Sinn und Unsinn neuer Regeln

[Rudi Endres]

Zitat von Fastest115

Ich höre hier immer die These: Unsere Mitgleiderzahlen gehen in den letzten Jahren drastischer zurück. Wir brauchen Änderungen um das zu stoppen....

Aber wir haben in den letzten Jahren ja schon viel geändert....

Schonmal über folgende Gegenthese nachgedacht:

Weil wir soviel ändern sinken beim TT die Mitgliederzahlen schneller????

Ist wie bei einer Schraube nach Fest kommt ganz los???

1990 begann der Absturz. Da war noch keine Regeländerung in Sicht.

[Fastest115]

Zitat von Rudi Endres

1990 begann der Absturz. Da war noch keine Regeländerung in Sicht.

Ja stimmt. Davor gab es nen kleines Hoch nach der WM in dortmund. Aber der Absturz ist in den letzten 10 Jahren der Änderungen (Ball, Noppen, 11er Sätze, Aufschläge usw) meiner Ansicht nach eher schlimmer als besser geworden. Meiner Meinung nach haben die Regeländerungen auf keinen Fall irgendwas gebremst sondern eher angeschoben...

[Bow]

Was IMHO immer irgendwie vergessen wird, oder zumindest nicht erwähnt wird, ist, dass TT vor allem auch in den 50er und 60er Jahren enorm populär war und TT in dieser Folge noch aus diesen Zeiten einen mittlerweile enorm hohen Seniorenstand unter den aktiven Spielern und Mitgliedern hat, was in anderen Sportarten nicht so gravierend der Fall ist. Nunja und wie das nunmal ist mit dem Alter, geben dann doch seit den 90ern vermehrt diese treuen Recken den Sport auf, können nicht mehr oder segnen schlichtweg das Zeitliche.
Sicherlich ist das Vielen hier in der Diskussion klar, aber dass eine große Zahl von Menschen, die diesen Sport betrieben haben, irgendwann eben auch wieder ausfallen, ist einfach nur natürlich.
Ich sehe darin also weder ein Medien-, noch ein Popularitätsproblem oder Regelakzeptanzproblem, eigentlich gar nicht als Problem, sondern nur als natürliche demographische Entwicklung.
(Es mag natürlich sein, dass gerade die vielen Novellierungen den einen oder anderen Senioren darin bestärkt hat, das Brettchen jetzt endlich an den Nagel zu hängen, aber das sind Zeiträume von wenigen Jahren, die da verschoben wurden.)
Das sollte nicht davon abhalten, trotzdem weiterhin Lösungen zu suchen, aber ich sehe in der Entwicklung nichts "stopbares" oder keine große Fehlentwicklung.
Methoden oder Ideen zu sammeln, mehr Nachwuchs oder Mitglieder zu bekommen, ist natürlich dennoch jederzeit sinnvoll.

[vinix]

hi leuts!

ich weiss gar nicht was ihr alle habt!
keine aber auch gar keine regeläderung wird tt populärer machen.
weil kein laie versteht wie komplex und anspruchvoll tt ist!
will er nicht und wird er nicht.

mann kann es nur verstehen wenn man es selber spielt!
(fussball kann jeder verstehen auch wenn er es nicht spielt)
darum schauen es auch mehr an.
und frensehsender wollen nur kohle verdienen das geht mit tt leider nicht!!

bei uns gibt es genügend klassen und ich merke nicht dass vereine mannschaften zurückziehen.

ich werde immer tt spieler sein( das ist der einzige sport den ich spielen will)

denke es gibt genügend leute die auch so denken.

falls tt ausstirbt dann spiel ich halt nicht mehr kreisliga sonden bundesliga--was solls!

gruss vinix

tt-forever

[Rudi Endres]

Mit dieser Einstellung können wir jegliche Jugendarbeit und Trainertätigkeit vergessen. Für die derzeitige Generation reichts auch so. Der deutliche Rückgang der Mannschaften ist statistisch belegt.
Wenn ein hoher Anteil der Vereine überhaupt keine Jugendarbeit mehr betreibt, kann man sich auch nicht auf die demographische Entwicklung berufen.

[Trillian]

Ist mein Bezirk da wirklich so eine Ausnahme, bei uns steigt die Anzahl Jugendliche von Jahr zu Jahr an. Besonders bemerkbar macht es sich bei der Bezirksrangliste. Dort wurde dieses Jahr zum ersten Mal die Marke von 500 Anmeldungen geknackt, die 400er Marke wurde erst vor 2 Jahren zum ersten Mal erreicht. Auch die Anzahl der Ligen steigt - bislang leider nur im Jugendbereich - langsam aber sicher an.

[platten]

Zitat von Rudi Endres

Mit dieser Einstellung können wir jegliche Jugendarbeit und Trainertätigkeit vergessen. Für die derzeitige Generation reichts auch so. Der deutliche Rückgang der Mannschaften ist statistisch belegt.
Wenn ein hoher Anteil der Vereine überhaupt keine Jugendarbeit mehr betreibt, kann man sich auch nicht auf die demographische Entwicklung berufen.

Jugendarbeit zu betreiben ist aber auch immer schwerer geworden.
Vor 10 Jahren gab es noch viel mehr Menschen die dafür Zeit hatten (da war ich auch dabei), aber heute:

Früher gab es viel mehr Beamte mit fester 40 Stundenwoche. Die waren Montag bis Freitag von 8- 16:30 Uhr im Dienst. Ab 16:31 hatten die Zeit für Jugendarbeit. Und ein Großteil meiner Jugendtrainerkollegen waren Beamte. Heute gibt es weniger Beamte und die haben auch nicht mehr eine so feste Arbeitsszeit (Dienstleistungsabend, Wochenenddienst etc.)

Als "normaler" Arbeitnehmer ist man dem Globalisierungsdruck ausgeliefert. Die Arbeitszeit erhöht sich (auch wenn auf dem Papier eine 36 Stundenwoche steht). Man soll flexibel bis zum geht nicht mehr werden und am Besten immer für die Firma da sein.

Als Selbstständiger einer kleinen Firma heißt das Zauberwort ja mittlerweile Selbstausbeutung.

In unserem Verein gibt es einen, der Jugendarbeit macht. Ich wüsste auch nicht wer sonst dafür Zeit hätte.

Aber noch mal zur Medienpräsenz:
Um ins Fernsehen zu kommen muss man aus Tischtennis ein Ereignis machen.
Das früher langweilige Skispringen oder das noch langweiligere Biathlon sind mittlerweile Quotenbringer, weil es in den Sportarten Leute gab, die wussten wie man den Sport fernsehtauglich macht. Klar auch dort wurden Regeln geändert (Verfolgungsrennen), aber das meiste wurde in der Präsentation geändert.

[bas]

Zitat von Rudi Endres

Es ist der Sinn dieses Themas potentielle Regeländerungen zu diskutieren. Das sollte auf sachlicher Grundlage möglich sein.

... du hast ja recht, aber ich musste mal meinen Unmut äußern.
Das Einzige, was die Laien seit Kindesbeinen an aus dem Schwimmbad kennen, ist doch, dass ein Tischtennisspiel 2 Gewinnsätze bis 21 hat und alle 5 Punkte Aufschlagwechsel ist.
So, und genau dieses makante Merkmal wurde abgeschafft! Da denkt jeder, der durchschaltet "he, was isn hier jetzt los, nu versteh ich gar nix mehr?".

Für das Frischklebeverbot hingegen bin ich voll und ganz, aber das wurde schon genug diskutiert...

[Jaskula]

Zitat von Rudi Endres

Da in einigen Landesverbänden fast ein ein Drittel der Vereine keine Jugendarbeit mehr betreibt, müsste es folglich an den fehlenden Übungsleitern und Funktionären liegen. Warum ist dies so? Menschen engagieren sich, weil sie sich (vielleicht unbewusst) Anerkennung versprechen. In der Öffentlichkeit erntet man als TT-Funktionär bestenfalls ein mitleidiges Lächeln. Das Image einer Sportart und das Engagement seiner Mitarbeiter sind untrennbar miteinander verbunden.

Und weil es automatisch so ist, daß die Motivation sich zu engagieren aufgrund unserer momentanen Regeln fehlt, finden sich nur in manchen Verbänden wenig Leute dazu bereit ?
Warum ist es in anderen Verbänden / Vereinen anders ? Spielen die nach anderen Regeln ?

[Jaskula]

Zitat von platten

Jugendarbeit zu betreiben ist aber auch immer schwerer geworden.
Vor 10 Jahren gab es noch viel mehr Menschen die dafür Zeit hatten (da war ich auch dabei), aber heute:

Früher gab es viel mehr Beamte mit fester 40 Stundenwoche. ...
Als "normaler" Arbeitnehmer ist man dem Globalisierungsdruck ausgeliefert. ...
Als Selbstständiger einer kleinen Firma heißt das Zauberwort ja mittlerweile Selbstausbeutung.

Alles richtig, dafür gibt es jetzt erheblich mehr Arbeitslose und Rentner und immer noch genügend Studenten, die ausreichend Zeit hätten.