Ball anschauen

[Rückhandmonster]

Zitat von appelgrenfan

Interessant zu hören, dass es da offenbar unterschiedliche Typen gibt. Da ich aber bei mir festgestellt habe, dass ich den Ball im Treffpunkt ansehen muss, um ihn gut zu spielen, hilft's mir leider nicht, dass andere das auch ohne genaues Fixieren des Balls können. Und wenn ich mir die Profi-Videos ansehe, bin ich da nicht in schlechter Gesellschaft.

Jedenfalls war mein Tipp mit den Kopfhörern nur für die Sportskameraden gedacht, die wie ich Schwierigkeiten damit haben. Ich will ja niemanden verleiten etwas zu trainieren, das er nicht braucht.

Schau mal nach peripheren Sehen.
Du versuchst den Gegner anzuschauen, aber brauchst den Ball. Das bedeutet, dass du den Gegner aus dem Augenwinkel trotzdem verfolgen kannst. Das funktioniert mit dem per. Sehen. Wenn du das verbesserst, wirst du leichter den Ball fixieren und die Informationen über den Gegner trotzdem bekommen.

[rasant1900]

Naja ich verfolge eigentlich nur den Schläger des Gegners, was mir extrem hilft beim lesen des Aufschlages oder Schnittwechsel.
Den Ball beobachte ich tatsächlich nur Nebenbei, es gibt unterschiedliche Typen.

[appelgrenfan]

Dass es hier so unterschiedliche Typen gibt, fasziniert mich sehr. Viele meiner Vereinskollegen verstehen auch nicht, warum ich da ein Problem damit habe. Allerdings hab ich gestern nach längerer Zeit mit einem Spieler trainiert, der mir beim ersten missglückten Ball sofort sagte: 'Du hast nicht auf den Ball geschaut, sondern aufs Eck auf das du spielen wolltest.'

Aber zur Klarstellung: Ich schau den Gegner sehr wohl an, wie er den Ball spielt. Dann verfolge ich den Ball (im Idealfall) bis zu dem Moment, wo ich ihn gespielt habe. Dann schaue ich wieder auf den Gegner. Das Problem ist nur, dass ich immer wieder einen Hauch zu früh zum Gegner schaue und dann den Ball nicht richtig treffe. Hat vermutlich damit zu tun, dass mir in jungen Jahren beigebracht wurde, den Gegner auszuplatzieren. Und damals ging das auch einfacher, k.A. ob das an den anderen Bällen, dem Alter, der Brille oder einfach meiner Unfähigkeit liegt.

[Rückhandmonster]

das Problem ist das erst und danach … das muss praktisch in einem Rutsch passieren und das funktioniert mit dem peripheren Sehen. Die Zeit um auf den Gegner zu schauen und dann den Ball und wieder zum Gegner ist nicht da.

[appelgrenfan]

Klingt für mich noch immer nicht so als wäre das mein Problem. Ich glaube, soweit bin ich noch gar nicht, um das Problem zu haben, das du schilderst. :-)

Mir gelingt es (meist) durchaus, erst den Gegner und dann den Ball zu beobachten. Ich schaue nur einen Tick zu früh wieder vom Ball weg zum Gegner; diesen einen Tick, den ich bräuchte, um den Ball sauber zu treffen. Da mir dies insbesondere bei langsameren Bällen passiert, gehe ich davon aus, dass das ein Kopfproblem ist und ich da zu hektisch und zu ungeduldig bin.

[M3rlin]

Ich glaub, du hast da echt was falsch verstanden. Es gibt den Typ, der sich auf den Ball konzentriert und alles andere(Positionierung des Balles/Gegner) periphär/aus dem Augenwinkel heraus beobachtet <-- Ich mache das so. Dann den der sich auf den Gegner fokussiert und den Rest(Ball/ Positionierung) aus dem Augenwinkel(periphär) beobachtet.
Und dann noch das was Du machst, Focus wechseln. Ich halte das für die schlechteste Lösung.

[appelgrenfan]

Danke für die Klarstellung, ist echt schwierig, das richtig an sich zu beobachten und zu beschreiben.

Ob ich diesen Fokuswechsel im Normalfall tatsächlich mache, muss ich mal genauer beobachten. Falls ich das machen sollte, wär's sicher suboptimal und ein weiterer Ansatzpunkt. Ich glaube allerdings, ich verfolge schon den Ball und schaue auf den Rest peripher.

Mein größeres Problem aber ist, dass ich immer wieder (vielleicht bei jedem 5. Ball - nur eine grobe Hausnummer) kurz vorm Treffen, statt den Ball anzuschauen, zum Gegner (oder noch viel dümmer: aufs Eck, auf das ich spielen will) schaue. Ich glaube, das wurde mir in der Jugend anerzogen und kommt immer wieder durch.

Es mag also durchaus sein, dass ich beim "Sehen" noch ein weiteres Problem habe, aber das wichtigere Problem ist, das völlig unsinnige Vom-Ball-Wegsehen zu unterbinden.

Außer mich ständig darauf zu konzentrieren, hab ich bisher keine Lösung dafür gefunden. Und der vor Wochen erwähnte Trick mit den Kopfhörern hilft mir da als Konzentrationsübung bzw. -zwang.

[jcd]

Periphär den Gegner zu beobachten ergibt doch aber gar keinen Sinn. Beim periphäres Sehen kann man meines Wissens nach keine Details wahrnehmen, also keine Armstellung und keine Schlägerstellung. Den Ball zu verfolgen hat den sehr großen Nachteil grundsätzlich zu spät zu reagieren. Wennschon periphär, dann eher den Ball. Am Bewegungsablauf des Gegners frühzeitig auf Platzierung zu schließen ist viel zu wichtig.