Sind wir denn beim Fußball ?

[PeterBecker]

Ich würde vorschlagen, dass nur Vereine am Spielbetrieb teilnehmen können, die auch ausgebildete Schiedsrichter haben. Selbstredend sollten diese Schiedsrichter auch angemessen entlohnt werden bei ihren Einsätzen. Vereine welche ab Oberliga und höher spielen (spielen wollen), müssen sich eben Gedanken machen wie sie ihren Etat zusammen bekommen.

Bei 50 Euro pro Einsatz würden bei den Saarlandmeisterschaften der Damen und Herren Kosten von um die 2.000 Euro allein für Schiedsrichter entstehen. Das wäre wohl nur finanzierbar, wenn man das Startgeld um das 4-5-fache anheben würde.

Nun Frank, ich denke dass 20 Schiedsrichter ausreichen würden und 20 x € 50,00 bei mir nur € 1000,00 kosten würden :-)

[Rudi Endres]

Würden wir das machen, so würde schlagartig ein Teil der Vereine wegbrechen. Wie sollen kleinere Vereine, die gerade mal ihre Mannschaft voll bekommen, einen SR stellen?
Abspaltungen wären die Folge. Vor einigen Jahren traten etwa 30 Vereine/Gruppen, wegen einer anvisierten größeren finanziellen Belastung durch den Verband, aus dem TTVR aus.
http://freiliga.tischtennislive.de/?L1=Public

So was ist heutzutage leicht über das Internet zu organisieren.
Die unterklassigen Vereine benötigen keine SR. Daher ist eine SR-Ausbildung schwer zu vermitteln.

[Robert Engel]

Was die von Frank Schmidt angesprochene Kleidung der Verbandsschiedsrichter angeht, habe ich die Info, dass ab der neuen Runde alle VSR einheitlich auftreten werden.

Der Verband hat (endlich) Gelder für eine einheitliche Kleidung bereitgestellt.

[PeterBecker]

Dann brechen eben Vereine weg. Komischerweise diskutieren nur WIR im Tischtennis solche Sachen. Will ich am Spielbetrieb teilnehmen, muß ich mir halt die voraussetzungen schaffen.
Ein Fußballverein kann auch nicht am Spielbetrieb teilnehmen, wenn er keinen den Regeln ensprechenden Fußballplatz hat. Wir erlauben uns aber auf alles Mögliche Rücksicht nehmen zu wollen. Es finden Spiele in nicht den Regeln enstsprechenden Hallen statt. Boxengrößen werden nicht eingehalten oder garnicht erst aufgebaut u.s.w. Genau diese Vereine sollen sich eben abspalten und ihr eigenes Ding machen. Wer am regulären Spielbetrieb teilnehmen will, muß halt den dann gegebenen Anforderungen genügen oder es eben sein lassen. Soweit meine Meinung zu dem Ganzen. Alles andere ist nur ein ständiges wegschieben der Problematik in unserem Sport. das Abschaffen der unterschiedlichen Spielsysteme will ich garnicht erst hier aufführen

[W.K.]

Zitat von Frank Schmidt

Bei 50 Euro pro Einsatz würden bei den Saarlandmeisterschaften der Damen und Herren Kosten von um die 2.000 Euro allein für Schiedsrichter entstehen. Das wäre wohl nur finanzierbar, wenn man das Startgeld um das 4-5-fache anheben würde.

Zum Thema Bekleidung wundere ich mich in der Tat schon seit Jahren, warum die (Nicht-Nationalen) Schiedsrichter alle anders angezogen sind. Wenn du bei einem Spiel der dritten Bundesliga drei Schiedsrichter hast, von denen einer die DTTB-Klamotten trägt und die anderen beiden irgendwas selbst gekauftes - also alle drei unterschiedlich bekleidet sind - macht das keinen sonderlich professionellen Eindruck und wirkt sich auch sicher nicht positiv auf den Respekt vorm Schiedsrichter aus.

Hier sind wir wieder bei der von mir gestellten Frage, wo wir überhaupt Schiedsrichter brauchen. Meiner Meinung nach ganz sicher nicht bei den Saarlandmeisterschaften, egal welche Konkurrenz, zumindest nicht in der Anfangsphase, wenn stellvertretend ein Willi Klein gegen einen Frank Schmidt antreten.
Wenn hier in den Enspielen "richtige" Schiedsrichter da wären, so wäre das völlig ausreichend.

Was die Kleidung angeht, so ist es so, daß der gewöhnliche Verbandsschiedsrichter nur das Recht hat, im (selbstgekauften ) schwarzen T- Shirt oder Hemd anzutreten, der DTTB Schiedsrichter hingegen im grünen Jacket.

[Rudi Endres]

Zitat von PeterBecker

Dann brechen eben Vereine weg. Komischerweise diskutieren nur WIR im Tischtennis solche Sachen. Will ich am Spielbetrieb teilnehmen, muß ich mir halt die voraussetzungen schaffen.
Ein Fußballverein kann auch nicht am Spielbetrieb teilnehmen, wenn er keinen den Regeln ensprechenden Fußballplatz hat. Wir erlauben uns aber auf alles Mögliche Rücksicht nehmen zu wollen. Es finden Spiele in nicht den Regeln enstsprechenden Hallen statt. Boxengrößen werden nicht eingehalten oder garnicht erst aufgebaut u.s.w. Genau diese Vereine sollen sich eben abspalten und ihr eigenes Ding machen. Wer am regulären Spielbetrieb teilnehmen will, muß halt den dann gegebenen Anforderungen genügen oder es eben sein lassen. Soweit meine Meinung zu dem Ganzen. Alles andere ist nur ein ständiges wegschieben der Problematik in unserem Sport. das Abschaffen der unterschiedlichen Spielsysteme will ich garnicht erst hier aufführen

Die Hallen kann man sich nicht aussuchen. Wir sind froh, die kleine Halle nutzen zu können. In die größeren Hallen kommen wir samstags erst gar nicht rein. Volleyball, Basketball, Handball, im Winter Fußball, Festveranstaltungen.........., ständig ist was.
Wenn die Boxengrößen zwingend eingehalten werden müssten, könnte die Hälfte der Mannschaften nicht mehr gemeldet werden. Denn in vielen Hallen, auch bei uns, wären keine zwei Spiele gleichzeitig möglich. Und in manchen kleinen Dörfern gibt es Bürgerhäuser, aber keine Hallen. Trotzdem wird dort gespielt und es funktioniert seit Jahrzehnten.
Wer die genannten Probleme nicht hat, hat gut reden.
Zudem hat Tischtennis vielerorts nicht den Stellenwert, um sich bei der Hallenvergabe gegen konkurrierende Sportarten durchzusetzen.

[W.K.]

Zitat von Rudi Endres

Zudem hat Tischtennis vielerorts nicht den Stellenwert, um sich bei der Hallenvergabe gegen konkurrierende Sportarten durchzusetzen.

Das genau ist doch das, was Peter Becker meint, wenn ich das richtig verstehe, jedenfalls vertrete ich die Meinung, daß wir uns nicht durchsetzen können und nicht den Stellenwert geniessen, weil wir uns seit Jahren mehr als lächerlich machen. Regeländerungen des Geldes wegen, ich denke an den blöden 40mm Ball, jetzt wieder ein neuer aus Plastik, die 2- Farben- Regelung und vieles mehr.
Die Änderungen der letzten Jahre haben vieles (€) gebracht, nur haben sie den Sport nicht attraktiver u. für den Laien interessanter gemacht, das steht doch wohl fest. Hinzu die irrsinnigen Dinge mit der Mannschaftsstärke, hier 6, da vier, andererorts wieder 3 Spieler....das ist doch lachhaft, ohne Quatsch. Wir in meinem Heimatverein machen noch richtig Werbung für unseren Sport, versuchen den Laien zu begeistern, haben seit 20 Jahren ein super geiles Hobbyturnier, werben für unseren Sport, animieren, sich doch mal ein Spiel anzuschauen, sei es im Fernsehen oder am besten Samstags live. Und was passiert? Der arme Laie weiss gar nicht wo er dran ist. Hier wird mit 6 Mann gespielt, im Fernsehen mit 3, die Damen hier mit 4, die zum Sieg benötigten Punkte sind überall verschieden, dann noch die Zählweise bis 11...wobei doch jeder bei der Zahl 21 automatisch an Tischtennis gedacht hat.
Das letzte Vernünftige was mir einfällt ist die Vorschrift, in einheitlicher Spielkleidung anzutreten, und die gibt es ja sicher schon über 30 Jahre.
Auch hier brauchen wir uns nicht zu wundern, daß man TT eher weniger als richtigen Sport ansieht, schaut mal in die Hallen, wie laufen wir denn rum? Wenn ich bei uns schon die Meisterschaftsaspiranten in der Bezirksliga sehe, das ist eine Schande, wie die Teams gekleidet sind. In anderen Sportarten undenkbar. Aber auch das geht ein wenig am Thema vorbei, denke es darf aber trotzdem mal gesagt werden. Also nicht Jammern, sondern selber was für das Ansehen unseres Sports tun !

[Kyuss]

Also ohne 2-Farben-Regelung wär TT kein athletischer Sport geworden, sondern lustiges Rätselratenspiel für den Schulhof !

Wie kurz die Ballwechsel mit 38er Ball mit dem heutigen Material und Spielweise der Chinsen wär ? Noch Kürzer !

[User 765]

Was die Regeländerungen der letzten Jahre gebracht haben, ist für mich auch viel Einstellungssache. Generell gibt es viele Leute, die weder im Sport noch im "echten Leben" Neuerungen gegenüber aufgeschlossen sind. Viele Regeländerungen werden und wurden schon verteufelt bevor sie überhaupt da waren.

Ich persönlich finde, dass das Spiel bis 11 unsere Sportart massiv zum Positiven verändert hat und das langweilige Geklimpere bis 21 könnte ich mir heute gar nicht mehr vorstellen.

Auf den ersten Blick scheint der Vorschlag von Peter recht radikal zu sein, wenn man jedoch näher drüber nachdenkt hätte wir plötzlich einige hundert Schiedsrichter und jeder nur noch 1-2 Einsätze pro Saison. Wie sich das auf die Routine auswirkt sei mal dahingestellt, die Belastung wäre allerdings minimal. Warum sollte es ein Verein mit einer Mannschaft nicht schaffen, 1-2 mal im Jahr einen Schiedsrichter irgendwo hin zu schicken?
Klar wäre es am Anfang ein größerer Aufwand, die Ausbildung zu absolvieren, danach würde es sich allerdings vermutlich sehr positiv auf das Schiedsrichterwesen im Saarland auswirken.
Auch hier gilt wie bei den Regeln: man sollte in alle Richtungen offen diskutieren. Erfahrungsgemäß ist der Mensch faul und zahlt lieber 100 Euro Strafe als die Mühe zu investieren, einen Schiedsrichter zu suchen.

In der Bundesliga ist es mittlerweile beispielsweise auch so, dass man nur antreten darf, wenn man mindestens eine Jugendmannschaft hat. Das geht in eine ganz ähnliche Richtung und zwingt den Verein, im Jugendbereich tätig zu werden.
Das hat unter anderem dazu geführt, dass der 1. FC Saarbrücken, der über viele Jahre gar keine Jugendarbeit hatte, heute drei Nachwuchsmannschaften gemeldet hat. Manchmal muss man die Vereine halt zu ihrem Glück zwingen und auch auf den ersten Blick sehr radikal wirkende Maßnahmen in Betracht ziehen.

[PeterBecker]

In der Pfalz haben wir ja die gleichen Probleme was Schiedsrichter betrifft.
Sicher ist mein Vorschlag Radikal. Da € 100,00 in Vereinen als das geringere Übel angesehn werden, kam mir diese radikale Idee, allerdings nur als Denkanstoss. Mein Grundtenor geht ja in diese Richtung, dass egal in welcher Klasse man spielt, die Rahmenbedingungen passen müssen. Auch sehe ich so das Schiedsrichterproblem entzerrt.