Coronavirus - Situation im WTTV

[Gul Ocram]

Mich wundert es immer wieder, dass viele die Gründe nicht nachvollziehen können und immer wieder der Vergleich mit anderen Sportarten herangezogen wird. Nur Tischtennis hat m.E. die Eigenschaft, dass es drinnen stattfindet, dass es idR keine Ersatzspieler gibt, dass mehrere Spiele häufig gleichzeitig stattfinden (und eine Ersatzgestellung) dann noch schwieriger wird und es im TT überdurchschnittlich viele Spieler in höherem Alter (Risikogruppe) gibt.

[SpinDevil]

Zitat von Schupfkönig

herzlichen Glückwunsch, nur so als Intermezzo

Mit meinem Post habe ich Corona keineswegs verharmlost. Ich wende mich nur gegen diese Zählung von Toten. Jeden Tag sterben Menschen und das ist jedesmal eine Tragödie.

[TSV_Christian]

Richtig. Die Verbindlichkeit fehlt und das war schon mit ein Grund, warum so wenige Spiele stattgefunden haben. Schon eine Formulierung "Verlegungen sind einseitig möglich" statt "Austragung der Spiele muss zwischen beiden Teams vereinbart" werden, hätte sicherlich etwas mehr Verbindlichkeit reingebracht. Mit der für den Januar gefundenen Formulierung hat man aber dafür gesorgt, dass die sowieso schon in vielen Teams nicht wirklich hohe Motivation, bei jedem Spiel da zu sein (schaut euch nur mal die Bilanzen der letzten Jahre, auch vor Corona, an), noch mal verringert wurde - auch bei denen, die grundsätzlich keine Sorge hatten, was in Deutschland nach allen Umfragen inzwischen bei bestimmt 2/3 der Bevölkerung der Fall ist.

Aber nach allen unglücklichen Formulierungen und voreiligen Entscheidungen Ende Dezember war es eben jetzt trotzdem nötig und die einzig machbare Entscheidung, jetzt abzubrechen. Auch wenn ich mir im Verein von Eltern auch schon anhören musste, was der Verband denn da bitte für einen Unfug macht...

Man kann nur hoffen, dass man fürs nächste Jahr klarstellt, dass der Spielbetrieb nur noch bei zwingender behördlicher Notwendigkeit (= Verbot für Sportveranstaltungen) eingestellt wird. Dann weiß jeder vorher, worum es geht - und wenn dann das Durchschnittsalter im Tischtennis um zehn Jahre sinkt und noch ein paar Teams weniger dabei sind, dann ist das halt so.

[gaggo]

Zitat von Vektor

- weil das einfach ein wenig Verbindlichkeit bringt
- weil man dann einige FS in einem organisieren könnte und es einfach die Wahrscheinlichkeit steigert, dass das auch wirklich klappt
- weil eine Tabelle auch die Motivation steigern kann
- weil andere Vereine sehen, dass etwas möglich ist
- ...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tabelle einer Freundschafts-Kirmes-Liga irgendein Interesse fördern könnte.

[TSV_Christian]

Erwachsene = selten
Jugend = fast immer

Und deswegen ist schon mal gut, dass da Spiele im System bleiben. Und noch besser, dass wir auch in den jüngsten Altersklassen schon offizielle Tabellen haben und nicht wie beim Fußball so etwas verstecken, weil man ja mit zehn Jahren nicht in "gute" und "nicht so gute" Sportler einteilen darf...

[gaggo]

Vielleicht ist das das Problem mit fehlender Jugendarbeit.
Statt Tabellen, TTR und Ranglisten lieber Teilnehmerurkunden.

[TSV_Christian]

Bei uns ist die Halle voll und alle - auch die, die wirklich noch nicht viel können - wollen sich mit anderen messen und wissen, wo die stehen. Das ist gesunde Rivalität und sportlicher Ehrgeiz statt unnötiger Gleichmacherei.

Teilnehmerurkunden waren schon bei den Bundesjugendspielen "total begehrt". Muss man tatsächlich noch auszeichnen, dass man etwas nicht geschafft hat? DAS ist demütigend, nicht die Tatsache, dass andere im Sport einfach besser sind und man dafür vielleicht selbst besser Mathe kann.

[TSV_Christian]

Zitat von SpinDevil

Mit meinem Post habe ich Corona keineswegs verharmlost. Ich wende mich nur gegen diese Zählung von Toten. Jeden Tag sterben Menschen und das ist jedesmal eine Tragödie.

Danke! Es gibt zum Glück noch Leute mit differenziertem Blick auf die Lage. Zur Untermauerung noch dieses Zitat vom KBV-Chef Gassen von heute:

Aber wer glaubt, die Pandemie könne man erst für beendet erklären, wenn niemand mehr an Corona stirbt, ist völlig realitätsfern. Es wird allerdings überwiegend die verbohrten Menschen treffen, die sich nicht impfen lassen wollen. Aber auch Unvernunft müssen wir als Gesellschaft aushalten. Wir verbieten ja auch nicht bei warmen Temperaturen das Motorradfahren, nur weil sich immer wieder ein paar Unverbesserliche mit 250 km/h zu Tode rasen.

Schön wäre, wenn wir tatsächlich Mitte März (gerne früher) diese Realität akzeptieren, wie es andere Länder um uns herum schon vormachen.

[gaggo]

Natürlich geht es auch darum, wie viele Krankmeldungen, Kranke, Hospitalaufenthalte und Tote die Gesellschaft akzeptiert.

Bei uns dann eben darum, ab wann der Nutzen eines Liga-Spiels höher ist als das individuelle Risiko.

Aktuell ist die Zeit da, Tischtennis Corona-fest zu machen. Dazu könnte auch gehören, endlich moderne Klimatechnik in Hallen/Schulen einzubauen. Das ist natürlich auch sehr stark von den Finanzen und Prioritäten der Kommunen abhängig.


@Christian:
Bitte nicht missionieren. ;-)
Die Diskussion bzgl. des individuellen bzw. gesellschaftlichen Risikos gehört hier auch nicht mehr hin.

[rasant1900]

Zitat von gaggo

Natürlich geht es auch darum, wie viele Krankmeldungen, Kranke, Hospitalaufenthalte und Tote die Gesellschaft akzeptiert.

Ich finde es interessant, dass man früher bei anderen Erkrankungen Tote, etc, hingenommen hat. Für mich machen Maßnahmen nur Sinn, wenn die Krankenhäuser etc. überfüllt sind, um das Personal und die Intensivstationen zu entlasten. Ein Infizierter interessiert erst, wenn er Symptome aufweist bzw. ins Krankenhaus muss.
Das Problem ist, dass viele Menschen gefühlt Corona als Todesurteil ansehen bzw. teilweise Kinder von der Außenwelt abgeschottet werden.
Alles Auswirkungen der 2 jährigen teilweise extremen Panikmache etc., leiden müssen die Vereine oder Sportarten bzw. Selbstständige, etc., warum? Weil teilweise sinnlose Maßnahmen (1000 Zuschauer in einem Fußballstadion IM SELBEN BLOCK, Restaurantschließungen trotz handfester Belege einer minimalen Infektionsgefahr) geschlossen werden und man in den Nachrichten nur über Corona informiert wird.
Wir drehen uns seit Jahren im Kreis und langsam vergeht mir die Lust. Wir haben alle sämtliche Maßnahmen mitgetragen aber ab einem gewissen Zeitpunkt sollte man doch mal vorwärts kommen.

Für den Sport ist dieser Abbruch eine Katastrophe, nicht mehr und nicht wieder.
Der Zuwachs an Spielern geht zurück bzw. Austritte werden weiterhin beschleunigt werden.
Gerade für Jugendliche wird der Sport uninteressanter, sobald sie in anderen Sportarten wettbewerbsmäßig Spiele austragen können. Ich probiere für unsere Freundschaftsspiele zu organisieren, damit wenigstens etwas Spielpraxis zustandekommt, denn sowas ist für mich ab einem gewissen Zeitpunkt inakzeptabel