Vegane Ernährung

[Kyuss]

Zitat von TPZ

... abgesehen davon, dass es für Viele halt (spätestens) mittel- bis langfristig auch nicht gesund ist.

Hast dazu auch was evidenzbasiertes ?

[User 597698]

Zitat von crycorner

Was ist denn mittel- bis langfristig das Problem? B12 z.B. könnte ich als Tablette oder Pulver nehmen. Stattdessen trinke ich jeden Tag ein Glas Hohes C Multivitamin. B12- Bedarf gedeckt. Ganz easy. Calcium: Es gibt bei Mineralwasser extreme Schwankungen bzgl. Calcium. Es gibt Sorten, die haben etwa 7-8x so viel Calcium, wie z.B. das stinknormale Aldi-Wasser. Bedarf gedeckt, auch sehr easy.

Zwei Dinge, bei denen die uninformierten Omnivoren erstmal in Stellvertreterpanik ausbrechen, wenn ihnen jemand sagt, er würde sich vegan ernähren.

Du sagst doch selber, dass du die Ernährungsweise nicht für optimal hältst...

Aber gut... ich will dir gerne so weit entgegenkommen, dass es tendenziell problemlos ist, wenn du alle Stoffe, die bei einer veganen Ernährungsweise fehlen, ausreichend supplementieren kannst... Genauso wie eine geringere Bioverfügbarkeit einzelner Stoffe in Pflanzen dadurch kompensiert werden kann/muss, dass man supplementiert bzw. mehr isst. (Hier gilt dann im Weiteren, was ich unten Kyuss antworte.)
(Und ich fange noch nichteinmal davon an, was du als "Bedarf" ansiehst.)

@Kyuss
Wenn du keinen der Links (inkl. Quellen) liest, die ich die letzten Seiten gebracht habe, dann fehlt in der Tat jegliche Evidenz.

Allerdings geht die bei Befürwortern der Veganen Ernährungsweise auch komplett flöten, wenn man die Studien um Effekte wie Lebensstil und "bewusste vs. unbewusste Ernährung" bereinigt.

Edit: Außerdem... ich glaube schon, dass ich meine Beiträge hier schon differenziert geschrieben habe und kein argumentationsloses "Bashing" gegen die Vegane Ernährungsweise betrieben habe. YMMV

[crycorner]

Zitat von TPZ

Du sagst doch selber, dass du die Ernährungsweise nicht für optimal hältst...

Ja, aber Du sagtest, es käme mittel- bis langfristig zu Schäden. Und das kann passieren, wenn man nicht auf seine Ernährungsqualität achtet. Das betrifft aber jeden. B12- Mangel z.B. ist kein Veganer-exklusives Problem. Bei Veganern ist es aber eher so, dass die sich mit der Ernährung auseinander setzen, gerade weil aus dem Umfeld diese Dingen auf einen einprasseln, wie "ohjeh, Du wirst ganz schlimme Mangelerscheinungen bekommen!"

Eine optimale Ernährungsweise ist halt, alle wichtigen Stoffe in optimaler Menge und vor Allem aus den Quellen, die für den Menschen die höchste Bioverfügbarkeit haben, zu decken. Und bei manchen Dingen wäre die Quelle halt idealerweise vom Tier.

Mir geht es nur darum, dass irgendwann mal Schluss ist mit der ernährungstechnischen Dämonisierung des Veganismus durch uninformierte Omnivoren. Weil das eine wichtige Denkbarriere ist, wenn Omnivoren sich mit einer veganen Lebensweise auseinander setzen. Wer Angst oder Skepsis spürt bzgl. veganer Ernährung, setzt sich damit nicht richtig auseinander.

[User 597698]

Hm... wir diskutieren ja aber nicht darüber, dass man sich mit jeder Ernährungsweise gleichermaßen gut oder schlecht ernähren kann, oder?

Das kann ja kein Kriterium Pro oder Contra sein.

Und wo habe ich etwas "dämonisiert"? Hältst du mich aufgrund meine Beiträge hier für "uninformiert"?

Widersprichst du der Aussage, dass man bei einer Veganen Ernährungsweise auf Supplementation angewiesen ist, um die Stoffe, die die Ernährungsweise nicht oder unzureichend liefert, aufzufüllen?

[Claus]

Ohje warum muss es überhaupt einen Veganer Thread geben ?
Es sollte doch jeder sich so ernähren wie er es für richtig hält ..... Aber viele Veganer meinen immer die Welt belehren zu müssen

Ich war letzte Woche das erste Mal in einem Veganen Restaurant, einfach aus interesse. Was ich gegessen habe war wirklich lecker.

Aber warum muss dann ein Essen Hähnchen ..... heißen wenn gar kein Hähnchen drin ist ?

Näher habe ich mich damit auch nicht befasst, aber wenn etwas nach was schmecken soll was es gar nicht ist, wird das wohl nur mit künstlichen Aromen gehen, ob das dann wirklich soviel Gesünder ist

Ich weiß es geht auch um das Tierwohl, aber einiges finde ich bei der Veganen Ernährung nicht schlüssig. Und die "Nazi" Veganer machen die Ernährungsweise etwas unattraktiv.

Ich persönlich finde eben ausgewogen und möglichst naturbelassen für das Beste.

[JanMove]

Zitat von crycorner

Ja, aber Du sagtest, es käme mittel- bis langfristig zu Schäden. Und das kann passieren, wenn man nicht auf seine Ernährungsqualität achtet. Das betrifft aber jeden. B12- Mangel z.B. ist kein Veganer-exklusives Problem. Bei Veganern ist es aber eher so, dass die sich mit der Ernährung auseinander setzen, gerade weil aus dem Umfeld diese Dingen auf einen einprasseln, wie "ohjeh, Du wirst ganz schlimme Mangelerscheinungen bekommen!"

Eine optimale Ernährungsweise ist halt, alle wichtigen Stoffe in optimaler Menge und vor Allem aus den Quellen, die für den Menschen die höchste Bioverfügbarkeit haben, zu decken. Und bei manchen Dingen wäre die Quelle halt idealerweise vom Tier.

Mir geht es nur darum, dass irgendwann mal Schluss ist mit der ernährungstechnischen Dämonisierung des Veganismus durch uninformierte Omnivoren. Weil das eine wichtige Denkbarriere ist, wenn Omnivoren sich mit einer veganen Lebensweise auseinander setzen. Wer Angst oder Skepsis spürt bzgl. veganer Ernährung, setzt sich damit nicht richtig auseinander.

Na ja, meistens ist es ja eher so, dass die Veganer die Omnivoren "dämonisieren" und nicht anders herum.
Klar, wenn man auf alle Nährstoffe peinlich genau achtet, dann kommt man auch vegan über die Runden. Allerdings ist es eben vegan deutlich schwieriger und wichtiger darauf zu achten als omnivor. Mal abgesehen vom typischen Vitamin D Mangel in unseren Breiten, gibt es wohl kaum Mangelerscheinungen unter Omnivoren, wenn man sich nicht total einseitig ernährt. Leztere haben eher andere Probleme wie insgesamt zu viel, zu fett oder zu viel rotes Fleisch/Wurst...

Ein wichtiger Aspekt, den die Veganer einfach unter den Teppich kehren ist, dass gutes Essen auch mit Geschmack und Genuss verbunden ist. Wenn ein Veganer meint diesbzgl. nichts zu vermissen, ist das ja okay, allerdings muss dieser auch akzeptieren, dass der Omnivor damit nicht zufrieden ist.

[crycorner]

Zitat von TPZ

Hm... wir diskutieren ja aber nicht darüber, dass man sich mit jeder Ernährungsweise gleichermaßen gut oder schlecht ernähren kann, oder?

ich bin nur auf Deinen Verweis auf mittel- bis langfristige Schäden eingegangen.

Zitat von TPZ

Und wo habe ich etwas "dämonisiert"? Hältst du mich aufgrund meine Beiträge hier für "uninformiert"?

Nein, Du hast es nicht dämonisiert. Aber mit Deinem Verweis auf mittel- bis langfristige Schäden bedienst Du genau dieses Narrativ der uninformierten Omnivoren, die Veganismus generell sowieso für schädlich halten. Und nein, Du machst hier einen informierten Eindruck und ich finde es gut, dass Du inhaltlich diskutierst. Da haben / hatten wir hier schon ganz Andere (in beiden Lägern).

Zitat von TPZ

Widersprichst du der Aussage, dass man bei einer Veganen Ernährungsweise auf Supplementation angewiesen ist, um die Stoffe, die die Ernährungsweise nicht oder unzureichend liefert, aufzufüllen?

Nein, das hatte ich ja sogar selbst geschrieben. Man kann manche Stoffe recht elegant abhaken, wie ich Dir mit dem Saft und dem Wasser geschrieben habe. Manche Dinge sind aber nicht so leicht. Frauen haben z.B. einen Eisenbedarf, den bekommst Du durch vegane Ernährung nicht sinnvoll gedeckt. Da muss man gezielt supplementieren.

Ist aber kein wirklich belastungsfähiges Argument gegen Veganismus, weil absolut jeder seinen Vitamin- und Mineralstoffhaushalt im Auge behalten sollte und man sich auf verschiedene Weise massiv ungesund ernähren kann. Beim Veganismus ist es halt so, dass man sich nicht zufällig komplett richtig ernähren kann. Ein Omnivore, der viel frisch kocht und hochwertige Speisen kauft und abwechslungsreich isst, hat definitiv einen Vorteil. Nicht mehr, nicht weniger.

[crycorner]

Zitat von JanMove

Na ja, meistens ist es ja eher so, dass die Veganer die Omnivoren "dämonisieren" und nicht anders herum.

Ein wichtiger Aspekt, den die Veganer einfach unter den Teppich kehren ist, dass gutes Essen auch mit Geschmack und Genuss verbunden ist. Wenn ein Veganer meint diesbzgl. nichts zu vermissen, ist das ja okay, allerdings muss dieser auch akzeptieren, dass der Omnivor damit nicht zufrieden ist.

Ja, es passiert beides. In beide Richtungen. Veganer dämonisieren aus moralischer Warte. Omnivoren aus ernährungstechnischer Warte.

Das Genussargument trifft halt nicht die moralische Perspektive und ist daher sehr schwierig zu akzeptieren, weil das Argument des Omnivoren bzgl. Geschmack komplett an dem Thema vorbei geht, das dem Veganer wichtig ist.

Ich kann als ehemaliger Fleischesser das Geschmack- und Genussthema natürlich nachvollziehen. Es gibt einfach viele leckere Gerichte mit Fleisch oder Milchprodukten oder Eiern, etc... Aber geschmacklich muss man qualitativ auf nichts verzichten. Man verzichtet auf Reproduktion von Geschmackserinnerungen und schafft sich halt neue Geschmäcker. Die aber halt nicht schlechter sein müssen. Sie sind halt anders. Oder man versucht, die altbekannten Geschmäcker nachzustellen und kauft sich Fleischersatzprodukte.

[User 597698]

@crycorner

Gut... dann sind wir ja maximal eine Nuance auseinander...

Dieses hier trifft es ganz gut: "Beim Veganismus ist es halt so, dass man sich nicht zufällig komplett richtig ernähren kann."

Wieviele Menschen (hier Veganer) das so gut hinbekommen, dass mittel- bis langfristig keine Defizite entstehen und zu Problemen/Schäden führen... nun ja... Können wir vermutlich (noch) nicht abschließend klären/beurteilen. (Dies ist übrigens auch ein Narrativ, dass das für Veganer einfach nur eine bewusste Ernährung (plus Supplemente) erfordert. )

[crycorner]

Zitat von Claus

Aber warum muss dann ein Essen Hähnchen ..... heißen wenn gar kein Hähnchen drin ist ?

Näher habe ich mich damit auch nicht befasst, aber wenn etwas nach was schmecken soll was es gar nicht ist, wird das wohl nur mit künstlichen Aromen gehen, ob das dann wirklich soviel Gesünder ist

Passt gerade so gut zu meinem letzten Beitrag. Das hat mit Geschmackserinnerung zu tun. Es gibt aktuell noch keine Menschen, die von Geburt an Veganer sind und sich selbst bekochen. Jeder hat eine Geschmackserinnerung an leckere Fleischgerichte oder irgendwas mit Eiern und Käse, etc. Das wollen die nachstellen. Es soll Fleisch geben, das wie Hühnchen schmeckt, weil man das früher gerne gegessen hat. Und dann heißt es halt auch so, dass man als Käufer weiß, welchen Geschmack man erwarten kann.