Hat Tischtennis ein Imageproblem?

[Rudi Endres]

Ich habe eben gesehen, dass der 1. FC Saarbrücken nur zwei Heimspiele in der Vorrunde hat. So eine Liga nennt sich dann 2. Bundesliga. Es gibt sicherlich gute, für Insider nachvollziehbare Gründe. Ein Außenstehender wird mitleidig lächeln. So was bestätigt mal wieder alle Vorurteile. Und wir diskutieren über Imageprobleme.

[profispieler]

Zitat von Rudi Endres

Ich habe eben gesehen, dass der 1. FC Saarbrücken nur zwei Heimspiele in der Vorrunde hat. So eine Liga nennt sich dann 2. Bundesliga. Es gibt sicherlich gute, für Insider nachvollziehbare Gründe. Ein Außenstehender wird mitleidig lächeln. So was bestätigt mal wieder alle Vorurteile. Und wir diskutieren über Imageprobleme.

solche dinge kommen leider noch dazu.da kann ich auch nur noch den kopf schütteln.ich weiß nicht welche dillettanten da wieder am werk waren

[Schrecken der Nation]

Irgendjemand wird sich schon was bei dieser Sache gedacht haben, wo das Problem genau liegt, wird sich rausstellen. Ich denke nicht, das sich das einfach so jmd. ausdenkt.

[Peter Igel]

Zitat von profispieler

solche dinge kommen leider noch dazu.da kann ich auch nur noch den kopf schütteln.ich weiß nicht welche dillettanten da wieder am werk waren

Sowas gibt`s im Fußball spätestens ab Bezirksklasse nicht mehr.
Und dazu kommt noch ne derart chaotische Spielplangestaltung, dass die einzelnen Teams generell völlig unterschiedlich viele (bzw. wenige) Spiele absolviert haben.
Gut, jemandem, der durchblickt, ist das egal, aber für Außenstehende trägt das auch nicht unbedingt zur Transparenz bei...
Andererseits, der Grund ist natürlich klar und liegt darin, dass Tischtennis ja eigentlich keine klassische Mannschaftssportart ist und immer wieder Termine durch Einzelveranstaltungen geblockt sind.
Dennoch - um auf den Titel des Threads zu kommen - nicht unbedingt "image"fördernd, sowas...

[profispieler]

Zitat von Schrecken der Nation

Irgendjemand wird sich schon was bei dieser Sache gedacht haben, wo das Problem genau liegt, wird sich rausstellen. Ich denke nicht, das sich das einfach so jmd. ausdenkt.

ich denke nicht,daß es für sowas auch nur eine logische erklärung auf der welt geben kann.entweder kann ich einen ordentlichen spielplan erstellen,oder ich wechsel den job.so einfach ist das!

[Schrecken der Nation]

Zitat von profispieler

ich denke nicht,daß es für sowas auch nur eine logische erklärung auf der welt geben kann.entweder kann ich einen ordentlichen spielplan erstellen,oder ich wechsel den job.so einfach ist das!

Ja, da hast du nat. Recht. Welche Faktoren den Spielplanersteller zu dieser Entscheidung gebracht haben, werden wir wohl nie erfahren.

[lupo2001]

Ich sags mal so: Ich kenne verdammt viele Leute, die vielleicht mal per zufall ein Spiel im Fernsehen gesehen haben. Da hört man dann immer Kommentaren wie "es sieht herrlich aus" oder sowas in der Art. Ausserdem ist - zumindest bei uns - das Tischtennisspiel recht gut verbreitet. Man mag nicht glauben, wie viele Leute man trifft, die schon mal längere Zeit im Verein gespielt haben, oder immer noch spielen. Ausserdem gibt es fast niemanden, der noch keinen Schläger in der Hand hatte. Zumindest in der Schule haben fast alle schon mal gespielt.

Das größte Problem, das unser Sport hat, ist meiner Meinung nach eher die schlechte Öffentlichkeitsarbeit. Hauptsächlich beim Fernsehen. Wie oft sieht man denn schon mal ein Spiel am TV? Und wie oft sieht man dann schon mal einen Programmhinweis. Ganz ehrlich, ich selbst hab die letzten Jahre kein Spiel mehr am Fernsehen gesehen, weil ich sie alle verpasst habe.

[ach_ja]

Zitat von lupo2001

Das größte Problem, das unser Sport hat, ist meiner Meinung nach eher die schlechte Öffentlichkeitsarbeit. Hauptsächlich beim Fernsehen. Wie oft sieht man denn schon mal ein Spiel am TV? Und wie oft sieht man dann schon mal einen Programmhinweis. Ganz ehrlich, ich selbst hab die letzten Jahre kein Spiel mehr am Fernsehen gesehen, weil ich sie alle verpasst habe.

Und warum hat du die verpasst, weil fast immer wenn mal eins gezeigt wird, man selber ein Spiel hat, oder ich als Coach mit Jugendlichen zu Turnieren muss usw.
Ich gucke selber wirklich gerne TT im TV, aber im TV ist es nicht halb so gut wie Life.
Die geschwindigkeit, dynamik usw. kommt einfach nicht rüber im Fernseh.

Was mich jetzt verärgert hat ist die Aussage von einem Arzt. Eine Spielerin von uns hatte vor 14 Tagen einen Leistenbruch und wurde dran operiert, am Mittwoch hat sie erst die Fädenrausbekommen. Der Arzt hat ihr gesagt das sie sich bewegen sollte und auf die frage ob sie Tischtennisspielen dürfte hat er dann gesagt das es ja nicht so anstrengend ist, Fußball dürfte sie nicht, aber Tischtennis geht.
Und sie wollte ernsthaft am Samstag im ersten Spiel, der Mädchenverbandsliga, mitspielen. Das habe ich ihr erstmal ganz schnell ausgeredet!

Und leute die solche aussagen treffen, würden sich doch kein TT Spiel im Fernseh ansehen, die würden sofort umschalten, mehr TV zeiten bringt nur für die Leute was, die TT eh schon respektieren und nicht für die, die einfach nicht einsehen wollen, das TT Sport ist

[knacker]

Zitat von ach_ja

Was mich jetzt verärgert hat ist die Aussage von einem Arzt. Eine Spielerin von uns hatte vor 14 Tagen einen Leistenbruch und wurde dran operiert, am Mittwoch hat sie erst die Fädenrausbekommen. Der Arzt hat ihr gesagt das sie sich bewegen sollte und auf die frage ob sie Tischtennisspielen dürfte hat er dann gesagt das es ja nicht so anstrengend ist, Fußball dürfte sie nicht, aber Tischtennis geht.
Und sie wollte ernsthaft am Samstag im ersten Spiel, der Mädchenverbandsliga, mitspielen. Das habe ich ihr erstmal ganz schnell ausgeredet!

Und leute die solche aussagen treffen, würden sich doch kein TT Spiel im Fernseh ansehen, die würden sofort umschalten, mehr TV zeiten bringt nur für die Leute was, die TT eh schon respektieren und nicht für die, die einfach nicht einsehen wollen, das TT Sport ist

Das mit dem Arzt ist gut, ja... War selbst inzwischen bei 2 Physiotherapeuten in den letzten 12 Monaten. Der eine, eher so ein "allerwelts Physiothrapeut" hat mich bei einer Muskelverhärtung behandelt, meinte, wann ich den wieder Tennis spielen müsse? Auf den Hinweis, dass ich doch TISCHTENNIS spiele, meinte er: Ist ja das selbe!

Zum Glück gehts auch anders: Nach meinem Aussenbandriss lies ich mir von diversen Sportlern und Ärzten einen anderen empfehlen. Dieser kam selbst aus dem Hochleistungssport und versuchte mich bestens auf einen bestimmten Zeitpunkt, unter Beachtung der Beanspruchung des Fußgelenks speziell im TT, vorzubereiten. Für den Physiotherapeuten war TT-spielen das selbsverständlichste auf der Welt.

So viel zu den Unterschieden einzelner Leute. Wobei bei der Diagnose der Aussenbandrisses, der Arzt meinte, nachdem ich fragte, wie lange es wohl dauern würde, weil ich an dem un dem Tag ein Turnier (TT) habe: Fußballer müssten bei ihm genauso lange warten... (was für eine AUssage dachte ich mir; es war dann auch der letzte Besuch meinerseits bei diesem Arzt!)

[Porthos]

Zitat von Schrecken der Nation

Ja, da hast du nat. Recht. Welche Faktoren den Spielplanersteller zu dieser Entscheidung gebracht haben, werden wir wohl nie erfahren.

Da steckt überhaupt kein Geheimnis dahinter, und der Spielleiter kann da relativ wenig dafür. "Hauptschuldige" sind die Vereine, die möglichst kostensparend ausländische Spieler einsetzen wollen. Und wenn ich da einen aus Usbekistan einfliegen muss, dann ist es definitiv am billigsten, wenn der am Freitag abend kommt, samstags und sonntags jeweils möglichst zwei Mannschaftskämpfe bestreitet und Sonntag abend wieder heimdüst. Deshalb wollen alle Spitzen-Vereine möglichst viele Koppelspiele konzentriert auf wenige Wochenenden haben. Dann müssen noch diverse Einzel-Turniere, -Meisterschaften etc. berücksichtigt werden. Somit bleibt für den Spielleiter nicht mehr viel Spielraum, um einen halbwegs ordentlichen Terminplan zu basteln.

Und nachdem zumindest die Halbprofis in den oberen Ligen nahezu ausschließlich von den Vereinen finanziert werden, setzen die Vereine alle zur Verfügung stehenden Druck-Mittel ein, damit bei der Terminplanung ihre Wünsche weitestgehend berücksichtigt werden.

Zwar ist für alle Beteiligten klar, dass sie damit das Image von Tischtennis als Leistungssport bestimmt nicht fördern, aber hier ist den Vereinen das Hemd dann doch näher als der Rock. Zunächst wird auf den eigenen Geldbeutel geschaut und dann rechtfertigt man sich damit, dass alle anderen es genauso machen.