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  #41  
Alt 14.05.2004, 10:55
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

Zitat:
Zitat von martinspin
Die Dünnflüssigkeit des Klebers erhöht meiner Meinung nach die Rotationsfähigkeit. Je dickflüssiger der Kleber, um so mehr wirkt sich das auf's Tempo aus. Ich gehe mal davon aus, dass die unterschiedlichen Lösungsmittel das Schwammmaterial unterschiedlich weich machen. Ein Kleber, der den Schwamm insgesamt weniger weich macht, ist besser für die Rotation geeignet, da der schon so oft beschriebene Katapult nicht so stark ausfällt. Die Klebetechnik hat ebenso einen Einfluss. Der schwimmend geklebte Belag erhält dadurch ein recht extremes Katapult, was der Rotationserzeugung entgegengesetzt ist.

Gut für Rotation sind also: Dünnflüssiger und wenig weichmachender Kleber in Verbindung mit einem straff gespannten Belag.
Jetzt steige ich überhaupt nicht mehr durch. Ein paar Beiträge vorher schreibst Du genau das Gegenteil, dass nämlich dünnflüssige Kleber mehr das Tempo erhöhen und dickflüssigere die Rotation.

Ausserdem empfinde ich es völlig anders als Du, dass ein höherer Katapulteffekt die Rotation verringerte.
Wenn Du mit Katapult ausschliesslich die Abgabe von Energie senkrecht (orthogonal) zur Belagoberfläche meinst, hast Du recht, erfasst die Sache aber mmn nur zur Hälfte. Der Schwamm wird ja beim Topspin auch seitlich ausgelenkt und durch die Rückkehr zur Ausgangslage wird dem Ball Rotation verliehen, da der Belag ja nur tangential am Ball angreift. Beim Obergummi noch stärker. Das empfinde ich ebenfalls als Katapult und ist von ersterem wohl nicht zu trennen, da diese Faktoren am Schwammaterial hängen und dieser Katapult unterstützt Rotation.

Und zur unterschiedlichen Weichheit des Schwammes bei Kleber x oder y: Wird der Schwamm durch Kleber x weicher als bei y, hat er mehr Katapult? Wie kommst Du darauf? Woher weisst Du, dass der Effekt nicht vielleicht durch die stärkere Wirkung des Holzes bei weicherem Schwamm zustandekommt? Und das vielleicht auch die "Effetschwäche" mancher weichen Beläge ausmacht?

Und ein straff gespannter Belag erhöht die Fähigkeit zur Rotation, weil er den Katapulteffekt verringert? Was Du meinst, ist die seitliche Auslenkung des Belages, die natürlich dann geringer wird, das heisst, der straffe Belag wird bei gleicher Krafteinwirkung weniger gedehnt (Dehnungskoeff. kleiner, E-Modul größer = weniger "Elastizität").
Dennoch habe ich dann den Effekt, dass das Gummi schneller und mit mehr Kraft/Wegeinheit (da weniger Weg), in seine Ausgangslage zurückkehrt. Was die Rotationserzeugung unterstützen müsste, da der Ball schneller und mit größeren Kraftdosen in Rotation versetzt werden kann. Zudem muss weniger Verformungsarbeit geleistet werden, es entstehen weniger Reibungsverluste innerhalb des Materials.

Soweit meine Überlegungen,
Gruß
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Geändert von Bow (14.05.2004 um 11:00 Uhr)
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  #42  
Alt 14.05.2004, 10:55
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

Zitat:
Zitat von martinspin
@JanMove

1. Der Begriff Elastiziät im kinetischen Sinn (Dämpfung gegen 0) ist in der Wirkungsweise genau entgegengesetzt der Elastiziät des Schwammmaterials Dämpfung gegen 1).
....

2. Die Fähigkeit des Materials, Rotation zu erzeugen hängt z.T auch von der Längen der inneren Noppen ab. Dieser Effekt wird so gut wie nie beschrieben, ausser bei den Belägen mit dickem Schwamm und dünnem Obergummi.

3. Die Dehnbarkeit wird durch die Schwammstärke, Schwammhärte und meiner Meinung nach vorallem durch die Schwammelastizität bestimmt.

...

4. Gut für Rotation sind also: Dünnflüssiger und wenig weichmachender Kleber in Verbindung mit einem straff gespannten Belag.
Hmm, da scheint mir Einiges nicht zu stimmen:

zu 1
Das physikalisch entsprechende Modell zum Schwamm wäre die Feder. Bei voller Elastizität wandelt die Feder kin. Energie vollständig in pot. Energie um (und wieder zurück). In Realität wird immer ein Anteil der Energie als innere Reibung in der Feder in Wärme umgewandelt. Ein Schwamm mit geringer Elastizität wandelt also viel von der übertragenen kin. energie in Wärme um.

zu 2
Je länger die Innennoppen sind, desto mehr Rotation sollte bei tangentialem Auftreffen des Balles erzeugt werden, da die langen NI eine Verschiebung des Obergummis parallel zur Oberfläche unterstützen. Dies gilt aber nur, wenn die NI schön elastisch sind. Der Nachteil wäre ein vermindertes Tempo, sowie verschlechterte Kontrolle bei senkrecht auftreffendem Ball.

zu 3
Gegenbeispiel: Kaugummi, extreme Dehnbarkeit, Null Elastizität. Einzig die Schwammhärte bestimmt (bei konstanter innerer Bindungsstärke) die Dehnbarkeit.

zu 4
Und was ist mit einem Tackiness C ? Extrem weicher Schwamm, nix mit straff gespannt, aber Rotation ohne Ende !
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Immer schön eklig spielen !
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  #43  
Alt 14.05.2004, 11:56
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

Zitat:
Zitat von martinspin
@Schindler2

Habe selber mal mit dem SSP gespielt und würde sagen, dass dieser Belag doch recht gut deinen Vorstellungen entspricht. Der hat doch auch ein ordentliches Katapult und ist sehr gut geeignet zum Frischkleben.
Frage: Klebst du deine Beläge eher straff oder eher entspannt, mit dünnflüssigem oder eher normalem Frischkleber?
Meine Erfahrung ist die, dass das ein nicht unwichtiger Faktor ist, um aus einem Belag das Optimum rauszuholen.

Gruss
Martin
Ich klebe meine Beläge immer entspannt mit dünnflüssigem Frischkleber (Stiga Energy). Seit neustem klebe ich die VH und RH jeweils nur 1 fette Schicht damit hab ich sehr guten Klebeeffekt!!


MfG

Schindler
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  #44  
Alt 14.05.2004, 12:48
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martinspin martinspin ist offline
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

Hallo Bow

Zitat:
Zitat von Bow
Der Schwamm wird ja beim Topspin auch seitlich ausgelenkt und durch die Rückkehr zur Ausgangslage wird dem Ball Rotation verliehen, da der Belag ja nur tangential am Ball angreift. Beim Obergummi noch stärker. Das empfinde ich ebenfalls als Katapult und ist von ersterem wohl nicht zu trennen, da diese Faktoren am Schwammaterial hängen und dieser Katapult unterstützt Rotation.
Schön, dass wir das weiterdiskutieren können. Da wir ja alle keine ausgebildeten Physiker sind, müssen wir auf unsere Erfahrung zurückgreifen und für den Rest irgendwelche "schlüssigen" Modelle entwickeln.

Hat der Schwamm, als trägeres Material wie das Obergummi überhaupt die Zeit, dem tangential getroffenen Ball durch seine Rückschlagwirkung dem Ball zusätzlich noch Rotation zu verleihen?

Und wie hängst das ganze von der kinetischen Energie des ankommenden Balls ab?

Wir müssten einfach mal klären, wie stark der Einfluss des Holzes, des Schwamms und des Obergummis auf die resultierende abgehende Rotation ist.

Auch müssten wir die ankommende Rotation auch noch mit einbeziehen in unsere Überlegungen.

Leider habe ich momentan keine Zeit, aber heute Nacht habe ich wieder ein bisschen Zeit. Übers Wochende bin ich an einem TT-Lehrgang in München. Nächste Woche geht's dann wieder voll weiter mit den Gedankengängen

Bis dann

Martin
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  #45  
Alt 14.05.2004, 13:46
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

Zitat:
Zitat von martinspin
Hat der Schwamm, als trägeres Material wie das Obergummi überhaupt die Zeit, dem tangential getroffenen Ball durch seine Rückschlagwirkung dem Ball zusätzlich noch Rotation zu verleihen?
Hi Martin,
meiner Erfahrung nach ja, wenn man mal den Spin beim Topspin zwischen dünnem und dickem Schwamm vergleicht. Der Unterschied ist deutlich. Natürlich spielt da die größere Angriffsfläche eine große Rolle, wie auch zentraler zur Ballmitte liegende Kraftangriffspunkte des Obergummis (am Rand der Kontaktfläche zw. Ball und Gummi) aber meinem Gefühl nach ist der Schwamm da durchaus unterstützend.

Zur kin. Energie des ankommenden Balles: Ich denke, diese ist Verantwortlich für größere Spannung in Oberlage und Schwamm, da dadurch noch mehr Kraft am Belag anliegt, als bei einem "toten" getroffenen Ball. Addiert sich aber einfach zur Schlaggeschwindigkeit dazu.

Auch die ankommende Rotation hat diesen Effekt. Bei ankommendem TS setzt ein Drehmoment tangential am Belag an und dieser wird dadurch wiederum mehr gespannt, was einen größeren Kraftangriff auf die Oberfläche und Schwamm bedeutet.
Bei US muss man eine schnellere Bewegung als die Rotation des ankommenden Balles hat, am Ball haben, um die Spannung am Obergummi und Schwamm aufzubauen. Was erklärt, warum der TS auf US der anspruchsvollere ist. Zudem bekommt man nie dieses Maximaltempo hin, wie bei einem gegengezogenen Topspin. Ausgenommen Profis vielleicht, die nen "Wahnsinnszug" haben.

Und welchen Einfluss Holz, Obergummi und Schwamm auf die Rotation haben, und wann in welchem Verhältnis, tja, ich denke, genau das ist unser Problem.

Ich warte geduldig *g*,
Gruß
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Geändert von Bow (14.05.2004 um 13:48 Uhr)
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  #46  
Alt 14.05.2004, 15:16
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

@ martinspin

Der Schwamm selber verleiht dem Ball keine Rotation. Das einizige was dem Ball Rotation verleiht, ist das angreifende Drehmoment und die Dauer des Angriffsdauer. Der Schwamm hat nur auf letztere Eigenschaft einen Einfluss, und dieser hängt selbstverständlich von der Schwammhärte und Schwammelastizität ab.
Ah ja, da im wesentlichen ja alle Schwämme und Obergummi irgendwie aus dem gleichen Material sind, schlage ich vor, den Begriff der Dehnbarkeit des Schwammes einfach durch die Schwammhärte zu beschreiben und den des Masses an Energieerhaltung bzw. Dämpfung durch die Elastizität. Demnach ist ein Schwamm ausreichend durch die Eigenschaft Schwammhärte, und - elastiziät beschreiben, also bespielsweise in der Form, dass der Bryce einen harten, sehr elastischen Schwamm besitzt....
Deine Theorie über die Wirkungsweise von dünn- und dickflüssigen Klebern halte ich für gewagt. Also ich kann diesbzgl. keinen Unterschied feststellen, wenn ich mit dem SpinnyTop oder dem Rapid Clean klebe. Sehr wohl stelle ich aber einen Unterschied fest, wenn ich trocken- bzw. nassklebe oder, wenn ich einen Langzeitkleber wie den RCdL verwende. Die Eigenschaften beim Nasskleben ähneln sehr demjenigen, wenn ich mit dem RCdL klebe. Den Unterschied zwischen Nasskleben und Trockenkleben würde ich in einem höheren Tempo und katapult sehen bei subjektiv empfundenem Weniger an Spin (lässt sich ja schliesslich schlecht messen). Ausserdem spielt sich der nassgeklebte Belag härter.
Ich vermute mal, dass beim Nasskleben die nicht entwichenen Lösemittel dafür sorgen, dass der Schwamm massiv elastischer wird, was den Katapult und das Tempo gemäss meiner weiter oben skizzierten Theorie drastisch erhöht. Wie sich die Weichheit im Vergleich zum Trockenkleben tatsächlich ändert kann ich nicht sagen, obwohl sich der Belag subjektiv härter spielt, was mit der ersten Eigenschaft zusammen ein Weniger an Spin bedeuten würde.
Beim Kleben mit dem RCdL ist es interessant, dass der Belag in den ersten 6 Stunden nach dem Kleben extrem weich und vollkommen unelastisch ist, so dass der Belag überhaupt nicht spielbar ist. Dann findet so eine Art "Aushärten" statt, wodurch sich der Belag am ersten Tag danach wie ein nassgeklebter Belag mit oben beschriebenen Eigenschaften spielt. Ab dem 2. Tag entweichen dann wohl auch vermehrt Lösungsmittel und der Belag spielt sich danach eher wie ein trockengeklebter Belag mit deutlich weniger Tempo und Katapult aber nicht so stark nachlassendem Spin!

JanMove
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  #47  
Alt 15.05.2004, 13:16
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

Zitat:
Zitat von JanMove
@ martinspin
Der Schwamm selber verleiht dem Ball keine Rotation. Das einizige was dem Ball Rotation verleiht, ist das angreifende Drehmoment und die Dauer des Angriffsdauer. Der Schwamm hat nur auf letztere Eigenschaft einen Einfluss, und dieser hängt selbstverständlich von der Schwammhärte und Schwammelastizität ab.
Hi JanMove, auch wenn ich nicht Martin bin:
Dass der Schwamm selber dem Ball keine direkte Rotation verleiht, soweit waren wir glaube ich schon vor dieser Diskussion

Du meinst, dass der Schwamm nur Einfluss auf die Dauer des Ballkontaktes hat. Hmm, ich denke, dass der Schwamm aus seiner Elastizität heraus auch etwas zum Drehmoment beiträgt, wenn er seitlich gedehnt wird und analog zum Obergummi in seine Ausgangslage zurückkehrt. Er unterstützt dabei das Obergummi in seiner Tangentialbewegung, meinst Du nicht?

Zitat:
Zitat von JanMove
Ah ja, da im wesentlichen ja alle Schwämme und Obergummi irgendwie aus dem gleichen Material sind, schlage ich vor, den Begriff der Dehnbarkeit des Schwammes einfach durch die Schwammhärte zu beschreiben und den des Masses an Energieerhaltung bzw. Dämpfung durch die Elastizität. Demnach ist ein Schwamm ausreichend durch die Eigenschaft Schwammhärte, und - elastiziät beschreiben, also bespielsweise in der Form, dass der Bryce einen harten, sehr elastischen Schwamm besitzt...
Auf diese "Definition" könnte man sich einigen, finde ich. Mal warten, was Martin noch dazu meint.

Zitat:
Zitat von JanMove
Deine Theorie über die Wirkungsweise von dünn- und dickflüssigen Klebern halte ich für gewagt. Also ich kann diesbzgl. keinen Unterschied feststellen, wenn ich mit dem SpinnyTop oder dem Rapid Clean klebe.
Geht mir auch so. Auch wenn Martin mit seiner Vermutung wahrscheinlich recht hat, dass verschiedene Anteile an verschiedenen Lösungsmitteln die Schwämme verschieden beeinflussen in Bezug auf Weichheit, wozu sogar noch die verschiedenen Ausgangsbeschaffenheiten der Schwämme kommt, so muss man doch berücksichtigen, dass nur Andro und Butterfly mehrere Kleber anbieten, die verschieden dickflüssig sind, wobei das keine Gewähr dafür ist, dass die Lösungsmittelzusammensetzung die gleiche ist. Korrigiert mich, wenn es noch mehr Marken mit verschieden dickflüssigen Klebern im Angebot gibt.
Das Gegenbeispiel ist selbstgemacht: Ich schnipsle in meinen Stiga Energy-Kleber saubere, feste, vom Schwamm enfernte Kleberanteile rein, damit er dicker wird. Effekt: Die Klebewirkung wird etwas länger, er tropft nicht so, die Klebe-/ Spieleigenschaften verändern sich nach meinem Gefühl aber nicht, da die Lösungsmittelzusammensetzung immer noch die gleiche ist.

Zitat:
Zitat von JanMove
Ausserdem spielt sich der nassgeklebte Belag härter.
Ich vermute mal, dass beim Nasskleben die nicht entwichenen Lösemittel dafür sorgen, dass der Schwamm massiv elastischer wird, was den Katapult und das Tempo gemäss meiner weiter oben skizzierten Theorie drastisch erhöht. Wie sich die Weichheit im Vergleich zum Trockenkleben tatsächlich ändert kann ich nicht sagen, obwohl sich der Belag subjektiv härter spielt, was mit der ersten Eigenschaft zusammen ein Weniger an Spin bedeuten würde.
Auch das kann ich bestätigen. Ich führe das darauf zurück, dass die Lösungsmittelgase in den Schwamm eindringen und die Poren des Schwammes füllen. Die Poren werden durch Diffusion durch das Schwammaterial mit einem Luft-Gasgemisch gefüllt, wobei die Luft aber nicht oder nur sehr langsam entweichen kann. Dadurch entsteht ein Gasüberdruck. Lässt man den Belag sich durch diesen Überdruck ausdehnen, hat man ein etwas ausgeglicheneres Innen/Aussen-Verhältnis was den Gasdruck betrifft. Klebt man den Schwamm nass auf, kann sich der Schwamm nur minimal in der Höhe/Dicke ausdehnen, der Überdruck ist aber größer. Der Schwamm spielt sich dadurch härter, der Katapulteffekt ist größer. Das ist auch meine Empfindung.
Eine "massive" Elastizitätserhöhung kann ich aber nicht feststellen, lediglich wenig mehr, da der Schwamm ja "gestaucht" ist und daher noch mehr seitliche Elastizität besitzt, bevor er an die Dehnungsgrenze stößt.

Gruß
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  #48  
Alt 16.05.2004, 21:09
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

@ Bow und JanMove

War in Müchen an einem Trainingsweekend und habe echt viel profitiert und mit meinem Kumpel und den andern eine gute Zeit verbracht.

Nebei habe ich auch noch Experimente mit Klebern gemacht. Habe bei zwei identischen Belägen verschiedenen Klebern angewandt. Dabei konnte ich klar feststellen, dass der dickflüssige Kleber den Belag weniger elastisch macht als der dünnflüssige Kleber. Habe nämlich mit einem relativ dünnen Festkleber nass geklebt und mit einem dünnflüssigen Kleber ebenfalls nass geklebt. Wie schon gesagt, der Unterschied war deutlich.

Noch etwas zu den Marken: Joola bietet drei verschieden dünnflüssige Kleber an: Speedy, Rossi und Overdrive. Der Speedy ist der dünnste von den dreien und hat auch den grössten Katapult. Also, das mit den dünnflüssigen bzw. dickflüssigen Klebern ist für mich klar.

Dünnflüssig besser für Tempo - Dickflüssig besser für Spin!

Auch habe ich Experimente gemacht mit einem langsameren Kleber, den ich mit einem eher agressiven Lösungsmittel (nur zu Testzwecken!) zusätzlich gemischt habe. Für die andere Seite habe ich den dünnflüssigsten Kleber genommen. Ganz klar hatte der Belag mit dem Gemisch den deutlich höheren Katapult. Für mich ist somit klar, dass die Agressivität des LM ebenfalls einen Einfluss auf das Katapult hat. Die Krux an der Sache ist einfach die, dass ähnlich dünnflüssige Kleber verglichen werden müssten. Ich glaube schon, dass es den einen kleineren oder grösseren Unterschied geben wird. Die Differenz wird innerhalb der legalen Kleber jedoch eher klein sein.

Agressivere LM im Kleber ist besser für Tempo - Meniger agressive LM im Kleber ist besser für Spin!

Ganz klar für mich ist auch der Unterschied der Klebemethode. Straff geklebte Beläge entwickeln weniger Katapult als nass geklebte Beläge.

Grundsätzlich entwickeln frischgeklebte Beläge auch mehr Rotation (ca. 10 %) , was durch Messungen erwiesen ist. Der Einfluss ist aber nicht so gross wie der Einfluss auf das Tempo (ca. 0.8 mm der Schwammstärke).

Jürgen Schmicker beschreibt in seinem Buch (Das grosse Buch vom Tischtennis) zwei Effekte des Frischklebens:

1. Durch das Eindringen des LM's in den Schwamm und Obergummi wird der Innendruck des Belags beträchtlich gesteigert.

2. Da der Kleber noch nass ist (heisst nicht unbedingt "nass geklebt"), schwimmt der Belag sozusagen auf dem Holz. Dadurch vergrössert sich dessen Elastizität, was zu einem verstärkten Katapulteffekt führt.

Auch diese beiden Aussagen unterstützen meine Theorie (und Praxis). Nassgeklebt = noch elastischer, da mehr schwimmend und weniger an das Holz gebunden.

Für mich ist das Thema Kleben und Rotation soweit abgeschlossen.

Zusammenfassung

Besser für Rotation ist: dickflüssiger Kleber mit weniger agressiven LM und straff geklebt.

Besser für Tempo ist: Dünnflüssiger Kleber mit agressiven LM und schwimmend geklebt.

Zum Thema Schwamm und Rotation werden ich mich nochmals zu einem späteren Zeitpunkt äussern.

Gruss
Martin
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  #49  
Alt 16.05.2004, 22:56
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

@Bow und JanMove

Ich denke, dass es legitim ist, vom Einfluss des Frischklebens auch auf den Einfluss des Schwamms zu schliessen, da das Frischkleben die Eigenschaften des Schwamms noch verstärkt.

Der Einfluss der Elastizität des Schwamms ist stärker auf das Tempo wie auf die Rotation. (s. vorheriger Post)

In den Katalogen heisst es z.B beim Joola AIR der als katapultstark beschreiben wird: AIR ermöglicht ein Optimum an Speed und Spin. Solche Aussagen sind nicht falsch aber sehr verfänglich. Ein katapultstarker Belag wirkt sich in erster Linie auf das Tempo aus und wegen dem Einfluss auf das Drehmoment auch noch etwas auf die Rotation. Der Satz tönt eben auch nach "eierlegender Wollmilchsau". Also ob damit eine riesen Speed und
riesen Spin möglich wird.

Schlussfolgerung 1: Elastischer Schwamm ist besser für Tempo und unelastischer Schwamm ist besser für Spin.

Allgemein wird dem harten Schwamm eher tempounterstützende Eigenschaften nachgesagt und dem weichen Schwamm eher mehr rotationsunterstützende Eigenschaften. Wenn man davon ausgeht, dass der Schwamm in erster Linie Katapult und somit Tempo bewirkt, dann dämpft ein weicher Schwamm eher das Tempo und ein harter Schwamm wirkt dann eher tempofördernd. Der harte Schwamm wandelt die ankommende Energie besser in die Katapultwirkung um.

Schlussfolgerung 2: Harter Schwamm ist besser für Tempo und weicher Schwamm ist besser für Spin.

Nun bleibt noch die Schwammstärke als letzte Eigenschaft zu bewerten. Ein dicker Schwamm hat erfahrungsgemäss natürlich eine grössere Katapultwirkung und damit mehr Einfluss auf das Tempo der Bälle. Aus diesem Grund spielen die Abwehrspieler mit NI-Belägen gerne mit dünnem Schwamm und griffigem Obergummi.


Schlussfolgerung 3: Ein dicker Schwamm unterstützt eher das Tempo und ein dünner Belag eher die Rotation.

Fazit

Gut für Tempo sind dicker, harter und elastischer Schwamm und besser für Spin sind dünner, weicher und unelastischer Schwamm.

Ich denke, das tönt doch alles irgendwie plausiebel und ich hoffe wir können uns darauf einigen.

Ein Schwierigkeit ist es, die Eigenschaften eines Schwammes zu bewerten. Ist er nun hart aber elastisch oder ist er hart und unelastisch. Die Elastizität des Schwamms wird ja nirgends in den Katalogen angebenden und wir müssen uns auf die Formumlierungen in den Katalogen verlassen.

Also, wenn es in den Katologen heisst "dynamisch-elastisch", ist von einem eher härteren und elastischen Schwamm die Rede. Wenn die Rede von einem spin-elastischen Belag ist, wird ein weicher und elastischer Belag gemeint.

Das schnellste was es gibt ist ein dicker, harter und elastischer Schwamm (Angreiffer). Das langsamste was es gibt, ist ein dünner, weicher und unelastischer Schamm (Abwehrer).

Mit der ganzen Theorie im Hintergrund ist es auch klar, dass es den "eierlegenden Wollmilchsau-Belag" nicht gibt. Für viele wird es wichtig sein, einen Belag, der den eigenen Tempowunsch und die eigene Rotationsabsicht unterstützt, zu finden.

Fazit

Besser für Tempo sind ein dicker, harter und elastischer Belag und besser für Spin sind ein dünner, weicher und unelastischer Belag.

Ich hoffe, dass ihr mit den geschilderten Eigenschaften von Kleben und Schwamm einverstanden sind und wir dieses Thema abschliessen können.

Gruss
Martin

PS Jürgen Schmicker beschreibt in seinem Buch (Das grosse Buch vom Tischtennis) den folgenden wissenschaftlich belgeten Zusammenhang von Holz und Belag:

Das Holz hat nur etwas zu 20% Einfluss auf Tempo und Rotation. Der Balag hat einen Einfluss von ca. 80% auf Tempo und Rotation.

Wenn wir von den Holzeigenschaften sprechen, wäre es in Zukunft sinnvoller, dem Holz nur eine untergeordnete Rolle zu geben beim Einfluss auf Spin und Tempo. Für mich hatte das Holz sowiese den stärksten Einfluss auf Stellungsspiel, Distanzspiel und die verschiedenen Bewegungsebenen.
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Alt 17.05.2004, 10:34
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@ Schindler2
ich praktiziere ja den Spagat im Material mit der Vorgabe hohes Tempo, hoher Effet. Mit der leicht klebrigen Oberfläche des SSP übertreibst Du aber, der hat ein etwas weicheres, griffiges Obergummi. Ich brauche sowas in erster Linie für meine Aufschläge. Ein weicheres und griffigeres Obergummi hat der Hammond pro alpha (HPA), der bietet allgemein mehr Möglichkeiten in Tempo und Spin, allerdings ist der SSP direkter. Noch direkter ist der Speedy Spin. Das war mit dem 38er Ball viele Jahre mein absoluter Favorit. Den habe ich im Rahmen eines Holztests, fett nass geklebt gerade wieder probiert und war begeistert! Harter Spinangriff, bzw. Schlagspins sind einfach sicherer und wirkungsvoll zu spielen. Dass der Block, Konter besser geht ist klar. Gewöhnen muss ich mich noch an den flacheren Ballabsprung. Den Speedy Spin habe ich nach 2 Std. Training abgezogen und er hatte einen fetten Bauch, was will ich mehr!

Alle Beläge spiele ich nur noch geklebt, d.h. satt nass, gleich drauf und mind. eine halbe Stunde warten, eher länger! Ich halte das bei härteren Belägen, bei denen man volles Tempo haben will, für sehr, sehr effektiv. Obige haben 43 - 45° Schwammhärte und bieten in Spin und Ballabsprung/Direktheit eine Bandbreite, dass man - bei nicht gerade langsamen Grundtempo - bei den oben erwähnten Vorlieben wahrscheinlich fündig wird.
Zur Eier legenden Wollmilchsau - im Sinne eines guten Kopromisses - fällt mir sowieso zu aller erst der SSP ein, der Hammond pro alpha ist bei vielen Vorzügen (schneller, mehr Spin) etwas indirekter und der Speedy Spin ist schon deutlich direkter als der SSP.
Speedy Spins spiele ich seit 9 Jahren, die Haltbarkeit ist schlicht beeindruckend. Der HPA geht jetzt nach 4,5 Monaten seinem Ende zu - mit wenigen kleinen Rissen und einer das Spiel nicht beeinträchtigenden Blase, weil am Rand. Damit bin ich durchaus zufrieden.

@ martinspin
Du hast irgendwo gefolgert, dass ein dünner Schwamm mehr Spin ermöglicht. Einspruch! Als Dünnbelagspieler, der auch mal mit gleichem Material eine max.-Phase hatte, ist für mich die Praxis eindeutig! Sorry, ungeachtet netter theoretischer Konstrukte passt das nicht!

Kleben hat doch mehr Einfluss auf das Obergummi als ich annahm. In der Übergangsphase zum 40er Ball habe ich durch Kleben versucht mir den Speedy Spin zu erhalten. Nur sporadisch praktiziert war das moderates, abtrocknendes Kleben. Im Effekt wurde der Belag schnell, änderte aber nicht sein Spielverhalten. Nun, in der von mir praktizierten starken Klebung, gab es einen frappierenden Unterschied, der Ballabsprung wird höher und genau das war es, was mir mit dem großen Ball seinerzeit nicht mehr gereicht hatte. Ich hatte harte Spins einfach nicht mehr ausreichend über die Leine bekommen.

Den Unterschied beispielsweise eines Toni Hold White Spot zu einem Schlager Carbon mit 20% anzusetzen will ich nicht bewerten, praktisch ist das ein erheblicher Unterschied. Da können die 20% schon einen falschen Eindruck erwecken.

Gruß, Nik
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Gruß von der Ostsee
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Frank Rötting vom SV Rotation Süd Leipzig gestorben Bernd Beringer Deutscher Tischtennis Bund (DTTB) 3 04.02.2004 17:23
"Umgreifen" nach der Angabe Jürgen E. Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung 3 30.01.2004 15:10


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