Was ist bei betreuen zu beachten?

[Mainzelman]

Zitat von tarantino

das musst Du mir erklären !

Dann nehme ich mir mal die Zeit und versuche das einigermaen verständlich zu erläutern.
Der Mensch ist durch sein Umfeld geprägt, er entwickelt sich also kaum selbst sondern seine Mitmenschen-bzw Umgebung entwickeln ihn.
Anhand eines einfachen Beispiels lässt sich dies bestätigen:
Ein kleiner Junge krieg ständig eingeredet und gezeigt, dass schwarzhäutige Menschen schlecht und böse sind.
Er entwickelt einen Hass bzw eine Abneigung gegen diese Menschen.
Später wird dieser Hass entweder intensiviert oder bagatellisiert, das kommt auf die Umstände an.

Der Mensch ist also nur eine Art Produkt der Umgebung.
Manipulieren kann man ihn dementsprechend auch sehr einfach:
Direkt oder indirekt.

Als Beispiel dazu wäre die Werbung zu erwähnen, die dem Konsumenten vorgaugelt, was gut ist und was man haben muss.
Im Supermarkt siehst du diesen Artikel und kaufst ihn, da du unterbewusst von der Werbung dazu verleitet wirst.
Ein anderes Beispiel ist der Film "JFK-Tatort Dallas", der den Zuschauer sehr stark manipuliert.
Solltest du ihn nicht kenne, guck ihn dir an, er ist ein Meisterwerk ;-)

[tarantino]

vielen von dem was Du schreibst ist (zwar etwas plakativ dargestellt aber)durchaus richtig. Hab' irgendwann vor vielen Jahren mal Soziologie im Hauotfach studiert und das gesagte in gängigen Lehrmeinungen so auch in etwas gehört, aber: Du verkennst massiv die Mündigkeit, den Intellekt und die genetischen Vorbedingungen eines Menschen, der Manipulationsversuche aktiv oder passiv durchaus erkennen und damit wunschgemäß ablehnen kann oder eben nicht. Einfach ausgedrückt sagte Günter Jauch einmal: Fernsehen macht die Dummen dümmer und die Schlauen schlauer. Da ist was wahres dran!

Außerdem ist mir nicht ganz klar geworden, wie Du einen arroganten Jüngling manipulativ zu anderem Verhalten bewegen willst

[Mainzelman]

Zitat von tarantino

wenn die schon arrogante Anflüge zeigen, ist es meist schon zu spät. Einem Kind adäquates Verhalten seinem Gegner gegenüber zu vermitteln, beginnt mit dem ersten Konterschlag den Du im zeigst, alles spätere bekämpft nur noch die Symptome, ist also wenig wirksam !

Auf diesen Post hin.

[Fozzi]

Schade, war eingentlich ein guter Ansatz für ein interessantes Thema von TT-Max

[tischtennisguru]

@Mainzelmann
Oha, das lässt tief blicken. Deine Theorie berücksichtigt in keinster Weise die Selbstbestimmung des Individuums. Nach Deiner Theorie wär ich z.B. inzwischen Beamter im Höheren Dienst, würde ausschließlich Schlagermusik und deutsche Folklore hören, einen Mercedes C-Klasse in sibermetallic fahren, hätte ein Reihenhaus (oh Sch..., das stimmt ja...) und mehrere Eigentumswohnungen als materielle Absicherung, wäre seit 20 Jahren verheiratet, mein Sohn trüge seine Haare kurz und mit Seitenscheitel, trüge ausschließlich Markenklamotten usw. Doch glücklicherweise liegst Du falsch.
Hast Du tatsächlich schon einmal gecoacht oder wie kommst Du auf derart seltsame theoretische Ansätze? Meine Jungs und Mädels haben sich bisher jedenfalls in Deinem Sinne nicht manipulieren lassen. Verflixt, die haben doch glatt alle 'nen eigenen Willen. Bin ich da an die Falschen geraten? Das würde natürlich einiges erklären.

[Obachecka]

Zitat von tischtennisguru

Hm..., erst einmal entspannen und runterkommen nach einem Satz ist wichtig, kann man auch im Training üben. Gibt Atemtechniken, die Dich runterbringen. Erst dann sollten die taktischen Tipps und die Aufmunterung für den nächsten Satz kommen. Ohne Coaching hast Du es deutlich schwerer als mit, weil von außen betrachtet die wesentlichen eigenen Fehler und Stärken und die Schwächen und Stärken des Gegners viel leichter zu erkennen sind als vom Spieler selbst, der ja während des Satzes ständig mit sich, seinem Spiel und dem Spiel und Verhalten des Gegners beschäftigt ist.

Das kann sein....aber es ist halt so das sehr viele Spieler nur mit einem Ohr hinhören. Und vorallem das schlimmste : ich habe nen Trainer der mir beim Satz nicht zuguckt (z.B. auf Turnieren) und dann trotzdem in der Satzpause irgendwas zuruft. Dann denk ich auch immer : " Ach...wie willder das denn wissen..."

[tarantino]

hast ja recht Fozzi, drum schau ich mal wieder zum Thema zu kommen. Ich coache meistens sehr taktik- und gegnerbezogen. Dabei versuche ich das Spielmodell des Gegners zu klassifizieren, vor allem was die Beinarbeit betrifft. Wenn sich der Gegner gut bewegt und sehr vorhandlastig spielt, sind beispielsweise weite Vorhand, weite Rückhand und kurze Vorhand angesagt, bewegt sich der Gegner schlecht sollte auf den Ellbogen oder unter den Arm DRuck gemacht werden, ebenso bei Abwehrspielern. Außerdem schaue ich auch, mit welchen Aufschlägen mein Spieler am besten ins Spiel kommt.

In der Auszeit gibt's dann übrigens oft eine Ermunterung, etwas besonderes (bei uns Kiste genannt) zu machen, also z.B. einen Aufschlag den man vorher noch nicht gemacht hat, oder den Gegner bewußt auf seiner Stärke anzuspielen, wenn man es vorher den ganzen Satz lang nicht gemacht hat.

Bei fortgeschrittenen Spielstärken wird es dann schon schwerer. Da sind dann Schlag- oder Platzierungskombinationen zu finden, mit denen der Gegner Probleme hat, also z.B. 2 Mal Vorhand einmal Rückhand.

Freue mich auf weitere interessante Beiträge !!!

[Beaker]

Zitat von Obachecka

Das kann sein....aber es ist halt so das sehr viele Spieler nur mit einem Ohr hinhören.

Was da helfen kann: Den Spieler in ein Gespräch verwickeln, z.B. fragt man ihn, was er denn denkt oder was ihm auffiel.
Folge: Idealerweise lässt er sich auf einen Dialog mit dem Betreuer ein und hört ihm dann auch eher/genauer zu.

Ausserdem achte ich darauf, nicht zuviel zu sagen und eine einfache Sprache zu benutzen. Es bringt nämlich meiner Meinung nach nicht viel, gebetsmühlenartig auf einen Spieler einzureden und so viele Sätze wie möglich in den Satzpausen unterzubringen. Kurz und prägnant finde ich in diesem Zusammenhang sinnvoller.

[Mainzelman]

Zitat von tischtennisguru

@Mainzelmann
Oha, das lässt tief blicken. Deine Theorie berücksichtigt in keinster Weise die Selbstbestimmung des Individuums. Nach Deiner Theorie wär ich z.B. inzwischen Beamter im Höheren Dienst, würde ausschließlich Schlagermusik und deutsche Folklore hören, einen Mercedes C-Klasse in sibermetallic fahren, hätte ein Reihenhaus (oh Sch..., das stimmt ja...) und mehrere Eigentumswohnungen als materielle Absicherung, wäre seit 20 Jahren verheiratet, mein Sohn trüge seine Haare kurz und mit Seitenscheitel, trüge ausschließlich Markenklamotten usw. Doch glücklicherweise liegst Du falsch.
Hast Du tatsächlich schon einmal gecoacht oder wie kommst Du auf derart seltsame theoretische Ansätze? Meine Jungs und Mädels haben sich bisher jedenfalls in Deinem Sinne nicht manipulieren lassen. Verflixt, die haben doch glatt alle 'nen eigenen Willen. Bin ich da an die Falschen geraten? Das würde natürlich einiges erklären.

Ja, ich zweifel die Selbstbestimmung des Individuums stark an.
Jedoch hat dein Post einen logischen Fehler:
Die Manipulation kann nicht von Jetzt auf Gleich geschehen, man würde das gesamte Denken u.U. umstoßen müssen, was nicht in fünf Minuten geht.
Außerdem scheinst du Klischee mit Manipulation zu verwechseln.

Natürlich haben deine Kids einen eigenen Willen- aber wo kommt der her?
Ist nicht jeder Mensch zu 98% von seinen Mitmenschen+Umfeld geprägt?
Spielt die freie Entfaltung nicht eine kaum merkbare Rolle?
Um aufs Coachen zurückzukommen:
Psychologisch gesehen steigerst du doch den Ehrgeiz deine Schützlinge durch Kritik. Durch ständiges loben kann soetwas doch unmöglich gefördert werden.

[tarantino]

Zitat von Mainzelman

Durch ständiges loben kann soetwas doch unmöglich gefördert werden.

Gewagte Schwarz/Weiss-These Ich denke mal dass unterschiedliche Menschen sich unterscheidlich motivieren lassen, der eine muss gehätschelt werden, der andere braucht einen Tritt in den Allerwertesten, die meisten beides