Spiel mit Störbelägen - wie weit vorne kann man mitspielen

[Fozzi]

Zitat von MaikS

Na na Simon, du übertreibst: Wenn du von allen besseren materialspielern am schlechtesten mit dem material umgehst und gleichzeitig keine VH auf OL oben Niveau hast, dann könntest du nicht so erfolgreich spielen wie du es tust.
...

Simon gewinnt, weil es dem Gegner geht wie ihm selbst, sie wissen nicht, was er tut

Daher macht es auch so viel Spaß, ihm zuzusehen.

@Simon
Weil Dein VH-Topspin kein OL-Niveau hat, können Deine Gegner ihn nicht blocken? Jetzt versteh ich das!

Zum Thema: hatte das Glück, am Wochenende mal wieder Amelie Solja zu sehen. Bei den Damen reicht es ja offensichtlich für ein gehobenes Niveau, bei den Herren scheint aufgrund der bekannten Spieler 2te Liga realistisch.

[Thiloho]

Wir haben ja selber nen guten Antispieler in der Mannschaft ( 1860 TTR) und Training besteht aus 4 Gewinnsätzen gegen mich und einen 1600er pro Woche. Also wirklich quasi nicht für sein Level.

Der dreht und kann mit beiden Seiten sehr, sehr hart ziehen und auch gut blocken. Ohne Anti ist er für seine eigenen Bälle zu langsam und hat dann mein Niveau.

Gefährlich wird das aber durch die Rhythmuswechsel und das man nie weiß was kommt. Daher kann das mit Huth schon sein. Kenne auch die Videos. Auch wenn man sehr gut spielt muss man sich da extrem konzentrieren und dann ist es nicht schlimm wenn die einzelnen Schläge zB kein Oberliga oben Niveau sondern vielleicht Mitteniveau haben.

Auch wenn mich dafür einige gerne erwürgen würden. Bei den Spielniveaus muss man schon unterscheiden. Ich hab in Hessen trainiert und bis zur Verbandsliga(ist da ja eine tiefer als bei uns) muss man schon je nach Spieler 50-80 Punkte zu den dicht besiedelten Gebieten im Ruhrgebiet und so abziehen. Auch die Vereinsdichte ist passend zur Bevölkerungsdichte deutlich höher.

[Simon Huth]

Ich denke auch, dass es die Mischung macht.

Dank eines netten Foren-Users habe ich meine Videos von tt-total.tv. Vielleicht Stelle ich sie mal online. Neuere gibt es kaum, ich bin diese Saison 2 mal in der Liga aufgenommen worden. Die sollte man aber besser niemandem zeigen :/.

Von dem Bundesland-Vergleich nach ttr halte ich nicht viel. Man kann es gegen Material oder nicht. Ich kenne aus anderen Bundesländern Spieler, die 2 Ligen tiefer spielen und gegen die ich nie gewinne. Andererseits habe ich mal bei einer Mannschaft mit trainiert, die eine Liga tiefer spielt, gegen die es bei 3 Spielern gelangt hat den Ball 2 Meter hinterm Tisch herein zu spielen. Kann ich mir bei uns nicht erlauben.

[Joachim Voigt]

Ich halte die Schlussfolgerung, dass 2.Liga das Limit ist, weil die höchsten Materialspieler 2.Liga spielen für falsch. Ich habe in den letzten Jahren sehr, sehr viel mit Materialspielern gearbeitet und auch einige Artikel darüber geschrieben. Ich bin der Überzeugung, dass "Störspieler" auch in der Weltspitze mithalten könnten. Nun stellt sich zuerst die Frage warum es diese dann nicht gibt, die Antworten lauten wie folgt:
- es gibt zu wenig Wissen über Materialspiel
- es werden zu wenige Materialspieler ausgebildet (beginnend an der Basis und weiterführend in den Landeskadern)
- es gibt zu wenige Trainer, die sich damit beschäftigen
Ich bin der Überzeugung, dass es möglich wäre "Störspieler" in der Weltspitze zu etablieren, wenn man diese gezielt und verstärkt fördern würde. Warum passiert dies dann nicht, obwohl es erfolgsversprechend sein könnte?
Auch hier ist die Antwort relativ einfach:
- Erfolg ist möglich aber die Erfolgswahrscheinlichkeit insgesamt wäre geringer und das ist der entscheidende Punkt
Ein Trainer im Leistungs- und Hochleistungssport arbeitet erfolgsorientiert und folgt damit der höchsten Erfolgswahrscheinlichkeit und diese ist eindeutig mit Störspiel (fast) immer niedriger als mit anderen Spielsystemen.
Würden wir nun in Zukunft IMMER einen grossen Anteil der talentiertesten Spieler für das Störspiel ausbilden (>25%), dann würden es auch Spieler in die Weltspitze schaffen. Aber aus verschiedensten, teilweise schon genannten Gründen, wird es dazu aber (in naher Zukunft) nicht kommen und deshalb ist das selbst geschaffene Limit derzeit für Störspieler entsprechend niedriger.

[mithardemb]

Zitat von Joachim Voigt

Würden wir nun in Zukunft IMMER einen grossen Anteil der talentiertesten Spieler für das Störspiel ausbilden (>25%), dann würden es auch Spieler in die Weltspitze schaffen.

Die Frage ist aber dann auch, ob 25% der talentiertesten Spieler freillig auf Störbeläge wechselt oder man man sie dazu zwingt und sie andernfalls aus dem Kader wirft.

Im Prinzip wollen doch alle jungen TT Anfänger erst mal offensiv mit Konter oder Topspin spielen. Der Störbelag kommt zum Einsatz wenn man erkennt, dass man mit dem offensiven Spiel häufiger unterliegt. Wenn man als großes Talent mit dem offensiven Spiel fast immer erfolgreich ist, kommt man sich dann nicht zurückgesetzt vor, wenn man jetzt auf einen Störbelag wechseln soll (oder muss).

Das ganze hat eine gewissen Ähnlichkeit zum Abwehrspiel. Ich kann mich an einen Bericht von Irene Ivancan erinnen in dem sie geschrieben hat, dass sie nur zur Abwehrspielerin wurde, damit sie im Kader bleiben konnte. Wenn sie mit dem Angriffsspiel zu den spielstärksten Spielerinnen gehört hätte, dann würde sie heute wohl keine Abwehr spielen.

[Reloaded]

Zitat von mithardemb

Im Prinzip wollen doch alle jungen TT Anfänger erst mal offensiv mit Konter oder Topspin spielen. Der Störbelag kommt zum Einsatz wenn man erkennt, dass man mit dem offensiven Spiel häufiger unterliegt.

gerade mit "störbelägen" kann man effektiv offensiv spielen.

Zhou Xingtong greift vorhand sogar mit ln an
http://www.youtube.com/watch?v=uDSsQc4limA

oder fukuoka rh

http://www.youtube.com/watch?v=mj7Haja5cSo

[Joachim Voigt]

Zitat von mithardemb

Die Frage ist aber dann auch, ob 25% der talentiertesten Spieler freillig auf Störbeläge wechselt oder man man sie dazu zwingt und sie andernfalls aus dem Kader wirft.

Das ist eben nur die Frage WEIL wir eben nicht einen grösseren Anteil so ausbilden. Sollten es mal 25% oder mehr sein, würde sich diese Frage so nicht mehr stellen. Daher ist das ein theoretisches Problem (auch weil wir diese Marke von >25% nicht erreichen werden).

Zitat von mithardemb

Im Prinzip wollen doch alle jungen TT Anfänger erst mal offensiv mit Konter oder Topspin spielen. Der Störbelag kommt zum Einsatz wenn man erkennt, dass man mit dem offensiven Spiel häufiger unterliegt. Wenn man als großes Talent mit dem offensiven Spiel fast immer erfolgreich ist, kommt man sich dann nicht zurückgesetzt vor, wenn man jetzt auf einen Störbelag wechseln soll (oder muss).

Das habe ich doch als einen Grund genannt, warum es keine Top-Störspieler gibt. Genau das müsste man doch ändern, wenn man den Weltklasse-Störspieler wollte...

Zitat von mithardemb

Das ganze hat eine gewissen Ähnlichkeit zum Abwehrspiel. Ich kann mich an einen Bericht von Irene Ivancan erinnen in dem sie geschrieben hat, dass sie nur zur Abwehrspielerin wurde, damit sie im Kader bleiben konnte. Wenn sie mit dem Angriffsspiel zu den spielstärksten Spielerinnen gehört hätte, dann würde sie heute wohl keine Abwehr spielen.

Ich kenne Irenes Geschichte nicht, aber ich weiss, dass das nur für die wenigsten Abwehrspieler DIE ICH KENNE gilt, auch auf höchstem Niveau.

[Noppenzar]

Klar ist das in der reinen theorie möglich.

Gib einem ma long nen abs auf die rh und er ist immernoch top ten in der welt.

Der würde aber im ganzen spiel vielleicht zwei schläge mit material machen...

Spieler, die mehr oder minder 30-50% aller schläge mit dem material machen (dies sind für mich störspieler) kommen ab ol-oben schnell an ihre grenzen, wenn, wie simon huth oder maik es richtig sagen, einer perfekt auf material kann.

Konnte mal sauer in der zweiten liga gegen helbing (der spielt auf material eigentlich so lala) und bottroff (kann es perfekt) gesehen.

Bottroff hat ihn veräppelt indem er ballonabwehr spielte und helbing zog immer einen und schupfte dann. Über angriffsversuche lächelte er.

[Noppenzar]

@reloaded:

Sauer, huth, gester und kautz haben in etwa die gleiche stärke.

Sauer vermarktet sich lediglich am offensivsten.

Er hat ol vorne gute bilanzen gespielt.

Imho allerdings nur bedingt vergleichbar, da immernoch mit noppe unterwegs.

Ich denke, dass die anderen protagonisten durchaus die gleiche zahl an siegen in der rl-vorne holen könnten, je nach gruppe und mit noppe sowieso.

Kautz hat mal in altena zweiteiga hinten 3:4 oder so gespielt, leider war ein ersatzmann beim gegner aktiv aus der ol-mitte, der perfekt auf matetial spielte.

[Joachim Voigt]

@Noppenzar: Sorry wenn ich das jetzt so deutlich sage aber Du hast es schlicht nicht kapiert was ich geschrieben habe. Du gehst davon aus, dass die aktuellen Störspieler das Optimum darstellen. Dem ist aber nicht só. (Fast) Alle aktuellen Spielsysteme der Störspieler sind Behelfslösungen MIT eklatanten Schwächen. Es gibt aber Lösungen dafür. Ein Topstörspieler würde also weder 99% Vorhand spielen noch hätte er ein Problemas MIT einfachen Spielzügen.