Strukturreform im WTTV

[Fastest115]

Ich denke umgekehrt wird ein Schuh draus.
Ich denke das es natürlich auch positive Beispiele gibt wo alles noch super läuft. Aber das sind Einzelfälle die du überbewertest
Vielleicht ist es ja bei dir im Verein oder auch bei den Vereinen bei euch in der Gegend besser als woanders. Woher willst du wissen wie es woanders ist?

Ich mache das erst seit 37 Jahren nicht schon 40 wie du aber kann es sicher auch beurteilen.

Hiermit nrw und da war ich in vielen Bezirken tätigvubd habe da Kontakte ist der Rückgang massiv. Und auch nach Gesprächen mit vielen Trainern hier kann ich rasant 1900
Nur zustimmen. Viele der "alten" haben keinen Bock mehr mit der jetzigen Jugendgeneration weiter zu machen. Und "neue" aus den Jugendlichen der letzten 10 Jahre kommen viel weniger nach als früher und viel weniger als bei den alten aufhören. Daher ist zumindest hier im wttv ein deutlicher Rückgang bei den Trainern zu sehen. Das kann man auch an der Anzahl der trainerlehrgönge und sehen.
Aber wir weichen vom Thema strukturreforn ab....

[Matousek]

Zitat von Fastest115

Ich mache das erst seit 37 Jahren nicht schon 40 wie du aber kann es sicher auch beurteilen.

Na ja, meine 3 Jahre mehr machen das Kraut auch nicht fett. Was soll jetzt die Pendanterie?
Wollte mich da nicht als Klugscheisser aufspielen, sondern das Ganze nicht so pessemistisch sehen, wie es in dem besagten Post rüber gekommen ist.

[Volker Litschke]

Die Strukturreform bietet Chancen und Risiken.
Die Chancen sehe ich allerdings nur gegeben, wenn in den neuen Bezirken die Sportentwicklung nicht nur als Alibi besetzt wird. Kooperationen mit Schulen, Kitas, städtischer Jugendpflege, das alles sind Faktoren, wie man an Kinder und Jugendliche für die Vereine kommt. Dazu müssen die Vereine allerdings auch ihre Trainer ausbilden oder überhaupt motivieren. Das alles geht nicht mehr ausschließlich über das Ehrenamt, man muss auch finanzielle Anreize bieten. FSJler einstellen, Sportstudenten kontaktieren. Ich widerspreche allen Vorredner (-schreibern), die der Ansicht sind, es würden immer weniger Tischtennis spielen wollen. Es gibt genügend Kinder, Hobbyspieler, Senioren, man muss sie halt suchen. Halle aufschließen wie früher reicht eben nicht aus. Man muss dahin gehen, wo diese Zielgruppen sind und dort vor Ort "abgreifen".
Wenn ein TT-Verein Lehrer, Erzieher oder Sozialarbeiter in seinen Reihen hat oder im Umfeld der Spieler, dann sind die Startchancen nicht schlecht.
Vereine, die sich auf die Abwicklung des Spielbetriebes reduzieren, sind allerdings kaum noch zu retten.
Auch die Aussagen bezüglich des weiblichen Nachwuchses kann ich so nicht stehen lassen. Es ist vielleicht etwas aufwendiger, aber wenn es läuft, dann richtig. Von Vorteil dafür sind weibliche Trainer, die dem gegenüber aufgeschlossen sind.
Ich habe seit 1990 auf Kreisebene Jugendarbeit gemacht und werde, falls ich gewählt werde, mich auf die Sportentwicklung stürzen. Ich hoffe, die Vereine im neuen Bezirk erkennen die Potentiale.

[Fastest115]

Das siehst du völlig richtig.

Das Problem ist das Personal was man für solche Aktionen braucht.
Die meisten haben dafür keine Zeit. Denn als normal arbeitender kannst su schlecht regelmäßig 1400 eine AG leiten als Beispiel. Oder sind anderweitig eingebunden.

Und viele besonders ältere haben keine Lust mehr sich salopp gesagt mit der Jugend von heute und ihren "Werten" usw rum zu schlagen.

Klar kann man das mit bezahlten Leuten machen...nur kann sich das kaum ein Verein leisten. Zb ein FSJler kostet ja auch mehrere hundert Euro im Monat. Und dann ist die Frage wie motiviert sind solche Leute für den Verein der sie bezahlt zu arbeiten. Denn die sind ja meist in mehreren Vereinen aktiv bzw spielen evtl woanders usw. Da kann es leicht zu Konflikten kommen....
Fazit. Es gibt zuwenig Personal das das für ein taschengeld macht und größere summen können 90% der Vereine nicht aufbringen bzw wollen es nicht wegen ungewissen Kosten nutzen verhältnis.

Als bezirksverantwortlicher sollte man das ganze natürlich versuchen aber als Alternative vielleicht vom Bezirk aus organisieren. Sprich der Bezirk schickt die scouts los und versucht da Spieler zu finden die erstmal allgemein tt spielen wollen usw. Und wenn die dann aus solchen bezirksprojekten in den Verein wechseln wollen kann man denen ja welche in der Umgebung nennen..
Oder wie ein Sprichwort sagt..Wenn es klappen soll muss man es selber machen

[Matousek]

In früheren Jahren hatte man Studenten, die Tagsüber Zeit hatten bzw. die sich die Zeit genommen haben. Aber diese Zeiten sind leider vorbei. Tischtennisspielende Studenten, die auf Lehramt studieren, wären an sich die geeignesten Kandidaten.

[rasant1900]

Zitat von Volker Litschke

Ich widerspreche allen Vorredner (-schreibern), die der Ansicht sind, es würden immer weniger Tischtennis spielen wollen. Es gibt genügend Kinder, Hobbyspieler, Senioren, man muss sie halt suchen. Halle aufschließen wie früher reicht eben nicht aus. Man muss dahin gehen, wo diese Zielgruppen sind und dort vor Ort "abgreifen".

Du sagst einerseits, dass es nicht weniger sind, aber andererseits soll man sie suchen, das impliziert doch, dass es weniger sind.

Fakt ist, der gesellschaftliche Druck ist doch auch wesentlich größer geworden.
Heute sollte am besten jeder studieren und so hoch wie möglich arbeiten.
Was bleibt da auf der Strecke? Das Privatleben, die Hobbies etc., die kurzfristige Einführung des G8 Schulsystems ist übrigens neben dem teils unfassbar arroganten Auftretens der Eltern und deren Kindern, ein Grund für den starken Rückgang gerade im Jugendbereich.
In der 6. Klasse als Beispiel gab es zwischenzeitlich 3 mal die Woche bis 4 Uhr Unterricht, dann kommt man nach Hause und soll dann 1 Stunde später wieder zum Training?
Haben viele nicht mitgemacht, kann ich nachvollziehen.

Die Entwicklung der Gesellschaft kann man nicht mehr rückgängig machen, wo manchen teilweise komplett blind dem großen Geld hinterherjagen und den Kindern das auch so weitergeben.
Genügend Beispiele kann ich da aufzählen, wo Kinder am besten alles liegenlassen sollen, damit die Eltern ihr Wunschkind züchten können.

Und so treten sie dann auch auf: "In der Schule und zu Hause haben wir von den Problemen, die sie mit ihm haben nicht gehört, deswegen fällt es uns schwer dem Glauben zu schenken."
Ja ist klar, man fokussiert sich ja nur noch auf Schule, der Rest ist denen teilweise wirklich egal und da soll man sich am besten alles gefallen lassen.

Bei 85% bei uns ist das nicht der Fall, aber die Einzelfälle machen es den Betreuern, etc. nicht leicht, besonders wenn die Eltern dann noch eine pädagogische Ausbildung haben und dann einem noch vorschreiben wollen, wie sie etwas zu machen haben.
Das die bei uns dann ab Sommer das Amt abgeben, kann ich verstehen und machen will das von uns keiner.

[rasant1900]

Zitat von Matousek

In früheren Jahren hatte man Studenten, die Tagsüber Zeit hatten bzw. die sich die Zeit genommen haben. Aber diese Zeiten sind leider vorbei. Tischtennisspielende Studenten, die auf Lehramt studieren, wären an sich die geeignesten Kandidaten.

Wenn sowas vom Staat wenigstens bezahlt werden würde, wäre das überragend für die Jugendförderung in allen Sportarten. Das würde den Studenten eine unheimliche finanzielle Entlastung geben.
Ich frage mich ernsthaft, warum man sowas nicht in Erwägung ziehen würde, dann würde man manchen nicht einfach Bafög zahlen sondern die würden dann zum Beispiel für 500€ im Monat einer wichtigen Tätigkeit nachgehen.

[Matousek]

Wäre evtl. eine Möglichkeit. M.E. liegt eigentlich das Problem darin, dass ihnen einfach die Zeit fehlt. Der Druck, das Studium so schnell wie möglich ab zu schließen, verhindert solche Möglichkeiten.

[ach_ja]

Zitat von Matousek

dass ihnen einfach die Zeit fehlt.

Es fehlt die Zeit..., die Standardausrede die so inflationär benutzt wird wie nichts anderes.
Viel ehrlicher wäre es wenn die Leute dann mal sagen würden, "ich habe was besseres vor" oder ähnliches.

Wenn man sich für den Verein/Jugend einsetzen will, findet man auch die Zeit. Wenn man es nicht will sagt man ich habe keine Zeit, weil das einfacher ist wie es wirklich zu begründen.

[Fastest115]

Da hast du sicherlich recht.

Einige haben wirklich keine Zeit. Andere machen lieber was anderes und einige haben einfach keine Lust (zb sich mit den Jungs von heute rum zu ärgern, die andere Werte haben). Einige sagen den wirklichen Grund andere sagen einfach sie haben keine Zeit weil das einfacher ist.

Da bin ich voll bei dir.

Aber ob wirklich keine Zeit oder nur als Ausrede benutzt ist am Ende egal. Fakt ist Sie machen es dann nicht!!

Aus eigener Erfahrung weiss ich das gerade solche Schulprojekte wie AGs usw nunmal oft zwischen 14 und 16 Uhr sind oder sogar Vormittags und da haben eben die meisten aus Arbeitsgründen wirklich keine Zeit.

Auch Studenten haben zu den Zeiten auch Vorlesungen.

Bleiben noch Leute ohne Arbeit, (Früh-) Rentner oder FSJler. Die hätten dann eigentlich die Zeit...ob dann auch Lust das zu machen und was macht man wenn der Arbeitslose plötzlich nen neuen Job hat usw

Aus all diesen und anderen Gründen ja mein Vorschlag. Die meisten Vereine bekommt das nicht gestemmt- sie finden keinen der das macht oder können das nicht finanzieren.
Und wenn der Bezirk den Sport so fördern und entwickeln will, muss er das selbst machen und dafür zb nen FSJler beschäftigen oder einen oder mehrere im Bezirk finden, die da Zeit und Lust zu haben und die entsprechend incl Fahrtkosten bezahlen.

Klar wenn ein einzelner Verein da tätig werden will und kann soll er das natürlich trotzdem/zusätzlich machen.

Und dann wird man sehen ob der Bezirk da bei der Personalsuche und Finanzierung erfolgreicher sind als der einzelne Verein. Motiviert scheinen die Bezriksverantwortlichen wie Volker ja zu sein-Frage ob eigene Motivation ausreicht und sich auf andere übertragen lässt