Dauerbrenner: Falsche Aufschläge - verdeckt, aus der Hand usw. ...

[-crea-]

Wow, Kai Stumper schlägt die aktuelle Nummer 9 Der Weltrangliste.

Im kurzen Spiel, der Vorhand Topspin Eröffnung und dem weichen Block gegen den ersten Topspin überlegen.
Jedoch im letzten Satz macht Dima 6 Vorhand Aufschläge hintereiniander weg, die alle schrecklich verdeckt mit Arm und Schulter aussahen. Und genau diese Aufschläge legt Kai auch alle hoch und Dima kann direkt punkten. Ganz am Ende des Satzes kriegt er dann zwei und das Spiel kippt zu seinen Gunsten.

Ich denke wir Amateure sehen nur ganz ansatzweise, wie entscheidend in der Spitze die grenzwertigen Aufschläge eigentlich sind, und welches Poker da gepielt wird.

Mir wäre es viel lieber wenn das ein Ende hätte, Aufschlagregel nochmals stark überarbeiten, so dass Verdecken unmöglich wird ohne das es offensichtlich ist. So wie jetzt bei der Wurfhöhe, da ist auch jedem klar ersichtlich ob aus der Hand oder ok, so klar sollte es insgesamt sein.

[Pinguin]

Zitat von oliver

solang vom SR nichts kommt, würde ich als Spieler auch einfach weiter so aufschlagen - am Ende des Tages geht es im Profisport ums Gewinnen

Soweit ich das sehe, dürften das auch keine geprüften Kollegen am Tisch sein.

[tripplem]

Zitat von Börnie

@tripplem:

Hab mir nochmal alle meine Beiträge hier im Thema angesehen und habe nichts gefunden in dem ich mich abwertend gegen Schiedsrichter geäußert habe. Also entweder Du verwechselst mich, ich bin zu blöd, oder Du hast was falsch verstanden. Keine Ahnung...

Und wenn es um den Begriff "Schiedsrichtenden" ging, dann habe ich mich höchstens über die Gender-neutrale Schreibweise an sich lustig gemacht und nicht um Ehrenamtliche, die ich für Ihren Einsatz sehr schätze.

Der persönliche Bezug mit dem Zynismusvorwurf galt hinsichtlich der Erwähnung der genderspezifischen Schreibweise. Mir wird klar, dass du es selber vielleicht lustig gefunden hast. Ich sehe das anders.
Glücklicherweise ändert sich die Sprache allmählig hin zu einer neutraleren Haltung.
Im Übrigen werfe ich dir nicht vor, dass du dich abwertend gegen Schiedsrichter geäußert hast. Das darfst du tendentiell, wenn es nicht all zu oft vorkommt und der Stil respektvoll ist.

[maxloop]

Dima ist wirklich ein Beispiel für mehr als grenzwertige Aufschläge. Er verdeckt gerne den Ball bei seinem Sidespinaufschlag aus der Rückhandseite und bei seinem Tomahawkaufschlag aus der Vorhandseite wirft er den Ball halt keineswegs senkrecht nach oben sondern gefühlt einmal quer durch die Halle bevor er ihn dann fast in seiner Rückhandseite mit dem Schläger nimmt. Wundert mich, dass er damit nicht ständig Probleme bekommt.

[Börnie]

Zitat von maxloop

....einmal quer durch die Halle ...

[maxloop]

Wobei ich rechts und links verwechselt hab. Er wirft ihn in der RH-Seite hoch und nimmt in dann in der VH-Seite...

[tripplem]

Als größeres Übel betrachte ich das annähernde Verdecken.
Es gibt die Spieler, deren Spielsystem so ausgelegt ist, dass sie frühzeitig die Punkte machen. Das hängt unter Anderem mit dem Aufschlag zusammen.
Dieser kann natürlich auch einfach nur regelkonform und eben gut sein.
Ist ja nun nicht so, dass das Verdecken ein gehäufter Regelfall ist.

Was mich interessieren würde wäre dahingehend, welchen Unterschied es machen würde, wenn der Schiedsrichter von seinem Platz aufstehen würde und sich eine ihm optisch bessere Position verschafft. Immerhin:
Zumindest in der Bundesliga gibt es mehrere Schiedsrichter.

Allein der Umstand, dass der Spieler merken würde, dass der Schiedsrichter sich den Aufschlag genauer anschaut, dürfte zur gesteigerten Irritation führen.
Der Spieler würde zur Nervosität hintendieren.
So diese Vorgehensweise regelmäßig vorkommen würde,
werden die Spieler es sich überlegen, klarere Aufschläge zu machen.
Würde man dies lediglich national machen, wäre es auf internationaler Bühne nahezu unverhältnismäßig benachteiligend.....

[tt-trommler]

In meiner schon länger zurückliegenden Ausbildung wurde gelehrt
"der SR ist eine Immobilie" - der Spieler hat sich so zu verhalten bzw. so aufzuschlagen dass der SR von seinem immobilen Platz aus die Korrektheit beurteilen kann (so steht es mehr oder weniger ja auch jetzt noch in den Regeln ... "es liegt in der Verantwortlichkeit des Spielers" ...... SR "überzeugt" ist etc.)

Das mit dem Aufstehen habe ich als OSR praktiziert wenn ich von meinem dann noch weiter entfernten Platz nicht überzeugt war sowohl was die Reaktion des SRaT als auch den Aufschlag eines Spielers betrifft.
zu 50% war er dann doch korrekt aus meiner Sicht (hinter dem Gegenspieler außerhalb der Box platziert) oder dejenige bei dem ich Zweifel hatte hat von sich aus (plötzlich) anders aufgeschlagen und die zweifelhaften weggelassen oder verbessert
(natürlich habe ich den SRaT auch in der Satzpause über meine Zweifel und den Grund meines Handelns informiert)

[tripplem]

Zitat von tt-trommler

oder dejenige beid em ich Zweifel hatte hat von sich aus (plötzlich) anders aufgeschlagen und die zweifelhaften weggelassen oder verbessert

[JanMove]

Heute, klassisches Beispiel für "Fehlleistung" des Schiedsrichters am Tisch. Damen Nationalliga A, es steht 11:10 und Matchball für die gegnerische Spielerin im 5. Satz. Unsere Spielerin schlägt auf, Schiri unterbricht und meint, dass der Ball keine 16 cm hochgeworfen wurde. Spiel vorbei, und unsere Spielerin ist am Boden zerstört. Nun ist es durchaus so, dass man diese eine Entscheidung als korrekt einstufen kann. Allerdings wurde die Spielerin nur einmal zu Beginn des ersten Satzes ermahnt, danach gab es keinerlei Diskussionen mehr über die Aufschläge, obwohl nachfolgend etliche Aufschläge ebenfalls zumindest grenzwertig bzgl. Hochwerfen waren. Wenn der Schiri also alles abgezählt hätte, hätte ich kein Problem mit der Entscheidung. Aber zu warten bis es Matchball steht, und danach völlig unverhofft das Spiel auf diese Weise zu beenden, zeugt zumindest nicht gerade von Fingerspitzengefühl.

Was mich aber richtig stört, und das habe ich auch schon mal weiter oben gepostet ist die Tatsache, dass die Schiris hier generell praktisch immer nur bei grenzwertiger oder fehlender Aufschlaghöhe reklamieren. Dass die Gegnerin permanent grenzwertig bis völlig verdeckt hinter dem Körper aufschlug, hat den Schiri an keiner Stelle jemals überhaupt zu einer Randnote veranlasst.

Wenn die Regelauslegung dann derart inkonsequent gehandhabt wird, dann fällt es mir schon schwer mich zu beherrschen. Na ja, im Gegensatz zu den Profis ist man hier dann zwar etwas irritiert und schaut verständnislos, aber grössere Diskussionen gibt es keine.