Verwarnungen Mannschaftskampf Doppel->Einzel->Doppel

[User 17544]

@TvB: Wäre es nicht im Interesse des TT-Sports und somit gleichermaßen für Spieler und Schiedsrichter, wenn SR-Ausschüsse derartige Themen in einem offiziellen Handlungsanweisungsbüchlein zusammenfassen würden?

Einheitliches Handeln dürfte für alle Seiten der beste Garant dafür sein, dass unnötige "Anfeindungen" wegen unterschiedlicher Regelauslegungen verwmeden werden können.

Es wird wohl immer wieder Fälle geben, die es erfordern, dass letztendlich der OSR über die Auslegung der Regel entscheiden muss, aber man kann ja mal versuchen, diese Fälle so gering wie möglich zu halten.

Das es nun mal der OSR ist, der bei kniffligen Situationen eine Entscheidung treffen muss, ist sicher richtig, da nun mal nicht anders möglich. Aber wenn es wie in dem hier zu Grunde liegenden Fall eine offizielle Handlungsanweisung geben würde, würde es aus meiner Sicht dazu beitragen, dass sich so mancher Disput zwischen SR und Spielern erübrigen würde.

Ich kann Spieler und Vereine jedenfalls gut verstehen, wenn sie sich darüber beschweren, dass gleiche Situationen von unterschiedlichen OSR unterschiedlich beurteilt werden. Lässt sich leider nun mal nicht in jedem Fall verhindern, aber da wo es möglich wäre, könnte eine Handlungsanweisung, die stets weiter "entwickelt" wird, für "Entspannung" sorgen. Regeln sind nun mal keineswegs in allen Fällen so eindeutig, so das es nicht selten eine Auslegung bedarf. Wenn OSR im Regen stehen gelassen werden müssen sie nun mal eine Entscheidung treffen. Die ist dann zwangsläufig von OSR zu OSR auch mal unterschiedlich, was nicht wirklich schön ist...

[Lrephcsak]

Zitat von Pinguin

vor allem auf die Situation angewendet, dass sich beide einfach zusammen beraten.

Konkret ging es damals um die Situation, daß beide Spieler trotz Aufforderung die Beratung (Satzpause / Timeout) überziehen und nicht zum Tisch zurückkommen. Ich würde da aber (s. Begründung u.) erst mal keinen prinzipiellen Unterschied sehen.

Warum sollte für ein gemeinsames Vergehen des Paars (Paar ist im Bezug auf Verwarnungen als Einheit zu behandeln) auf einmal zwei Strafen geben?

Es wurde so begründet, daß ja jeder Spieler dieses Vergehen begeht, also beide verwarnt werden müssen, ohne daß es erst mal nur "eine" Verwarnung gibt.
Ansonsten hättest du ja das Problem, wenn _beide_ Spieler verzögern und du nur 1x gelb gibst: Welcher der beiden Spieler soll denn dann diese Verwarnung ins Einzel mitnehmen? Auch unter diesem Gesichtspunkt erscheinen 2 Verwarnungen logischer.

Zitat von Brett13

@TvB: Wäre es nicht im Interesse des TT-Sports und somit gleichermaßen für Spieler und Schiedsrichter, wenn SR-Ausschüsse derartige Themen in einem offiziellen Handlungsanweisungsbüchlein zusammenfassen würden?[...]

Dem schließe ich mich an.
Man stelle sich nur folgende Situation vor:
Der Threadausgangsfall kommt vor, und der Oberschiedsrichter entscheidet, wie hier von vielen vertreten, daß das Schlußdoppel mit Gelb/rot starten muß.
Daraufhin zitiert der betroffene MF mit dem Regeltext in der Hand für die komplette Halle gut hörbar:
"Internationale Regeln B 5.2.6: 'zu Beginn eines Doppels wird die jeweils höhere Verwarnung oder Strafe zugrunde gelegt, die gegen einen der beiden Spieler ausgesprochen wurde.'"
Peinlich, peinlich. Hut ab vor dem OSR, dem es da - irgendwie - gelingt, daraufhin weiter den Respekt von Spielern und Publikum zu genießen. Erscheint mir aussichtslos, er kann ja nicht einmal eine SRA-Regelauslegung zitieren, die seine Entscheidung entgegen dem Regelwortlaut legitimieren würde.

Bis mir keine offizielle Verlautbarung (Keils Kolumne gehört für mich nicht dazu) vor Augen oder Ohren kommt, würde ich sicher nicht offensichtlich dem Wortlaut widersprechend entscheiden, würde es also auch begrüßen, wenn in solchen Zweifelsfällen vom DTTB-SRA vermehrte Auslegungen existieren würden.

Richard