Bilanz-Punktesystem

[macbean]

Lass mal, die LPZ finde ich derzeit ganz gut...

[Fhainer]

Es scheint ja inzwischen Konsens der hier schreibenden und im Verband handelnden Personen zu sein, ELO einzuführen, auf dem Verbandstag wurden ja auch schon richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Im Prinzip auch richtig, eine mathematisch sinnvollere Lösung als die LPZ-Regelung zu etablieren.

Mich stört an der geplanten ELO-Umsetzung als Grundlage für die Mannschaftsaufstellung, dass auch Spiele, die nicht im Ligabetrieb stattfinden - also diverse Turniere -, eine Berücksichtigung finden sollen. Auf den ersten Blick ist eine breitere Grundlage der Spielewertberechnung ja zu begrüßen, die Werte werden realistischer. Ich halte die Praxis, Liga- und Turnierspiele zu einer wie auch immer zu nennende Spielstärkenzahl zusammenzuführen, für höchst korruptionsanfällig. Ein Beispiel:

Ich habe einen zu hohen Wert erspielt und müsste in der nächsten Saison in einer mir nicht passenden Liga oder in einem mir nicht passenden Paarkreuz antreten. Dann spiele ich schnell zwei/drei Turniere, verliere absichtlich gegen deutlich schwächer bewertete Spieler und korrigiere so meinen Wert nach unten, bis ich die mir genehme ELO-Zahl erreicht habe. Umgekehrt, also nach oben, geht das natürlich auch, soweit ich spielerisch dazu in der Lage bin oder einfach Spieler finde, die ihre Werte nach unten korrigieren möchten. Dazu kann ich ja hier den Thread "ELO-Veränderungspartner gesucht" eröffnen.
Die LPZ-Einführung + Verteilung von Sperrvermerken hat zumindestens für deutlich ausgeglichenere Ligen gesorgt. Und jeder, der in einem Paarkreuz auftaucht, hat sich dieses zumindestens auch in den Jahren zuvor erspielt (ausgenommen einiger Einzelfälle) Also hat dieser Spieler eine ungefähr vergleichbare Spielstärke zu seinem Paarkreuzgegner.

Aus meiner Sicht ist ELO für den TT-Sport mit verschiedenen Ligen und diversen Turnieren ne ganz gute Sache, aber nicht als Grundlage für die Mannschaftsaufstellungen geeignet. Da reichen die in den Ligen erspielten Ergebnisse völlig aus, meinetwegen in einer zu modifizierenden LPZ-Regel.

Prost!

[macbean]

Die Ligen sind LPZ-technisch nur zusammen gerückt, weil es in jeder Liga ein Mini- und Maximum der entsprechenden LPZ gibt.
Sieht man doch an meinem Beispiel.
Vor 2 Jahren war ich die Nummer 1 in der Zweiten, dann Pause und runter zur 4. mit ner bescheidenen LPZ durch eine Niederlage.
Nun spiele ich wieder vor vielen die vorher hinter mir gespielt haben und meine LPZ ist besser als die vieler Spieler die einen SPV erhalten haben.
Somit ist die LPZ der letzte Müll den es gibt.
Und wer schummeln will kann es derzeit auch tun, indem er kein Spiel gewinnt oder wenig spielt, denn dann hat er keine gültige LPZ und kann spielen wo er will.

Übrigens sind m.M. nach durch die Einbindung der Landesliga die Ligen scheinbar ausgeglichener geworden, nicht durch die LPZ.

[Fhainer]

Dein Fall ist nun wirklich ein Sonderfall, der in der jetzigen Regelung nur unzureichend bewertet werden kann. Ähnlich wäre es mit einem Spieler, der sich nach einer Verletzung erst langsam wieder ans Spielgeschehen rantasten möchte. Aus diesen Ausnahmen will ich aber nicht auf das Ganze schließen.

Wenn man jetzt absichtlich fast alles verliert, um seine LPZ zu frisieren, schadet man auch der gesamten Mannschaft. Und das macht ja irgendwie auch keiner bewusst oder gerne. Die Mannschaft wird für einen persönliche LPZ-Veränderungsgeschichte sicherlich kaum eine NIederlage in Kauf nehmen.
Und man kann seine LPZ auch nur in einem gewissen Korridor verändern, also ist da dem Betrug nicht eine so breite Tür geöffnet wie beim ELO-System mit Einbindung von Turnieren. Ich halte nach wie vor die LPZ-Regelung mit einigen Anpassungen an den Schwachstellen, die hier auch breit diskutiert wurden, für völlig hinreichend.

Spieler, die auf Turnieren ihrer LPZ verändern, sind immer als Einzelspieler unterwegs. Das ist aus meiner Sicht etwas fundamental anderes als ein Mannschaftsspiel.

[bahamut]

Zitat von JoeC

Hat ja scheinbar nie höher ausgeholfen, d.h. SPV hätte auch nichts geändert. Aber in einem ELO-System würde sein Wert ständig ansteigen und nicht immer wieder am Anfang der Runde zurückgesetzt.

Da hast du wohl recht. Aber irgendwas muss man bei solchen Spielern doch machen können.

[JoeC]

Die Frage, ob Turniere auch in die ELO-Berechnung einfließen sollen, ist berechtigt. Soweit ich das mitbekommen habe, hat gerade dieser Punkt zu Kontroversen in anderen Verbänden geführt.

Ein Vorteil ist, dass sich auf Turnieren Spieler ligen- und teilweise auch verbandsübergreifend begegnen und somit die ELO-Werte schneller vergleichbar machen.

Ein Nachteil ist, dass viele Spieler Turniere als "Spaßveranstaltungen" sehen, wo sie nicht, oder nur eingeschränkt ergebnisorientiert spielen wollen. Ich habe das auch erst nicht geglaubt, aber in meinem Heimatbezirk sind die Teilnehmerzahlen nach TTR-Einführung dramatisch nach unten gegangen.

Daneben ist es tatsächlich möglich sich durch ein absichtlich schlechtes Ergebnis bei einem Einzelturnier kurz vor Ende der Saison in der Rangliste nach unten zu spielen, ohne dabei die eigene Mannschaft zu schädigen.

Ich wäre daher dafür, Turniere nicht einfließen zu lassen, auch wenn man dadurch auf etwas Genauigkeit beim ELO-Wert verzichtet.

[Fhainer]

Genau dieses Detail ist mein Kritikpunkt an der ELO-Zahl - die Berechnung ist sicher ausgefeilter als die aktuelle LPZ. Das Zusammenlegen zweier verschieden strukturierter Wettbewerbssysteme in einem Wert, der dann einer Mannschaftsauffstellung (sogar mannschaftsübergreifend) zugrunde gelegt wird, ist äußerst bedenklich.

[macbean]

Bei 50% aller Teams geht es um die goldene Ananas.
Besonders in der Rückrunde sind viele Entscheidungen bereits gefallen, womit jedem Spieler es leicht gemacht wird seine Lpz auch gerne nach unten zu korrigieren.
Dafür benötigt man keine Turniere.
Und bei offiziellen Turnieren wie der BEM finde ich schon, dass sie in ein Bilanzsystem einfliessen sollten, denn hier besteht für "ehrliche" Spieler die Chance seine Werte zu verbessern.
Wer bescheissen will findet immer einen Weg.

[Boeser Wolf]

Zitat von bahamut

Da hast du wohl recht. Aber irgendwas muss man bei solchen Spielern doch machen können.

Die Frage ist, was willst du damit bezwecken....? Und einen Sperrvermerk kann der schon kriegen, aber wozu??? Warum Zlati nicht den Wettbewerb sucht ,kann er wohl nur selbst beantworten, fragt ihn doch mal...

[Flying_eagle]

Zitat von Fhainer

Mich stört an der geplanten ELO-Umsetzung als Grundlage für die Mannschaftsaufstellung, dass auch Spiele, die nicht im Ligabetrieb stattfinden - also diverse Turniere -, eine Berücksichtigung finden sollen. Auf den ersten Blick ist eine breitere Grundlage der Spielewertberechnung ja zu begrüßen, die Werte werden realistischer. Ich halte die Praxis, Liga- und Turnierspiele zu einer wie auch immer zu nennende Spielstärkenzahl zusammenzuführen, für höchst korruptionsanfällig. Ein Beispiel:

Ich habe einen zu hohen Wert erspielt und müsste in der nächsten Saison in einer mir nicht passenden Liga oder in einem mir nicht passenden Paarkreuz antreten. Dann spiele ich schnell zwei/drei Turniere, verliere absichtlich gegen deutlich schwächer bewertete Spieler und korrigiere so meinen Wert nach unten, bis ich die mir genehme ELO-Zahl erreicht habe. Umgekehrt, also nach oben, geht das natürlich auch, soweit ich spielerisch dazu in der Lage bin oder einfach Spieler finde, die ihre Werte nach unten korrigieren möchten. Dazu kann ich ja hier den Thread "ELO-Veränderungspartner gesucht" eröffnen.

Finde mal ein System, dass perfekt ist bevor DU es nutzt und Du wirst nie etwas verbessern!
Ich denke die meisten Spieler werden den sportlichen Ehrgeiz haben sich ihre persönliche ELO (EGO!!)-Zahl nicht zu versauen. Und ich finde es auch nicht richtig von genau dieser kleinen Zahl der Spieler, die es sicherlich nicht auszuschließen gilt, an einer Verbesserung des Systems hindern zu lassen. Wer betrügen, manipulieren oder was auch immer will, wird sowieso einen Weg finden. Denn kein System ist perfekt.

Ich möchte aber mal sehen wie jemand tatsächlich irgendwo zu einem Turnier fährt, dort Stunden verbringt und Geld bezahlt um seine Spiele abzuschenken. Und das gleich mehrfach. Ich kann mir das nur schwer vorstellen.
Ebenso denkbar wäre auch, dass jemand in der normalen Ligaserie seine Spiele abschenkt, aber ich glaube die meisten Teams würden ihren Mannschaftskameraden da etwas husten...
Mal abgesehen davon, dass sicherlich hier in den Foren soetwas diskutiert werden würde. Und ob den Spielern das egal ist, dass sie in einem schlechten Licht erscheinen? Die meisten Tischtennisspieler haben ein viel zu großes Ego, um das meiner Meinung nach zu riskieren.

Wie geschrieben, finde mal ein System, dass perfekt ist bevor DU es nutzt und Du wirst nie etwas verbessern!