächlich mit dem Kopf
Källberg: Verdeckt häufig, hauptsächlich mit dem Kopf
Monteiro: Verdeckt auch mit dem Kopf
Shibaev: Das Verdecken mit dem Kopf ist Shibaevs Markenzeichen. Unzählige Gegner haben sich darüber bereits beschwert.
Dima: Tatsächlich einer der sehr wenigen Profis, die den Ball nicht mit dem Kopf verdecken. Manche (!) seiner Pendulum-Aufschläge sind bezüglich seines linken Armes grenzwertig oder falsch, das sehe ich auch so. Ich würde schätzen, dass so ca. 5-15% seiner Aufschläge verdeckt sein könnten, aber ich habe mir das noch nicht in einer sehr großen Stichprobe angeschaut. Unter den Profis hat er damit einen der saubersten Aufschläge.
Mizutani: Verdeckt manchmal selten, manchmal häufig. Wenn er es tut, dann hauptsächlich mit dem Kopf
Matsudaira: Verdeckt soweit ich weiß selten, aber wenn, dann hauptsächlich mit dem Kopf

Die meisten der von dir genannten Spieler verdecken hauptsächlich mit dem Kopf. Die einzigen, die nicht mit dem Kopf verdecken, sind Wang Liqin (irrelevant), Oh Sang Eun (41 Jahre alt, nahezu irrelevant) und Ovtcharov (tatsächlich eine Ausnahme neben Gerell).

Du irrst dich in deiner Einschätzung. Gewaltig. Leg bitte deine Scheuklappen ab und dann wirst du endlich selbst das einsehen, was TT-Experten wie Hodges schon längst erkannt haben.

----
edit:
Noch ein kleiner Nachtrag, weil ich darüber neulich nachgedacht habe. Du hast neulich als Argument gegen Hodges vorgebracht, dass Samson Dubina und PingSkills ja sagen würden, Aufschläge wären durch die neuen Rückschlagtechniken weniger wirkungsvoll.

Was unterscheidet Larry Hodges von Samson Dubina und PingSkills? Ersterer ist ein (ehemaliger) Jugendnationaltrainer, er ist also den Spielern verpflichtet, die auf dem Weg ins Profitischtennis sind. Letztere beiden verkaufen ein Produkt (TT-Videos und -Lehrgänge) an Amateure und Hobbysportler.

Wo liegen also die Hauptinteressen dieser Personen? Es ist eigentlich nicht sehr kompliziert.

Larry Hodges interessiert sich für die Integrität des Sports, weil er verantwortlich ist für die Jugend. Er möchte nicht den angehenden Jungprofis sagen müssen: "Wenn du im Tischtennis bestehen willst, musst du den Ball beim Aufschlag so verdecken wie Ma Long. Ohne die Bereitschaft zu betrügen wird aus dir in dieser Sportart leider nichts."

Dubina und PingSkills wollen vorrangig ihre Produkte an Amateure verkaufen. Das ist ihr Lebensunterhalt. Mit welcher dieser beiden Aussagen geht das wohl besser? (a) oder (b)?

(a)
"Die besten Spieler der Welt verdecken fast alle ihre Aufschläge. Um in die TT-Elite vorzudringen, ist das Erlernen von möglichst illegalen Aufschlägen extrem wichtig, genauso wie die äußerst schwierige Fähigkeit, den Schnitt allein anhand des Flugverhalten des Balles zu lesen, da man keinen auditiven oder visuellen Input vom Ballkontakt beim Aufschlag bekommt."

(b)
"Diese coolen neuen Rückschlagtechniken wie Chiquita- und Strawberry-Flip werden jedoch noch so guten Aufschläger locker überrumpeln. Kauf einfach unser Produkt, dann erklären wir dir, wie das geht!"

Das ist natürlich überspitzt dargestellt. Aber ich denke du erkennst, wie unterschiedliche Interessen durchaus mit unterschiedlichen Aussagen einhergehen können. Das ist vollkommen normal. Wer zu einem möglichst objektiven Urteil kommen will, muss sich diese Interessen und Motive definitiv bewusst machen und im Blick behalten. Das ist dir bisher nicht gelungen.

Geändert von tsb (28.09.2018 um 11:16 Uhr)
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  #402  
Alt 28.09.2018, 10:58
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso hier diskutiert wird, welcher Profi auf welche Art und Weise falsch aufschlägt?! Die Dinger sind falsch und gehören konsequent abgezählt. Fertig aus! Warum da jetzt noch so ein Fass aufgemacht wird, rschleisst sich mir nicht?!?
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  #403  
Alt 28.09.2018, 11:07
tsb tsb ist offline
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Zitat:
Zitat von JanMove Beitrag anzeigen
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso hier diskutiert wird, welcher Profi auf welche Art und Weise falsch aufschlägt?! Die Dinger sind falsch und gehören konsequent abgezählt. Fertig aus! Warum da jetzt noch so ein Fass aufgemacht wird, rschleisst sich mir nicht?!?
Da stimme ich dir zu. Es braucht ein neues wirksames Mittel gegen alle Regelverletzungen (bzgl. des Verdeckens). Der Vorschlag von Hodges stellt das in meinen Augen dar.

Genau das gleiche wie du habe ich Armendariz vorgestern auch gefragt:
Zitat:
Zitat von tsb Beitrag anzeigen
Du stimmst also in deinem Fazit zu 100% mit ihm [Hodges] überein. Wozu haben wir noch einmal diese Diskussion geführt?
Leider hat er darauf immer noch nicht geantwortet. In der Zwischenzeit dachte ich, es kann ja nicht schaden, wenn ich seine Argumente widerlege -- auch wenn immer noch nicht so ganz klar ist, was er mit mancher seiner Argumente überhaupt zeigen will.

Geändert von tsb (28.09.2018 um 11:09 Uhr)
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  #404  
Alt 28.09.2018, 11:11
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Snape kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Starker Beitrag tsb!

Rein technisch:
Ist es nicht so, dass die Aufschläge im Grunde von Kopf oder Schulter verdeckt sein müssen, wenn der Aufschläger den Ball körpernah treffen möchte und nach vorne gebeugt steht? Wenn der Aufschläger den Ball höher als kopfhoch wirft, nach vorne gebeugt steht und den Ball nicht mit Kopf und Schulter verdecken will, muss er sich doch aufrichten oder den Ball eine Armlänge vom Körper entfernt treffen?
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  #405  
Alt 28.09.2018, 11:34
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Zitat:
Zitat von Snape Beitrag anzeigen
Starker Beitrag tsb!

Rein technisch:
Ist es nicht so, dass die Aufschläge im Grunde von Kopf oder Schulter verdeckt sein müssen, wenn der Aufschläger den Ball körpernah treffen möchte und nach vorne gebeugt steht? Wenn der Aufschläger den Ball höher als kopfhoch wirft, nach vorne gebeugt steht und den Ball nicht mit Kopf und Schulter verdecken will, muss er sich doch aufrichten oder den Ball eine Armlänge vom Körper entfernt treffen?
Danke! Ich gebe mir Mühe.

Ich denke, dass du recht hast.

Wir erinnern uns bestimmt alle an das kontroverse Match zwischen Patrick Baum und Quadri Aruna. Der Schiedsrichter hat dort Baum einige Aufschläge abgezählt, weil dieser den Ball mit dem Kopf verdeckt hat:
QcVtmEP.jpg

Eindeutig eine korrekte Entscheidung des Schiedsrichters. Wie man sieht ist Baum deutlich, aber nicht extrem nach vorne gebeugt. Das reicht also schon für eine klare Regelverletzung bei einem über Kopfhöhe geworfenen Ball. Moderne Aufschläger und konsequente Mit-dem-Kopf-Verdecker wie Ma Long, Lebesson, Shibaev neigen ihren Oberkörper deutlich stärker nach vorne als Baum.

Aber natürlich kann man den Ball über Kopfhöhe werfen und trotzdem nicht verdecken. Dafür muss man aber tatsächlich ziemlich aufrecht dastehen. Bekanntermaßen ist Samsonov dafür das Paradebeispiel. Er steht fast vollständig aufrecht und der Ball fliegt einige Zentimenter vor seiner Nase nach unten. Das ist ein Bild fürs Lehrbuch:
44qEgAl.jpg

Auch Ovtcharov steht aufrecht genug, dass der Ball (hier sehr verschwommen vor seiner Nase) nicht hinter seinem Kopf hinunterfällt:
XCCQqbH.jpg

Bei Ovtcharov besteht allerdings das Problem, dass er seinen linken Ellenbogen erst sehr spät vollständig nach hinten zurückklappt, weshalb das Verdecken des Balles durch seinen Arm durchaus denkbar ist. Das ist aber in meinen Augen alles andere als leicht zu beurteilen.

Geändert von tsb (28.09.2018 um 11:42 Uhr)
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  #406  
Alt 28.09.2018, 11:43
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Armendariz Armendariz ist offline
so hardcore...
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Erstmal danke für das Aufschlüsseln der Statistiken. Die habe ich tatsächlich nicht ganz richtig interpretiert. My bad.
ABER:
Zitat:
Zitat von tsb Beitrag anzeigen
Wer ein Match gewinnt, bringt durchschnittlich 60% der eigenen Aufschläge durch. Wer ein Match verliert, bringt signifikant weniger, nämlich nur 46% der eigenen Aufschläge durch. Die Größe dieses Effektes beträgt d = 1.89. Nach einer gängigen Einteilung liegt die inhaltliche Bedeutung des Effekts somit zwischen "Very Large" und "Huge".
Im Mittel haben Sieger und Verlierer gleich viele Aufschläge pro Match. Mittelwert von 46% und 60% führt zu einer durchschnittlichen Aufschlags-Erfolgsquote von: 53%.

Natürlich bringen Sieger mehr Aufschläge durch. Aber da spielen noch ganz andere Sachen mit rein als nur der Aufschlag.
Z.B. die Stärke beim 3. Ball. Du tust so, als ob Aufschläge der einzig wichtige Faktor für den Sieg ist, weil Sieger mit hohen Aufschlagserfolgen korrelieren. Korrelation ist nicht gleichzusetzen mit Kausalität, das weißt du doch bessser als ich

Überspitzt formuliert:
Ma Long könnte durch seine individuelle Stärke gegen manche Gegner einfach nur den Ball einwerfen und dann locker in eine Rallye gehen, die er am Ende gewinnt. Auch so käme er auf hohe "Aufschlags-Erfolgsquoten". Und auch hohe RS-Quoten.

Du hast ja richtig erwähnt, dass Sieger auch beim Rückschlag erfolgreicher sind. Präziser wäre als Fazit: Das Aufschlag-Rückschlag-Spiel ist ein wichtiger Faktor im modernen Tischtennis. Denn wenn der Aufschlag tatsächlich so eine Waffe wäre, dann würden auch die Verlierer höhere AS-Erfolgsquoten als 50% haben.


Noch ein Fehler bei deiner und Larrys Analyse:
Etliche der Bilder stammen aus einer Kamera weit über den Köpfen der Spieler. Dass da der Kopf den Ball beim Treffpunkt fast immer verdeckt, wenn die sich leicht nach vorne beugen, ist klar.
Ich leugne auch nicht, dass manche Spieler bewusst mit dem Kopf verdecken. Möglich, dass es ein Trend ist. Aber du tust meinen Punkt ab, indem du sagst "Was früher war (Wang Liqin z.B.) ist nicht relevant".

Doch, es ist relevant.

Weil es dem Gegner egal ist, wenn er nichts sieht. Egal mit was verdeckt wird. Und viele Spieler verdecken einfach mit der Schulter und/oder dem Arm. Das Problem besteht schon lang.

Wo ich aber durch die Bilder mitgehe:
Der Trend hat sich in den letzten Jahren geändert. Während früher deutlich mehr mit der Schulter oder dem Arm verdeckt wurde, wird diese Art des Verdeckens mittlerweile durch das Verdecken mit dem Kopf abgelöst. Bei Ma Long ist das wirklich beeindruckend, auch, wie nah am Kopf er den Ball trifft, ohne sich anzuspielen

Vermutlich ist das praktischer, weil man auch bei Verdecken unter dem Kopf durchspielen kann. Wenn man mit Körper verdeckt, muss man diesen sofort danach drehen, um den Ball durchzulassen.

Übrigens noch sorry für meine herablassende Art bis hierhin. Ich bin grade allgemein etwas gestresst im Leben und lad hier mehr ab, als sein sollte.
__________________
Du hoschd Rächd un I han mei Ruh
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  #407  
Alt 28.09.2018, 12:06
tsb tsb ist offline
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Z.B. die Stärke beim 3. Ball. Du tust so, als ob Aufschläge der einzig wichtige Faktor für den Sieg ist, weil Sieger mit hohen Aufschlagserfolgen korrelieren. Korrelation ist nicht gleichzusetzen mit Kausalität, das weißt du doch bessser als ich
Du hast da im Prinzip schon recht. Natürlich ist es schwer zu beziffern, wie viel Prozent dieses Effekts tatsächlich auf den Aufschlag per se zurückzuführen ist. Aber der Effekt ist so riesig (glaub mir, ein d von ca. 2.0 ist enorm, so etwas muss man erstmal finden), dass selbst ein relativ geringer Aufschlaganteil an diesem Effekt ausreichen würde, dass dem Aufschlag eine enorm wichtige Rolle zukommt.


Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Überspitzt formuliert:
Ma Long könnte durch seine individuelle Stärke gegen manche Gegner einfach nur den Ball einwerfen und dann locker in eine Rallye gehen, die er am Ende gewinnt. Auch so käme er auf hohe "Aufschlags-Erfolgsquoten". Und auch hohe RS-Quoten.
Das ist nicht nur überspitzt formuliert, sondern in meinen Augen einfach nicht richtig. Ma Long ist nicht unbesiegbar (frag mal z.B. Pitchford). Denkst du wirklich, er hätte seinen regelwidrigen Aufschlag jahrelang perfektioniert und würde ihn zu 99% einsetzen, wenn das für seinen Erfolg nicht notwendig wäre? Deine Geringschätzung des Aufschlags ist einfach nur deine persönliche Einschätzung, die du immer noch nicht mit nennenswerten Fakten belegt hast. Tut mir leid, aber so ist es nunmal.

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Du hast ja richtig erwähnt, dass Sieger auch beim Rückschlag erfolgreicher sind. Präziser wäre als Fazit: Das Aufschlag-Rückschlag-Spiel ist ein wichtiger Faktor im modernen Tischtennis. Denn wenn der Aufschlag tatsächlich so eine Waffe wäre, dann würden auch die Verlierer höhere AS-Erfolgsquoten als 50% haben.
Auch hier hast du im Prinzip recht. Unzweifelhaft ist ein starker Rückschlag wichtig. Aber es ist ja auch ebenso offensichtlich, dass ein umso stärkerer Rückschlag möglich ist, je schwächer der Aufschlag war. Die Qualität von Aufschlag und Rückschlag hängen unmittelbar zusammen. Wer als Profi schwach aufschlägt, bekommt auch einen unangenehmeren Rückschlag zurück und hat seinen Aufschlagvorteil verloren.


Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Noch ein Fehler bei deiner und Larrys Analyse:
Etliche der Bilder stammen aus einer Kamera weit über den Köpfen der Spieler. Dass da der Kopf den Ball beim Treffpunkt fast immer verdeckt, wenn die sich leicht nach vorne beugen, ist klar.
Das ist kein Fehler. Wenn überhaupt, ist es eine methodische Schwäche. Auf die Verfügbarkeit von Kamerabildern haben weder er noch ich großen Einfluss. Für meinen Beitrag von oben habe ich bewusst Videos mit recht niedrigen Kameraus ausgewählt (d.h. Championsleague anstatt World Tour), damit die Verzerrung durch die Perspektive möglichst gering ist.

Möchtest du behaupten, bei den Screenshots von Hodges und mir sind die Bälle für den Gegner nicht verdeckt? Dann glaube ich dir das nicht. Versuch es doch mal zu beweisen, ich gespannt.


Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Ich leugne auch nicht, dass manche Spieler bewusst mit dem Kopf verdecken. Möglich, dass es ein Trend ist. Aber du tust meinen Punkt ab, indem du sagst "Was früher war (Wang Liqin z.B.) ist nicht relevant".

Doch, es ist relevant.
Hä? Natürlich ist ein Spieler der Vergangenheit irrelevant. Ich kram ja auch keine Bilder von 1976 aus um über die Regeln der Gegenwart zu diskutieren.

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Weil es dem Gegner egal ist, wenn er nichts sieht.

Egal mit was verdeckt wird. Und viele Spieler verdecken einfach mit der Schulter und/oder dem Arm. Das Problem besteht schon lang.
Natürlich ist es egal, mit was verdeckt wird. Ja, das Problem besteht schon lang. Ja, das Problem wird immer schlimmer. Ja, daran ist hauptsächlich (wie Hodges dokumentiert hat!) das Verdecken mit dem Kopf schuld. Das haben wir doch schon fünfmal durchgekaut und inzwischen hast du es auch akzeptiert. Ich weiß wirklich nicht, was es noch zu sagen gibt.


Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Wo ich aber durch die Bilder mitgehe:
Der Trend hat sich in den letzten Jahren geändert. Während früher deutlich mehr mit der Schulter oder dem Arm verdeckt wurde, wird diese Art des Verdeckens mittlerweile durch das Verdecken mit dem Kopf abgelöst. Bei Ma Long ist das wirklich beeindruckend, auch, wie nah am Kopf er den Ball trifft, ohne sich anzuspielen

Vermutlich ist das praktischer, weil man auch bei Verdecken unter dem Kopf durchspielen kann. Wenn man mit Körper verdeckt, muss man diesen sofort danach drehen, um den Ball durchzulassen.

Übrigens noch sorry für meine herablassende Art bis hierhin. Ich bin grade allgemein etwas gestresst im Leben und lad hier mehr ab, als sein sollte.
Ein aufrichtig gemeintes Danke für deine Einsicht und deine ehrlichen Worte. Auch Hodges sagt ja, dass es ein sehr aktuelles Phänomen der letzten Jahre ist. Das Verdecken mit dem Kopf ist leider die Gegenwart des Profitischtennis und wenn niemand etwas dagegen unternimmt, wird es in der Zukunft noch schlimmer sein.

Das Problem des Abladens von Stress kennt sicherlich jeder. Kein Problem.
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  #408  
Alt 28.09.2018, 17:55
mithardemb mithardemb ist gerade online
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AW: Versteckte Aufschläge - Der Ma Long Aufschlag (Larry Hodges)

Zitat:
Zitat von tsb Beitrag anzeigen
Aber der Effekt ist so riesig (glaub mir, ein d von ca. 2.0 ist enorm, so etwas muss man erstmal finden), dass selbst ein relativ geringer Aufschlaganteil an diesem Effekt ausreichen würde, dass dem Aufschlag eine enorm wichtige Rolle zukommt.
Dass der Aufschlag im Tischtennis ein sehr wichtiger Schlag ist und Ma Long und viele andere bewusst nach Möglichkeiten suchen sich einen Vorteil zu schaffen, ist offensichtlich und man braucht sicher zum Nachweis keine Statistik zu bemühen.

Ein kausaler Schluss aufgrund von korrelierenden Zahlen oder signifikanten Effekten ist aber das klassische Missverständnis über die Aussagekraft von Statistiken.

Wir hatten z.B. unlängst mal eine Diskussion ob es Sinn machen würden beim TT einen anderen Stichtag als beim Fußball zu wählen. Dabei gab es eine Statistik die aufzeigte, dass die Wahrscheinlichkeit eines Jugendfußballers in die Bundesliga zu kommen sehr stark vom Geburtsmonat abhängt. Wenn du Geborene des ersten Halbjahres mit denen den zweiten vergleichst, wirst du
nach Cohens d einen starken bis sehr starken Effekt errechnen.

Damit könnte ich fälschlicherweise die Aussage statistisch belegen, dass Menschen, die im ersten Halbjahr geboren sind die besseren Fußballspieler wären. Richtigerweise schneiden sie besser ab, da sie stichtagsbedingt im Schnitt älter sind.
__________________
SHA256: 6246c120f8d58fc617fbc53159dc
5c7864eb31f2f5ef5e8488f557ff08972dc4
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  #409  
Alt 01.10.2018, 15:55
tsb tsb ist offline
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Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Dass der Aufschlag im Tischtennis ein sehr wichtiger Schlag ist und Ma Long und viele andere bewusst nach Möglichkeiten suchen sich einen Vorteil zu schaffen, ist offensichtlich und man braucht sicher zum Nachweis keine Statistik zu bemühen.
Das sehe ich auch so. Die Frage, wie groß dieser Aufschlagvorteil tatsächlich existiert ist, ist allerdings durchaus interessant und statistisch nicht trivial.

Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Ein kausaler Schluss aufgrund von korrelierenden Zahlen oder signifikanten Effekten ist aber das klassische Missverständnis über die Aussagekraft von Statistiken.
(...)
Damit könnte ich fälschlicherweise die Aussage statistisch belegen, dass Menschen, die im ersten Halbjahr geboren sind die besseren Fußballspieler wären. Richtigerweise schneiden sie besser ab, da sie stichtagsbedingt im Schnitt älter sind.
Da hast du vollkommen recht. Und ja, die diskutierte Studie bringt sicherlich keinen kausalen Nachweis. Ich habe seitdem noch mehr darüber nachgedacht und ich zweifle inzwischen sogar an, dass die Analysemethoden tatsächlich die von den Autoren (und von mir) gezogenen Schlussfolgerungen erlauben. Die Tatsache, dass der Artikel nicht gut geschrieben ist, lässt mich zusätzlich daran zweifeln.

Ich vermute inzwischen stark, dass diese undifferenzierte Methodik nicht genügt, um das Phänomen Aufschlag/Rückschlag ausreichend präzise zu beleuchten. Ich denke, dass dafür deutlich komplexere Modelle notwendig sind, insbesondere müssten neben des Durchschnittseffekts die spielerspezifischen Effekte ebenfalls berücksichtigt werden.
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  #410  
Alt 01.10.2018, 17:14
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AW: Verdeckte Aufschläge - Der Ma-Long-Aufschlag (Larry Hodges)

TSC scheint Schiedsrichter zu sein.
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aufschlag, falscher aufschlag, regeln

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