Vegane Ernährung

[Javaguru]

Zitat von Bits&Bobs

Der Beitrag 773 liest sich für mich aber schon so, als ob es okay wäre, die Fische vom Angler zu kaufen...

Da der Kauf beim tollen "Metzger des Vertrauens" oder "Bauern nebenan" auch nicht in Ordnung ist (worauf ich mich bezog), ist bzw. wäre wenn erlaubt auch der Kauf beim persönlich bekannten Angler natürlich nicht akzeptabel.

Zitat von Bits&Bobs

was eh nicht erlaubt wäre. Angler dürfen ihren Fang nicht verkaufen, es wundert mich, dass Du das als Tierfreund nicht weißt .

Du wirst es nicht glauben, aber ich bin weder Angler noch weiß ich alles übers Angeln oder über alle TierschG.

Zitat von Bits&Bobs

Mir schmecken meine selbst gefangenen Fische jedenfalls immer recht gut

Das ist schön für Dich und schlecht für die Fische.
Übrigens wirst Du kaum einen Veganer finden, der sagt, dass zubereitetes/gewürztes Fleisch nicht schmeckt, denn darum geht es gar nicht.

[BlinderBarmer]

Zitat von Javaguru

Natürlich. Jeder Gnadenhof hält Tiere ohne Leid. Und ohne Ausbeutung.

Ja, und wenn die Gnadenhofeier gegessen werden sind das Eier, die ohne Tierleid und Ausbeutung erzeugt wurden. Denn die Eier sind steril.

Soso, und warum erwähnst Du diese leidige Geschichte so exzessiv?

Weil du mit der kognitiven Verarbeitung dieses Faktums ein Problem zu haben scheinst.
Also in meiner Welt versucht man zumindest, sich auf das zu einigen, was unstrittig ist, und versucht dann auf dieser Basis, das strittige zu lösen oder halt es dabei zu belassen, dass man sich uneinig ist.

Tierhaltung inkl. Nutzung sind theoretisch ohne Tierleid möglich.

Zitat von BlinderBarmer Beitrag anzeigen
Tierhaltung ohne Leid beinhaltet weniger Leid als das, was Tiere in freier Wildbahn haben.

Woran machst Du das fest?

Also wenn der Wolf im Rudel ein Tier hetzt und erlegt, leidet das nicht?
Wenn es hungert, leidet es nicht, oder wenn es krank wird und dann nicht behandelt wird.
Mit Beinbruch langsam und qualvoll verrecken, alles easy fürs Tier, und der Gnadentod ist dann Tierleid?
Alles knorke, Hauptsache Natur?
Crycorner hat schon recht, du diskutierst nicht, du widersprichst nur um zu widersprechen.

Apropos Geschichte: Welche Geschichte lehrt uns das denn?

Das man exponentielles Wachstum nicht mit Erfahrung in den Griff bekommt.

[Javaguru]

Zitat von BlinderBarmer

Also wenn der Wolf im Rudel ein Tier hetzt und erlegt, leidet das nicht?
Wenn es hungert, leidet es nicht, oder wenn es krank wird und dann nicht behandelt wird.
Mit Beinbruch langsam und qualvoll verrecken, alles easy fürs Tier, und der Gnadentod ist dann Tierleid?
Alles knorke, Hauptsache Natur?

Richtig, alles freie Natur, in der jedes Tier seinen natürlichen Zweck erfüllt.
Was mir dabei sauer aufstößt: Du setzt offenbar voraus, dass solche Szenarien zwangsläufig immer eintreten. Wenn dem so wäre, dann wären viele Tierarten auch vor dem zerstörerischen Eingriff der Menschen in die Natur schon längst ausgestorben.

Zitat von BlinderBarmer

Das man exponentielles Wachstum nicht mit Erfahrung in den Griff bekommt.

Was hat das mit diesem Bezug zu tun? -->

Die Geschichte lehrt, dass die Idee, Tiere wie Menschen zu behandeln, nicht dazu führt, dass die Tiere besser, sondern die Menschen schlechter behandelt werden.

[Javaguru]

Tierrechte: Die Verdrängung des Tötens

"Es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren, nur von toten."

Wir werden die Tatsache, dass in Schlachtfabriken jedes Jahr etwa 800 Millionen Tiere getötet werden, weil die Mehrheit der 80 Millionen Deutschen Tiere essen will, nicht dadurch in den Griff bekommen, dass alle Fleischesser*innen sich – zumindest momentan – vornehmen, nur noch Fleisch beim "Metzger um die Ecke" oder dem "Bauern ihres Vertrauens" zu kaufen. Erstens gibt es diese beiden oft zitierten Gewissenströster*innen in der Form und Anzahl gar nicht und zweitens darf man nicht vergessen, dass auch sogenannte Biotiere nicht freiwillig in den Tod gehen, sondern meist sogar in denselben Schlachthöfen geschlachtet werden wie die konventionellen.

Altvertraute Rechtfertigungsmuster – oder das wohlbekannte Framing – erlauben es ihnen, das tägliche Töten ohne emotionale Konflikte zu verrichten: "Die Tiere sind dazu da" oder "Es muss ja gemacht werden" und "Wenn man es ordentlich macht …"

"Artgerechte Tierhaltung" ist ein Oxymoron - Es kann nicht gut sein, wenn der beschriebene Mechanismus des Von-sich-weg-Schiebens alltäglich eingeübt wird. Dies geschieht ja nicht nur beim Schlachten, sondern bei jeder Mahlzeit, bei der auf einem Bein herumgekaut wird und einem die Stimme der Tradition unbemerkt und gleichsam beschwichtigend zuraunt: "Es ist nur ein Hühnerbein."

...artgerechtes Kälber-Wegnehmen und gewaltfreies Töten gibt es nicht, und "Respekt vor Tieren" heißt, sie nicht einzusperren, ihre Familien nicht zu zerreißen und sie nicht zu töten.

Aber irgendwer muss auch dafür kämpfen, dass die Sau irgendwann tatsächlich rauskommt – raus aus dem System, raus aus der Nutzung als Gebärmaschine, runter von dem vorgezeichneten Weg zum Schlachthof. Jemand muss die Ideale eines friedlichen Zusammenlebens mit anderen Spezies hochhalten. Es müssen auch diejenigen angehört werden, die oft "radikal" oder "utopisch" geschimpft werden, weil sie sich trauen, vom Recht auf Freiheit und Leben auch bei nicht menschlichen Tieren zu sprechen.

Amen!

[mithardemb]

Die Frage ist, was machen wir mit dem Hausschwein wenn der Mensch es nicht mehr züchtet? "Lasst die Sau raus!" wie der Artikel sagt, wäre Faunenverfälschung.

[Javaguru]

Diese Frage wurde doch schon mehrfach beantwortet, mithardemb.

(Nicht nur) Für den blinden Barmer:

[mithardemb]

Zitat von Javaguru

Diese Frage wurde doch schon mehrfach beantwortet, mithardemb.

In einem Video mit dem Titel was Tiere fühlen? Vielleicht kannst du es ja mal kurz zusammenfassen was wir mit den Schweinen machen sollen.

[Javaguru]

Die arte-Doku war offensichtlich keine Antwort auf Deine Frage.

Bevor ich mir wieder die Finger wund tippe, hier der Link zum bestimmt 3. Mal:

"Hey Veganer, wenn wir Tiere nicht essen… wohin dann mit ihnen?"

[mithardemb]

Zitat von Javaguru

Die arte-Doku war offensichtlich keine Antwort auf Deine Frage.

Viel Slapstick wenig (sinnvoller) Inhalt. Die Schweine sind ja erst da und wenn man sie lässt und die Bedingungen stimmen, dann würden sie sich ja auch ohne dass man nachhilft weiter vermehren.

Aber im obigen Artikel war ja ohnehin konkret davon die Rede sie frei zu lassen und nicht sie zu kastrieren (oder sonstwie an der Fortpflanzung zu hindern) oder zu keulen damit diese nicht natürlich entstandene Gattung nicht in die freie Wildbahn gelangt.

Bringen wir es mal auf den Punkt. Das Hausschwein existiert als Gattung nur deshalb, weil der Mensch es als Nahrungsquelle domestiziert hat. In die Natur sollten wir es nicht entlassen und als Haustier erscheint es wenig attraktiv. Die Alternativen sind damit es auszurotten oder es weiter als Nutztier zu halten. Besteht das "Tierwohl" für das Schwein also in der Ausrottung?

[BlinderBarmer]

Zitat von Javaguru

Richtig, alles freie Natur, in der jedes Tier seinen natürlichen Zweck erfüllt.
Was mir dabei sauer aufstößt: Du setzt offenbar voraus, dass solche Szenarien zwangsläufig immer eintreten. Wenn dem so wäre, dann wären viele Tierarten auch vor dem zerstörerischen Eingriff der Menschen in die Natur schon längst ausgestorben.

Warum sollten die Tiere aussterben, wenn die alten Tiere nach der reproduktiven Phase einen qualvollen Tod haben und dadurch Platz für die neue Generation machen.
Das war doch schon immer so, jedenfalls im Tierreich.
Der alte Löwe wird weggebissen und verhungert oder verdurstet in der Savanne.
Schön natürlich.
Und die Löwen jagen immer das schwächste Tier der Herde, das ist meist das älteste.
Da stirbt doch keiner an Alterschwäche, sondern daran, dass er langsamer ist als der Artgenosse.
Schön natürlich.
Dann darf man ein tödlich verletztes Reh sicher auch nicht erlösen, sondern läßt dann die Vögel beim lebendigen Leib die Augen rauspicken, denn das ist ja Natur und der Zweck der Vögel.

Ich habe so Zweifel, ob das vegan ist, oder ,wenn ja, ob es den Veganern um das Leiden der Tiere geht und man nicht einfach nur zu faul zum hingucken ist.

Was hat das mit diesem Bezug zu tun? -->

Nichts, warum sollte es, danach hast du doch gar nicht gefragt.
Viele Probleme hängen mit dem exponentiellen Wachstum der Menschheit zu tun, was dann zu erhöhtem Ressourcenverbrauch führt.
Ich habe in der Schule noch etwas mit 4Mrd Menschen auf der Welt gelernt, das ist lange her, und was mein Sohn heute lernt stimmt in 30 Jahren auch nicht mehr.