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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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kurze Aufschläge
ich versuch nun schon ab und zu, kurze Aufschläge mit verschiedenen Schnittvarianten im Trainingsspiel in mein Spiel einzubauen.
Leider gelingt mir das nur selten und sobald die Dinger zu lang werden, komm ich nicht in mein Spiel. Da wir keinen Trainer im Verein haben, der mir zeigen kann, welche Fehler ich beim Aufschlag mache oder wie ich's besser machen kann, wollte ich fragen, ob ihr irgendwelche Tipps und Tricks kennt, wie man sowas am besten trainiert, mit Balleimer, Trockenübungen etc...???
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In Erinnerung an Greg Moore (22.4.75 - 31.10.99) |
#2
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Ein paar Hinweise zum Üben kurzer Aufschläge
Hallo Bat,
nachdem auf Deine Anfrage vom 12.03.2004 noch niemand geantwortet hat, wage ich es einmal. Du schilderst das Problem so, daß Deine kurzen Aufschläge von den Gegnern so zurückgespielt werden, daß Du sogleich in Bedrängnis kommst. Dies ist ein Anzeichen dafür, daß die Aufschläge entweder zu lang, zu hoch oder mit zu wenig Spin gespielt werden bzw. die Platzierung ungünstig ist. Lösungsansätze 1. zu lang - Abhilfe: Many-Balls-Training (auf deutsch auch "Balleimertraining" als Grundlage. Behälter mit mindestens 20 bis 30 Trainingsbällen auf den Tisch oder auf einen Stuhl neben dem Tisch stellen und stets den selben kurzen Aufschlag üben. Immer nur einen Ball in die Hand nehmen, niemals mehr. Realitätsnah trainieren! Jeden Aufschlag mit voller Konzentration, d.h. erst mal eine oder zwei Sekunden konzentrieren, eben einfach so wie im Punktspiel auch. Laß Dir Zeit, keine Hektik und keine Fließbandmethoden. Markierungen wie Zielfelder oder Hilfsmittel zur Festlegung einer Beschränkung verwenden. Entweder ein DINA4-Blatt oder zwei nebeneinander gelegte Blätter in die Zone hinter dem Netz auf der gegnerischen Hälfte so legen, daß Du versuchst, den Aufschlag auf diese Zielfelder aufspringen zu lassen. Ein kleines Handtuch tut es auch, man kann es prima zusammenlegen und damit die Größe der Zielfläche verändern. Damit kannst Du trainieren, daß die Aufschläge kurz werden. Mit fortschreitender Übungsdauer und zunehmender Präzision Zielfeld näher zum Netz hin verlagern, dazu noch Zielfeld verkleinern, vielleicht einen Schläger oder einen noch kleineren Gegenstand verwenden. Du kannst auch ein Sprungseil so quer über den gegnerischen Tisch parallel zum Netz legen, daß dadurch eine Trefferzone für kurze Aufschläge entsteht. Für das Jugendtraining verwende ich ein ca. 2 cm breites hellbraunes Tesa-Band, das ich auf die Tischoberfläche klebe, um die Trefferzone zu markieren. Vorsicht - darauf achten daß die Tischoberfläche beim Abziehen des Klebebandes nicht beschädigt wird. 2. zu hoch - Abhilfe: Wie in einem anderen Thread von mir geschildert zwei Hochsprungstangen oder ähnliche Gegenstände neben den beiden Netzpfosten so aufstellen, daß Du eine transparente Toppits-Haushaltsfolie von einem Hochsprungständer zum anderen direkt über dem Netz spannen kannst. Der Abstand Netzoberkante - Unterkante transparente Folie darf zunächst nicht zu klein sein, sonst hast Du eine immense Fehlerquote. Versuchsreihen bei Jugendlichen wie bei Aktiven zeigten mir, daß man sich bezügl. der Höhe der Aufschläge gewaltig täuscht. Wenn der Zwischenraum Folie-Netzoberkante zu gering ist (Handbreite), bleiben die allermeisten Aufschläge an der Folie hängen. Zunächst ganz normal kurze Aufschläge wie unter 1. geschildert üben und darauf achten, daß sie nicht zu hoch sind sprich nicht in der Folie hängen bleiben. Dann den Abstand Folie - Netzoberkante langsam schrittweise verringern. Je nach Begabung, Ehrgeiz und verfügbarer Zeit kannst Du hier die Höhe Deiner kurzen (und auch aller anderen!) Aufschläge in den Griff bekommen. 3. zu wenig Spin - Abhilfe: Wieder mit dem "Balleimer" arbeiten, jetzt darauf achten, daß die Bälle je nach Rotation anders abspringen. US-Aufschläge bremsen ab, bleiben stehen oder springen sogar zurück, OS-Aufschläge (bei kurzen Aufschlägen eher nicht angebracht!) springen nach vorne in Richtung Gegner ab und Sidespin-Aufschläge verfügen über eine bogenförmige seitlich ausgerichtete Flugbahn. Am besten die Aufschläge ausspringen lassen, also nicht von einem Trainingspartner annehmen (=zurückspielen) oder auffangen lassen, nicht direkt nach dem Aufschlag zum nächsten Ball greifen, sondern Sprungverhalten und Flugbahn des Balles zum Zwecke der Beurteilung der Rotation verfolgen. Noch besser sind hier sogen. Rotationsbälle geeignet. Nimm Dir etwa 20 Trainingsbälle, male sie mit einem wasserfesten Stift an, ich verwende hierfür immer Edding-Stifte, die mit Alkohol wieder abgelöst werden können. Kaufe Dir im Schreibwarengeschäft wasserfeste Stifte auf Alkohol-Basis. Vor 10 Jahren gab es meist nur Stifte auf Toluol- oder Xylol-Basis, diese Stoffe sind giftig und gesundheitsschädlich. Vorteil der Alkohol enthaltenden Stifte: Du kannst die Farbe auf den Bällen sowie auch nötigenfalls auf dem Belag mit normalem Spiritus = Haushaltsalkohol wieder abwaschen. Habe bislang noch kein Abfärben der Farbe vom Ball auf den Belag festgestellt. Trotzdem gebe ich keine Gewähr! Also vorsichtig ausprobieren. Man kann eine Hälfte der Bälle vollständig anmalen, am besten dunkle Farben wie dunkelblau, dunkelrot, dunkelgrün oder schwarz. Noch besser ist es, wenn man nur zwei Viertel des Balles anmalt. Vorgehensweise: mit dem Stift die Naht des Balles anmalen, was einen Ring um den Ball herum ergibt. Jetzt einen zweiten Ring so malen, daß dieser im rechten Winkel zur Naht (und damit zum ersten Ring) verläuft. Mit anderen Worten: einen Ring auf dem Äquator, einen anderen Ring, der den Äquator kreuzt und durch beide "Pole" geht. Jetzt hast Du vier Flächen erhalten, von denen Du zwei einander gegenüber liegende anmalst. Sieht etwas komisch aus, aber auf diese Weise werden alle Rotationsarten sichtbar. Andere Möglichkeit: Rotationsbrett. Schau mal mit der Suchfunktion in anderen Beiträgen nach, dort gibt es viele Infos darüber, was ein Rotationsbrett ist, wo man es für teures Geld bekommt oder wie man es mit etwas Fantasie, handwerklichem Geschick und wesentlich weniger Geld selber herstellen kann. 4. Platzierung - Abhilfe: Spielt man zum Beispiel als Rechtshänder einen kurzen RH-Aufschlag parallel direkt hinter das Netz, dann kann der mit der rechten Hand spielende Gegner diesen Ball ganz extrem mit seiner Vorhand diagonal in die weite eigene Vorhand zurückspielen. Entweder er spielt den Ball kurz aber ganz diagonal zurück, sozusagen fast parallel zum Netz, oder er spielt einen langen Flip oder über dem Tisch gezogenen Ball auf Deine VH-Ecke. In beiden Fällen hast Du ein Problem: Du mußt die Tischmitte nach rechts verlassen. Du hast zwar den Vorteil, diesen extremen Ball wiederum extrem diagonal auf die VH-Seite des Gegners zurückzuspielen, aber dann mußt Du rasch wieder in die Tischmitte zurück und das kostet Zeit. Wenn Du einen extrem kurzen RH-Aufschlag von Deiner RH-Ecke diagonal auf die RH-Seite Deines mit der rechten Hand spielenden Gegners machst, so gilt das soeben geschilderte analog, nur eben für Deine weite RH. Diese Überlegungen lassen sich auf Deine VH-Aufschläge übertragen - spielst Du einen kurzen VH-Aufschlag aus der VH-Ecke parallel, so kann der Gegner diesen mit der RH (ein Linkshänder mit seiner VH) ganz extrem weit und tief in Deine RH spielen. Wenn Du ganz kurz aus der VH-Ecke diagonal aufschlägst, kann der Gegner ebenfalls den Winkel ausnützen und extrem zurückspielen. Die Konsequenzen: a) mit verschiedenen Gegnern mit unterschiedlichen Spielsystemen ausprobieren, was diese mit bestimmten Aufschlägen machen können und wie Du darauf reagieren kannst / mußt, dementsprechend für Dich selbst unangenehme Aufschläge im Spiel weglassen. b) kurze Aufschläge eher in die Tischmitte spielen, so daß der Rückschläger keine so extremen Winkel ausspielen kann. Zusatz: halblange Aufschläge! Kurze Aufschläge (springen normalerweise zweimal oder noch öfter auf der gegnerischen Hälfte auf) kann man flippen oder - wenn sie zu hoch sind - sogar richtiggehend abschießen. Lange Aufschläge kann man wunderschön anziehen. Die sogenannten halblangen Aufschläge springen zwar nur einmal auf der gegnerischen Hälfte auf, aber ihre Flugbahn verläuft so, daß sie ganz knapp an der Grundlinie vorbeifliegen oder aber der zweite Ballaufsprung direkt auf der Grundlinie liegt. Sie sind zum Flippen zu lang und man kann sie so gut wie nicht anziehen, da man sonst mit dem Schläger an der Tischkante hängen bleibt. Auch diese Aufschläge werden mit dem "Balleimer" trainiert. Als weiteres Hilfsmittel kann man wieder die beiden Hochsprungständer oder ähnliche Gegenstände zusammen mit der transparenten Haushaltsfolie verwenden. Die Folie so anbringen, daß zwischen Grundlinie der gegnerischen Hälfte und Unterkante der vertikal gespannten Folie nur wenig Platz bleibt. Der Aufschlag muß nun so gespielt werden, daß der Ball durch diesen Bereich hindurchfliegt. Du kannst wie oben beschrieben mit einem großen Abstand Tischkante - Unterkante Folie beginnen und diesen Abstand dann immer mehr zusammenschmelzen lassen, bis der Ball gerade noch so hindurchpaßt. Das dauert sehr lange und kostet Dich viel Zeit. Aber Du wirst dabei lernen, Deine Aufschläge zu kontrollieren und auch darauf zu achten, wie sich der Ball nach dem Aufsprung auf der gegnerischen Hälfte verhält. Solche Trainingsmethoden und Hilfsmittel sind nicht üblich, vor Jahren wurde ich einmal ausgelacht, als ich solche Methoden im Jugendtraining anwandte. Mittlerweile bin ich dort nicht mehr tätig, sondern in einem anderen Verein und ich habe mit solchen Methoden schon beachtliche Fortschritte erzielen können. Ich hoffe, Du kannst etwas von meinen Hinweisen gebrauchen und kannst dadurch Deine Aufschläge verbessern. Vergiß aber keinesfalls, das Stadium des reinen "Balleimer-Aufschlagtrainings" rechtzeitig zu verlassen. Die Vorgehensweise muß sein: Aufschlag durch hohe Wiederholungszahlen festigen. Dann Wirkung des Aufschlags auf den Gegner testen. Dann die möglichen Rückschläge auf Deine Aufschläge ausloten. Schließlich Deine Antworten auf die Rückschläge ausprobieren. Zum krönenden Abschluß die neu erlernten Aufschläge im Punktspiel anwenden und gewinnen. Dann weitere Aufschläge ausdenken und dafür die gleiche Prozedur wieder von vorne. wolfgang10 |
#3
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Re: kurze Aufschläge
@Wolgang10
Es heißt nicht Rotationsbrett, sondern Returnbrett, sonst aber ein ausfühlicher und guter Beitrag! Möchte trotzdem etwas ergänzen. 1. Für die Länge der Aufschläge ist es nicht nur entscheidend wie fest ich den Ball spiele, sondern auch wo ich ihn auf meiner Seite aufsetze! Lass ich den Ball bei mir nahe der Grundlinie aufspringen ist es schwer den Ball kurz zu setzen. Das ist leichter wenn ich den Ball näher am Netz aufspringen lasse. Also Ball auf meiner Seite an der Grundlinie ist besser für lange und schnelle Aufschläge Ball näher am Netz ist gut für kurze Aufschläge. 2. Achte mal auf die Stellung deine Ellebogens bei den Aufschlägen! Mach den gelichen Aufschlag mal mit dem Ellbogen unterhalb der Schlägers und nimm mal den Ellebogen bewust auf Schlägerhöhe (oder drüber). Du wirst den Unterschied merken, ich kann so den Ball besser und kontrollierter platzieren. 3. Um viel Schnitt (welchen auch immer) in den Aufschag zu bekommen muß man den Ball möglichst tangential treffen. Versuch den Ball möglichst weit vorne auf den Schläger beim Aufschlag zu platzieren und nutz das Handgelenk beim Aufschlag. Für einen Kurzen US Aufschlag reicht die Bewegung des Handgelenks aus! 4. Um den Gegenspieler im Unklaren zu lassen welchen Aufschlag du spielst benötigst du mehrere Aufschläge die mit der gleichen Aushohlbewegung beginnen und sich nur leicht unterscheiden. Als Beispiel: RH Seitenschnitt Aufschlag. Schlägerblatt fast gerade und der Schläger wird von links nach rechts gezogen. Das ist ein reiner SS Aufschlag. Öfnest du das Schlägerblatt etwas und führst die Bewegung von li oben nach re unten aus hast du SUS. Blatt leicht geschlossen und von li unten nach re oben SOS Ist nur ein Beispiel, man kann das belibieg erweitern. Man kann auch die Selbe Aushohlbewegung machen und nur die Bewgung des Handgelenks variiren, oder den Ball mal am oberen Rand des Schlägers treffen = viel Schitt und mal fast am Griff = wenig Schnitt. 5. Setzt du den Ball von deiner VH sehr diagonal und der Ball geht weit nach außen neben die Platte kann der Gegner mit der VH (Rechtshänder) leicht anziehen. Spielst du die Linie lang kurz ist das nicht so leicht, da der Ball über der Platte bleibt, er muß Flippen. Noch schwerer wird es wenn du den Ball mittig platzierst. Er steht vor der Entscheidung Vh oder RH? Spielst du ihn dann noch halb lang muß er noch entscheiden US, Flipp oder TS? Je mehr Wahlmöglichkeiten der Gegner hat je öffter wird er mal den falschen Ball spielen! Ein schneller langer Aufschlag auf den Ellebogen ist immer wieder eine gute Variante, damit der Gegner sich nicht zu sehr auf die kurzen Aufschläge einstellen kann. Um den Schnitt in meinem Aufschlag beurteilen zu können schaue ich mir die Laufwege der Bälle an (wenn ich alleine Aufschläge übe). Bei US Aufschlägen muß der Ball kurz hinter der Platte liegen bleiben, läuft der Ball lang weiter war nicht genug US im Ball. Spiele ich Seitenschnitt Aufschläge müssen die Bälle alle seitlich weglaufen und in einer Ecke im Raum liegen bleiben. All diese Gesichstpunkte kannst du mit dem Balleimer und den von Wolfgang10 beschriebenen hilfsmitteln trainieren. Uli |
#4
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Re: kurze Aufschläge
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#5
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Re: kurze Aufschläge
@ Nacki und Uli-Noppe,
danke für die Korrektur und die erweiternden Infos. Ich gebe Euch vollkommen recht, werde mich ab sofort bemühen, mehr Absätze einzufügen. wolfgang10 |
#6
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Re: kurze Aufschläge
Zitat:
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#7
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Re: kurze Aufschläge
DAnkeDankeDanke für die ausführlichen Antworten.
Hab erst gedacht, da schreibt ja irgendwie keiner was, aber das is nun auch mehr als ich erhofft habe und sehr ausführlich... !!!
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In Erinnerung an Greg Moore (22.4.75 - 31.10.99) |
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