Strukturreform im WTTV

[Matousek]

@rasant
kann Dich beruhigen, ich treffe keine Entscheidungen im WTTV. Letztendlich stellt sich bei den Posts die Frage, "was war zuerst da, etc.......". Es zeichnen sich erst die Trends an, anschließend stellen sich besorgte Funktionäre die Frage, was kann/muss man dagegen tun. Dem Großteil der Funktionäre liegt TT in seiner Region schon am Herzen, darum zerbricht er sich den Kopf. Man kann aber auch solange warten, bis man dann wirklich vor vollendeten Tatsachen steht.

[Noppenzar]

Zitat von cp.fox

Klingt nicht übertrieben, genauso ist es. Fast alle Vereine die aus Lenne-Ruhr zu uns in den Bezirk sollen haben einen Antrag gestellt. Und ich werde auf dem Verbandstag dagegen stimmen, unser Bezirk wird sonst noch kleiner.

Dann hören noch mehr Spieler einfach auf.

Nur mal zum Nachvollziehen, da du das als Siegener wahrscheinlich nicht weisst:

Der gesamte "MK" ist ein politisches Kunstprodukt von 1975 wo "Nordkreis" und "Südkreis" außer dem Autokennzeichen (gegen IS und LÜD Wiedereinführung hat sich der Landrat erfolgreich gewehrt) recht wenig gemein haben, außer dass alle zum Einkaufen nach DO fahren.

Historisch gewachsen mit einer engen Bindung an Hagen und Dortmund/Unna. Der TT-Kreis Iserlohn, der in LR aufging war identisch mit dem politischen Altkeis Iserlohn. Letzterer wurde 1975 wild zerschlagen, von Lichtendorf (Stadt Dortmund), über Hohenlimburg (Stadt Hagen) bis zu Schwerte und Fröndenberg (Kreis Unna).

Insofern ist es doch logisch, dass es ein handfestes und begründetes Interesse dort gibt weiterhin in "seiner" Region zu spielen, die auch der Lebenswirkichkeit entspricht. Da lasse ich die Autobahnbrücke, die ja aktuell den Nordkreis vom Rest abschneidet mal ganz raus.

Hier dagegen zu stimmen mag aus Siegener Sicht verständlich sein, beruht aber auf reinem Eigeninteresse.

1975 hat man sich im Sport ja bewusst dafür entschieden die lebensrealen Zuschneidungen zu belassen und eben nicht den Quatsch der Politik mitzumachen. Da hatte man sich schon etwas bei gedacht.

[TSV_Christian]

Das gilt in anderen Regionen ebenso. Auch dort wurden Ende der 60er und in den 70ern Gebiete zusammengeführt, die so gar nichts miteinander zu tun haben. Und hier sehe ich auch den größten und wohl einzigen Fehler der Reform: die Orientierung an diesen absolut künstlichen Grenzen wäre nicht nötig gewesen. Die Argumentation bzgl der KSBs halte ich auch nur bedingt für passend. Welcher Verein hat seinen KSB schon mal wirklich benötigt? Außer da jährlich Geld hin zu geben, hab ich den noch nie so richtig bemerkt...

Klar ist eine Reform nötig, da manche TT Kreise einfach zu klein waren. Und klar kann der Verband nicht einfach 20 Vereine wechseln lassen, da dann ein neuer Bezirk wieder zu klein wäre. Aber alles das hätte man vorher einbringen müssen und diese falsche Orientierung an künstlichen Grenzen direkt weglassen müssen. Jetzt aber ist es zu spät und da ist es dann leider konsequent, die Anträge nicht durchgehen zu lassen.

Etwas weniger Genauigkeit bei diesen Grenzen wäre da gut gewesen. Die Fußballer wissen das und spielen immer noch "traditionell". Was dann auch bedeutet, dass der SV Schermbeck aus dem Kreis Wesel dann eben zu Westfalen gehört und nicht zu einer niederrheinischen Struktur mit Duisburg und Essen. Klar, auch diese historische Gegebenheit wurde künstlich herbeigeführt aber eben schon vor 200 Jahren und nicht erst vor 50.

[Netzakrobat]

Ich wollte einfach mal ein paar Gedanken hier einwerfen:

1) Über diese Anträge hat ein Gremium entschieden, welches zu über 50% aus Präsidiumsmitgliedern besteht...
Hier kann man nicht über eine ernsthafte Chance auf Annahme eines Antrags reden, da das Präsidium wohl nicht gegen seine eigene Strukturreform stimmen wird...
Ob dies von Anfang an so geplant war?

2) Meiner Meinung nach wurde nicht wirklich auf die Probleme reagiert, sondern erstmal alles über den Haufen geworfen, um dann mal zu schauen ob die Probleme dann vlt. von selbst verschwinden...
Was würden z.B. dagegen sprechen einfach mehrere Kreise zu fusionieren? so könnte man "tote" Kreise vermutlich retten und "gesunde" Kreise nicht zerstören. (hart formuliert, aber ob es in den Regionen, die gut aufgestellt sind, weiterlaufen wird?)

3) Ein Verein, der etwas von seinem Kreis- oder Stadtsportbund will, der wird diesen trotzdem anfragen können, egal ob sein Kreis nun komplett in diesem Gebiet liegt oder nicht. Hier ist der Standort des Vereins entscheidend und nicht welchem Kreis oder Bezirk er angehört.
Bei dem Argument vom WTTV geht es darum, dass die neuen Bezirke dann einfacher Gelder beantragen können. Ob das wirklich nötig ist?

4) Und noch ein etwas allgemeinerer Gedanke:
Mich beschleicht mehr und mehr das Gefühl, dass der Verband sich immer mehr politisiert und dadurch den Blick für die Vereine bzw. die Kommunikation mit den Vereinen völlig aus den Augen verliert...
Was man in den letzten Wochen und Monaten so für Gespräche oder Antworten von WTTV Funktionären zu hören bekommt, hat mich teilweise einfach nur den Kopf schütteln lassen. Sei es Saisonabbruch, Strukturreform oder andere Themen...

[Noppenzar]

Zu Punkt 4)

Ist das nicht generell eine besorgniserregende Entwicklung überall in der Gesellschaft?

MMn. kommt es daher, dass aktuell eine Generstion überall an den Hebeln der Macht sitzt, die einfach nur um des Veränderns wollen etwas verändert. Wie ein neuer Abteilungsleiter im Büro, der die Möbel von Zimmer zu Zimmer räumt und die Wände streichen lässt.

Man tut so als ob man was tut. Das Ergebnis ist sekundär, Hauptsache alle sehen, dass man "aktiv" ist.

@TSV: Schermbeck ist ein Paradebeispiel. Für mich ist das als Außenstehender, der ab und an mal daran vorbeikommt auf der A31 Großraum Dorsten/GE/BOT/GL...

Wusste gar nicht, dass die WES sind. Moers ist ja auch WES und ganz woanders...

[Hdd]

Zitat von Noppenzar

Man tut so als ob man was tut. Das Ergebnis ist sekundär, Hauptsache alle sehen, dass man "aktiv" ist.

Ist auch meine Meinung. Ich möchte die Diskussion nicht neu aufrollen. Aber spätestens, als mir bei einer Informationsveranstaltung auf Nachfragen geantwortet wurde, man brauche Personen mit Visonen, nicht mit der Mentalität eines Staffelleiters, war für mich das Thema erledigt.
Gruss Hdd

[stopspin]

Zitat von Hdd

Aber spätestens, als mir bei einer Informationsveranstaltung auf Nachfragen geantwortet wurde, man brauche Personen mit Visonen, nicht mit der Mentalität eines Staffelleiters, war für mich das Thema erledigt.

Ist schon etwas Wahres dran, auch wenn es vielleicht etwas schroff formuliert wurde. Wenn man etwas verändern will, braucht man halt Leute mit Ideen (von mir aus auch Visionen). Ob sich diese Leute finden und ob deren Ideen in die Zukunft tragen, bleibt natürlich offen.

[cp.fox]

ich kanns nicht lassen und muss Helmut Schmidt zitieren:" Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen!" ;-)

[Der springende Punkt]

Zitat von Hdd

Ist auch meine Meinung. Ich möchte die Diskussion nicht neu aufrollen. Aber spätestens, als mir bei einer Informationsveranstaltung auf Nachfragen geantwortet wurde, man brauche Personen mit Visonen, nicht mit der Mentalität eines Staffelleiters, war für mich das Thema erledigt.
Gruss Hdd

Die passende Antwort wäre gewesen: Und wenn die Personen mit Visionen dann alle gescheitert sind, braucht man Personen mit der Mentalität eines Spielleiters, die die Karre wieder aus dem Dreck ziehen.

[Fastest115]

Was passieren kann , wenn Leute Visionen haben und die an der Macht sind sieht man ja gerade leider zu deutlich..sie sind unbeirrbar und ändern Dinge definitiv ... nur ob zum besseren ist immer die Frage.