ITTF World Cup 2025 (14.04 - 20.04.2025, Macao, CHN)

[Peter Igel]

Einzig den Ballwechsel zum 12-10 im Siebten konnte man bringen.
Rest war nur was für Insider.

Und eigentlich hat Wolf ne Positivbewertung verdient.
Bzgl der offenbar unter Welpenschutz stehenden Kaufmann genauso wie bei Mittelham ( das arme Maskottchen).

Kritik ist unerwünscht.

[markx]

Ganz starkes Turnier von Hugo, der damit unterstreicht, dass er für seine gute WRL-Position nicht auf die vergleichsweise leichten Kontinental-Punkte angewiesen ist.
Die RH-Granaten waren schon der Hammer. Ich frage mich, ob das jetzt einen neuen Trend einläutet; die typischen Punkte für den Gegentopspin gab es bei diesen starken Eröffnungen (gefühlt) nicht so oft...

[Wolf11]

Zitat von BodeMiller

Eins ist klar: Wolf hat offensichtlich Sorge, dass Annett seine Chinesinnen gefährden könnte in Zukunft.

Ja, in etwa so viel Sorge wie der FC Bayern München im Fussball hat, dass ihnen der 1.FC Heidenheim im nächsten Jahr die Deutsche Meisterschaft streitig machen könnte......

Zuletzt habe ich in Düsseldorf vor Ort gesehen, wie selbst die ganz junge Defensivspielerin Yang YiYun Annett eine richtige und harte Lehrstunde erteilt hat, was mich bei der Körpergröße und Spielanlage von Annett zumindest in dieser Klarheit etwas überrascht hat. Dass YiYun das Spiel gewonnen hat, überraschte mich dagegen nicht, weil sie in ihrer Komplettheit die bessere TT-Spielerin ist. Yang YiYun sagte mir gegenüber selbst, dass es viel schwerer war, gegen Zong GeMan zu spielen, da diese eine bessere Strategie hatte und vor allem eine viel selbstsicherere Körpersprache hat als Annett.

Aber bleiben wir beim Thema und hier wollte ich noch etwas zu den chinesischen Herren sagen, deren Dominanz ob ihrer Niederlage beim Weltcup hier nun etwas angezweifelt wurde.

Sicher ist der Verlust des Weltcups oder beispielsweise einer WM etwas Ärgerliches, aber beileibe kein Beinbruch, wie das in unseren Gefilden vermutet wird. In China denkt man vielmehr in Zyklen und in Entwicklungen und ist beim Verlust einzelner Turniere noch nie in Panik geraten. Und das gilt im Übrigen sowohl bei den Damen als auch bei den Herren

Bei den Herren stellt sich nun folgende Situation: Man hat den derzeit weiterhin weltbesten Spieler in der Hinterhand, Fan ZhenDong. Er ist gerade mal 27 Jahre alt und pausiert, aber er wird wiederkommen.

Während seiner Abwesenheit ist mit Lin ShiDong ein Spieler viel früher ganz nach vorne gekommen, 20 Jahre jung, sogar auf Platz 1 der Welt, als man das ursprünglich geplant hatte. Hier sah die Planung vor, dass ShiDong etwa im Jahre 2027/2028 zu den nächsten Olympischen Spielen etwa dort ist, wo er jetzt gegen Ende 2024 schon war. Von ihm jetzt eine Dominanz zu verlangen, wie Ma Long sie hatte, ist unrealistisch. Er ist in seiner Entwicklung jetzt schon viel weiter als gedacht. Mit Wang ChuQin hat man einen weiteren jungen Spieler, der auch erst 24 Jahre alt ist und dessen Entwicklung genauso verlaufen ist, wie geplant. Bei Olympia hat er im Mixed und im Team abgeliefert, im Einzel scheiterte er an seinen Nerven, aber mit ihm ist in Zukunft noch stärker zu rechnen als bisher und er hat schon etliche wichtige Siege errungen. Mit Xiang Peng hat man einen weitere jungen Spieler, der gerade seinen 22. Geburtstag gefeiert hat und der zuletzt das Champions von Incheon gewonnen hat. Ihm fehlt noch die Beständigkeit, aber er ist auf einem guten Weg. Andere Talente kommen dahinter.

Bei den Herren ist das Reservoir an absoluten Weltklassespielern in der absoluten Spitze nicht annähernd so groß wie bei den Damen, und da spürt man dann schon, wen eine dominante Generation wie Ma Long und Xu Xin oder vor einigen Jahren Zhang JiKe und Wang Hao usw. abtreten, aber es ist dort alles im Fluss und die Entwicklung erfolgt eben in leichten Leistungswellen.

Auch deswegen würde man in China bei den großen Turnieren ab und zu gerne die großen Stars pausieren lassen, weil der Gewinn jedes Turnieres eben NICHT die Priorität ist, sondern weil man in Zyklen denkt und auch die Jugend heranführen will, aber das wird ja momentan von der WTT und deren Spielordnung zu verhindern versucht.

Bestes Beispiel ist derzeit bei den Damen ja gerade Kuai Man, die nun sämtliche Japanerinnen in der WRL überholt hat und dort nun auf Rang 5 steht, was wichtig für die Setzungen ist. Das war aber nur möglich, weil sich Chen Meng vorübergehend aus den Wettbewerben zurückgezogen hat. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte Kuai Man kein einziges jener großen Turniere in diesem Jahr spielen können, keinen Smash, kein Champions-Turnier und keinen Weltcup und würde in der WRL noch unter ferner liefen rangieren.........Der Fehler im WTT-System.

Was die Herren betrifft, so wurden nach Olympia 7 große Turniere gespielt, bei denen sie mit ihrer Spitze (außer Fan ZhenDong) antraten, 2 Smashes, 4 Champions-Turniere und den Asien Cup.......

Sie haben sie alle 7 gewonnen......Erst jetzt, beim Weltcup, gab es wieder mal eine Niederlage.....Solche Niederlagen gab es aber auch früher immer wieder einmal und gehören einfach zur normalen Entwicklung dazu..

[cdmz]

Zitat von Wolf11

eine Regelung, die auch in der Gruppe 3 für viel Diskussionen gesorgt hat, wo Wang YiDi trotz des besseren Punkteverhältnisses gegenüber Yuan Jianan ausgeschieden ist und Jianan zunächst davon ausging, dass sie ausgeschieden war.............Beide hatten 5:3 Gewinnsätze, aber YiDi hatte 76:56 Einzelpunkte, während Yuan JiaNan nur 71:71 Punkte hatte und selbst einige der Offiziellen nicht wirklich richtig informiert waren, nach welchen Regularien gespielt wird...

Ich begrüße ja sehr, dass du uns ab und zu direkte Einblicke in Abläufe und Kommunikation im Damentischtennis gibst, aber das kann ich nun gar nicht glauben:
Es mag ja sein (schlimm genug), dass dem französischen Trainerteam dienstags beim Sieg von Yuan noch nicht klar war, dass Wang Yidi damit raus war. Aber wenn wir das hier direkt nach dem Spiel geklärt haben (ich hab es glaube ich ~5 Minuten nach Spielende gepostet) halte ich es für ausgeschlossen, dass sie es mittwochs immer noch nicht wussten und daher nach dem 4:0 von Wang Yidi gegen Shao dachten, Yuan sei wegen der schlechteren Bälle ausgeschieden.

Letztes Jahr bei Groth gegen Harimoto war die Situation völlig anders, weil das Unentschieden ja erst im Abschlussspiel auftrat.

[cdmz]

Zum Spielsystem:
Zunächst mal findet vermutlich niemand Dreiergruppen richtig gut, da die immer dazu führen, dass im letzten Spiel irgendwann für einen Spieler die Luft raus sein kann, was dann ein Nachteil für den Spieler ist, der seine zwei Spiele schon durch hat. Das hat erstmal nichts damit zu tun, ob man wie hier Unentschieden zulässt.
Beispiel: Hätte Jieni Shao gegen Yuan nicht 2:2, sondern 3:2 gespielt, dann wäre sie trotzdem genau wie jetzt im letzten Spiel gegen Wang Yidi beim Stand von 0:2 bereits ausgeschieden gewesen.

Nichtdestotrotz verstehe ich auch nicht, warum man das Unentschieden hier überhaupt eingeführt hat: Gab es dazu letztes Jahr ein erhellendes Statement? Bei nur acht Spielen pro Tag und Tisch wären ja wohl auch lauter 5-Satz-Matches kein zeitliches Problem.

Das Geflenne auf tischtennis.de, dass Franziska, Qiu und Kaufmann nur deswegen ausgeschieden seien, obwohl sie ja kein Spiel verloren hätten, ist aber eher lächerlich. Das hat was von "im Felde unbesiegt". Alle drei hatten schlicht das Weiterkommen in der eigenen Hand und nicht verdient.

Wie zuvor schon geschrieben, halte ich allerdings das Setzsystem für den größeren konzeptionellen Fehler als die Frage, ob bei 2:2 Schluss ist.

[Nepomuk]

Zitat von Wolf11

Bei den Herren ist das Reservoir an absoluten Weltklassespielern in der absoluten Spitze nicht annähernd so groß wie bei den Damen, und da spürt man dann schon, wen eine dominante Generation wie Ma Long und Xu Xin oder vor einigen Jahren Zhang JiKe und Wang Hao usw. abtreten, aber es ist dort alles im Fluss und die Entwicklung erfolgt eben in leichten Leistungswellen.

Aktuell fordern wohl einige Funktionäre und Fangruppierungen innerhalb Chinas eine sofortige Rückkehr von FZD nach diesem World Cup "Desaster"

[HansWurst123]

Zitat von Nepomuk

Aktuell fordern wohl einige Funktionäre und Fangruppierungen innerhalb Chinas eine sofortige Rückkehr von FZD nach diesem World Cup "Desaster"

Völlig normal, dass es in einem Verband unterschiedliche Interessen, Akteure und Lager gibt und solche Aufhänger dann entspreched genutzt werden.

Alles halb so schlimm im Vergleich zu Österreich.

[Wolf11]

Zitat von cdmz

Ich begrüße ja sehr, dass du uns ab und zu direkte Einblicke in Abläufe und Kommunikation im Damentischtennis gibst, aber das kann ich nun gar nicht glauben:
Es mag ja sein (schlimm genug), dass dem französischen Trainerteam dienstags beim Sieg von Yuan noch nicht klar war, dass Wang Yidi damit raus war. Aber wenn wir das hier direkt nach dem Spiel geklärt haben (ich hab es glaube ich ~5 Minuten nach Spielende gepostet) halte ich es für ausgeschlossen, dass sie es mittwochs immer noch nicht wussten und daher nach dem 4:0 von Wang Yidi gegen Shao dachten, Yuan sei wegen der schlechteren Bälle ausgeschieden.

Ich kann Dir versichern, cdmz, dass am Mittwoch nicht ALLE Beteiligten wussten, was Sache ist und auf einen Satzverlust von Wang YiDi gegen Shao Jieni hofften, obwohl der ja gar nicht mehr notwendig war.

Was Du perfekt beschrieben hast, ist der konzeptionelle Fehler im Setzsystem, der eigentlich die in diesem Punkt vorhandene gewisse Inkompetenz der Verantwortlichen sehr gut beschreibt.

Dass dadurch die nominell schwächsten Spielerinnen wie Maylis Giret, Annett Kaufmann, Li Chunli, Seak Hui Li oder Jocelyn Lam Gruppen ohne Chinesinnen und Japanerinnen quasi garantiert bekommen, wodurch ein völliges Ungleichgewicht in der Stärke der einzelnen Gruppen entsteht, während es für richtig starke Spielerinnen wie Orawan Paranang und Maria Xiao von vornherein klar ist, dass sie in Gruppen mit Chinesinnen und Japanerinnen spielen müssen, womit sie dann fast chancenlos sind, ist ein Witz

Was die möglichen Unentschieden betrifft (also bei feststehenden 4 Sätzen), so wurde das eingeführt, weil man sich davon mehr Spannung und dynamischere Gruppenverläufe versprach. Ich persönlich bin kein Freund solcher Regelungen, weil ich immer dafür bin, dass die wirklich Besten weiterkommen, was bei diesem System zumindest nicht immer der Fall ist. Trotzdem hat diese Regelung zweifellos vom Spanungsaufbau ihre Reize, die man ihr sicher nicht absprechen kann. Man hat dafür jedoch den Fehler gemacht, bei Satzgleichheit dann nur die Einzelpunkte im direkten Duell entscheiden zu lassen, was zur Folge hat, dass eine Sportlerin/ein Sportler bei einem 2:2 in seinem Auftaktspiel schon ausgeschieden sein kann. Und das wiederum ist weder der Gerechtigkeit noch der Spannung zuträglich.

[cdmz]

Zitat von Wolf11

Ich kann Dir versichern, cdmz, dass am Mittwoch nicht ALLE Beteiligten wussten, was Sache ist und auf einen Satzverlust von Wang YiDi gegen Shao Jieni hofften, obwohl der ja gar nicht mehr notwendig war.

Das glaube ich gerne, aber du schriebst ja, dass Yuan es nicht wusste. Falls das tatsächlich so war, würde ich die komplette französische Teamleitung feuern.

Zitat von Wolf11

Man hat dafür jedoch den Fehler gemacht, bei Satzgleichheit dann nur die Einzelpunkte im direkten Duell entscheiden zu lassen, was zur Folge hat, dass eine Sportlerin/ein Sportler bei einem 2:2 in seinem Auftaktspiel schon ausgeschieden sein kann. Und das wiederum ist weder der Gerechtigkeit noch der Spannung zuträglich.

Bei einer 2:2-"Niederlage" im Auftaktspiel ist man auf keinen Fall schon ausgeschieden. Korrekt ist lediglich (wie du zuvor schriebst), dass man es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen kann, weil der 2:2-"Gewinner" zum Abschluss ein 4:0 nachlegen kann. Ich würde schon sagen, dass das der Spannung zuträglich ist, gerade weil der dann eben keinen Satz abgeben darf.
Wenn man bei gleichen Sätzen alle Punkte zählen würde, wäre das imho aus meiner Sicht ein noch klarerer Nachteil für denjenigen Spieler, der beim dritten Spiel nur zusehen kann.

[BodeMiller]

Zitat von Wolf11

Bei den Herren stellt sich nun folgende Situation: Man hat den derzeit weiterhin weltbesten Spieler in der Hinterhand, Fan ZhenDong. Er ist gerade mal 27 Jahre alt und pausiert, aber er wird wiederkommen.

Während seiner Abwesenheit ist mit Lin ShiDong ein Spieler viel früher ganz nach vorne gekommen, 20 Jahre jung, sogar auf Platz 1 der Welt, als man das ursprünglich geplant hatte. Hier sah die Planung vor, dass ShiDong etwa im Jahre 2027/2028 zu den nächsten Olympischen Spielen etwa dort ist, wo er jetzt gegen Ende 2024 schon war. Von ihm jetzt eine Dominanz zu verlangen, wie Ma Long sie hatte, ist unrealistisch. Er ist in seiner Entwicklung jetzt schon viel weiter als gedacht. Mit Wang ChuQin hat man einen weiteren jungen Spieler, der auch erst 24 Jahre alt ist und dessen Entwicklung genauso verlaufen ist, wie geplant. Bei Olympia hat er im Mixed und im Team abgeliefert, im Einzel scheiterte er an seinen Nerven, aber mit ihm ist in Zukunft noch stärker zu rechnen als bisher und er hat schon etliche wichtige Siege errungen. Mit Xiang Peng hat man einen weitere jungen Spieler, der gerade seinen 22. Geburtstag gefeiert hat und der zuletzt das Champions von Incheon gewonnen hat. Ihm fehlt noch die Beständigkeit, aber er ist auf einem guten Weg. Andere Talente kommen dahinter.

Also ob FZD zurückkommt bin ich mal gespannt. Ansonsten ist es ja schön, wenn die Entwicklungen laufen wie geplant - aber in Spielerkreisen hört man schon, dass Lin und Wang nicht so stark, konstant und dominant wie die Leader der Generationen davor sind. Sie werden immer noch die meisten Titel holen und die Nr. 1 der Welt stellen - aber die Niederlagen häufen sich zunehmend und das, obwohl es nichtmal wirklich harte Herausforderer gibt aktuell. Außer Hugo vielleicht.