Roßkopf für Spielzeit-Begrenzung im Tischtennis, Preuß für Netzerhöhung um 2-3 cm

[Matousek]

Fazit aus den letzten vier Posts. Es dürfen nicht zu Viele Abwehrspieler werden. Sie müssen in ihrer Exotennische bleiben.

[Matousek]

Zitat von Rudi Endres

des Aspect Ratio

Aspect Ratio=Zeitregel?

[JanMove]

Zitat von Rudi Endres

Wenn der Zuschauer eine Profisportart ablehnt, kann sie auf Dauer nicht überleben.
Fußball scheint einfach zu sein, obwohl das nicht so ist.
Die Zuschauer fiebern mit und erwarten den genialen Pass, den schnellen Konter oder das spektakuläre Tor.
F 1 lebt von der Spannung, überraschenden Überholvorgängen und dem Rausch der Geschwindigkeit.

Also ich finde Fussball stinke langweilig. Da passiert normalerweise 89 Minuten lang gar nichts und der brauchbare Teil schrumpft auf weniger als 1 Minute zusammen. Trotzdem essen mehr als 99.999% der Zuschauer halt lieber ne Bratwurst im Stadion und saufen ein Bier dazu anstatt sich ein TT-Spiel anzuschauen. Ist halt so.
Bei F1 passiert rein gar nichts ausser wenn einer mal gegen ne Mauer fährt. Überholvorgänge gibts so gut wie gar nicht und von der Geschwindigkeit sieht man im Fernseher auch nicht viel. Ich kann nicht nachvollziehen wie man sich so etwas antun kann.
Da kann man bei diesen Sportarten so viel Kameras aufstellen und ein Spektakel veranstalten wie man will, mich interessiert das nicht, und ich werde mir das nicht antun.
Eine Mehrheit scheint das aber anders zu sehen, und das muss man einfach akzeptieren.

Zitat von Rudi Endres

TT bietet kaum längere Ballwechsel, scheinbar leichte Fehler und Begräbnisatomsphäre. Das haben wir ja schon tausendmal durchgekaut.
Kosmetische Änderungen kann man sich sparen.

Was ist denn der Kern unseres Sports? Die ultrakurzen Ballwechsel sind eine Folge der Materialentwicklung. Deren Auswirkungen haben das Spiel mehr verändert als alle Regeländerungen zusammen.

Tischtennis ist wie viele andere Sportarten auch ein Sport für diejenigen, die ihn selber ausüben. Jemand, der nicht selber spielt, wird kaum in einer TT-Halle auftauchen oder sich das im Fernseher ansehen, egal wie gut die Kameraperspektive oder das ganze Spektakel drum herum ist. Also muss man sich in erster Linie um die Aktiven kümmern. Ein Aktiver, der interessiert ist, schaut sich das wiederum an, mehr oder weniger unabhängig davon, wie das ganze rübergebracht wird. Da spielt dann auch die Länge der Ballwechsel nur eine untergeordnete Rolle oder die Stimmung in der Halle. Klar ist es besser bei toller Stimmung in der Halle oder wenn im Fernseher ein super Reporter dabei ist und tolle Kameraperspektiven geboten werden. Das ist dann "nice to have" aber nicht unbedingt obligatorisch.
Somit liegt aus meiner Sicht das grösste Potetial bei denjenigen, die selber spielen, aber trotzdem nie in einer Halle auftauchen oder sich ein Spiel gar im Fenrseher oder Internet anschauen. Und da ist es aus meiner Sicht eben so, dass die ganzen Regel- und Modiänderungen der letzten Jahre total kontraproduktiv waren, und sogar Leute wie ich, die früher so gut wie bei jeder Veranstaltung mit dabei waren, mittlerweile nicht mehr zu so einer Veranstaltung hingehen. Als Spieler ärgert man sich nur über die Regeländerungen der ITTF, und als potentieller Zuschauer sind die meisten Veranstaltungen wie z. B. die TTBL mittlerweile völlig uninteressant geworden.
Also besteht der richtige Weg darin, den Sport für die Aktiven so attraktiv wie möglich zu machen ebenso wie die Vernastaltungen für potentielle Zuschauer in erster Linie aus dem Aktivenbereich. Dies würde auch dazu verhelfen, die Mitgliederzahlen halbwegs stabil zu halten. Was sich dann daraus ergibt, bliebe abzuwarten. Die ganze Argumentation aber von oben herab mit den Fernsehquoten zu starten ist komplett zum Scheitern verurteilt wie die letzen Jahre ja eindrucksvoll bewiesen haben.

[Rudi Endres]

Zitat von Matousek

Aspect Ratio=Zeitregel?

1999 wurde der maximal zulässige aspect ratio von 1,3 auf 1,1 vermindert. Der aspect ratio ist das Verhältnis von Länge zu Durchmesser einer Noppe.

[Rudi Endres]

Zitat von JanMove

Tischtennis ist wie viele andere Sportarten auch ein Sport für diejenigen, die ihn selber ausüben.

Sicher, man darf die Aktiven nicht zu sehr abschrecken.
Aber eine organisierte Sportart, die in den Medien fast nicht vorkommt, hat schlechte Karten. Sie findet nämlich kaum Betreuer, Trainer oder "Hallenaufsperrer". Der organisierte TT-Sport stirbt langsam aber sicher aus. Ich brauche mir nur den Mitgliederrückgang und das Durchschnittsalter in meinem Landesverband anzuschauen.
Wir müssen die Aktiven halten UND versuchen Laien anzusprechen.

[Matousek]

Zitat von Rudi Endres

1999 wurde der maximal zulässige aspect ratio von 1,3 auf 1,1 vermindert. Der aspect ratio ist das Verhältnis von Länge zu Durchmesser einer Noppe.

Jetzt weils Du sagst, immer diese Fremdwörter.

[NurVorhand]

Zitat von Rudi Endres

Längere Ballwechsel wären in jedem Fall erstrebenswert. Man müsste die Defensive stärken.

Das finde ich auch, allerdings auf eine ganz andere Art als durch Regeländerungen. Die Abwehrspieler haben jetzt schon gute Chancen oder zumindest keinen klaren Nachteil. Ich habe vor der Saison wieder auf lange Noppe und moderne Abwehr umgestellt, Auswirkungen auf Bilanz und TTR am Ende dieser Saison exakt 0. Zumindest ich fühle mich nicht eingeschränkt oder benachteiligt wenn ich als Abwehrer anstatt mit Angriffs-TT agiere.

Das Problem mit dem stärkeren Defensive liegt in erster Linie in unserer Verantwortung (als Trainer, Betreuer, Ausbilder) und nicht beim DTTB. Viele trauen sich - oft zurecht oder zum Glück - nicht ran, einen Schüler auf Abwehr auszubilden. Man braucht die Kompetenz, muss zusätzliche Zeit insbesondere am Anfang einplanen, braucht einen agilen Schüler der regelmäßig trainiert, eine Trainingsgruppe in der zumindest sauber zwei Topspins gezogen werden und und und.

Ich bin der festen Überzeugung, dass auch im Topbereich mehr Abwehrer vorhanden wären, wenn an der Basis ein Umdenken stattfindet und Trainer frühzeitig gute Bedingungen schaffen und den Mut haben aktiv Spieler auf Abwehr auszubilden. Die "der kann mit 12 immer noch keine Rückhand, der bekommt jetzt mal Material drauf"-Schiene ist der komplett falsche Ansatz. Ich hatte Glück, dass ich als Schüler Trainer hatte, welche geschaut haben wer die Fähigkeiten/Vorraussetzungen hat erfolgreich Abwehr zu spielen und nicht danach wer gerade nicht die Fähigkeiten/Vorraussetzungen hat erfolgreich Angriff zu spielen.

Insofern würde ich die Diskussion von 'schönere Spiele dadurch, dass man den Abwehrspielern Regeln durch den DTTB zuschneiden lässt um Vorteile zu bekommen' gerne wieder auf die Grundfrage 'welche Regeländerungen können den gesamten Sport tatsächlich attraktiver machen' lenken. Der Unterschied sich nicht nur mit den Änderungen auf Abwehrer zu beschränken ist vielleicht nur ein kleiner, aber meiner Meinung nach sehr zentral.

Kurz: Schöneres TT durch mehr und bessere Abwehrer liegt in erster Linie in der Verantwortung und dem Bewusstsein der Basis und nicht beim DTTB durch willkürliche Regeländerungen. Da kann man zwar drüber jammern, ist aber meiner Meinung nach der falsche Ansatzpunkt der Überlegungen.

[Armendariz]

Ich denke, ein Medium, das man auch nicht vergessen sollte, sind Lokalblätter.
Wenn da ab und zu gute Berichte mit Bild kommen, erreicht man schon direkter eine Identifikation. Angenommen ich wohn in ner Kleinstadt mit einem Verein, wo verschiedene Abteilungen aktiv sind, dann hab ich ja zumindest schonmal Identifikationspotential mit meinem Verein.
Klar wird sich das möglicherweise ins Netz verlagern, aber gerade da geht es ja dann auch nicht mehr darum, ob TT noch irgendwo in den Sportteil reinpasst. Wenn man aktiv Öffentlichkeitsarbeit betreibt und mit den Sportredakteuren gutstellt, können vor allem engagierte Vereine dafür sorgen, dass TT auch als ernster Hobbysport wahrgenommen wird.


Das zielt zwar erstmal auf eine ganz andere Ebene ab - nämlich das Interesse am spannenden, lokalen Mannschaftssport TT - aber vermittelt eben noch ganz andere Aspekte außerhalb des "Pingpong", das viele Leute im Kopf haben.

Wenn die Identifikation über das rein sportliche nicht funktioniert, dann kann man ja zumindest daran erinnern, dass TT auch ne sehr soziale Sache sein kann.
Jeder kennt ja wahrscheinlich die Leute, die eigentlich mehr zum Ratschen mit Bekannten in die Halle kommen, als um ernsthaft zu trainieren. Aber lustigerweise kann man manchmal genau die gut überreden, mal ne Funktion zu übernehmen.

[topfspin]

aus ARD Videotext:
"
Roßkopf will Tischtennis reformieren

Bundestrainer Jörg Roßkopf will das Tischtennis attraktiver machen. "Ein Tischtennisspiel dauert einfach viel zu lange. Wir müssen uns Gedanken über den Zeitraum machen", sagte der 47-Jährige zwei Wochen vor der Heim-WM in Düsseldorf (29.Mai bis 5.Juni) der Kölnischen Rundschau.
"
Mich nervt die ganze Diskussion um Änderung von Material, und Regeln (bei den verdeckten Aufschlägen kann ich das noch am ehesten nachvollziehen)

Letztendlich ist das Problem des Tischtennis nicht die Dauer des Spiels sondern die Dominanz der Chinesen.
Wenn Timo Boll um den WM-Titel im Einzel mitspielen würde, dann sich würden die Leute das bei entsprechender TV-Aufbereitung auch über 1h anschauen (meiner Meinung nach dauert ein Fußballspiel 90 min +).

Wenn man die Spielzeit verkürzen will, ohne den Charakter des Spiel zu sehr zu verändern, würde ich vorschlagen:
- Nur eine Handtuchpause pro Satz (z.B. bei Erreichen des 5. Punkts für einen Spieler)
- Verbieten, dass die Spieler die ganze Zeit nach dem Ballwechsel die Hand auf dem Tisch abwischen
- Coaching nur alle 2 Sätze (d.h. nach dem ersten Satz wird sofort weitergespielt, maximal kurze Pause für Getränke)
- Verkürzen auf 3 Gewinnsätze (anstatt 4)

Was meint ihr?

[Jacks_h21]

wie wäre es wenn wir einfach garnichts verändern und unseren Sport einfach so lassen?