Ausrasten verhindern, aber wie?

[slice.88]

tjaja.. das Thema mit den "Nassen" mal wieder.. ich denk mir mittlerweile einfach wenn der Gegner nen Nassen macht "ich habs nicht geschafft den Ballwechsel vorher zu meinen Gunsten zu beenden.." dh, man ist ja selber Schuld, wenn man zu schlecht ist den Ballwechsel zu beenden, ehe der Gegner einen Nassen machen kann.. muss man auch mal von dieser Seite betrachten..

Mfg. slice

[Chilie]

Meiner Meinung nach kann man Ausraster nur vermeiden, indem man die Wut sofort raulässt.Auf keinen Fall die Wut anstauen. Das kann man z.B. mit einem kurzen Schrei machen.

MfG Flo

[Bat]

klingt zwar vielleicht etwas blöd, aber schau mal ab und zu in ein Kampfsporttraining rein, egal welches. Hat zwar nix mit TT ansich zu tun, aber dort lernst du, wenn mans richtig macht, die Selbstbeherrschung recht gut...Ausraster gehören da nicht hin und sind auch total kontraproduktiv...dann wirste auch beim TT ruhiger...

[PALIA]

Ich denke, das Problem mit dem Ausrasten, lässt sich nur schwer lösen. Vielleicht können die Symptome abgestellt werden, aber die innere Motivation auszurasten ist damit noch lange nicht beseitigt. Gerade bei Schülern/Jugendlichen ist es schwer auf Einsicht zu stoßen. Wie will man ein 10 Jähriges Kind dazu bringen, sich seinen psychischen Problemen und Störungen zu stellen (das können 95 Prozent der Erwachsenen nicht). Zwar kann man die Kinder soweit bringen dass sie Ihren Schläger nicht mehr schmeissen und nach aussen ruhig sind (sodass Aussenstehende nichts mitbekommen). Aber damit ist das Problem des Kindes nicht gelöst.
Die Gründe weshalb solche Ausraster passieren sind nicht behoben.
Vielmehr sollte man sich als Trainer fragen warum so etwas bei den Kindern passiert und mal hinter die Fassade schauen (vielleicht hat man ja auch selbst Schuld, z.B. zu großer Leistungsdruck). Oder sind die Eltern vielleicht der Grund für die Verzweiflung? Oder, und das ist in den meisten Fälle so, sind die Kinder nicht in der Lage mit (sportlichen) Wettkämpfen umzugehen.
Jedoch habe ich als Trainerin oft der Einfachheit halber, den Fehler gemacht, die Symptome zu bekämpfen, sodass die Kinder im Wettkampf nicht mehr (äußerlich) ausgeflippt sind , jedoch ging es den Kindern dadurch ja nicht besser. Und auf das eigentliche Problem der Kinder ist nicht eingegangen worden.

[Bow]

Zitat von PALIA

Jedoch habe ich als Trainerin oft der Einfachheit halber, den Fehler gemacht, die Symptome zu bekämpfen, sodass die Kinder im Wettkampf nicht mehr (äußerlich) ausgeflippt sind , jedoch ging es den Kindern dadurch ja nicht besser. Und auf das eigentliche Problem der Kinder ist nicht eingegangen worden.

Es ehrt Dich ja, dass Du das im Sinn hast, aber als Trainerin, die das jeweilige Kind vielleicht 2-3 mal die Woche für 2 Std. sieht, hast Du da schlechte Karten. Dann hast Du ja auch nicht nur das eine Kind, sondern viele.
Auf Deine Art aufbauend/motivierend/fürsorglich mit dem Kind umzugehen, ist fast das Maximum was Du überhaupt rausholen kannst.
Vielleicht entwickelt sich zu Einzelnen ein besonderes Verhältnis, aber das wird Dir in Deinem Trainerinnenleben vielleicht nicht allzu oft passieren.
Solltest Du für Einzelne auch so etwas wie eine Vertrauensperson darstellen, bist Du in Deiner Funktion schon fantastisch.

Aber mehr Ansprüche machen Dich kaputt.

[Beaker]

Ich habe vor Monaten einen Jugendlichen rehabilitiert....nach einem Ausraster im Trainingsspiel hab ich meinen Schläger hingelegt und ihn überzeugt, dass sein Spiel durch das Ausflippen nur schlechter werden kann, nie besser...."Der ganze Körper wird unruhig, die Schlaghand zittert, wenn auch nur minimal. Man vergisst seine Beine zu bewegen, weil der Frust im Hirn überwiegt. Man kann es nicht mit Gewalt erzwingen...." usw. Bei ihm hats gewirkt, vielleicht weil das einfach nicht nur eine beiläufige Diskussion "zum" Training war, sondern ich mir die Zeit genommen habe, ihm das zu erklären. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein und er flippt nur in meiner Anwesenheit nicht mehr aus.
Ähm, wie auch immer...das sind zumindest meine bescheidenen Erfahrungen mit der Heilung eines frustrierten Kindes.

[PALIA]

Zitat von Bow

Es ehrt Dich ja, dass Du das im Sinn hast, aber als Trainerin, die das jeweilige Kind vielleicht 2-3 mal die Woche für 2 Std. sieht, hast Du da schlechte Karten. Dann hast Du ja auch nicht nur das eine Kind, sondern viele.
Auf Deine Art aufbauend/motivierend/fürsorglich mit dem Kind umzugehen, ist fast das Maximum was Du überhaupt rausholen kannst.
Vielleicht entwickelt sich zu Einzelnen ein besonderes Verhältnis, aber das wird Dir in Deinem Trainerinnenleben vielleicht nicht allzu oft passieren.
Solltest Du für Einzelne auch so etwas wie eine Vertrauensperson darstellen, bist Du in Deiner Funktion schon fantastisch.

Aber mehr Ansprüche machen Dich kaputt.

Ich weiss nur zu gut, dass es schwer ist einen Spielraum zwischen der Person des Trainers und der einer Bezugsperson zu halten. Das lernt man aber mit der Zeit.
Meiner Meinung nach hat ein Trainer nicht nur die Funktion technische und taktische Fähigkeiten zu vermitteln, sondern es geht mehr oder weniger um ganzheitliche Betreuung.
Und das eigentliche Ziel eines Trainers, nämlich (dauerhafte) Erfolge zu erzielen, lässt sich nur umsetzen wenn genug auf die Kinder eingegangen wird. Gerade wenn die Schüler noch klein sind (B,C,D Schüler) sind sie noch sehr auf eine Bezugsperson (in dem Fall der Trainer) fixiert. Man übernimmt eine große Verantwortung und dazu gehört eben auch dass man vielleicht ein wenig an der Oberfläche kratzt und schaut warum sich ein Kind so verhält. Ein gutes Verhältnis zu den Eltern ist ebenfalls sehr wichtig.
Gefährlich wird es nur, wenn das Kind (oder der Trainer) die nötige Distanz verliert.
Diese umfangreiche Arbeit des Trainers wirkt sich auch nicht zuletzt auf die Vereinstreue des Spielers aus.

[Bow]

Da gebe ich Dir vollkommen recht
Man sollte nur nicht zu viel erwarten, weil Du "leider habe ich den Fehler gemacht..." geschrieben hast. Aus Fehlern lernen, aber abhaken. So in etwa meinte ich.