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  #421  
Alt 31.01.2009, 23:45
Max Max ist offline
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AW: Gaza - Israel und Palästina - Terror und Krieg

http://www.welt.de/politik/article31...-Wortlaut.html
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  #422  
Alt 03.02.2009, 13:31
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Daumen hoch Brief an den Präsidenten des Staates Israel von Jean-Moise Braitberg (LE Monde)

LE MONDE | 28.01.09 | 14h23 texte en français plus bas



„Entfernt den Namen meines Großvaters aus Yad Vashem“ von Jean-Moïse Braitberg



Herr Präsident des Staates Israel,

ich schreibe Ihnen, damit Sie sich an die wenden, die berechtigt sind, um vom Memorial von Yad Vashem, das dem Gedächtnis der jüdischen Opfer des National-Sozialismus dient, den Namen meines Großvaters zu entfernen: „Moshe Brajtberg, 1943 in Treblinka vergast“, so wie die der anderen Angehörigen meiner Familie, die während des zweiten Weltkriegs in verschiedene Lager der Nazis deportiert wurden und umgekommen sind. Ich bitte Sie meiner Anfrage nachzugehen, Herr Präsident, weil das, was in Gaza passiert ist, und darüber hinaus, das Schicksal des arabischen Volkes von Palästina seit 60 Jahren, in meinen Augen Israel disqualifiziert, das Zentrum zu sein, das an das Leid der Juden und somit das der ganzen Menschheit gedenkt.

Verstehen Sie: seit meiner Kindheit, habe ich in der Umgebung der Überlebenden der Lager des Todes gelebt. Ich habe die tätowierten Nummern auf den Armen gesehen, ich habe die Erzählungen der Folter gehört: ich habe das unmögliche Trauern erfahren und ich habe die Alpträume geteilt.

Es dürfen - so hat man es mir beigebracht - sich diese Verbrechen nie wieder widerholen; dass nie wieder ein Mensch, durch seine Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder einer Religion einen anderen verachtet, ihm seine elementarsten Rechte raubt, wie das auf ein würdiges Leben in Sicherheit [und auf Hoffnung auf Verbesserungen von Lebensbedingungen].

Doch, Herr Präsident, beobachte ich, dass trotz zig Resolutionen der internationalen Gemeinschaft, trotz der offensichtlichen Ungerechtigkeiten denen das palästinensische Volk seit 1948 ausgesetzt ist, trotz der Hoffnungen, die in Oslo geboren sind und trotz der wiederholten Anerkennung seitens der Palästinensischen Autorität des Rechtes der israelischen Juden, in Frieden und in Sicherheit zu leben, die einzigen erbrachten Antworten der sukzessiven Regierungen ihres Landes Gewalt, Blutvergießen, Einsperrungen, ununterbrochene Kontrollen, Kolonisierung, Enteignungen waren.

Sie werden mir sagen, Herr Präsident, dass es für ihr Land legitim ist, sich gegen die zu wehren, die Raketen auf Israel werfen, oder gegen Kamikaze, die viele unschuldige israelische Leben mit sich in den Tod reißen. Worauf ich Ihnen antworten werde, dass mein menschliches Mitgefühl nicht von der Staatsangehörigkeit der Opfer abhängt.

Hingegen, Herr Präsident, dirigieren Sie ein Land, das beansprucht, nicht nur die Juden in ihrer Gesamtheit zu vertreten, sondern auch das Gedächtnis derer, die Opfer des Nationalsozialismus waren. Das ist, was mich betrifft und mir unerträglich ist. In dem Sie im Memorial von Yad Vashem, im Herzen des Staates Israel, die Namen meiner Angehörigen aufbewahren, hält ihr Staat das Gedächtnis meiner Familie hinter dem Stacheldraht des Zionismus gefangen, um aus ihm die Geisel einer sogenannten moralischen Autorität zu machen, die Tag für Tag Justiz missachtet.

Also, bitte ich Sie, entnehmen Sie den Namen meines Großvaters der Gedenkstätte, die der Grausamkeit gilt, die die Juden erlitten, damit sie nicht länger der Rechtfertigung der Grausamkeit dient, die die Palästinenser erleiden.
Veuillez agréer, monsieur le président, l’assurance de ma respectueuse considération.



Jean-Moise Braitberg (Schriftsteller)



In der Schnelle übersetzt aus dem Französischen von Caspar Knieper, dessen Großeltern von 1938 bis 45 eine jüdische Familie in Berlin versteckt hielten. 2007 kamen auf der Beerdigung eines der Versteckten die Polizeiakten (Zeugenaussagen für den Antrag auf ein ODF (Opfer des Faschismus)-Ausweis) zu Tage. Die Dokumente wurden Yad Vashem zugeschickt. Im Sinne Braitbergs und meiner Großeltern: die Namen Ruth und Werner Strege haben in Israel nichts zu suchen.





Effacez le nom de mon grand-père à Yad Vashem, par Jean-Moïse Braitberg

LE MONDE | 28.01.09 | 14h23 • Mis à jour le 29.01.09 | 09h15

Monsieur le Président de l'Etat d'Israël, je vous écris pour que vous interveniez auprès de qui de droit afin que l'on retire du Mémorial de Yad Vashem dédié à la mémoire des victimes juives du nazisme, le nom de mon grand-père, Moshe Brajtberg, gazé à Treblinka en 1943, ainsi que ceux des autres membres de ma famille morts en déportation dans différents camps nazis durant la seconde guerre mondiale. Je vous demande d'accéder à ma demande, monsieur le président, parce que ce qui s'est passé à Gaza, et plus généralement, le sort fait au peuple arabe de Palestine depuis soixante ans, disqualifie à mes yeux Israël comme centre de la mémoire du mal fait aux juifs, et donc à l'humanité tout entière.



Voyez-vous, depuis mon enfance, j'ai vécu dans l'entourage de survivants des camps de la mort. J'ai vu les numéros tatoués sur les bras, j'ai entendu le récit des tortures ; j'ai su les deuils impossibles et j'ai partagé leurs cauchemars.

Il fallait, m'a-t-on appris, que ces crimes plus jamais ne recommencent ; que plus jamais un homme, fort de son appartenance à une ethnie ou à une religion n'en méprise un autre, ne le bafoue dans ses droits les plus élémentaires qui sont une vie digne dans la sûreté, l'absence d'entraves, et la lumière, si lointaine soit-elle, d'un avenir de sérénité et de prospérité.

Or, monsieur le président, j'observe que malgré plusieurs dizaines de résolutions prises par la communauté internationale, malgré l'évidence criante de l'injustice faite au peuple palestinien depuis 1948, malgré les espoirs nés à Oslo et malgré la reconnaissance du droit des juifs israéliens à vivre dans la paix et la sécurité, maintes fois réaffirmés par l'Autorité palestinienne, les seules réponses apportées par les gouvernements successifs de votre pays ont été la violence, le sang versé, l'enfermement, les contrôles incessants, la colonisation, les spoliations.

Vous me direz, monsieur le président, qu'il est légitime, pour votre pays, de se défendre contre ceux qui lancent des roquettes sur Israël, ou contre les kamikazes qui emportent avec eux de nombreuses vies israéliennes innocentes. Ce à quoi je vous répondrai que mon sentiment d'humanité ne varie pas selon la citoyenneté des victimes.

Par contre, monsieur le président, vous dirigez les destinées d'un pays qui prétend, non seulement représenter les juifs dans leur ensemble, mais aussi la mémoire de ceux qui furent victimes du nazisme. C'est cela qui me concerne et m'est insupportable. En conservant au Mémorial de Yad Vashem, au coeur de l'Etat juif, le nom de mes proches, votre Etat retient prisonnière ma mémoire familiale derrière les barbelés du sionisme pour en faire l'otage d'une soi-disant autorité morale qui commet chaque jour l'abomination qu'est le déni de justice.

Alors, s'il vous plaît, retirez le nom de mon grand-père du sanctuaire dédié à la cruauté faite aux juifs afin qu'il ne justifie plus celle faite aux Palestiniens. Veuillez agréer, monsieur le président, l'assurance de ma respectueuse considération.


--------------------------------------------------------------------------------

Jean-Moïse Braitberg est écrivain.

Article paru dans l'édition du 29.01.09.
__________________
Nichts bleibt wie es wird!
Mephisto
TSG Oberrad
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  #423  
Alt 03.02.2009, 15:05
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(Anti-)Semitismus in Deutschland

Zitat:
Zitat von Max Beitrag anzeigen
(...)Auschwitz war kein Erziehungslager oder eine Besserungsanstalt. Die Abschlussklasse von '45 von Auschwitz war verschwindend klein (...)
(Hervorhebung von mir.)

@ Max: Was willst du damit sagen? Was hat die Anzahl der Auschwitz-Überlebenden womit zu tun? (Verständnis-Frage)
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  #424  
Alt 24.02.2009, 18:56
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AW: Gaza - Israel und Palästina - Terror und Krieg

Das war ein Scherz. Es wird immer wieder argumentiert, wie auch in dem zitierten Artikel zwei Beitraege zuvor, dass die Juden aus dem Holocaust lernen sollten. Das ist aber eine groteske Unterstellung, denn das unterstellt, dass die Juden aus dem ganzen 'lernen' sollten. Und keine Besserungsanstalt toetet seine Insassen nach der Erziehung....

Ich finde den Artikel ehrlich gesagt unsaeglich und unter aller Sau. Der Mann vergleicht mehr oder minder israelische Juden mit Nazis. Zumal ich mich Frage mit welchem Recht er beansprucht die Meinung seines Grossvaters diesbezueglich zu vertreten? Der Vergleich hinkt einfach. Solche Moralapostel sind wie Scheisse am Absatz, man bekommt sie einfach nicht weg. WIe bloede muss man sein, um Holocaust und Nazis mit allem zu vergleichen? Was einzigartig ist, kann nicht verglichen werden.
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  #425  
Alt 24.02.2009, 19:03
Max Max ist offline
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Max gab in der Vergangenheit leider sehr oft Anlass zur Kritik (Renommeepunkte mindestens -40)
AW: Gaza - Israel und Palästina - Terror und Krieg

http://www.youtube.com/watch?v=DQ9XpNI8hmc
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  #426  
Alt 25.02.2009, 15:28
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AW: Gaza - Israel und Palästina - Terror und Krieg

Zitat:
Zitat von Max Beitrag anzeigen
Das war ein Scherz. Es wird immer wieder argumentiert, wie auch in dem zitierten Artikel zwei Beitraege zuvor, dass die Juden aus dem Holocaust lernen sollten. Das ist aber eine groteske Unterstellung, denn das unterstellt, dass die Juden aus dem ganzen 'lernen' sollten. Und keine Besserungsanstalt toetet seine Insassen nach der Erziehung....

Ich finde den Artikel ehrlich gesagt unsaeglich und unter aller Sau. Der Mann vergleicht mehr oder minder israelische Juden mit Nazis. Zumal ich mich Frage mit welchem Recht er beansprucht die Meinung seines Grossvaters diesbezueglich zu vertreten? Der Vergleich hinkt einfach. Solche Moralapostel sind wie Scheisse am Absatz, man bekommt sie einfach nicht weg. WIe bloede muss man sein, um Holocaust und Nazis mit allem zu vergleichen? Was einzigartig ist, kann nicht verglichen werden.
Das ist - ungeachtet mancher früherer Aussagen von Dir - vollumfänglich zu unterschreiben. (Wobei 'einzigartig' zu positiv konnotiert ist; aber ich hab's verstanden).

T. Adornos Diktum:
"Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen. Ich kann nicht verstehen, dass man mit ihr bis heute so wenig sich abgegeben hat. Sie zu begründen hätte etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug."

hat nichts an seiner Richtigkeit eingebüßt und wird es je tun.

Brilliant und erschütternd zugleich auch:

Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem
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  #427  
Alt 26.02.2009, 10:05
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AW: Gaza - Israel und Palästina - Terror und Krieg

Zitat:
Zitat von Max Beitrag anzeigen
Ich finde den Artikel ehrlich gesagt unsaeglich und unter aller Sau.
Weil er nicht Deiner Meinung entspricht ?

Unsäglich und unter aller Sau ist es, einen Menschen, der sich seinem eigenen Volk gegenüber kritisch äußert, weil eben dieses massivst gegen internationales Recht verstösst, als dumm zu bezeichnen.

Wenn Du nicht in der Lage bist, seinen Gedanken zu folgen, so mag dies eher an Deiner eingeschränkten Aufnahmefähigkeit liegen als an seiner mutig geäusserten Meinung.

Wenn Menschen mahnend den Finger heben, dass niemand vergesse, was Ihnen angetan wurde, dann sollte man schon erwarten dürfen, dass sie selbst ihren Ansprüchen gerecht werden. So verstehe ich die Intention Jean-Moïse Braitbergs.

Dabei geht es nicht darum, ob sich die Verbrechen gegen die Menschlichkeit genau gleichen, es geht darum, dass man sich an die eigene Nase fassen muss, bevor man anderen moralisch kommt.

Israel und Deutschland haben, ob sie wollen oder nicht, sicherlich eine größere Verantwortung aufgrund ihrer Geschichte. Aus meiner Sicht müssten sich gerade diese beiden Nationen mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Völkerrecht und Menschenrechte eingehalten werden. Zur Zeit ruht sich die israelische Führung aber in der Opferrolle aus und sorgt sich nur um die eigene, kurzfristige Sicherheit - koste es was es wolle. So etwas nenne ich Doppelmoral.
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  #428  
Alt 26.02.2009, 13:11
Max Max ist offline
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AW: Gaza - Israel und Palästina - Terror und Krieg

Wer kommt denn moralisch? Kenne keinen Juden noch Israeli, und in diesem Falle ist das entscheidend, der mir staendig moralisch kommt. Im Gegenteil, die Israelis, die ich bis jetzt getroffen habe sagten eher sowas wie 'get over it'.
Zweitens, ich nannte den Artikel daemlich, nicht aber Dich. Entweder ist es Deine schlechte Erziehung oder Deine Wut darueber, dass ich mich nicht von einem Juden beeindrucken lasse, der in meinen Augen Unsinn redet, gepaart mit etwas anderem, das ich hier wohl besser nicht ausspreche, die Dich dazu verleiten, mich zu beleidigen.

Mutig ist der Mann? Ja, wo ist er denn mutig? Daemliches Pack gibt es doch ueberall, das ihm dazu applaudiert und aus der Diaspora ueber Israel zu laestern ist immer einfach. Der Mossad hat besseres zu tun als 'ungehorsame' Juden in der Diaspora auszuschalten. Vielleicht haettest Du mal das gepostete Video angesehen, darin wird deutlich, dass man die Situation in Israel deshalb anders einschaetzt, weil es dort Raketen regnet?

Israel hat eine groessere Verantwortung aufgrund seiner Vergangenheit? Damit wiederholst Du doch lediglich den Schwachsinn, dass die Juden gefaelligst aus dem Holocaust lernen sollen.


Ich weiss nicht in welcher Dimension Du lebst, aber in meiner Welt fand der Holocaust in Deutschland statt und Juden, die nach Palaestina gefluechtet sind, lebten laenger und gluecklicher als die in Deutschland. Ergo, wenn ueberhaupt, dann hat nur Deutschland die Aufgabe aus der Geschichte zu lernen, zumindest wenn man Deutschland gegenueber Israel stellt.

Lass mich ein Beispiel geben: Wenn ich Dich ueberfalle und Dich grundlos zusammenschlage, dann habe ich danach die Aufgabe sicherzustellen, dass ich das nicht nochmal mache und die noetigen Schritte dazu unternehme. Ich sollte lernen, dass grundlose Gewalt, ja vielleicht nicht einmal begruendete Gewalt gerechtfertigt sind. Wenn Du dann schlau waerst und Dich um Deine Haut sorgst, dann wirst Du in Zukunft die noetigen Schritte unternehmen, dass Dich keiner mehr einfach so verkloppt, zumal Du weisst, dass da noch mehr Leute wie ich rumlaufen. Vernuenftig waere es also Selbstverteidigung zu lernen oder ein Pfefferspray zu kaufen.
Deiner verqueren Logik zufolge hat aber das Opfer dieselben Schluesse zu ziehen wie der Taeter und da ich glaube, dass Leute wie Du sowas immer nur in Bezug auf Israel oder Juden sagen. Deshalb: den Doppelstandard machst Du!

Kein Argument ist zu krude, um irgendwie die Luecke zwischen Opfer (Juden) und Taetern (Jaha, WIR, Deutsche) zu schliessen. Getreu dem Motto, dass ich mich ja nicht sooo schuldig fuehlen muss, wenn mein Opfer ja auch ein Schwein ist. Auch hier sei wieder angemerkt (fuer die aeltere Generation, die juengere hat zum Glueck diesen seltsamen Schuldkomplex noch nicht so verinnerlicht), dass ich als Deutscher im Gegensatz zum Christen kein Opfer der Erbsuende bin.

Geändert von Max (26.02.2009 um 13:26 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler und Verfeinerung in Sachen 'geschichtliche Verantwortung'.
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  #429  
Alt 26.02.2009, 13:12
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Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Weil er nicht Deiner Meinung entspricht ?

Unsäglich und unter aller Sau ist es, einen Menschen, der sich seinem eigenen Volk gegenüber kritisch äußert, weil eben dieses massivst gegen internationales Recht verstösst, als dumm zu bezeichnen.

Wenn Du nicht in der Lage bist, seinen Gedanken zu folgen, so mag dies eher an Deiner eingeschränkten Aufnahmefähigkeit liegen als an seiner mutig geäusserten Meinung.

Wenn Menschen mahnend den Finger heben, dass niemand vergesse, was Ihnen angetan wurde, dann sollte man schon erwarten dürfen, dass sie selbst ihren Ansprüchen gerecht werden. So verstehe ich die Intention Jean-Moïse Braitbergs.

Dabei geht es nicht darum, ob sich die Verbrechen gegen die Menschlichkeit genau gleichen, es geht darum, dass man sich an die eigene Nase fassen muss, bevor man anderen moralisch kommt.

Israel und Deutschland haben, ob sie wollen oder nicht, sicherlich eine größere Verantwortung aufgrund ihrer Geschichte. Aus meiner Sicht müssten sich gerade diese beiden Nationen mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Völkerrecht und Menschenrechte eingehalten werden. Zur Zeit ruht sich die israelische Führung aber in der Opferrolle aus und sorgt sich nur um die eigene, kurzfristige Sicherheit - koste es was es wolle. So etwas nenne ich Doppelmoral.
Hm, ich bin hier nun in der Regel sicherlich nicht Mäxchens Meinung, aber ich finde den zitierten Text auch zumindest - sagen wir - diskussionswürdig.

Zum einen halte auch ich den Vergleich mit dem Holocaust, der hier nicht nur implizit, sondern explizit gezogen wird, für untragbar.

M.e. handelt es sich im vorliegenden Konflikt um einen politisch und religiös motivierten KRIEG, in dem BEIDE Seiten sich Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht haben. Dass hier Ressourcen, Kräfte und Unterstützungen ungleich verteilt sind, steht ausser Frage.

Letztlich handelt es sich aber um einen Krieg und nicht um die systematische Ausrottung einer Ethnie.

Das Anliegen des Jean-Moïse Braitbergs ist aus persönlichen, emotionalen, moralischen Gründen absolut nachzuvollziehen und legitim, die Konnotation mit dem Holocaust ist es m.E. nicht.

Nun zu deinem letzten Absatz, @Jaskula:

Wieso haben Israel und Deutschland eine 'größere Verantwortung' hinsichtlich der Einhaltung der Menschenrechte als andere Nationen?

Das ist Unfug, was schon allein aus der Tatsache hervorgeht, dass Menschenrechte per definitionem UNTEILBAR sind, es gibt mithin nicht 'mehr' oder 'weniger' Menschenrecht.

Und dann behauptest du, Israel 'ruhe sich in seiner Opferrolle' aus.
Könntest du das mal erklären?
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  #430  
Alt 26.02.2009, 13:23
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Kann er doch nicht, gefuehlte Realitaet ist nun einmal nicht durch Fakten und Zitate zu belegen.
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